Ich habe so den Eindruck, dass ich das werde aushalten müssen, wenn ich ihn nicht ganz verlieren möchte.
Und wie gesagt, in meinem Fall wäre es auch beruflich ein enormer Verlust, den ich nicht riskieren will. Es besteht übrigens keinerlei Abhängigkeits- oder Hierarchieverhältnis hier, eher bin ich beruflich bald "weiter oben auf der Leiter..." (wobei mir das völlig egal).
Das ist ja der springende Punkt, dass du jemand anderem zu Liebe Dinge auf dich nimmst, die dir nicht gut tun.
Warum?
Es geht doch nicht um die berufliche Ebene. Ich finde, das sind Vorwände und in dem Moment, gibst du die Verantwortung ab, in dem du sagst, es würde dir auch beruflich von Nachteil sein, weshalb du besser nichts riskierst.
In Wahrheit würdest du es auch ohne ihn schaffen, auch wenn Verluste sicher niemals angenehm sind und sich daraus natürlich wirklich gewisse Nachteile ergeben könnten, mit denen du aber am Ende auch klar kommen würdest.
Kannst Du vielleicht abstrakt erklären, was für Dich die Punkte waren, dass es nicht klappte? Meinst Du eine Partnerschaft, oder eine Freundschaft?
Bei ihm war es fehlendes Vertrauen und daraus resultierend, die Angst vor dieser überdimensionalen emotionalen Nähe.
Alles weitere kann man sich dann auch leicht selber erschließen. Anzunehmen, dass das irgendwie hinzukriegen wäre in einer Beziehung, halte ich heute für naiv. Solche Symptome sind meistens nur die Spitze des Eisbergs.
In der Zeit, als ich "verrückt spielte" reagierte er auch nicht, hat aber immer alles brav mitgelesen und Reaktionen gezeigt.
Das gab mir die Möglichkeit alles zu sagen, was ich je zu sagen hatte... und es war sehr sehr sehr viel (einige Monate). Dadurch ist mir nach und nach immer mehr bewusst geworden.
Irgendwann war ich so wütend in meiner Not und hatte es so satt, dass ich schrieb, ich glaube er würde mich nur quälen wollen und dass er mich gefälligst blockieren sollte, da er doch sehen würde wie sehr ich leidete, da er nicht antwortete. Daraufhin blockierte er mich sofort.
Lange Zeit ist vergangen, ich denke, dass es nicht klappt mit jemandem, der sich selbst nicht liebt und nicht vertraut, egal in welcher Beziehung.
Ich habe letztens einmal darüber navhgedacht ihm zu schreiben, ich tue es aber nicht, weil ich denke, dass es zu nichts führen würde.
Natürlich wünscht man sich, dass der andere in der Zwischenzeit ebenso an sich gearbeitet hätte, seine Defizite ausgeglichen hätte und es ein HappyEnd gäbe.
Aber realistisch gesehen, wird das bei ihm gar nicht möglich sein. Ich tippe auf Borderline Symptomatik, ist natürlich nur eine Mutmaßung, aber dennoch durchaus wahrscheinlich.
Wie auch immer, ich bin es mir wert gut behandelt zu werden. Er hätte jederzeit die Chance gehabt auf mich zuzukommen. Heute noch. Aber wie ich ihn kenne, hat er die Kontaktdaten, die ich ihm damals gab, nicht einmal aufgespart und es nie in Betracht gezogen, aus Angst vor Ablehnung.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass er sein ganzes Leben hin und wieder mal daran denken wird und sich selbst oder mich bemitleiden wird. Mitleid, dass ich nicht brauche.
Und kann man wirklich eine Freundschaft zu jemandem aufbauen, vor dessen Füßen man hätte sterben können, ohne Hilfe zu bekommen?
Auch wenn gerade das mir wirklich geholfen hat, weiß es nicht ob ich es ihm positiv anrechnen sollte und ob ich es vergessen kann, bzw. will.
Ich bin ja langsam wirklich einfach damit zufrieden, wenn ich es schaffe/wir es schaffen, einfach freundschaftlich kollegial verbunden und in Kontakt zu bleiben. Ich werde ganz sicher nicht mehr auf emotionaler Ebene zerren und ziehen, selbst wenn ich den Rest meines Lebens insgeheim daran nagen sollte...
Alles Liebe!
Wenn du dich anpasst, des lieben Frieden willens, dann wirst du deine/ eure Geschichte niemals auflösen, sondern du zögerst nur etwas hinaus, was ohnehin früher oder später passieren wird.
Und wie hier einige schrieben... wenn er derjenige welche ist, der es wert ist, dann wirst du ihn sowieso nicht abwimmeln können, egal was du für einen Blödsinn schreiben würdest. Er würde "dich" immer dahinter erkennen.