Pornografie

Dient Pornografie nicht vielmehr dazu, sexuelle oder sonstige pornografische Befriedigung anzuregen? Ist Pornografie ein Mittel zur Befriedigung tiefer menschlicher Begierden? Welches sind diese Begierden und woher kommen sie?

Pornografie kann keine echte Befriedigung für tiefe, menschliche Begierden bringen, glaub ich. Man behandelt mit ihr wie mit vielen anderen Medikamenten nur ein Symptom und nicht die Ursache. Man erschafft sich kurzfristig eine Illusion und es drängt einen mitunter nach Wiederholung, bis hinein in die Sucht.

Drei Möglichkeiten seh ich, wies weitergeht.


  1. Ist ein Mensch einigermaßen zufrieden mit der vergänglichen Entspannung, wird er das Spiel gleichförmig treiben, bis er alt und krank ist und schließlich stirbt, wenn er nicht vorher bereits übersättigt ist.
  2. Ist ein Mensch unzufrieden mit der pornografischen Illusion, hinterfragt aber sein Tun nicht bei Zeiten, besteht die Gefahr, dass er tiefer hinunter steigt, in Richtung Perversion. Was es da alles gibt, brauch ich nicht aufschreiben.
  3. Ist ein Mensch absolut nicht glücklich, geistig derart von seinem Körper beherrscht zu sein, dann wird er hoffentlich nach anderen Möglichkeiten suchen.

Die Begierde scheint mir Zweisamkeit und Intimität zu sein. Und kommen tun sie aus der Einsamkeit. Wenn man Einsamkeit als eine Krankheit betrachtet, dann will man ihr womöglich entfliehen.

Und wer in der Zweisamkeit die Intimität nicht findet, der sucht sie in der Gruppe.
Und wer sie beim Erwachsenen nicht findet, der sucht sie... anderswo.
Und wer sie beim Menschen nicht findet, der sucht sie... ebenfalls anderswo.
Pornografie ist ein Fass ohne Boden, das schrieb ich schon einmal.

Und dann gibts noch die zwei Hälften eines Systems. Die einen, die nur gucken und sich "anregen lassen" und die anderen, die es vor der laufenden Kamera treiben... oder meinetwegen auch künstlerisch wervolle Pornografie erschaffen. Die Akteure eben, Maler, Schreiber... und die Konsumenten. Die einen leben ihre Phantasien aus, die anderen lassen sich anregen. Und alle zusammen befinden sie sich in einem Fass ohne Boden.

Grundsätzlich denk ich mir, das intensive Betrachten pornografischer Werke zeugt von einem akuten Mangel an Phantasie in sexueller Hinsicht.
Bei einem Mann der seit Jahren nicht mehr Zweisamkeit und Intimität gepflegt hat, verstehe ich, dass seine sexuelle Phantasie dahinschrumpft. Und wenn er das Thema noch nicht ganz abgehakt und sich noch nicht richtig mit seiner Einsamkeit arrangiert hat, dann sucht er eben fallweise an den falschen Orten rum. Kommt vor.

Wie es sich bei Frauen verhält, das weiß ich nicht.
 
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p.s.

Grundsätzlich denk ich mir, das (all zu) intensive Betrachten pornografischer Werke zeugt von einem akuten Mangel an Phantasie in sexueller Hinsicht...

...denn das natürlichste der Welt scheint`s mir zu sein, wenn eine lebendige Frau selbst - in ihrem ganzen Sein und mitsamt ihren ganzen Klamotten am Leib - den Mann anregt, sie zu entkleiden.
 
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