Hallo
Diese Diskussion über die Liebe, erinnert mich an eine Diskussion über die Liebe, die wir einmal im Rahmen des
Enneagramms führten. Darum möchte ich den Text hier noch einmal einfügen:
Der Vierer - Der tragische Romantiker
Der Tragische Romantiker idealisiert die Liebe, projiziert sein inneres Licht auf den geliebten Menschen und erklärt die Liebe zum Allheilmittel für seine Probleme. Er ist liebessüchtig. Oft wird diese Sucht von der Hoffnung getrieben, der andere werde sich seiner annehmen, ihn irgendwie beschützen und retten. Im Kern des tragischen Romantikers sitzt eine Sehnsucht nach dem Verlorenen Paradies. Seine idealisierende Sehweise ist vollkommene Liebe. Die vollkommene Liebe hat etwas Nährendes, das eng mit der Mutterbrust zusammenhängt.
Das starke frühkindliche Gefühl der Verlassenheit des tragischen Romantikers scheint darauf zurückzuführen zu sein, dass sie irgendwann einmal wütend die Brust verweigert haben. Als Erwachsene scheinen sie sich fortgesetzt von ihrer wahren Nahrungsquelle abzuwenden. Diese Abwendung von der vollkommenen Liebe, also von dem, was ihnen tatsächlich Nahrung böte lässt tragische Romantiker oft als vorsätzliche Masochisten erscheinen, die ihre Zeit damit vertun, der verlorenen Unschuld irgendeines fernen Paradieses nachzutrauern. Sie bringen es sogar fertig, sich nach Dingen zu sehnen, die sie selber verworfen haben!
Sehr interessant fand ich auch die Beschreibung des Gebers (Typ Zwei). Sie richtet sich an alle, die immer wieder von der Liebe reden:
Der Zweier - Geben, um zu bekommen
Der Geber ist die klassische Position in der Kodependenz (Abhängigkeit von zwanghaften Verhaltensweisen) und verdeutlicht am besten deren Kernproblematik, nämlich den ungesunden Fokus auf den anderen. Geber entwickeln ein extrem kompliziertes Verhältnis zu ihren eigenen Bedürfnissen. Sie leben auf einem unüberschaubaren emotionalen Basar, wo sie unentwegt anderen irgendwelche Gefallen tun und sich um sie kümmern, dabei innerlich aber genau Buch führen, wieviel die anderen ihnen dafür in Zukunft schuldig sind. Dieser Stil der Bedürfnisbefriedigung heißt: Geben um zu bekommen. Eine Zwei erwartet alles wiederzukriegen. Sie sucht Anerkennung für das, was sie anderen gibt. Aber nie bekommt sie für das, was sie gibt, genug zurück. Folglich wird die Zwei von Gefühlen der Wertlosigkeit und Demütigung geplagt.
Manchmal sind Geber völlig erschöpft von ihrem ewigen Sich-um-andere-kümmern-und-sorgen freilich um deren Liebe willen. Und wenn sie merken, dass sie nichts zurückbekommen für alles was sie geben, können sie richtig gemein, gehässig und wütend werden. Im Stolz der Zwei steckt, meist völlig unbewusst, eine Art kühnes Aufbegehren. Sie ist stolz darauf, sich um andere zu kümmern, stolz darauf, es anderen angenehm zu machen, stolz darauf, sich im Leben anderer unentbehrlich zu machen, kurz: stolz darauf, wie gut sie das alles kann. Die Zwei kann auf andere arrogant und wichtigtuerisch wirken, aber alle Gefühle unterhalb ihrer Glanzleistungen drehen sich um Scham, Abhängigkeit und Mangel an Selbstwertgefühl.
aus:
Oshotimes
Alles Liebe. Gerrit[/QUOTE]
