Polemik... oder Verdauungsstörungen (Vorsicht bitte)

Iakchus

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Ich eröffne diesen Thread, damit mal jeder so seinen Verdauungskanal mal öffnen kann.
Hygiene für Jungfrauen, Gequatsche für Zwillinge, kleinliche Kritik für Krebse oder Fische, wütendes Aufbegehren für Widder, stolzierende Löwen, sachgerechte Zurechtweisungen für Steinbökke, untergründiges Bohren für Skorpione und so weiter.

Hier mein Anfang... (ich wünsche eine grosse Portion Humor):

Zuerst: meine Ausführungen jetzt sind vielleicht spitzfindig, übertrieben oder aber da ist ein Stükk Wahrheit dran - ich bitte euch selbst zu entscheiden, was es davon ist.

Meine Überlegung fing an, indem ich bemerkte, wie den Anfängern und "Unwissenden" (in allen Foren des Netzes)
oft allzu gerne geraten wird, man solle sich mit den Grundlagen und dem Wesentlichen beschäftigen und den Überfluss beiseite lassen.
Das ist oft dann der Fall, wenn Fragen zu Themen gestellt werden, die ein Schattendasein führen, wozu es also allgemein nicht viel zu sagen gibt. Wenn etwas auftaucht, dass man lange nicht mehr hatte oder das sonst irgendwie neu ist.

Wer sich wirklich ernsthaft und in einem Anspruch auf längere Zeit hinaus mit der Astrologie beschäftigen will, wird seine Neugierde und seinen Wissenstrieb auf alles stürzen wollen, was ihm begegnet - und alles wird Stück für Stück mit der Zeit zu einem Wissensgebäude (der Deutungskunst) aufgebaut werden.
Keiner kann erwarten, dass man von Heute auf Morgen alles weiss. Weder über Grundlagen noch über Nebensachen.

Aber mir scheint, die Frischlinge sind aufgeschlossener als die Profis.

Da wird auch manche gute Absicht eines Ratschlags (namentlich der andauernde Rat: zu den Grundlagen zu kommen), doch eher ein Sandkorn im Getriebe für den Anfänger, der angetrieben ist von seinem Düsentriebwerk der Neugierde.
Er will Befriedigung, kann sie sich selbst nicht bringen und man sagt ihm, nee, das ist nichts für kleine Jungs.

Das gilt auch für den oft anzutreffenden Rat (bei astrologischen Fragen im Bunde mit psychischen Problemen, Depressionen etc. zum Beispiel): "Mache eine Therapie." Das ist laut gebrüllt. Vor allem gegenüber einem wirklich hilflosen Menschen, der hierhin kommt und gleich mal verwiesen wird.
Und man sagt dann genau zu dem, was derjenige aber gefragt hat, lapidar nichts mehr. Und nach dieser Frage sah es nie aus: "Soll ich eine Therapie machen?". Man hatte etwas anderes gefragt.
Man kann auch anders ausdrükken, dass man in einem Horoskop gewisse psychische Probleme feststellt. Oder ehrlich zugeben, dass man im AUgenblikk keine Zeit hat. Dass man keine Lust hat, gebietet der Anstand unausgesprochen zu lassen, ist ja klar.

Das hohe Roß der Ratgeber ist etwas anderes als die Autorität wirklicher Hilfe. Man kann sich da schon ein Bild machen. Es ist doch ein billiger Fahrschein: mach mal eine Therapie...; wenigstens sollte man mit demjenigen erst mal reden, wenn man wirklich überzeugt von seiner eigenen Verantwortungen als Ratgeber ist!?
In der mir vorschwebenden beispielhaften Antwort auf einen Beitrag hatte die Person, die gefragt hatte, dann auch erst mal das einfach hingenommen, - jaja, Therapie, - aber diese Person ist dann mal wieder zurükk zu den Fragen gekommen, die sie hatte.

Man kann sehr wohl seine Meinung sagen, ja, bin ich dafür, gerade auch in Problemfällen, man kann auch eine Therapie anraten, also das, was man selbst denkt, aussprechen - aber mit Stil bitte. Und eben das finde ich, dass man verstärkt betonen sollte, wie man selbst (!) zu diesen Dingen steht, was man selbst (!) anrathen würde, indem man es auch so darstellt und auch alles immer begründet; dass man schreibt, was man wirklich denkt, und niemanden sein hohes Roß vormacht, und es nicht so hinstellt als "es gibt nur diese Wahrheit" - dadurch wird das dann auch alles persönlicher; und dass man diese allgemeinen Plätze und Pauschalisierungen vermeidet, und also stattdessen immer alles begründet, wenn es mal wieder heisst: "Beschäftige dich lieber mit etwas anderem als wie mit dem..." oder "mache mal eine Therapie".

> Amen. Dass man also alles begründet. Ja, ich glaube damit schlafe ich heute nacht ein, dass ich also begründe, warum ich einschlafe.

Doch was mich wirklich stört, ist der Eindrukk von Absolutheiten, wenn dann gewisse Beiträge mit einem einzigen Satz unkonstruktiv beantwortet werden. Die ironischen Angriffe und Ego Klamotten sind gar nicht mal so bedauernswert, wenn sie immerhin offen ausgetragen werden. Obwohl ich mich frage, sind wir Affen, Gorillas oder können wir auch Kultur schaffen und erhalten? Sarkasmus ist gut, Ignoranz egal, aber jeder sollte selber wissen, mit welchem Gefühl er das Netz verlässt und welches Gefühl er ins Netz versenken will.
Vor kurzem las ich in den Foren so rum und da äusserte jemand, wie es auch meinem Eindrukk (aber nicht meiner herausgebildeten Reaktion) entspricht, dass er seinen Schreibstil deswegen geändert hat, weil er immer damit rechnen musste, angegriffen zu werden mit bissigen Kommentaren. Also wurde er selber zum Beisser.

> Ja, und jetzt werde ich also Beiträge lesen und sie konstruktiv beantworten und immer alles begründen. Ich werde sogar begründen, warum ich den Beitrag jetzt, und nicht in zwei Minuten beantworte, weil ich alles begründen will. Ich will auch brav sein und höflich und alle Leute brav und höflich fragen, ob ich überhaupt einen Beitrag schreiben darf. Ich begründe jetzt auch mal, warum ich eine Zigarette rauche. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich so kleinlich bin. Aber nein, eigenlich glaube ich schon, etwas bemerkt zu haben, was grundsätzlich ist. Aber die Welt, wie auch die Welt der Foren ist so eingerichtet. Anpassen oder Unangepasstheit, ist das die Frage? Stört das, oder störe ich?
Wo ist die fette Blase, in die ich rein stechen kann?

Also, man sieht, an diesem meinen Beispiel ja sehr gut, wieviel Brokken aus der Verdauung da plötzlich runter purzeln.

Was meint ihr denn so zu den Antworten in den Foren?
Wie leicht oder schwer fällt euch es, auf Beiträge zu antworten?

Liebste Grüße!!!
 
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Antidisch schrieb:
Anpassen oder Unangepasstheit, ist das die Frage? Stört das, oder störe ich?
Was meint ihr denn so zu den Antworten in den Foren?
Wie leicht oder schwer fällt euch es, auf Beiträge zu antworten?

Liebste Grüße!!!
Hallo Antidish,
darf ich jetzt schreiben oder nicht? Ich entscheide mich dafür. Erst einmal: Mir gefällt dein Beitrag! Mich störst du nicht, mich stört hier keiner.
Hier ist alles vorhanden, was du draußen auch findest - nur vorwiegend anonym, vielleicht fällt es manchem leichter etwas zu "sagen". Was sind gute Tipps? Hilfen - Anmaßungen? Wer weiß das schon. Anfänger wollen ja meist alles gleich können, ohne möglichst großen Aufwand.
Zu dem "mach ´ne Therapie" kann ich nur sagen, es ist eine Hilfestellung, die eigentlich mehr in Anspruch genommen werden sollte. Wohlgemerkt: Bevor es zu spät ist, und sie nichts mehr nützt. Viele Menschen haben Probleme, aus denen sie alleine nicht mehr rauskommen und hoffen hier auf Hilfe, die es bei massiven Problemen aber hier sicherlich nicht geben kann. Da braucht es schon jemanden, der greifbar ist. Meine Meinung, je eher ich mir Hilfe hole, desto eher geht das Leben wieder in leichteren Bahnen. Ich find´s also jetzt nicht so schlimm - es kommt drauf an, wie es rüberkommt. (Ich geb´s ja zu, vielleicht hab´ ich es auch schon mal geschrieben :rolleyes: ).
Viele Leute hier im Forum sind ja davon überzeugt, das es das Non-Plus-Ultra ist, was sie hier schreiben und nur ihre Ansicht die richtige ist. Und haben kein Verständnis für Andersdenkende.
Von manchen Beiträgen fühle ich mich angespochen von manchen nicht. Bei manchen habe ich einen Drang darauf zu antworten....ich habe hier eine/n User/in, das finde ich schon witztig...wenn ich die Beiträge lese, könnte ich des öfteren an die Decke gehen. Immer gerade ich in die Threads von ihm/ihr!
Ein/e sture/r User/in. So eingefahren in seinem/ihrem Denken....möchte andere gerne bekehren...manchmal kann ich mich nicht beherrschen und muss antworten... War ich jetzt diplomatisch? :)
Ich finde manche Antworten schwachsinnig, andere superklasse und interessant, hilfreich und sehr informativ, einige nervig, einige witzig. Genauso werden andere User meine Antworten sehen - mal so und mal so. Es ist für jeden etwas dabei. Manche Beiträge interessieren mich einfach nicht andere verfolge ich...
Anpassen....Unangepasstheit.....also ich bin nicht total angepasst, aber auch nicht das Gegenteil....ich finde an gewisse Regeln muss ich mich schon halten, damit der Umgang relativ angenehm ist und es hier Spaß macht.
Ich bin zwar Moderator, aber trotzdem auch noch ein User, der eine eigene Meinung vertritt. Es gab ja eine Zeit vor dem Moderieren in der ich hier als einfacher User unterwegs war. Das kann ich mir schlecht abgewöhnen...
Ich freue mich schon auf deine Beiträge und Begründungen.
LG Tarot
 
Hallo Antidisch,

ja, mir gefällt´s auch, was Du schreibst. Nur daß ich durch die Zuordnung ´Astrologie´ nicht eher darauf geachtet habe, da ich es damit nicht so habe.

Es ist halt hier wie im ´richtigen Leben´, ich weiß gar nicht, warum ich je etwas anderes erwartet habe :)

Aber immerhin gibt´s mit dem verbalen Schwert noch ´Licht und Liebe´ am Ende dazu, das gleicht dann wohl so manches aus.

Ich kann mir als Fast-Neuling allerdings auch noch kein umfassendes Bild machen, dazu braucht es wohl etwas mehr Lese-Zeit nehme ich an.

Herzliche Grüße shamiradin
 
mein Nachbar meinte mal:

"irgendwie sind wir doch alle irgendwie komisch.. jeder halt e bisserl anders komisch!"

das find ich suuuperpassend für grosse und kleine Welten, drinnen wie draussen..

Gaby
 
Vielen Danke fuer eure Ansichten dazu. Es ist genauso, wie du gesagt hast, Shamiradin, es ist hier wie im wirklichen Leben!

Ich hatte uebrigens wirklich erst mal geglaubt, jetzt gibt es einen ueber den Dekkel, da ich ja viele Dinge sehr subjektiv empfinde und eventuell zu einigen Ansichten aufgrund von Schattenthemen oder Projektionen komme.

:)

So freut mich, dass ich jetzt sagen kann, dass es durchaus auch fuer mich wahr wird, auf die Beitraege zu antworten, und so ein bisschen Erfahrungen sammeln kann, - nur kann ich da nicht so mitreden. Persoenlich finde ich, kann man da auch etwas bei lernen.
Ich bin noch nicht lange hier in Foren ernsthaft dabei, und gebe zu, dass ich mir einige Regeln - auf die man selbst kommen muss - auch erst angewoehnen muss, da das Internet dazu verleitet eine kuenstliche, virtuelle Realitaet (Identitaet) sich zu erschaffen. Und das fordert mich heraus im positiven Sinne.

Das mit der Therapie sehe ich nun nach einem Tag, wo ich drueber geschlafen habe, etwas uebertrieben von mir dargestellt, - und will auch betonen, dass es selbstverstaendlich besser ist, wenn man jemanden in diese Richtung der Ueberlegungen fuehrt, der diese wirklich benoetigt, und er kann es dann selbst entscheiden.
Mir lagen nur gewisse Faelle vor Augen, in denen jemand von vorneherein keine Therapie beabsichtigte, und einen anderen Weg fuer sich waehlen wollte (erst mal oder prinzipiell). Denn ich glaube, hier kommt es auf Differenzierung an. Es koennte sich bei mir um eine gewisse prinzipielle EInbildung halten, dass ich dann manchmal glaube, dass jemand eben durch diese Fingerzeuge etwas bevormundet wird. Denn es kann auch ein Stachel in die bestehenden Wunden sein, wenn jemand zu hoeren bekommt, wie schlimm es wirklich um ihn stehen muss, wenn man ihm eine Therapie anraet. Da finde ich es eventuell passender, von psychischen Problemen zu reden und den Moeglichkeiten, diese zu beheben. Also nicht gleich von Therapie. Denn das klingt eigentlich recht drastisch. Aber ich will auch noch mal vergegenwaertigen, dass ich mit solchen Faellen nicht viel Ahnung habe. Es ist meine Meinung, und mir liegt einfach nur Differenzierung vor Augen. Man kann aber nicht alles perfekt machen und ich begruesse alle Ansichten, die man jemanden eroeffnet. Denn letztendlich muss man immer an die Eigenverantwortung appellieren und selbst ein Therapeut kann diese einem nicht kategorisch abnehmen.
 
Anpassen oder Unangepasstheit, ist das die Frage? Stört das, oder störe ich?

mag mich auch mal "erleichtern"...

selbst wenn ich annehme, dass das, was ich im moment zu einem thema zu sagen hätte auch passen würde, (angepasst wäre?) -
ich bin mir einfach nicht sicher, was ich selbst im nächsten moment dazu meine.
alles, was im moment mir wichtig und richtig erscheint, kann durch einen neuen gedankengang - oft auch von einer anderen ansicht angestoßen - umgearbeitet werden und ist dann zwar nicht gerade das gegenteil, aber doch anders.

genauer: ich mag mich nicht auf eine bestimmte sichtweise festlegen. nicht mal vor mir selbst. möglicherweise ist das wankelmütig, ich sehe es aber als einen (extremen) wunsch dazulernen zu wollen. ein hauch von adenauer: was interessiert mich mein geschwätz von gestern... und eine prise von mir: was wartet auf mich hinter der nächsten kurve?

lese ich mich selbst später, fallen mir noch etliche andere antwortmöglichkeiten ein. es ist kein gespräch, es erscheint mir eine aneinanderreihung von statements (was es ja auch ist), die in sich einen stillen anspruch von gültigkeit haben. gültig sind sie wohl, im moment, zu einem bestimmten partner, in einer bestimmten situation, aber... sie werden später gelesen, von menschen, die dem faden folgen, im besten fall mitfühlen, aber nicht in meinen schuhen stehen.

klingt gerade etwas sehr selbstkritisch, aber es hat sich schon so viel verändert, wie kann ich dem trauen, was gerade ist oder zu sein scheint?

schon sehr komisch
moni
 
Antidisch schrieb:
Da finde ich es eventuell passender, von psychischen Problemen zu reden und den Moeglichkeiten, diese zu beheben. Also nicht gleich von Therapie. Denn das klingt eigentlich recht drastisch.
findest du? da fallen mir genug viele eine, die es genau umgekehrt empfinden - und "psychische probleme" als "du bist verrückt" verstehen, während therapie ja nichts anderes als heilbehandlung ist (und bei weitem nicht nur im zusammenhang von psychischen adaptierungsproblemen auftaucht). es kommt aber nie wirklich an, wenn einer dem anderen entgegenschleudert: "Du gehörst therapiert!" ... du bist nicht okay, ich bin okay.

ich bin ja selber so einer, der immer wieder mal durch seine "herzlose" sprache (so der begleittext zu einem roten bewertungspunkt) unmut erregt. andere wiederum kommen gut klar mit meinem bemühen, dinge auf den punkt zu bringen. ich bin mir sicher, dass ich es nicht allen recht machen kann. wenn ich das wollte, würde ich meine aussagen bis zur unkenntlichkeit verzärteln. ich mute auch anderen zu, dass sie das umfeld wahrnehmen, in dem wir uns hier bewegen: in einem internet-diskussionsforum. hier ist nicht die sprechstunde von dr. sommer (wer immer mal "bravo" aus der hand gelegt hat, kennt den...), hier können und dürfen die unterschiedlichsten und auch sehr unterschiedlich formulierten standpunkte aufeinandertreffen, hier darf unausgegorenes im diskurs reifen oder untergehen (wenn ich nur denke, was ich selbst schon alles hier abgesondert und später revidiert habe...), hier predigen die gurus, hier lauschen die gläubigen, hier argumentieren die skeptiker, hier halten die einen für ein argument, was die anderen für einen wiedergekäuten rülpser halten, und immer wieder blitzen zwischendurch perlen auf, hab ich bei menschen das gefühl "da hat sich was bewegt"... in summe ein wunderbares chaos.

anekdoten... ach ja, moni (lieben gruß nebstbei): ich hab den adenauer etwas anders in erinnerung: "nichts soll mich daran hindern, täglich klüger zu werden". aber wer weiß schon, wenn so ein zitat seinen langen weg durch die überlieferungsgeschichte angetreten hat, was es einmal wirklich war. auch das berühmte "no sports" von winston churchill soll ursprünglich "no sports, but whisky" gelautet haben...

und zum thread ein politischer witz aus der jüngeren österreichischen geschichte: während des wahlkampfes findet ein wettangeln statt, und selbstverständlicih lässt es sich kein kandidat nehmen, daran teilzunehmen. alois mock, der "schwarze" spitzenkandidat, zieht auch bald eine forelle an land, erlegt sie waidgerecht mit einem schlag auf den kopf und lässt sie in den kescher gleiten. das publikum buht laut. etwas später hat der amtierende kanzler bruno kreisky, begnadetes PR-genie, auch einen fisch an der angel. er streichelt ihn liebevoll, deutet einen kuss aufs fischmaul an, wartet mit bekümmertem blick, bis das tier verendet ist, und legt es vorsichtig ins gras. die menge ist gerührt und begeistert. fragt ein journalist, ob das nicht ungerecht wäre... der eine, der dem fisch ein erträgliches, rasches ende gewährt, wird ausgebuht, der andere, der ihn bis zum schluss quält, wird belohnt. lächelt kreisky: "schaunsie... die leut mögen des. und hin isser am end sowieso..."

alles liebe,

jake
 
Miramoni schrieb:
Ein hauch von adenauer: was interessiert mich mein geschwätz von gestern... und eine prise von mir: was wartet auf mich hinter der nächsten kurve?

Und vor allem:

jake schrieb:
Nichts soll mich daran hindern, täglich klüger zu werden.

Denn so habe ich mir die Ergebnisse (in Bezug auf mich jetzt) dieses Threads gewünscht.

Im Grunde erkenne ich bei euch, was ihr so geschrieben habt, dass ich mit euch auf einer Wellenlänge liege. Im Grunde. Denn wir wollen uns gut benehmen. Wir wollen das Gute fördern
- aber nur oben auf den berühmten Palmen, da haben wir verschiedene Ansichten. Und das ist gut so, denn wir sind verschieden und das macht den Austausch aus und den Reiz, ein Individuum zu sein.

Mir dünkt, jake, du fröstelts mich ein bisschen mit einer Ironie, gell? So n´Fisch lange zappeln lassen, hat was grausames. Nun, vielleicht ist das auch eben der Witz daran.

Ich will wirklich mal klar stellen, wie ich das gemeint habe, was ich so denke, was ich vor Augen hatte, über das wichtige Thema Therapie. Es ist so, dass ich eine Menge Leute kenne, die eine solche Therapie durchziehen mussten. Ich kenne solche Leute, seit dem ich aus der Hauptschule kam. Es war für diese alle notwendig. Sie haben diese Erfahrungen lange hinter sich, hatten sich noch nicht aus der Kindheit geschält und landeten in der Irrenanstalt (sie bezeichnen es selbst als solche und zwar nicht abwertend, sondern umgangssprachlich) und in psychiatrischen Kliniken. Vielleicht verwende ich die falschen Begriffe, und es entstehen so teilweise oder subtile Missverständnisse oder wir gehen von unterschiedlichen "Patientenkategorien" aus.
Also ich kenne solche Fälle, - ich kenne nur nicht solche Fälle, wie es für jemanden aussieht, der erst mit 25 oder 30 eine solche Therapie "machen müsste". Ich glaube, das macht einen Unterschied, was ich jetzt auch gut einsehe. Manche Menschen haben ein anderes Verständnis von Heilkunde durch ihren Einbezug in diese Kultur. Viele Leute, die ich persönlich kenne, sind viel mehr Aussenseiter und das ist das Problem, weil sie mit dieser Kultur und ihren Heilmethoden Berührungsängste oder Vorurteile (!) haben.

Ich glaube, es gibt sehr gute selbstständige Heiler, Psychologen, Therapeuten.

Und eine kleine Zahl von Therapeuten, Heilern, die verantwortungslos einfach den Mainstream der Kultur nehmen und ihn in die Köpfe der Leute versenken, warum auch immer; wenn also einer keine Arbeit (z.B.) hat, dann verschafft man ihm Arbeit, weil Arbeitslosigkeit "ja" unglükklich macht, übersehen dabei aber den GANZEN MENSCHEN - und sozusagen seine individuellen (!) Anlagen, verstehen ihn also gar nicht (!), und womöglich muss man manchen erst mal helfen zu entscheiden, was der eigentlich will (anstatt ein Rezept "Arbeit" zu nehmen oder so).
Diese individuellen Fälle, wo die Variable "Arbeit haben oder nicht" keineswegs der erste Ansatzpunkt ist, um jemanden auf den Weg zu bringen (was die Bearbeitung psychischer Komplexe einschliesst), sind mir wirklich viele bekannt. Aber ich rede da auch nicht von der Erfahrungswarte, die du wahrscheinlich hast, jake.
Die psychischen Probleme können wirklich schlimm sein, dann muss man da was machen. Aber ich hatte auch von Anfang an eigentlich nicht diese schlimmen Fälle vor Augen, sondern dem Wortsinn nach psychische Probleme, depressive Zustände.
Wenn ich vor jemanden stehen würde, oder ihm im Netz hier eine Antwort schreibe, dann rede ich nicht von psychischen Problemen im Wortlaut. Ich meinte das auch eher dem Wortsinn nach. Da habe ich mich überhastet ausgedrükkt. Man hat da immer irgendeinen Anhaltspunkt, es ergibt sich die Unterhaltung.
Man erkennt, er hat da ein Problem und kann darauf eingehen, ohne namentlich überhaupt ein solches als Problem zu benennen, wie du das ja auch betonst, es sei denn, derjenige spricht selbst schon von Problemen (und so war es in dem mir vor Augen stehenden Fall); man findet bei jedem auch - im persönlichen Gespräch zuminest unter vier Augen - heraus, was gerade ankommt, und was nicht, weil man, hoffentlich, ein bisschen Einfühlungsvermögen besitzt.

Ich denke, jake, wir liegen da überhaupt nicht weit voneinander ab. Und gut, dass du mich darauf noch mal hingewiesen hast, damit dass hier klar gestellt werden konnte. Denn so sollte es nicht rüber kommen...; dass ich nach wie vor davon ausgehe: hier im Netz würde ich es persönlich anders machen, das ist mein Ding. Das ist so, mir war dieser Fall einfach sehr deutlich. Aber es ist auch persönliche Ansichtssache, und Erfahrung ist der Background, bei mir wie bei allen, wie man etwas interpretiert. Ein Therapeut, der diesen Beruf, diese Berufung ausübt, hat aber auch jeweils seinen Background, das liegt nicht am Berufswesen Therapeut. Jeder hat seine Ansicht darüber. Und auch der Berufsstand Therapeut vermittelt diese Ansichten. Da gibt es dann noch therapeutische Astrologen, die wiederum eine anderen Background haben. Die in der Klinik sind noch anders. Usw. Meine Ansicht, Backgorund und somit Interpretation muss notgedrungen anders sein, da ich keine Heilpraxis habe.

Doch es ist hier gerade auch das Inter-Netz. Hier bedarf es einer Menge Klarblick, um zu erkennen, wen man vor sich hat (im Netz). Und was ankommt und was nicht. Was überflüssig ist und was nicht. Den Rest,w as man nicht intuitiv erfassen kann, das kann man nur aus dem bereits bestehenden Erfahrungsfundus mit diesen Dingen schöpfen. Und natürlich, wir sind nicht perfekt.

Ich denke da jetzt einfach mal kategorisch, gut, diese Person, die das gemacht hatte, nämlich von Therapie zu sprechen, hatte dieses Feingefühl oder die Erfahrung. Es lag mir aber auch weniger am Worte selbst, als wie an der Situation, habe ich auch nicht klar genug gestellt. Und eigentlich: geht es mich wenig an. Ich will nicht sagen, es geht mich nichts an, sondern wenig.

Noch ein Schlussabsatz: Therapie, gut okay, du, jake, sagst, es klingt da doch eher nach Heilbehandlung. Dass ich anders darüber dachte, habe ich dargestellt (ich weiss nicht, wie ich morgen drüber denke, wenn ich so etwas noch mal vor Augen habe und es erlebe).
Es ist eben nicht am Wort abzulesen gewesen, sondern am Eindrukk. Dass ich dabei die wirkliche Reaktion derjenigen betroffenen Person ausser Acht liess... vielleicht. Habe ich allerdings auch zu sehr an den Worten - am Offensichtlichen - ablesen wollen, und war auch nicht gerade klar genug bei Sinnen, denke ich.
Diesbezüglich glaube ich, es ist auch im Netz möglich, zu erfühlen, was da gerade Sache bei derjenigen Person ist.
Mein Eindrukk war eben damals so und ich habe - ergriffen wie ich war - das dann einfach niedergeschrieben. Bereuen, das mal aufgewühlt zu haben, tue ich nicht. Ich rudere auch nicht zurükk, sondern das Klügerwerden ist ja der Sinn des Diskurses.

Und ich habe in diesem Thread eine Menge jetzt erkennen können, wie es abläuft: man schreibt, und hat es getan. Es gibt kein Zurükk, es kommen dann Antworten, und schliesslich sieht man, was dabei heraus kam.
Ein kleiner Selbsterfahrungskurs (Foren allgemein).

Ich habe oft die Beiträge anderer verfolgt und jetzt geht mir ein Lichtlein auf, dass ich irgendwie oft an Beiträge geraten bin, wo es hoch :angry2: her ging. 2003 und 2001 waren wohl ein ganz heisses Jahr.
Das liegt anscheinend daran, dass man eine Affinität besitzt und Dinge anzieht wie auch von Dingen angezogen wird...; obwohl oder gerade weil (!?) ich themenbezogen das alles abklapperte; - und dass ich hier den Thread in ASTROLOGIE setzte hat natürlich seinen Grund darin, weil ich mich hier und nicht so sehr woanders, eben "zuhause" fühle, obwohl ich so viel nun auch (noch) nicht mitreden kann. Da ist erst mal ein Anfang. Mir hilft es, auf diese Weise Impulse für den Fortschritt zu bekommen.

Es würde mich freuen, wenn es so noch ein Stükk weiter geht und andere etwas "erleichtern", was ihnen irgendwie auf dem Herzen liegt! Und wenn es nur ein Monolog ist... dafür ist der Thread da.

Ach übrigens, Miramoni, für mich klang das nicht nach übertriebener Selbstkritik, was du geschrieben hast, - da müsste ich bei meinen Ausführungen hinter jedem Satz eine solche Anschauung setzen. :)

Es steht doch ein bisschen die Manifestation einer Veränderung (für mich) auf dem Programm, wenn ich durch diese "Erleichterungen" mir über einige Dinge klarer werde, oft im Schreibprozess selbst.

Liebe Grüße!!!!!!! :winken5:
 
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Hallo Antidish,
um noch mal bei den Therapien zu bleiben. Fakt ist doch - die Leute gehen zu spät los. Wenn es schon fast zu spät ist....weil man schafft das schon alleine! Man gesteht es sich nicht ein, daß man schwach ist und alleine nicht mehr klar kommt.
Ich bin der Meinung, wenn man sich früher professionelle Hilfe sucht, kommt man schneller aus dem Leiden bzw. Teufelskreis raus (nicht alle klar, aber bestimmt viele). Leider habe die psychotherapeutischen Therapien noch immer den Beigeschmack von ...der/die ist ja irre, der/die gehört in die Klapse. Vorwiegend auch, weil fast immer direkt Psychopharmaka verordet werden. Ich habe eine Bekannte, die sagte mal zu jemandem: "Ich finde es ja toll, das die Therapie ein gute Lösung für dich ist. Für mich wär das nix, ich komme da schon alleine raus." Das war vor ungefähr 5 Jahren. Sie sitzt heute alleine in ihrem Zimmer (meist abgedunkelt) so vor sich hin, hat keine Freundinnen mehr und mit ihrem Freund viel Stress - immer Ärger auf der Arbeit, obwohl sie diese schon zweimal gewechselt hat. In ihrem Leben hat sich nichts verändert.
Festgefahren - nicht flexibel- verlorene Neugierde auf das was kommen mag - eingefroren.
Harte Sprache.....die Wahrheit möchte keiner hören. Wie die Menschen an den Bildschirmen die Antworten aufnehmen, weiß keiner. Wie sensibel oder wie abgebrüht sie sind.
Wie im richtigen Leben halt.
Das ist zwar ein Esoterikforum, doch was sollte hier viel anders sein, als im richtigen Leben? Es sind die gleichen Menschen, aber unter Dekmantel der Esoterik klingt doch vieles gleich interessanter. Die Themen sind im Grunde die gleichen.
Für mich ist es hier interessant, weil hier Themen behandelt werden mit denen ich (anscheinend) hier draußen mit keinem reden kann. Für Tarotkarten interessiert sich keiner - oder keiner mag drüber reden. :rolleyes: Therapien, darüber spricht keiner - man macht eine - redet aber nicht drüber...weil die Leute könnten ja reden....
Das Leben besteht aus Veränderung - ob man möchte oder nicht. Nichts kann festgehalten werden - ständige Entwicklung...
Ach, da fällt mir noch ein, mir hat mal eine :o Therapeutin gesagt man könne nur gesunde Menschen therapieren, kranke nicht. Das meine ich mit dem zu spät losgehen. Losgehen, wenn man noch gesund ist, nicht wenn man schon krank ist...
LG Tarot
 
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