Portugal - Das nächste Griechenland (?)

C

Condemn

Guest
Durch Helmut Schmidts Tod und die Flüchtlingskrise und den WM-Vergabe-Skandal geht das Thema momentan etwas unter, aber heute gab es in Portugal eine für die Eurozone vermutlich nicht gerade unbedeutende Entwicklung:


Opposition stürzt Regierung in Portugal
Portugals Ministerpräsident Passos Coelho hatte nach der Wahl vom Oktober keine eigene Mehrheit mehr. Als sich seine Gegner verbündeten, war es für seine Regierung vorbei.

(...)

Weniger als zwei Wochen nach ihrem Amtsantritt ist die neue portugiesische Minderheitregierung unter Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Ende. Die linke Mehrheit im Parlament stimmte am Dienstag gegen die Sparpolitik der Mitte-Rechts-Regierung und brachte sie damit zu Fall. Es wird erwartet, dass der Sozialist Antonio Costa mit Unterstützung der Kommunisten und des Linksblocks neuer Regierungschef wird.

(...)

Das neue Linksbündnis will beschlossene Lohn- und Rentenkürzungen rückgängig machen und Staatsausgaben anheben. Ob es wirklich an die Macht kommt, liegt letztlich bei Staatspräsident Anibal Cavaco Silva, der früher selbst Vorsitzender von Passos Coelhos konservativer Partei war.

«Sieg!»

Vor dem Parlamentsgebäude demonstrierten am Dienstag Gegner der Sparpolitik und riefen nach der Abstimmung «Sieg!» Für die sogenannte Austeritätspolitik in der Eurozone, die auch Deutschland vertritt, ist die Entscheidung ein Rückschlag. Befürworter der Sparmassnahmen hatten stets auf Portugal und Irland als Beispiele für deren Erfolg verwiesen.

http://www.20min.ch/ausland/news/story/19923614



Das ist gar kein so anderes Szenario als Griechenland. Die möglicherweise kommende Linksregierung ist relativ ähnlich zu Syriza. Ein Unterschied ist allerdings das Portugal momentan nicht am Tropf hängt, was aber sehr schnell passieren kann, da die Schuldenquote hoch ist. Nimm man alles zusammen, also private Haushalte usw. dazu, steht Portugal sogar schlechter da als Griechenland.


Tatsächlich haben Portugal und Griechenland schon viele äußerliche Gemeinsamkeiten. Beide Länder haben rund zehn Millionen Einwohner, erwirtschaften gut 170 Milliarden Euro und sitzen auf Schulden, die die jährliche Wirtschaftskraft weit übersteigen. Beide Länder leiden unter ähnlichen strukturellen Problemen und mussten von der Euro-Zone gerettet werden. Nun könnte sich auch die politische Richtung angleichen, inklusive dem harten Kampf mit Brüssel und den Turbulenzen an den Finanzmärkten.

(...)

Die öffentliche Schuldenquote liegt bei 127 Prozent, addiert man die Verbindlichkeiten von Banken, privaten Haushalten und Unternehmen hinzu, steht Portugal mit einer Quote von gut 500 Prozent noch schlechter da als beispielsweise Griechenland, das nur auf 400 Prozent kommt.

(...)

http://www.welt.de/print/welt_kompa...45117/Portugal-rutscht-in-die-Euro-Krise.html



In dem Welt-Artikel wurde das heute eingetretene Szenario nur befürchtet. Was die Auswirkungen betrifft, etwa Herabstufungen der Rating-Agenturen, höhere Zinsen, Kapitalflucht, Börsen knicken tendenziell ein (ist schon passiert) usw., dürfte das ziemlich korrekt sein.

Der Punkt dabei ist: Selbst Griechenland läuft ja nicht voll auf Linie und selbst wenn es so wäre, würde es langfristig nicht funktionieren. Auf das aktuelle Rettungspaket wird ein neues folgen müssen. Und falls es wirklich zur Linksregierung in Portugal kommen sollte, werden die von Syriza gelernt haben. Es wird nicht leichter sie zu bändigen und es wird spannend ob es sie zerfetzt, was dann zu Neuwahlen führen wird oder nicht. Allerdings wird das sicherlich nicht in den nächsten Wochen passieren.

Aber... So oder so, mit dem Zeit-erkaufen geht es zu Ende. Es braucht vermutlich nicht viel, damit sie finanziell in Turbulenzen kommen die "man" theoretisch zwar auffangen kann. Aber nach Griechenland (bzw. eher während), wird der Widerstand weiter anwachsen. Das führt in die "perfekte Sackgasse". Denn der Sparkurs kann im Grunde nicht duchgehalten werden. Den wollen ja auch Staaten wie Frankreich und Italien in dem Ausmaß eigentlich nicht, er ist auch sehr schädlich für die Volkswirtschaften. Wird er aber verlassen, werden die Schulden logischerweise steigen, das Risiko hoher Ausfälle wird steigen, damit wird die Wahrscheinlichkeit, dass Staaten die Eurozone verlassen müssen ebenfalls steigen. Und das lässt sich dann kaum aufhalten...

Das ist alles Zukunftsmusik, Portugal hat noch Zeit, aber die wirklich harten Fälle kommen ja eh erst noch: Frankreich und Italien. Meiner Ansicht nach gibts da keine Rettung.

Was jetzt relativ sicher ist: Die EZB wird noch wahnsinniger... Sie haben die Zinsen schon so gut wie auf Null gesenkt, aber sie können natürlich noch mehr Pleite-Staatsanleihen aufkaufen (und Deutschland haftet dafür mit ca. 25%) und noch mehr Milliarden und Billionen in die Märkte pumpen... aber es hat bisher nicht geholfen und das wird es auch in Zukunft eher nicht.



 
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Beide Länder haben rund zehn Millionen Einwohner, erwirtschaften gut 170 Milliarden Euro und sitzen auf Schulden, die die jährliche Wirtschaftskraft weit übersteigen.

Dieses Paradox dürfte es eigentlich gar nicht geben. Nach Griechenland war Portugal das zweite EU Land mit eigener Münzprägung (neben Österreich). Daher wird wohl Österreich auch bald wohl am Genick gepackt.
 
Der Linksruck der hoch verschuldeten Länder ist eine Antwort auf den Rechtsruck der weniger verschuldeten Länder.

Ich weiß, dass ist etwas sehr vereinfacht dargestellt, aber ich sehe dies als Gegenreaktion, weil das relativ arme Volk sich von Links mehr erhofft als von Rechts, nämlich mehr Leistungen für sie selbst. Während sich die Länder, in denen es noch halbwegs vernünftige Sozialleistungen und einen relativen Wohlstand in der Bevölkerung gibt, bemüht sind, diesen bewahrt zu sehen und sich das von politisch Rechts erhoffen.

Das sind beides niederste menschliche Instinktreaktionen. :X3: Ja, ich höre schon den Aufschrei der Sozialen und Gerechten @Condemn.

Lg
Any
 
Der Linksruck der hoch verschuldeten Länder ist eine Antwort auf den Rechtsruck der weniger verschuldeten Länder.

Ich weiß, dass ist etwas sehr vereinfacht dargestellt, aber ich sehe dies als Gegenreaktion, weil das relativ arme Volk sich von Links mehr erhofft als von Rechts, nämlich mehr Leistungen für sie selbst. Während sich die Länder, in denen es noch halbwegs vernünftige Sozialleistungen und einen relativen Wohlstand in der Bevölkerung gibt, bemüht sind, diesen bewahrt zu sehen und sich das von politisch Rechts erhoffen.

Das sind beides niederste menschliche Instinktreaktionen. :X3: Ja, ich höre schon den Aufschrei der Sozialen und Gerechten @Condemn.

Lg
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Durch Helmut Schmidts Tod und die Flüchtlingskrise und den WM-Vergabe-Skandal geht das Thema momentan etwas unter, aber heute gab es in Portugal eine für die Eurozone vermutlich nicht gerade unbedeutende Entwicklung:


Opposition stürzt Regierung in Portugal
Portugals Ministerpräsident Passos Coelho hatte nach der Wahl vom Oktober keine eigene Mehrheit mehr. Als sich seine Gegner verbündeten, war es für seine Regierung vorbei.

(...)

Weniger als zwei Wochen nach ihrem Amtsantritt ist die neue portugiesische Minderheitregierung unter Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Ende. Die linke Mehrheit im Parlament stimmte am Dienstag gegen die Sparpolitik der Mitte-Rechts-Regierung und brachte sie damit zu Fall. Es wird erwartet, dass der Sozialist Antonio Costa mit Unterstützung der Kommunisten und des Linksblocks neuer Regierungschef wird.

(...)

Das neue Linksbündnis will beschlossene Lohn- und Rentenkürzungen rückgängig machen und Staatsausgaben anheben. Ob es wirklich an die Macht kommt, liegt letztlich bei Staatspräsident Anibal Cavaco Silva, der früher selbst Vorsitzender von Passos Coelhos konservativer Partei war.

«Sieg!»

Vor dem Parlamentsgebäude demonstrierten am Dienstag Gegner der Sparpolitik und riefen nach der Abstimmung «Sieg!» Für die sogenannte Austeritätspolitik in der Eurozone, die auch Deutschland vertritt, ist die Entscheidung ein Rückschlag. Befürworter der Sparmassnahmen hatten stets auf Portugal und Irland als Beispiele für deren Erfolg verwiesen.

http://www.20min.ch/ausland/news/story/19923614



Das ist gar kein so anderes Szenario als Griechenland. Die möglicherweise kommende Linksregierung ist relativ ähnlich zu Syriza. Ein Unterschied ist allerdings das Portugal momentan nicht am Tropf hängt, was aber sehr schnell passieren kann, da die Schuldenquote hoch ist. Nimm man alles zusammen, also private Haushalte usw. dazu, steht Portugal sogar schlechter da als Griechenland.


Tatsächlich haben Portugal und Griechenland schon viele äußerliche Gemeinsamkeiten. Beide Länder haben rund zehn Millionen Einwohner, erwirtschaften gut 170 Milliarden Euro und sitzen auf Schulden, die die jährliche Wirtschaftskraft weit übersteigen. Beide Länder leiden unter ähnlichen strukturellen Problemen und mussten von der Euro-Zone gerettet werden. Nun könnte sich auch die politische Richtung angleichen, inklusive dem harten Kampf mit Brüssel und den Turbulenzen an den Finanzmärkten.

(...)

Die öffentliche Schuldenquote liegt bei 127 Prozent, addiert man die Verbindlichkeiten von Banken, privaten Haushalten und Unternehmen hinzu, steht Portugal mit einer Quote von gut 500 Prozent noch schlechter da als beispielsweise Griechenland, das nur auf 400 Prozent kommt.

(...)

http://www.welt.de/print/welt_kompa...45117/Portugal-rutscht-in-die-Euro-Krise.html

In dem Welt-Artikel wurde das heute eingetretene Szenario nur befürchtet. Was die Auswirkungen betrifft, etwa Herabstufungen der Rating-Agenturen, höhere Zinsen, Kapitalflucht, Börsen knicken tendenziell ein (ist schon passiert) usw., dürfte das ziemlich korrekt sein.

Der Punkt dabei ist: Selbst Griechenland läuft ja nicht voll auf Linie und selbst wenn es so wäre, würde es langfristig nicht funktionieren. Auf das aktuelle Rettungspaket wird ein neues folgen müssen. Und falls es wirklich zur Linksregierung in Portugal kommen sollte, werden die von Syriza gelernt haben. Es wird nicht leichter sie zu bändigen und es wird spannend ob es sie zerfetzt, was dann zu Neuwahlen führen wird oder nicht. Allerdings wird das sicherlich nicht in den nächsten Wochen passieren.

Aber... So oder so, mit dem Zeit-erkaufen geht es zu Ende. Es braucht vermutlich nicht viel, damit sie finanziell in Turbulenzen kommen die "man" theoretisch zwar auffangen kann. Aber nach Griechenland (bzw. eher während), wird der Widerstand weiter anwachsen. Das führt in die "perfekte Sackgasse". Denn der Sparkurs kann im Grunde nicht duchgehalten werden. Den wollen ja auch Staaten wie Frankreich und Italien in dem Ausmaß eigentlich nicht, er ist auch sehr schädlich für die Volkswirtschaften. Wird er aber verlassen, werden die Schulden logischerweise steigen, das Risiko hoher Ausfälle wird steigen, damit wird die Wahrscheinlichkeit, dass Staaten die Eurozone verlassen müssen ebenfalls steigen. Und das lässt sich dann kaum aufhalten...

Das ist alles Zukunftsmusik, Portugal hat noch Zeit, aber die wirklich harten Fälle kommen ja eh erst noch: Frankreich und Italien. Meiner Ansicht nach gibts da keine Rettung.

Was jetzt relativ sicher ist: Die EZB wird noch wahnsinniger... Sie haben die Zinsen schon so gut wie auf Null gesenkt, aber sie können natürlich noch mehr Pleite-Staatsanleihen aufkaufen (und Deutschland haftet dafür mit ca. 25%) und noch mehr Milliarden und Billionen in die Märkte pumpen... aber es hat bisher nicht geholfen und das wird es auch in Zukunft eher nicht.

Hatte mir auch schon gedacht, wegen der Flüchtlingskrise geht alles andere irgendwie unter. Schön, hast du ein Thema aufgemacht! :)

Wo ich dir im Moment nicht zustimmen kann, ist der Punkt, dass ein neues Rettungspaket folgen müssen wird. Das wird m.E. nicht passieren, so lange GR nicht 100%ig auf dem vorgegebenen Kurs der EU bzw. dieses netten Quartetts ist. Und Tsipras wehrt sich dagegen, das Insolvenzrecht für Banken einzuführen. Knickt er ein, blüht Griechenlands Bevölkerung das gleiche Schicksal wie den Spaniern. Und weil er nicht spurt, werden 2 Mrd. zurückgehalten.

Auch wenn Portugal ein kleines Land ist, den Sturz finde ich spannend. Daneben auch noch Katalonien, das sich von Spanien verselbständigen will. Die "Kleinen" beginnen sich zu wehren.
 
Der Linksruck der hoch verschuldeten Länder ist eine Antwort auf den Rechtsruck der weniger verschuldeten Länder.

Ich weiß, dass ist etwas sehr vereinfacht dargestellt, aber ich sehe dies als Gegenreaktion, weil das relativ arme Volk sich von Links mehr erhofft als von Rechts, nämlich mehr Leistungen für sie selbst. Während sich die Länder, in denen es noch halbwegs vernünftige Sozialleistungen und einen relativen Wohlstand in der Bevölkerung gibt, bemüht sind, diesen bewahrt zu sehen und sich das von politisch Rechts erhoffen.

Das sind beides niederste menschliche Instinktreaktionen. :X3: Ja, ich höre schon den Aufschrei der Sozialen und Gerechten @Condemn.

Lg
Any

Es geht viel weiter. Es betrifft ja nicht einfach nur "Leistungen für sich selbst", sondern die gesamte Wirtschaft. Sparprogramme, wie sie in Ländern wie etwa Griechenland oder Portugal angewandt werden sind absolutes Gift für die Wirtschaft und führen in eine Rezession. Daraus folgt dann erhöhte Arbeitslosigkeit, weniger Steuern usw. Deutschland würde das niemals so machen, also nicht bei sich selbst. Da wurde in der Vergangenheit dann immer der umgekehrte Weg eingeschlagen, nämlich Konjunkturprogramme (Abwrackprämie ist ein berühmtes Beispiel).

Und es ist doch vollkommen klar, dass wenn ein Land kaputtgespart wird, und genau das passiert mit diesen EU-Staaten, dass sie sich wehren.

Ich denke auch nicht, dass sich in den reicheren Staaten die Erhaltung des Wohlstandes eher von rechts erhofft wird. In Deutschland ist sozusagen "die Mitte" an der Regierung. SPD und Union... und auch hier wählen jene, die das System in wirtschaftlicher Hinsicht falsch finden auf der einen Seite Linke, auf der anderen möglicherweise AfD - wobei letztere momentan v.a. wegen der Flüchtlingskrise Zulauf haben. Die Lucke-AfD hatte den Fokus ja weit mehr auf Wirtschaft. Allerdings auf einer streng neoliberalen Form die einfach nur nationaler war - das war zumindest mein Eindruck.

Es geht letztlich um mehr als nur "niederste menschliche Instinkte". Es ist sogar umgekehrt... Neoliberalismus ist ein Ausdruck niederster menschlicher Instinkte. Gier und Manipulation auf der einen Seite, und "Angst und Kopfgewaschen" bei den Wählern, die das Spiel nicht durchschauen bis es soweit ist wie eben in "Pleitestaaten". Denn wer glaubt, es ginge hier immer nur um korrupte Regierungen etc., wie in Griechenland, wird bald eines besseren belehrt. Das ist nur ein beschleunigender Faktor gewesen. JEDES Land rennt in diese Probleme, auch Deutschland. Und keine schwarze Augenwischer-Null wird das aufhalten können - gleichzeitig werden die Probleme anderer Euro-Staaten diesen Prozess beschleunigen.
 
Hatte mir auch schon gedacht, wegen der Flüchtlingskrise geht alles andere irgendwie unter. Schön, hast du ein Thema aufgemacht! :)

Wo ich dir im Moment nicht zustimmen kann, ist der Punkt, dass ein neues Rettungspaket folgen müssen wird. Das wird m.E. nicht passieren, so lange GR nicht 100%ig auf dem vorgegebenen Kurs der EU bzw. dieses netten Quartetts ist. Und Tsipras wehrt sich dagegen, das Insolvenzrecht für Banken einzuführen. Knickt er ein, blüht Griechenlands Bevölkerung das gleiche Schicksal wie den Spaniern. Und weil er nicht spurt, werden 2 Mrd. zurückgehalten.
Griechenland hat sich noch nie total an die Vorgaben gehalten, und trotzdem gab es immer neue Rettungspakete. Das ist ja schon das Dritte. Diese Entwicklung kann nur vor die Wand gehen, denn entweder es gibt eben weitere Rettungspakete oder vielleicht später eine Art des organisierten Länderfinanzausgleichs (wofür es aber keine Mehrheit gibt), oder aber Griechenland geht pleite. Geld kostet beides... erstere Version ist gestreckt auf Generationen, letztere kann schlagartig eintreten. Das Problem ist, das Erstere nicht funktioniert, denn das kann kein Land durchhalten.

Plus: Griechenland ist eben nicht das einzige Land. Das ist ja das, was ich so ärgerlich fand als die Griechenlandkrise hochkochte. Es wird sich total auf Griechenland konzentriert, alles wird zum vermeintlich griechischen Problem gemacht, und es wird wider besseren Wissens so gut wie nicht thematisiert, dass es sich um ein strukturelles Problem handelt das alle betrifft, auch reichere Staaten. Die Zeit wird das aber offensichtlich machen...


Auch wenn Portugal ein kleines Land ist, den Sturz finde ich spannend. Daneben auch noch Katalonien, das sich von Spanien verselbständigen will. Die "Kleinen" beginnen sich zu wehren.
Die Kleinen sind einfach näher am Abgrund. Aber auch Frankreich und Italien sind total instabil. Und auch in Frankreich stehen die Zeichen politisch auf Sturm. Und wirtschaftlich auch...

Dazu kommt ja auch, und das betrifft absolut alle: Die EZB agiert als vermeintlicher Retter. Aber wie? Indem Verschuldung noch billiger gemacht wird, gleichzeitig aber Sparer eine schleichende Enteignung hinnehmen müssen (das sind viele Milliarden pro Jahr alleine in Deutschland). Da wird massiv inflationiert und die Kohle erreicht die Realwirtschaft nicht mal. Es hängt alles in den Märkten. Die haben sich aufgepumpt und seit etwa 6 Monaten sind die Kurse tendenziell am Fallen. Die FED hat das die ganzen letzten Jahre schon gemacht und wird vermutlich im Dezember das erste mal wieder die Zinsen erhöhen. Alleine die Sorge davor lässt die Kurs bröckeln. Sie haben sich in eine Lage manövriert aus der es ebenfalls keinen eleganten Ausweg mehr gibt und die EZB sieht das... und macht es trotzdem genau so.
 
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Griechenland hat sich noch nie total an die Vorgaben gehalten, und trotzdem gab es immer neue Rettungspakete. Das ist ja schon das Dritte. Diese Entwicklung kann nur vor die Wand gehen, denn entweder es gibt eben weitere Rettungspakete oder vielleicht später eine Art des organisierten Länderfinanzausgleichs (wofür es aber keine Mehrheit gibt), oder aber Griechenland geht pleite. Geld kostet beides... erstere Version ist gestreckt auf Generationen, letztere kann schlagartig eintreten. Das Problem ist, das Erstere nicht funktioniert, denn das kann kein Land durchhalten.

Plus: Griechenland ist eben nicht das einzige Land. Das ist ja das, was ich so ärgerlich fand als die Griechenlandkrise hochkochte. Es wird sich total auf Griechenland konzentriert, alles wird zum vermeintlich griechischen Problem gemacht, und es wird wider besseren Wissens so gut wie nicht thematisiert, dass es sich um ein strukturelles Problem handelt das alle betrifft, auch reichere Staaten. Die Zeit wird das aber offensichtlich machen...



Die Kleinen sind einfach näher am Abgrund. Aber auch Frankreich und Italien sind total instabil. Und auch in Frankreich stehen die Zeichen politisch auf Sturm. Und wirtschaftlich auch...

Dazu kommt ja auch, und das betrifft absolut alle: Die EZB agiert als vermeintlicher Retter. Aber wie? Indem Verschuldung noch billiger gemacht wird, gleichzeitig aber Sparer eine schleichende Enteignung hinnehmen müssen (das sind viele Milliarden pro Jahr alleine in Deutschland). Da wird massiv inflationiert und die Kohle erreicht die Realwirtschaft nicht mal. Es hängt alles in den Märkten. Die haben sich aufgepumpt und seit etwa 6 Monaten sind die Kurse tendenziell am Fallen. Die FED hat das die ganzen letzten Jahre schon gemacht und wird vermutlich im Dezember das erste mal wieder die Zinsen erhöhen. Alleine die Sorge davor lässt die Kurs bröckeln. Sie haben sich in eine Lage manövriert aus der es ebenfalls keinen eleganten Ausweg mehr gibt und die EZB sieht das... und macht es trotzdem genau so.

Diesmal sind sie hart, Geld nur gegen Reformen. Erst Reform, dann Geld. Fragt sich nur, wie lange noch.... Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die EU GR pleite gehen lässt, wo GR in der Flüchtlingssache eigentlich die bzw. eine der Schlüsselrollen inne hätte (wenn es denn mal mit den Hotspots und den Grenzen funktionieren täte). GR hat durch die Flüchtlingskrise ein Druckmittel gegenüber der EU.

Der Draghi kanns offenbar nicht besser...... Irgendwie macht er's genauso wie die Merkel, irgendwie dahinwurschteln. Und dann wirds halt früher oder später knallen.
 
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