Pluto

Lieber Jake,

ich habe sowohl auf Deiner Homepage als auch auf Syst.info darüber gelesen. Da ich manche Dinge hauptsächlich über das Erleben erfasse, weiß ich jetzt zwar theoretisch Unterschiede, kann mir das ganze aber nicht wirklich vorstellen. Ich kenne es aber auch, daß man anderes als Faamilie aufstellen kann und habe solche Aufstellungen auch schon gesehen. So wie ich das verstanden habe, ist der große Unterschied, daß der Klient viel mehr in die Aufstellung mit einbezogen wird.

Innerhalb dieser Aufstellungen werden da auch Familien aufgestellt? Oder ist das speziell Hellingers Ansatz?

Wie hast Du den Unterschied der unterschiedlichen Aufstellungsarbeit erlebt?

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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liebe ereschkigal!

auch bei kibed & co. werden familien aufgestellt... entweder gleich von vornherein oder es ergibt sich als folgerichtige konsequenz einer "verdeckten" aufstellung - dann allerdings wird zunächst der "therapeutische kontrakt" erneuert und der klient gefragt, ob es ihm recht sei, nun mit einer familienaufstellung weiterzumachen. ist - z.b. im kontext einer organisationsauftsellung in einer firma - ja nicht jedermanns sache, auf einmal familiengeheimnisse zu publizieren. es kann dann aber auch ein familienthema zum beispiel verdeckt aufgestellt werden - da steht dann statt der mutter zum beispiel ein repräsentant für "das, was mir die luft zum atmen nimmt" oder wie es der klient halt erlebt. und letztlich muss nur er verstehen, was es wirklcih ist und wie es sich anfühlt und wie er es aus der aufstellung mitnimmt, das muss gar nicht vor allen als "familienproblem" enthüllt werden. fürchterlich abstrakt beschrieben, sorry... anschauen sagt mehr als tausend worte...

ein wesentlicher unterschied scheint mir zu sein, dass es nicht das familiensystem sein muss, das aufgestellt wird (aber das ist es beim "neueren" hellinger ja auch nicht mehr unbedingt). das "wissende feld" des aufstellenden kreises zeigt offenbar mehr als lediglich die "geheimnisse von familienseelen". vieles von kibeds arbeit ist vor allem auch experiment, um die methoden weiterzuentwickeln und wissenschaftlich zu systematisieren, aber wenn du mal gelegenheit haben solltest, zum beispiel eines seiner lehrvideos anzuschauen, dann siehst du, dass in seiner arbeit zumindest nicht weniger wärme und intuition zu spüren ist als bei hellinger.

deutlich unterschiedlich ist offenbar auch das verständnis, was denn eine lösung wäre. kibed würde eine aufstellung, die einen schritt in richtung lösung auslöst, als erfolg sehen, als ein stück auf einem weg, auf dem es auch therapeutische vor- und nachbetreuung gibt, weitere aufstellungen... während hellinger da ja doch recht apodiktisch ist und - zumindest nach außen - nach dem motto "alles oder nichts!" zu agieren scheint. bei kibed ist hingegen "ein bisschen" schon ein schritt nach vorn, ein kleiner halt...

ich schätze beide sehr, und ich meine, die arbeit als solche profotiert auch von beiden, auch von den spannungsfeldern, die sich da aufbauen mögen...

alles liebe, jake
 
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Lieber Jake,

bei den Aufstellungen von Hellinger gibt es zwei Seiten, daß auf der einen Seite keine Abhängigkeit zum Therapeuten entsteht und es sozusagen in einer Sitzung erledigt ist.

Obwohl das heute auch nicht mehr so praktiziert wird. Auch die SeminarleiterInnen die nach Hellinger aufstellen sind nach einer Aufstellung noch für die Leute da und bieten ihre weiteren Dienste an.

Ich war schon bei Aufstellungen nach Hellinger dabei und muß sagen mir ging die ganze Aufstellungsarbeit zu schnell. Ich habe auch schon Aufstellungen mit Gegenständen gesehen und auch dort ist das Wisende Feld vorhanden.

Ich denke, es ist eine gute Sache, wenn der klient weiß, daß er nach einer Aufstellung einen Ansprechpartner hat. Auf der anderen Seite macht es den Klienten auch schwach, wenn der Seminarleiter nicht davon ausgeht, daß er alleine damit klar kommt.

Das die Dinge auf einen Punkt gebracht werden und nicht zerredet werden fand ich bei den Videos, die ich von Hellinger gesehen habe immer sehr gut. Ich denke, daß beide Formen der Aufstellung sich gegenseitig befruchten. Denn der Aufstellende hat die Möglichkeit zu schauen, wie es im anderen System aussehen würde und sich für diesen Moment die guten Seiten abzuschauen.

Danke für Deine Beschreibung der Aufstellungsarbeit nach Kibed & Co. So wie Du das schreibt, wird sehr viel achtsamer mit dem Aufstellenden umgegangen. Es passiert nichts über seinen Kopf. Für mich wäre das sehr wichtig.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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