Hi Amanda,
ich versuche mal vorzuführen, was ich als Nörgelnd empfinde,indem ich die Rolle des Nörglers einnehme. (In Klammern setze ich dann, wie ichs wirklich meine, soll also heissen, alles was ich nun schreibe, ist NICHT ECHT, sondern gespielt, bis auf das, was ich in Klammern schreibe)-
Statt dessen nur eine Farce, ein Spiel, ohne Inhalt, nur zum vorübergehenden Amüsement, von wem auch immer, manchmal schmerzhaft für den anderen. In diesem Fall bin ich nicht sehr forenerfahren, da mir solcherart im Grunde wirklich nicht liegt.
Dann könnte ich auch sagen, dass es keine Rolle spielt, was ich schreibe, weil alles ein Spiel ist. Und das Gegenüber kann keine Schmerzen empfinden, weil es dem Spiel zustimmt.
(Nörgeln empfinde ich zB so: Spitzfindigkeit, oder etwas denken, und sagen, was nicht direkt gesagt wurde, und in Wirklichkeit dem Schreiber gehört (Projektion), und nicht dem zugehört, was oder wen er zitiert; das Wort Nörgeln, weil es ein gewisser "kritischer" Zug ist. In Wirklichkeit steht die Motivation / Empfindung dahinter:
"Ach mir passt es nicht, was du sagst".-
Es ist einfacher zu kritisieren, als irgendwen zuzustimmen oder wenn keine Zustimmung möglich ist, seine eigene meinung zu sagen, ohne jemand anderen zu behelligen, zu berühren...)
Gut, Potenziale zum Wachsen kannst Du aus allem ziehen, somit hat natürlich auch alles seinen Sinn.
Und wenn ich sterbe hat das also auch einen Sinn? Da steckt ja auch eine Menge Potential drin, zu sterben oder etwas zu verlieren. Damit stirbt aber die Potenz.
(Ich denke, es kommt wirklich auf das KANN an, es kann alles ein Potential zum Wachsen haben, genau).
Irgendwann wirst Du wissen, für was dies - also zum Beispiel eine anregende Kommunikation, die abrupt in Mißklang geraten ist und beendet wurde - nun wieder gut war, auch wenn sich der Sinn erst später erschliesst, das ist ja oft so.
Wie kann eine Kommunikation anregend sein, wenn sie in Mißklang geraten ist? Sicher, ich finde es dann anregend, die Situation zu beenden, indem ich denjenigen nicht mehr schreibe und mich anderen Aktivitäten widme. Der Sinn der sich mir erschliesst ist es dann, dass ich besser bin als der andere, oder wenn ich mich zB entschuldige, dem anderen den Eindruck gebe, er ist besser als ich. Denn in den meisten Fällen ist es ein Ego Spiel, wer ist besser, wer hat Recht. Und es wird so oft verhüllt und verdeckt weil jeder glaubt, er hätte hehre ehrenvolle Absichten.
(Wenn ich mich anstrenge und mich nicht empfindlich zeige, besteht aber tatsächlich der Sinn nur darin, auf der EBENE DER KOMMNIKATION Verbesserungen herbeizuführen, was ich nur für mich und meine eigenen Angelegenheiten tun kann. Über die Sache gibt es bei abgedrifteten Dialogen/Diskussionen nichts mehr zu erfahren.
Bei der nächsten Gelegenheit, habe ich die Wahl, soll ich mich drauf einlassen, oder nicht. Ich ziehe es vor, das zu tun, meine Meinung dahin zu stellen, konfrontativ vielleicht (allein dass ich eine andere Meinung habe), um daran zu wachsen, was daraus entsteht, an Für und Wider, das ist für mich der Sinn: es im Vorhinein zu ahnen, was daraus wird, und im besten Fall die Worte also gut auszuwählen. Dafür aber brauche ich Kraft und Energie, die habe ich nicht immer im bester Manier. )
Ich weiß nicht, was Du nun als ´nörgelnden Zug´ bezeichnest,
An allem etwas auszusetzen haben, und das direkt anzumerken, immer kritisieren wollen, Widerspruchsgeist, anderen Vorwürfe indirekter Art machen, zum Beispiel mit der Floskel: "Wenn das so wäre wie du das sagst... dann..."...; dass überhaupt jemand anderer Meinung ist! Betrachte ich Menschen auch mich, dann ist das einfach so, es gibt da in uns einen Ort, der sich daran reibt, an dem Widerspruch. Aber es ist auch so, wenn du (jetzt nicht persönlich aber beispielsweise) zum Beispiel nicht verstehst was ich sage, mit einem Satz zB meine, dann versstehst du nur irgendetwas, anstatt nachzufragen, was ich genau meine. Denn das ist schwerer, man würde sich da selbst als "Unwissend" ausliefern (versuch doch aus Spaß mal irgendwo bei jemanden im Thread eine naive Frage zu stellen, - du wirst merken, dass es dir nicht grad angenehm ist das zu entäussern, dass du etwas nicht verstanden hast) - lieber einen anderen diesen Part überlassen, dass er Ausgelifert ist, indem man gleich für ihn die Antwort gibt auf die Frage, die man ihm insgeheim stellt.
Da du dann irgendetwas verstehen möchtest, bildet sich dabei eine Ansicht heraus, die polar der eigenen Meinung entgegengesetzt ist, - denn wäre es so, dass man mit dem anderen auf einer Wellenlänge wäre, würde man sich sympathisch "verstehen", und irgendein Schlüsselwort genügt dann oft.
Der Grund für Missverständnisse ist auch oft die Unzulänglichkeit und Unausgegorenheit des Schreibers Wortwahl und Satzbau, mit dem er Sinn entwerfen will. Dann antwortet jemand, nörgelnd, und es fällt ihm - den Schreiber des ursprünglichen Textes - schwer den Kurs zu wechseln, weil er sich eingestehen müsste, unrecht gehabt zu haben. Das wäre leichter, wenn er nicht direkt für das, was er gesagt hat, angegriffen (abzitiert) worden wäre.
Unausgegoren wäre es zum Beispiel, wenn ich jetzt nicht noch sagen würde, dass es normal ist, dass diese Dinge so ablaufen. Rede, Antwort, Widerrede und Richtigstellung. Das ist das Leben. Es ist nicht alles ein Weichei Paradies.
Aber ich kann mir gleichwohl vorstellen, dass dies nicht so sein muss: ich gehe durch die Foren, und schnuppere, meine Intuition / Ahnung ist nicht von ungefähr: um zu erkennen, wie leicht es sich die meisten User machen...
zu leicht um anzuecken.
Sowohl die Schreiber als auch Leser. Müsste man aber als Schreiber auf so eine Genauigkeit achten, würde man tausend Seiten lange Beiträge schreiben... weil man alles beachten muss. Das geht nicht, dafür gibt es die Zitate nachfolgende Diskussion.
Dabei aber sollte man sich gewiss sein, als Zitat Antworts-Verfasser, dass man selbst den anderen vielleicht missversteht. Ihm die Chance geben... und nicht die Richtung des Gespräches determinieren durch versteckte Beleidungen oder Anmassung über die Intentionen von jemanden. Das geschieht oft sehr subtil, und ein Wort kann genügen. Sogar dass man jemanden ein Wort unterschiebt, eine Interpretation. Da kann also eine ziemliche Willkür und Unachtsamkeit sein. (weil es leichter ist)
Also unter dem Strich, ob Unehrliche, Spieler, Nörgelnde oder auch Aufrichtige, Ehrliche, Authentische, sie erfüllen schon alle ihre Funktion hier, das ist wohl so.
Treffende Formulierung.
Denn wenn man einigermassen Bescheid weiss über diese Gesetze, wie manches funktioniert, der Austausch und die Kommunikation, - dann kann man weiter lernen sich an den Widerständen und Reibungen "geistig ertüchtigen".
Lg
Stefan