fetzenfisch
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- 25. Februar 2015
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Liebe alle,
ich beschäftige mich jetzt schon fast 2 Jahre mit diesem Dualseelenthema. Ob es das wirklich gibt oder nur einfach eine krankhafte Sucht ist, keine Ahnung...
Meine Konstellation entspricht aber ziemlich genau dem, was so beschrieben wird. Nicht gesucht, blitzartiges Erkennen und Sympathie bei der ersten realen Begegnung, entstanden aus einem Arbeitskontakt über große Distanzen hinweg. Ich habe es aber sofort verdrängt, erst ein Jahr später bei neuerlicher Begegnung war es dann unvermeidbar und beidseitig. Obwohl ich ein sehr rationaler Mensch, bereits über die 50: so etwas habe ich noch nie empfunden. Ein paar Monate später kam es zu einem weiteren Treffen: so eine Umarmung habe ich noch nie erlebt - und genauso wenig so ein Davonlaufen..., praktisch aus den Armen weg. Das liegt jetzt bereits fast 2,5 Jahre zurück.
Da wir ja arbeitsmäßig verbunden waren, damals noch in einem sehr konkreten Projekt: es ging sehr eng weiter, aber das Angebot war Freundschaft und Kollegialität.
Mein Problem ist nun wie folgt: Ich hatte dies noch ca. 2-3 Monate nach dem Treffen mit der Umarmung geschafft, fing dann aber über einen Zeitraum von ca. weiteren 4 Monaten an, zu ziehen und zerren, fast möchte ich sagen, wie ein tobendes Kind, das nicht bekommt, was es möchte. Hier spielt sicherlich das "innere Kind" eine Rolle, zumal ich mit meiner Sehnsucht nach dieser großen Zuneigung und der Unmöglichkeit, dies im realen Leben auszuleben, immer weniger klar kam. Ich spürte auch, wie sehr es ihn schmerzte...
Nach diesen 4 Monaten habe ich eine Pause eingelegt. Danach ging es weitere 7 Monate per Mail weiter, wenn auch eher kühl und distanziert, bis er sich im realen Leben trennte (dazu möchte ich jetzt nicht viel mehr sagen). Es kam eine sehr gute Phase von 2-3 Monaten, leider brach dann in seinem Land ein Krieg aus und es wurde sehr schwierig für mich.
Ich meine, ich begann zu große Angst um ihn zu haben, und selbst war ich auch in keiner guten Phase. Am Ende gab es nach einer von mir durchwachten Nacht, in der ich die Hintergründe des Krieges studierte, völlig unbewußt und nicht gewollt - weder von mir und sicher auch nicht von ihm - einen riesigen Krach. Ich kann es mir bis heute kaum ansehen. Es ähnelt bildlich Folgendem: einer will die Türe schließen, weil er Ruhe braucht (er), und der andere will sie wieder aufreißen.. (ich). Aus lauter Verlustangst und Wut bin ich unendlich explodiert. Der gesamte Schmerz, das Kämpfen um die Beziehung über einen so langen Zeitraum, die ganze Verzweiflung brach aus mir raus.
Dann war 3 Monate Stille. Kurze Kontakte seither, aber sehr sehr viel Stille.
Im Augenblick könnte ich ihn kontaktieren, weil ich etwas Berufliches anzubieten hätte. Aber ich habe langsam nur noch Angst davor, Angst, wieder irgendwas falsch zu machen. Ich traue mir selbst nicht mehr, zumal ich ja schon einige emotionale Explosionen hingelegt hatte. Es zeichnet mir ein Bild von mir selbst, das ich überhaupt nicht mag, und es beschämt mich enorm, diesem wunderschönen Menschen so etwas geboten zu haben. Er hat es nicht verdient. Sein einziger "Fehler" wäre, dass er nicht alles geben kann, was ich meine zu brauchen oder zu wollen. Und das ist kein Fehler, sondern sein Recht.
Ich weiß nicht, was der beste Weg nun ist, zumal ich ja diese Phasen-Modelle gelesen habe (und sofern es diese wirklich gibt..).
Ich sehe 4 Möglichkeiten:
1) nicht kontaktieren, nicht triggern, keine Vorwände benutzen, um wieder in Kontakt zu kommen.
2) Kontaktieren, sehen was passiert, aber nichts erwarten.
3) Nicht kontaktieren, maximal reagieren, sollte er von selbst irgendwann mal auf mich zugehen.
4) Ingesamt das Ganze begraben und dem aus dem Weg gehen in Zukunft so gut es geht. (Wobei ich ja so erstaunt bin, dass ich nicht und nicht drüber hinwegkomme. Komme mir schon leicht ga-ga vor, zumal weder der Schmerz vergeht, egal was ich mache, noch ich aufhören kann, an ihn zu denken.. Junkie-Symptome eben... jede andere Trennung habe ich nach 6 Monaten spätestens gut gepackt).
Na ja, vielleicht mag jemand etwas sagen oder hat eine gute Idee.
Merci
Fetzenfisch
ich beschäftige mich jetzt schon fast 2 Jahre mit diesem Dualseelenthema. Ob es das wirklich gibt oder nur einfach eine krankhafte Sucht ist, keine Ahnung...
Meine Konstellation entspricht aber ziemlich genau dem, was so beschrieben wird. Nicht gesucht, blitzartiges Erkennen und Sympathie bei der ersten realen Begegnung, entstanden aus einem Arbeitskontakt über große Distanzen hinweg. Ich habe es aber sofort verdrängt, erst ein Jahr später bei neuerlicher Begegnung war es dann unvermeidbar und beidseitig. Obwohl ich ein sehr rationaler Mensch, bereits über die 50: so etwas habe ich noch nie empfunden. Ein paar Monate später kam es zu einem weiteren Treffen: so eine Umarmung habe ich noch nie erlebt - und genauso wenig so ein Davonlaufen..., praktisch aus den Armen weg. Das liegt jetzt bereits fast 2,5 Jahre zurück.
Da wir ja arbeitsmäßig verbunden waren, damals noch in einem sehr konkreten Projekt: es ging sehr eng weiter, aber das Angebot war Freundschaft und Kollegialität.
Mein Problem ist nun wie folgt: Ich hatte dies noch ca. 2-3 Monate nach dem Treffen mit der Umarmung geschafft, fing dann aber über einen Zeitraum von ca. weiteren 4 Monaten an, zu ziehen und zerren, fast möchte ich sagen, wie ein tobendes Kind, das nicht bekommt, was es möchte. Hier spielt sicherlich das "innere Kind" eine Rolle, zumal ich mit meiner Sehnsucht nach dieser großen Zuneigung und der Unmöglichkeit, dies im realen Leben auszuleben, immer weniger klar kam. Ich spürte auch, wie sehr es ihn schmerzte...
Nach diesen 4 Monaten habe ich eine Pause eingelegt. Danach ging es weitere 7 Monate per Mail weiter, wenn auch eher kühl und distanziert, bis er sich im realen Leben trennte (dazu möchte ich jetzt nicht viel mehr sagen). Es kam eine sehr gute Phase von 2-3 Monaten, leider brach dann in seinem Land ein Krieg aus und es wurde sehr schwierig für mich.
Ich meine, ich begann zu große Angst um ihn zu haben, und selbst war ich auch in keiner guten Phase. Am Ende gab es nach einer von mir durchwachten Nacht, in der ich die Hintergründe des Krieges studierte, völlig unbewußt und nicht gewollt - weder von mir und sicher auch nicht von ihm - einen riesigen Krach. Ich kann es mir bis heute kaum ansehen. Es ähnelt bildlich Folgendem: einer will die Türe schließen, weil er Ruhe braucht (er), und der andere will sie wieder aufreißen.. (ich). Aus lauter Verlustangst und Wut bin ich unendlich explodiert. Der gesamte Schmerz, das Kämpfen um die Beziehung über einen so langen Zeitraum, die ganze Verzweiflung brach aus mir raus.
Dann war 3 Monate Stille. Kurze Kontakte seither, aber sehr sehr viel Stille.
Im Augenblick könnte ich ihn kontaktieren, weil ich etwas Berufliches anzubieten hätte. Aber ich habe langsam nur noch Angst davor, Angst, wieder irgendwas falsch zu machen. Ich traue mir selbst nicht mehr, zumal ich ja schon einige emotionale Explosionen hingelegt hatte. Es zeichnet mir ein Bild von mir selbst, das ich überhaupt nicht mag, und es beschämt mich enorm, diesem wunderschönen Menschen so etwas geboten zu haben. Er hat es nicht verdient. Sein einziger "Fehler" wäre, dass er nicht alles geben kann, was ich meine zu brauchen oder zu wollen. Und das ist kein Fehler, sondern sein Recht.
Ich weiß nicht, was der beste Weg nun ist, zumal ich ja diese Phasen-Modelle gelesen habe (und sofern es diese wirklich gibt..).
Ich sehe 4 Möglichkeiten:
1) nicht kontaktieren, nicht triggern, keine Vorwände benutzen, um wieder in Kontakt zu kommen.
2) Kontaktieren, sehen was passiert, aber nichts erwarten.
3) Nicht kontaktieren, maximal reagieren, sollte er von selbst irgendwann mal auf mich zugehen.
4) Ingesamt das Ganze begraben und dem aus dem Weg gehen in Zukunft so gut es geht. (Wobei ich ja so erstaunt bin, dass ich nicht und nicht drüber hinwegkomme. Komme mir schon leicht ga-ga vor, zumal weder der Schmerz vergeht, egal was ich mache, noch ich aufhören kann, an ihn zu denken.. Junkie-Symptome eben... jede andere Trennung habe ich nach 6 Monaten spätestens gut gepackt).
Na ja, vielleicht mag jemand etwas sagen oder hat eine gute Idee.
Merci
Fetzenfisch