Phase 5 bis 6

Das wirst du ohnehin auf Dauer nicht aushalten.
Ich habe so den Eindruck, dass ich das werde aushalten müssen, wenn ich ihn nicht ganz verlieren möchte.
Und wie gesagt, in meinem Fall wäre es auch beruflich ein enormer Verlust, den ich nicht riskieren will. Es besteht übrigens keinerlei Abhängigkeits- oder Hierarchieverhältnis hier, eher bin ich beruflich bald "weiter oben auf der Leiter..." (wobei mir das völlig egal).

Kannst Du vielleicht abstrakt erklären, was für Dich die Punkte waren, dass es nicht klappte? Meinst Du eine Partnerschaft, oder eine Freundschaft?

Ich bin ja langsam wirklich einfach damit zufrieden, wenn ich es schaffe/wir es schaffen, einfach freundschaftlich kollegial verbunden und in Kontakt zu bleiben. Ich werde ganz sicher nicht mehr auf emotionaler Ebene zerren und ziehen, selbst wenn ich den Rest meines Lebens insgeheim daran nagen sollte...

Alles Liebe!
 
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Wieso schreibst du ihm nicht einfach, was hast du zu verlieren?

Du kannst ihm ja erklären was im Aug bei dir abgelaufen ist und dich für dein Verhalten entschuldigen. Frag ihn wie es ihm geht, was er so macht und dass du an ihn denkst. Was kann dir schon passieren?

Ich hab vor vielen Jahren mal einen guten Spruch gelesen: Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts!

R.
 
ich schließe mich ruhepol und suki an.
ich durfte selbst erfahren....demjenigen dem du wichtig bist, verlierst du nicht. schon gar nicht durch ehrlichkeit. deshalb würde ich es eher als chance sehen auf ihn zuzugehen.
ein satz der mir mal gesagt wurde begleitet mich. in dem moment wo du etwas aussprichst, bist du es los. wenn es dem anderen wichtig ist...wird er darauf zurück kommen. auch wenn es manchmal n momentchen dauert.
 
Ich habe so den Eindruck, dass ich das werde aushalten müssen, wenn ich ihn nicht ganz verlieren möchte.
Und wie gesagt, in meinem Fall wäre es auch beruflich ein enormer Verlust, den ich nicht riskieren will. Es besteht übrigens keinerlei Abhängigkeits- oder Hierarchieverhältnis hier, eher bin ich beruflich bald "weiter oben auf der Leiter..." (wobei mir das völlig egal).

Das ist ja der springende Punkt, dass du jemand anderem zu Liebe Dinge auf dich nimmst, die dir nicht gut tun.
Warum?
Es geht doch nicht um die berufliche Ebene. Ich finde, das sind Vorwände und in dem Moment, gibst du die Verantwortung ab, in dem du sagst, es würde dir auch beruflich von Nachteil sein, weshalb du besser nichts riskierst.
In Wahrheit würdest du es auch ohne ihn schaffen, auch wenn Verluste sicher niemals angenehm sind und sich daraus natürlich wirklich gewisse Nachteile ergeben könnten, mit denen du aber am Ende auch klar kommen würdest.

Kannst Du vielleicht abstrakt erklären, was für Dich die Punkte waren, dass es nicht klappte? Meinst Du eine Partnerschaft, oder eine Freundschaft?

Bei ihm war es fehlendes Vertrauen und daraus resultierend, die Angst vor dieser überdimensionalen emotionalen Nähe.
Alles weitere kann man sich dann auch leicht selber erschließen. Anzunehmen, dass das irgendwie hinzukriegen wäre in einer Beziehung, halte ich heute für naiv. Solche Symptome sind meistens nur die Spitze des Eisbergs.
In der Zeit, als ich "verrückt spielte" reagierte er auch nicht, hat aber immer alles brav mitgelesen und Reaktionen gezeigt.
Das gab mir die Möglichkeit alles zu sagen, was ich je zu sagen hatte... und es war sehr sehr sehr viel (einige Monate). Dadurch ist mir nach und nach immer mehr bewusst geworden.
Irgendwann war ich so wütend in meiner Not und hatte es so satt, dass ich schrieb, ich glaube er würde mich nur quälen wollen und dass er mich gefälligst blockieren sollte, da er doch sehen würde wie sehr ich leidete, da er nicht antwortete. Daraufhin blockierte er mich sofort.

Lange Zeit ist vergangen, ich denke, dass es nicht klappt mit jemandem, der sich selbst nicht liebt und nicht vertraut, egal in welcher Beziehung.
Ich habe letztens einmal darüber navhgedacht ihm zu schreiben, ich tue es aber nicht, weil ich denke, dass es zu nichts führen würde.
Natürlich wünscht man sich, dass der andere in der Zwischenzeit ebenso an sich gearbeitet hätte, seine Defizite ausgeglichen hätte und es ein HappyEnd gäbe.
Aber realistisch gesehen, wird das bei ihm gar nicht möglich sein. Ich tippe auf Borderline Symptomatik, ist natürlich nur eine Mutmaßung, aber dennoch durchaus wahrscheinlich.

Wie auch immer, ich bin es mir wert gut behandelt zu werden. Er hätte jederzeit die Chance gehabt auf mich zuzukommen. Heute noch. Aber wie ich ihn kenne, hat er die Kontaktdaten, die ich ihm damals gab, nicht einmal aufgespart und es nie in Betracht gezogen, aus Angst vor Ablehnung.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass er sein ganzes Leben hin und wieder mal daran denken wird und sich selbst oder mich bemitleiden wird. Mitleid, dass ich nicht brauche.
Und kann man wirklich eine Freundschaft zu jemandem aufbauen, vor dessen Füßen man hätte sterben können, ohne Hilfe zu bekommen?
Auch wenn gerade das mir wirklich geholfen hat, weiß es nicht ob ich es ihm positiv anrechnen sollte und ob ich es vergessen kann, bzw. will.

Ich bin ja langsam wirklich einfach damit zufrieden, wenn ich es schaffe/wir es schaffen, einfach freundschaftlich kollegial verbunden und in Kontakt zu bleiben. Ich werde ganz sicher nicht mehr auf emotionaler Ebene zerren und ziehen, selbst wenn ich den Rest meines Lebens insgeheim daran nagen sollte...

Alles Liebe!
Wenn du dich anpasst, des lieben Frieden willens, dann wirst du deine/ eure Geschichte niemals auflösen, sondern du zögerst nur etwas hinaus, was ohnehin früher oder später passieren wird.
Und wie hier einige schrieben... wenn er derjenige welche ist, der es wert ist, dann wirst du ihn sowieso nicht abwimmeln können, egal was du für einen Blödsinn schreiben würdest. Er würde "dich" immer dahinter erkennen.
 
Ihr Lieben,

zuerst mal eine Frage: habe ich das richtig erfasst, dass man die Begriffe "Gefühlsklärer" und "Loslasser" gleichsetzen kann mit "Herzmensch" und "Verdränger"? Bei letzteren beziehe ich mich auf die folgenden Beschreibungen: http://www.dualseelen-hilfe.de/der-herzmensch/ und http://www.dualseelen-hilfe.de/der-verdränger-1/. Das war bislang die Seite, die mir am meisten die Augen geöffnet hatte, inzwischen bin ich ja ob SoulCat1´s Empfehlungen bei Seelenverträge: Absprachen in Liebe (Bd. 1) angelangt. Wird aber dauern, bis ich das verarbeitet habe.

Momentan fällt mir dazu nur ein, dass "Gefühlsklärer/Herzensmensch" für mich so sehr weiblich besetzt ist, und "Loslasser/Verdränger" so stark männlich, wenngleich dies unter Umständen einfach nur einem Klischee entspricht. Deshalb finde ich es ja auch so interessant, dass hier in diesem Forum - im Gegensatz zu anderen Plattformen, die ich fand - auch viele Männer sprechen, die betroffen sind.

Sonnige Morgengrüsse
Fetzenfisch
 
Zuerst einmal vielen Dank, Suki111,

dass Du Dir die Mühe gemacht hast, etwas aus Deinen Erfahrungen zu berichten. Ich werde das noch einige Male konzentriert lesen und später geordneter darauf einzugehen versuchen.

In meinem Fall besteht eine starke Verquickung zwischen der Zusammenarbeit und der Nähe, die sich daraus entwickelt hat. Es verbindet sich hier beides: intellektuelle Nähe mit emotionaler Nähe, wenigstens für mich. Obendrein hat ersteres so gut geklappt wie kaum je zuvor und war reibungslos. Die Reibungen entstanden erst, als ich am Ende des Projekts zunehmend in Panik geriet, weil mir klar war, dass hernach der natürliche Rahmen fehlen würde. Er hatte dies beschwichtigt und immer betont, dass die Freundschaft bleiben wird, gleichzeitig war dies aber exakt jene Phase, in denen ich mit Sicherheit behaupten möchte, dass er ebenfalls "entflammt" war, nur keine Chance sah, uns eine reale Basis zu geben. (Es sind, wie gesagt, verschiedene Sprachen, Kultur- und Lebensräume im Spiel in einer wirklich komplexen Konstellation, die für ihn schlichtweg mit 63 auch Existenzängste implizieren).

Was ich bei ihm sehe, das ist eine gewisse Schutzmauer: auch er versucht(e) die gesamte Zeit (das sind nun schon 2 Jahre...), immer über die berufliche Schiene den Kontakt zu halten, weil er sah, dass, wenn es nur privat, ich in verzweifelter Sehnsucht. Diese Waage zu schaffen ist nicht einfach.

Immerhin hat er es bis heute nicht ganz aufgegeben, jeder andere hätte mich bereits für immer aus seinem Leben geschmissen nach meinen Rumpelstilzchen-Anfällen.

Breche ich diese Mauer nieder, dann riskiere ich den kompletten Rückzug.

Und ich möchte weiterhin eigentlich das Gegenteil: ich würde gerne wieder dorthin zurück, wo die Zusammenarbeit und der innige Kontakt mit Rahmen möglich war. Vielleicht ein unrealisierbarer Traum...

Upps, sorry, ich sehe gerade, dass ich das Zitat, auf das ich mich beziehe, jetzt in einer gesonderten Post vorab verloren habe... sorry.

Ich gehe später nochmals genauer auf Deinen Bericht ein.

Alles Liebe und Dank
Fetzenfisch
 
Oja, das kann man.

Wenn man wirklich liebt.

Liebe erwartet nichts.
Sie ist auch, wenn nix zurück kommt.


Alles Liebe

klar kann man lieben. auch denjenigen. aber wenn man sich selbst ebenso liebt, baut man darauf keine freundschaft auf, denn man würde sich nicht so behandeln lassen wollen. in gedanken kann man ja trotzdem lieben.
 
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.... denn man würde sich nicht so behandeln lassen wollen....

Darüber, liebe Suki111, werde ich jetzt nachdenken... Bitte gib mir ein bißchen Zeit, ich werde darauf etwas antworten.

(Spontan fällt mir dazu ad hoc nur ein, dass mein Gegenüber jeden Grund hätte, sich "nie wieder von mir so behandeln zu lassen"... und dennoch ist er nicht verschwunden. Was ich ihm angetan habe, das war ein "Mehr-und-alles-wollen-von-seiner-schönen-Liebe", sehr kindlich eigentlich, und er konnte nicht. Rational wußte ich, dass ich das zu respektieren habe, und hätte ich das leben können, hätten wir niemals diese Spannungen bekommen.)

Ich denke darüber nach, auch als Antwort auf Deine Geschichte.
Alles Liebe und Dank
Fetzenfisch
 
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