Pferde.........

geronimo schrieb:
nur eines ist dir bestimmt fremd ... zu akzeptieren - das du in Wahrheit nichts bist - denn du nimmst dich selbst zu WICHTIG !!!

ah he yah eh ...

Kennst Du Regina überhaupt, wieviel Beiträge hast Du von Ihr gelesen? Ich glaube eher, daß wir uns nicht wichtig genug nehmen, vor allen wir Frauen und wenn sich eine mal ihre Art zugesteht und meint, sie habe keine Lust darüber zu diskutieren ... , sondern will nur ihre Meinung darstellen, kommst Du mit Deiner Wertung. Auf nichts könntest Du nicht antworten, also ist wohl irgend etwas oder?

lg
Ereschkigal
 
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Ihr seid alle, jede von euch, ganz klasse. Ehrlich.
Fällt mir auch allzuoft nicht alles ganz leicht. Wir schreiben hier in einem Forum, und wir sind uns unserer gegenseitigen Empfindlichkeiten oft nicht bewußt. Oft lese ich einen Beitrag nochmal und nochmal, um sicherzugehen, daß ich nichts verletzendes oder so reingeschrieben habe. Aber, auch bei noch so viel Sorgfalt, faßt man dann doch mal an die empfindliche Stelle. Manche sind einen sehr kumpelhaften Umgang gewohnt, und gebrauchen Redewendungen, die anderen harsch erscheinen.
Aber, es ist wie der gordische Knoten. Ich glaube die Lösung ist eine andere:

Mir hilft, von Ábdu'l-Bahá:

"Liebt die Geschöpfe um Gottes willen und nicht um ihrer selbst willen. Ihr werdet niemals ärgerlich oder ungeduldig werden, wenn ihr sie um Gottes willen liebt. Die Menschheit ist nicht vollkommen. In jedem Menschenwesen gibt es Unvollkommenheiten, und ihr werdet immer unglücklich sein, wenn ihr auf die Menschen selbst schaut. Wenn ihr aber auf Gott schaut, werdet ihr sie lieben und gut zu ihnen sein, denn die Welt Gottes ist die Welt der Vollkommenheit und der vollendeten Barmherzigkeit".

Liebe Grüße von Yojo. :)
 
weisst Du meine Mutter hat mir einmal gesagt: "hätte ich gewußt Du wirst ein Krüppel (ich hab einen Klumpfuss), hätt ich Dich nicht zur Welt gebracht,"
Mein Vater kannte mich zwar nicht, aber er hat den Gedanken verabscheut, dass es mich gibt und seit ich mich erinnern kann höre ich das ich ein *********, ein Volliditot oder minderwertig bin
weisst: es is ma wurscht.
ich steh inzwischen drüber.
wenn ich nicht glauben würde es nützt (anderen) was, würd ich hier überhaupt nicht posten.
ich muss mich nicht beweisen
ich muss mich auch nicht rechtfertigen
ich bin mir selbst genug
und wenn ich irgendwann denke, ich hab hier alles gesagt werde einfach verschellen
LG
Regina
 
Hallo Regina,

Regina.Svoboda schrieb:
So etwas nennt sich Ermüdungserscheinung....aber ich habe bereits meine "therapie" gewählt..ich poste nur noch selten..nichts für ungut.

Okay, kann jedem passieren (Ermüdungserscheinungen), ich habe es auch schon wieder vergessen. Und Du solltest weiterhin posten!

Um zum eigentlichen Theme "Pferde" zurückzukommen:
Es kann natürlich sein, dass ich es nicht richtig verstehe, was Du mit "Macht" und "herrschen" im Umgang mit Pferden meinst. Dazu eine persönliche Erfahrung: eines meiner Pferde ist nun 13 Jahre alt, ich kaufte es, als es 7 Jahre alt war. Es war ein unmögliches Pferd damals, kaum zu kontrollieren, es biss, liess sich nicht am Kopf anfassen, stieg alle 5 Minuten, usw. Die Kommentare der Leute aus meinem Reitclub (einschl. Reitlehrer): dieses Pferd braucht eine anständige Tracht Prügel. Ich habe dieses Pferd NIE geschlagen. Mit Geduld und Vertrauen habe ich dass Pferd dazu gebracht, was es heute ist: eines der zuverlässigsten Pferde des Reitclubs. Es hat mich viel "Arbeit" gekostet, heute beisst mein Pferd nicht mehr, kommt auf mich zugelaufen und wiehrt wenn es mich sieht. Ich habe ihm nie meine Macht gezeigt oder spüren lassen.

Liebe Grüsse
July
 
das von Dir geschilderte Problem hat primär nichts mit dem zu tun, was ich unter herrschen beschrieben habe
ich kenne das was Du beschreibst..auch mein Pferd war bissig unverladbar und schwer zu führen
als ich zum ersten mal in seine box ging hat er mich in den Unterschenkel gebissen und als ich Ihn aufhalftern wollte fand ich meine Finger zwischen seinen Zähnen..er hat sie aber nicht abgebissen..daran erkannte ich: er war nicht wirklich böse..er war nur unglaublich wütend.
Wut ist gut..sie verrät Dir das das Pferd noch gegen den Schmerz den es fühlt ankämpft, noch nicht in seinem Wesen gebrochen wurde..der (wirkliche) Pferdekenner weiss dann er hat eine starke und wunderbare Persönlichkeit vor sich.
Und wenn das Pferd nicht wirklich bösartig gemacht worden ist (gezielt angreift und auch töten WILL..auch das gibt es), kann man von diesem Zeitpunkt an nur noch gewinnen..denn wenn man es aus diesem Schmerz herausführt, indem man sein Vertrauen gewinnt, wird man eine tiefe Freundschaft knüpfen können.
Vertauen ist das a und o
Willst Du so ein Pferd beherrschen wirst Du in der Führung immer achtsam sein MÜSSEN..eine Ungerechtigkeit bei so einem Tier, eine Un-acht -samkeit und Du bist um Wochen zurückgeworfen.
Wie gesagt: ein Pferd zu verprügeln oder zu "unterwerfen" hat NICHTS mit herrschen zu tun.
LG
Regina
 
es ist interessant. Ich reite kein Pferd, habe entschieden daß ich damit viel, viel früher hätte anfangen müssen.
Für mich ist jedoch, wie weiter oben schon geschrieben, die Beziehung Frau/Pferd Vorbild für die Beziehung Frau/Mann.
Wenn ich dies nun so betrachte, als "Pferd", sozusagen, dann möchte ich, daß die Frau stark ist, so daß sie mich "beherrscht".
Ich möchte mitnichten schlecht behandelt werden, sondern wünsche mir, in meinen Eigenschaften erkannt und geschult zu werden, um dadurch meine wahre Bestimmung zu erlangen. Die Treue ist mir das wichtigste: Immer zusammengehören. Pferde sind Herdentiere, sie gehören "zusammen".
Und in dem wunderschönen Traum, den ich hatte, da hatte mich meine Reiterin völlig beherrscht. Sie kannte all meine Stärken und konnte das letzte aus mir herausholen, sie kannte all meine Grenzen und achtete darauf daß ich niemals überlastet war. Es war vollkommene Harmonie und Einklang. Das schönste was es gibt. Aber ganz klar: Sie war die "Herrscherin", sie gab den Ton an, sie bestimmte wo's lang geht, und meine Eigenschaften bestimmten was wir zusammen machen konnten.
Wenn durch so eine Herrschaft ein (an)gebrochenes Pferd wieder Lebensfreude und Vertrauen genießt, dann ist dies das wunderbarste was es gibt.
Herrschaft ist per se etwas wunderbares, und nichts schlechtes. Der Begriff ist in einigen Bereichen sehr negativ, aber man kann alles gute und schöne auch mißbrauchen. Eine gerechte Königin kann ein ganzes Land glücklich machen, durch ihre Herrschaft. Die Menschen lieben sie und würden ihr Leben für sie hingeben. Das ist wirklich Liebe.
Oder denken wir an die Herrschaft Gottes! Wie glücklich werden wir, wenn wir uns vor Seiner Herrschaft beugen!

Liebe Grüße von Yojo
 
Hallo Regina und Yojo,

Hhm, ich definiere "herrschen" ja wirklich ganz anders als ihr. Für mich ist es negativ, mit Gewalt verbunden. Komisch, ich verstehe selbst nicht warum. Und stimmt, Yojo, man sagt ja auch die "Herrschaft Gottes".

LG
July
 
Liebe Regina,

lass dich nicht beirren, deine Beiträge sind eine Bereicherung für dieses Forum Man muss ja nicht immer gleicher Meinung sein, auch denke ich oft kritisch über deine Aussagen nach (leider habe ich aber insgesamt zu wenig Ahnung).

Und bitte, schreibe weiter hier im Forum.

Viele liebe Grüße
Eva, die selbst 11 Pferde hat.
 
„Meinst du das Leben zerbreche die Menschen?
Sieh, was Menschen aus Pferden machen. Die Menschen sind es, die das Leben zerbrechen. So zerbrechen sie auch das leben im Pferd.“
Rudolf G. Binding „Reitvorschrift für eine Geliebte“, Olms 2001/ S.45

man könnte es auch so ausdrücken:

„Meinst du das Leben zerbreche die Liebe?
Sieh, was Menschen aus der Liebe machen.
Die Menschen sind es, die das Leben zerbrechen.
So zerbrechen sie auch die Liebe und nennen es Leben.“


„Indem man an Äußerlichkeiten hängt, anstatt jenem tiefen Sinn, der in der Schule liegt, neue Geltung, und der Wahrheit, die sie enthält, neue Anerkennung und Ausbreitung zu erwirken. Ader auch die rastlose Eile, jenes gleichsam im Fluge Erstreben und Erreichen wollen, welches unsere Zeit charakterisiert, ist ein Hauptgrund der Vernachlässigung. Die Schule erfordert viel Zeit, denn selbst dem denkenden und konsequenten Reiter, der sich eine ausgebildete Technik aneignet, wird es nur langsam und stufenweise gelingen, das hohe Ziel zu erreichen.“
Louis Seeger „System der Reitkunst“, Olms 1981 / S.246-247



Indem man an Äußerlichkeiten hängt, anstatt jenem tiefen Sinn des Lebens, der in der Liebe liegt, neue Geltung, und der Wahrheit, die sie enthält, neue Anerkennung und Ausbreitung zu erwirken.
Aber auch die rastlose Eile, jenes gleichsam im Fluge Erstreben und Erreichen wollen, welches unsere Zeit charakterisiert, ist ein Hauptgrund der Vernachlässigung.
Die Schule des Lebens erfordert viel Zeit, denn selbst dem denkenden und konsequent Praktizierenden, der sich eine stetige Disziplin aneignet, wird es nur langsam und stufenweise gelingen, das hohe Ziel zu erreichen.“


„Der Meister sagte (Rousselet): „Ein Pferd, das ist wie eine Geige, vor allem muss man sie zu stimmen wissen, dann, einmal richtig gestimmt, sie richtig spielt.“
General Alexis l'Hotte „Ein Offizier der Cavallerie“, Olms 1979 / S. 290

Der Meister sagte: „Der Geist ist wie eine Geige, vor allem muss man sie zu stimmen wissen, dann, einmal richtig gestimmt, sie richtig spielt.“


„Ein kluger Mann soll, nach meiner Meinung, der Natur niemals etwas an thun.“
(Herzog von Newcastle „Neu-eröffnete Reit-Bahn“, Nachdruck Olms 1973 / S. 145)

„Ein kluger Mann sollte niemals das eine an dem anderen messen und gemäß diesem Urteilt handeln.“

„Man soll so gar ein Pferd zu keiner Schule zwingen begehren, zu welcher es von Natur keine Neigung hat.“ Herzog von Newcastle „Neu-eröffnete Reit-Bahn“, Nachdruck Olms 1973 / S. 204

Die Natur jedes Wesens trägt in sich Ihr eigenes Bestreben.
Dieses gilt es zu erkennen und zu fördern, auf das es zum Vorschein kommen kann und erblüht.


„Wir arbeiten nach zwei Hauptgrundsätzen, worauf sich das ganze System der Reitkunst, nämlich alle Lektionen und Regeln gründen. Dies ist das Gleichgewicht und die Biegsamkeit. Aus dem Gleichgewicht folgt Beweglichkeit und Leichtigkeit. Folgsamkeit und mit ihr der Gehorsam.“ Berthold Schirg „Die Reitkunst im Spiegel ihrer Meister“, Olms 1987, Band I / S.6

Arbeiten wir mit einem Schüler, so liegt unser Bestreben daran, Ihn zunächst in sich zur Ruhe zu bringen.
Aus dieser Ruhe heraus, wird er es bald verstehen seinen Geist nach allen Richtungen zu lenken, Urteile, Werte und Erstarrung in sich aufzugeben, um das in sich zu erkennen und zu finden, was Ihn vorantragen wird.
Es ist also nicht unseren Aufgabe, Ihm etwas zu geben, das er braucht, sondern Ihm nur zu zeigen, was notwendig ist, um das durch sich selbst zu erlangen, was er anstrebt zu sein.


„Als Künstler wird er sich dann andachtsvoll vor den Schöpfungen der Natur verneigen, die Schönheit seines Pferdes in allen Bewegungen wie ein göttliches Geschenk in Ehren halten und sich immer vor dem Verlieren in jedwede Verkünstellung hüten, wissend, daß die Natur die Kunst ohne weiteres entbehren kann, jedoch die Kunst niemals auf die Dauer bestehen wird.“
Alois Podhajsky „Die Klassische Reitkunst“, Kosmos 1998 / S.152

Der Lehrende wird sich alsbald andachtsvoll vor den individuellen Schöpfungen der Natur verneigen, die Schönheit seines Schülers in allen Bewegungen wie ein göttliches Geschenk in Ehren halten und sich immer vor dem Verlieren durch jedweden eigenen Willen hüten, wissend, daß die Natur den Willen ohne weiteres entbehren kann, jedoch kein Wille in der Natur des Geistes auf Dauer besteht.


Dieses thread war irgendwann einmal von mir dazu erdacht worden, die Tiefe, die in der Reitkunst liegt ans Licht zu tragen..

Das es mehr ist
Mehr sein kann


(love and credit to my horse, that understand so well to teach my heart and soul)


LG


Regina
 
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Liebe Regina,

Dieses thread war irgendwann einmal von mir dazu erdacht worden, die Tiefe, die in der Reitkunst liegt ans Licht zu tragen..
Das es mehr ist
Mehr sein kann

Diese Tiefe habe ich erst angefangen zu erfassen, nachdem ich lange Zeit nicht mehr auf dem Pferderücken gesessen habe.
Man kann jahrelang und täglich reiten, ohne einen Schimmer davon zu bekommen, was es ist. Es macht mich traurig, wenn ich sehe, was in den Reitvereinen und auf den Tunierplätzen läuft. Nein, ich rede nicht von den rücksichtslosen Reitern, die über Pferdeleichen gehen. Nein, ich rede von den Reitern, die ihre Pferde lieben und sich große Mühe geben. Aber das Bild vom Sklaven und dem Herrn ist in der Pferde/Reiterbeziehung so tief verwurzelt. Schon die kleinen Mädchen im Anfängerunterricht lernen, das Tier zu unterwerfen. Das andere Extrem sind diejenigen, die in Tiertelepathiekursen erlernen, was ihr Pferd aus diversen Vorleben zu berichten hat (ich übertreibe natürlich:)).
Dabei scheint es mir nicht so schwierig zu sein, wie oft berichtet wird. Lediglich die üblichen Lehrmethoden sind ungeeignet.
Finde in Dir die Selbsthaltung, die Du Dir vom Pferd wünschst. Dann ist der Weg frei zur Einheit von Pferd und Reiter.

Katarina:)
 
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