Ich sag das meist nur ungern (weil es eh keiner glaubt), doch ich habe selber ein fast eidetisches Gedächtnis. Es ist für mich absolut kein Problem, mir alles zu merken und es, wann immer ich will, abzurufen. Aber eben nur, wenn ich das will. Die Eigenschaft kann hin und wieder recht nützlich sein.
Besonders gut funktioniert mein Gedächtnis bei Zahlen und räumlichen Geschichten. Dabei ist die Halbwertzeit unendlich. Fakt ist aber auch beim sogenannten fotografischen Gedächtnis, dass man die Absicht haben muss, sich das Gesehene, Gefühlte, Gelesene...merken zu wollen. Kein Mensch mit dieser Eigenschaft merkt sich alles.
Es gibt ja diesen Savant, der Städte aus dem Gedächtnis 1:1 nachzeichnen kann, obwohl er das gezeichnete nur einmal gesehen hat. Bei ihm kommt ein außerordentliches Zeichentalent hinzu, doch mir sowas in kleineren Dimensionen zu merken, fällt mir nicht schwer. Ich fotografiere es eben im Kopf. Und das mach ich ganz bewusst und somit bleibt es da - auch mit allen Gefühlen und sinnlichen Eindrücken, die in dem Moment anwesend waren. Ich mal das alles nicht auf, sondern schreibe es auf. Manchmal gibt es Tage, da nehmen diese Sachen überhand und ich werde regelrecht bombardiert mit Erinnerungen und Gedanken. Da schwirren einerseits Zahlen vor meinem inneren Auge vorbei, dann schleichen sich Bilder an und die wechseln ständig...normal ist das sicher nicht.
Das 12. Haus, in dem sich bei mir alles bündelt, spielt in meinen Augen eine sehr wichtige Rolle. Ich glaube fast unbedingt daran, dass alle "Betroffenen" eine solche Betonung haben. Wissen kann ich es nicht, dazu fehlen mir die Daten.
Auf jeden Fall lässt einen dieses Phänomen etwas seltsam erscheinen, weil man in Gesprächen kaum folgen kann, da so gut wie jedes Wort des Gegenübers irgendwas Gespeichertes abruft. Eigentlich isses lästig :-D