Okay,
erstmal stimme ich den ersten Teilen zu... Ich kenne und bewege mich privat, denke ich, in Strukturen, wo einer für den anderen da ist und nicht in erster Linie nur an sich denkt. (Wie du auch sagst)
So ein "Wir-Gefühl" gibt es aber in "D" meiner Meinung nach im Großen so nicht. Ich empfinde es jedenfalls nicht. Ich bin auch nicht in einer Situation den Staat dringend zu benötigen (finanziell usw.) Also bin nicht in Not. Aber jetzt kommt der Staat ins Spiel...
Jammern und fordern hingegen gar nicht, denn damit verliert der Bürger das Bewusstsein seiner Macht und begibt sich in die Kinderrolle.
(Ich habe deinen Teil im Zitat geändert-Hoffe richtig verstanden fördern gegen fordern getauscht)
Diese Rolle ist für manche sehr real. Das Problem ist auch, dass sich gar nicht so sehr auf jammern beschränkt wird, sondern Alternativen gefunden werden, die ehr schaden. Es ist die Aufgabe des Staates die "Schwachen zu schützen". Sonst ist er unnütz. Was schwach ist ergibt sich im Kontext zu dem was stark ist, oder so empfunden wird. Stark sind "die da oben" um es mal zu polemisieren.
Wer stark ist trägt eben mehr.
Was Menschen in Chefetagen angeht, einfach nur die Frage: Wie viele kennst Du persönlich? Nur wenn Du sie und ihr Lenen kennst, kannst Du kpmpetent über sie schreiben. Sonst ist es wie der Blinde, der über die Farbe schreibt.
Zumindest habe ich einen, wenn auch zugegebenermaßen leichten, Überblick, wie es in der Deutschen Automobilindustrie bei den Zulieferern tickt. Ich sehe zumindest, wenn nicht in Farbe, dann wenigstens paar Grautöne. Es geht mir nicht darum einzelne Menschen zu degradieren, wozu auch. Kurz denke ich, dass dieses System einen bestimmten Menschenschlag fördert, und das eben dieser Menschenschlag das System bneeinflusst. Eine Wechselwirkung, oder auch "Gleich und gleich gesellt sich gern".
Da ist es nicht relevant einzelne Personen zu kennen, wenn man bestimmte Abläufe sieht und deren Folgen.
Ein aktuelles Beispiel wäre Fa. EXXXXa. Dieses Jahr insolvent geworden... kann aber nicht dicht gemacht werden, muss sogar am Leben gehalten werden, notfalls mit Steuergeldern, weil sonst innerhalb weniger Wochen fast Europaweit keine Karre mehr vom Band läuft.
Das sind Steuergelder. Klar werden sonst viele arbeitslos. Das wäre schlimm. Aber was sagt es über ein System, in dem es die Regel ist, dass Unternehmensleiter, nachdem sie abgetreten sind erstmal nicht ausscheiden, sondern in Aufsichtsräte wechseln. Wo dann doch auch Politiker sitzen.
usw.
Baut der kleine 8/h Hilfsarbeiter Mist fliegt der raus, baut ein Ron Sommer Mist kassiert der 'ne Abfindung in Millionenhöhe+Rentenzahlungen+weiß der Geier sonst noch alles. Das sind Dinge, die wahrgenommen werden und als unfair gewertet werden, zudem das Gefühl bei vielen hilflos zu sein...was ist die Folge für die Gesellschaft? Noch weiter schreitende Erosion. Wer "oben" ist
sollte Vorbild sein. Der Rest der Herde zieht dann schon nach.
Stimmt vermutlich. Ich kenn einige. Und viele Menschen, die ich kenne, sind mit dem Wahlergebnis hoch zufrieden. Die gehören also nicht zum Volk?
Natürlich. Du hast schon Recht, dass jede Sichtweise nur einen Teil des Kuchen abbildet. Ansonsten ist dein Argument aber Rabulistik.
Möchtest Du jetzt eine Diskussion über das deutsche Rechtssystem beginnen? Das ist eine komplett andere Geschichte, die mit Wahlen oder Volksmeinung nichts zu tun hat.
Nein sicher nicht. Nicht in diesem Forum, nicht in diesem Rahmen. Leider scheinst du meinen Standpunkt nicht ganz zu erfassen. Das Problem ist, ich wiederhole mich, nicht auf Politik beschränkt. Das Problem ist der Umgang mit Verantwortung. Dieses Urteil ist ein Beispiel, nicht mehr.
"Im Namen des Volkes" scheint mir oft eine Farce.