Pest oder Cholera. Du hast die Wahl

Ich kann irgendwie eine Sache nach der Wahl in Deutschland immer noch nicht nachvollziehen und zwar ist es jene Sache, dass die erste Prognose und Hochrechnung gegen 18 Uhr am 27. September eigentlich nur eine Statistik ist die man aufgrund von Befragungen vor dem Wahllokalen aufgestellt hat an den Tag (ist ja noch einleuchtend). Wieso ist es nun so, dass diese erste Prognose sich über den ganzen Abend nicht geändert hat (einige Fernsehmoderatoren sprachen zwar 22 Uhr von letzte Hochrechnung, obwohl es die erste und einzige war, was eigentlich ein Witz ist) und dann am Ende als echtes Wahlergebnis deklariert wird ? Irgendwie kommt es mir so vor, als hätte man überhaupt nicht jede einzelne Stimme in Deutschland zusammen gezählt. Auch kann ich es nicht nachvollziehen, das bei uns in Sachsen die meisten CDU gewählt haben sollen, wo man doch die Wahlergebnisse der vier größten Städte Dresden, Leipzig, Zwickau und Chemnitz sich ansehen kann und doch eindeutig sieht, dass die CDU und DIE LINKE am stärksten vertreten waren. :confused:
 
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Ich bin Deutsche...darf ich nun das Wahlergebnis anzweifeln? Also: zumindest die Koalition zweifel ich an. Schon den ganzen Tag bin ich am Grübeln, wie denn das geht, wenn nicht einmal 50 % der aktiven Wähler Schwarz oder Gelb gewählt haben (dass 30 % der Wahlberechtigten überhaupt keine Stimme abgegeben haben und damit das Ergebnis noch weiter unter 50 % sinkt, davon fang ich jetzt erstmal gar nicht an...).
Meine Meinung: Die Schwarz-Gelbe Regierung ist nur von einem Bruchteil des Volkes gewollt!
Leben wir wirklich in einer Demokratie????

Hi,
das kommt wohl durch die Überhangmandate zu Stande...und nö ich kann das nicht erklären. Daher:
http://de.wikipedia.org/wiki/Überhangmandat

Ist diese Regierung von der Mehrheit gewollt? Nein, eigentlich nicht. Dann ist aber das ganze Wahlsystem fraglich, wenn die Parteien dann nach Stimmenvergabe untereinander aushandeln wer mit wem, weil es ja nicht automatisch so sein muss, dass die Parteien mit den meisten Stimmen (also die am meisten gewollt wurden) regieren.

Ist das eine Demokratie? Naja... ich finde ja/nein. Man könnte einiges besser machen. Bin mir aber nicht im klaren, ob das eigentliche Problem wirklich das System ist und nicht das Denken der Leute "da oben". Das schließt sowohl Politik als auch Wirtschaft/Finanz.. mit ein.
Ich denke unser "Problem" ist grundlegender und zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Nur da oben macht es sich halt für alle deutlich bemerkbar.

Mir werden die Leute in "D" eindeutig zu oft verarscht. Sorry, ist aber so. Da brauche ich mir nur die Begründung zu der Internetzensurgeschichte anschauen... uvm. Ist ja nur ein Beispiel..

Ich glaube nicht, dass sie es nicht besser wissen, die grauen Köppe. Die haben ihre Spezialisten und Ausschüsse. Denen ist das sehr wohl klar, die halten uns schlichtweg einfach nur für blöde.

Nur meine Meinung.
 
Hi,
das kommt wohl durch die Überhangmandate zu Stande...und nö ich kann das nicht erklären. Daher:
http://de.wikipedia.org/wiki/Überhangmandat

Ist diese Regierung von der Mehrheit gewollt? Nein, eigentlich nicht.
Doch, das ist genau de gewollte und gewählte Kombi. Jeder wusste vorab genau, wer mit wem zu koalieren gedachte und hat entsprechend die Kreuze gemacht.

Dann ist aber das ganze Wahlsystem fraglich, wenn die Parteien dann nach Stimmenvergabe untereinander aushandeln wer mit wem, weil es ja nicht automatisch so sein muss, dass die Parteien mit den meisten Stimmen (also die am meisten gewollt wurden) regieren.
s.o. Und wenn hier das Ergebnis missfällt, ist das Wahlergebnis dennoch der Wille des deutschen Volkes. Denn das Volk besteht nicht nur aus Losern und Neidern, die mit Geld und Wirtschaft ein Problem haben.
 
Doch, das ist genau de gewollte und gewählte Kombi. Jeder wusste vorab genau, wer mit wem zu koalieren gedachte und hat entsprechend die Kreuze gemacht.

s.o. Und wenn hier das Ergebnis missfällt, ist das Wahlergebnis dennoch der Wille des deutschen Volkes. Denn das Volk besteht nicht nur aus Losern und Neidern, die mit Geld und Wirtschaft ein Problem haben.

Langsam frag ich mich, von wem du für deine Statements bezahlt wirst ?

Wille des deutschen Volkes ??? - bei immer mehr Nichtwählern, weil systemimanent die größeren und großgewordenen (Grüne) Parteien zwangsläufig zu Lobbyisten mutieren und der Frust wächst.

Und der *Rest*, die Kleinparteienwähler, die Nichtwähler sind dann Loser und Neider ...alles KLAR !

:D
 
Nichtwähler werden nicht eingerechnet, sondern es geht nur auf Grundlage derer die gewählt haben. Deswegen ist es auch bescheuert, nicht wählen zu gehen, denn damit ändert man gar nichts

ich oute mich als bescheuert...habe zum ersten Mal nicht gewählt...ich wußte einfach nicht wen... hast aber trotzdem recht, es ist bescheuert

:tomate:
 
Hi Klartext,
wenn du so deutlich gelesen hättest, wie du schreibst...;)

Da steht ganz deutlich, dass zumindest ich denke, dass das eigentliche Problem nicht die Wirtschaft, oder sonst ein anonymisierbares Konstrukt ist, sondern,
in mir aber nicht im klaren, ob das eigentliche Problem wirklich das System ist und nicht das Denken der Leute "da oben". Das schließt sowohl Politik als auch Wirtschaft/Finanz.. mit ein.
Ich denke unser "Problem" ist grundlegender und zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Nur da oben macht es sich halt für alle deutlich bemerkbar.

Um es nochmal anders zu sagen, liegt für mich das Problem darin, dass kaum einer bereit ist, selbstverantwortlich mit Blick auf das Ganze zu handeln. Das fällt bei mir kleinem Ottonormalbürger (ich schließe mich da ausdrücklich nicht aus) nicht so sehr ins Gewicht. In Chefetagen, die an längeren Hebeln sitzen aber schon. Und durch Effekte wie Globalisierung wird der Hebel länger und länger, was an und für sich kein Problem ist, kommt halt darauf an, wer den Hebel mit welchen Hintergedanken zieht.

Komischerweise, in meinem Umfeld hat keiner, von denen ich es mit Sicherheit weiß FDP gewählt. Aber es hängt ja auch jeder in seiner Loserpeergroup, von daher vielleicht nicht so verwunderlich.

P.S.: Wurden die Gerichtsurteile in den Fällen Ackermann usw. nicht auch im Namen des Deutschen Volkes gesprochen?... Ich frage mich wer ist das Volk...

ich finde nicht verwunderlich, dass, wenn man zwischen Pest und Cholera wählen soll, LMAA wählt...
 
Langsam frag ich mich, von wem du für deine Statements bezahlt wirst ?
Frag Dich lieber, ob ich nicht Recht haben könnte.

Wille des deutschen Volkes ??? - bei immer mehr Nichtwählern, weil systemimanent die größeren und großgewordenen (Grüne) Parteien zwangsläufig zu Lobbyisten mutieren und der Frust wächst.
Aha. Es zählt also nur der Wille der Nichtwähler als Wille des Volkes, nicht aber der Wille derer, die etwas wählen, was Deiner Ideologie wiederspricht. Findest Du das logisch und demokratisch?
 
Hi Klartext,
Um es nochmal anders zu sagen, liegt für mich das Problem darin, dass kaum einer bereit ist, selbstverantwortlich mit Blick auf das Ganze zu handeln. Das fällt bei mir kleinem Ottonormalbürger (ich schließe mich da ausdrücklich nicht aus) nicht so sehr ins Gewicht. In Chefetagen, die an längeren Hebeln sitzen aber schon. Und durch Effekte wie Globalisierung wird der Hebel länger und länger, was an und für sich kein Problem ist, kommt halt darauf an, wer den Hebel mit welchen Hintergedanken zieht....

Hi Perspektive,

Deinem ersten Satz kann ich nur von Herzen zustimmen. Eigenverantwortung - und dann noch mit Blick auf das Wohl des Ganzen - hat leider keine Lobby mehr. Das fällt aber gerade beim Normalbürger ins Gewicht, der zwar behauptet ein mündiger Bürger zu sein, aber gleichzeitig einen Papa-Staat wünscht, der unter allen Umständen gut für ihn sorgt. Für Erziehung ist der Staat zuständig, für Bildung, Sicherheit, Geld, Gesundheit und und und.
Kaum einer denkt noch an den Satz "Frag nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst." Dabei zeigt sich in Dörfern, Städten und Gemeinden, in denen die Bürger die Verantwortung für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse übernehmen, das das möglich ist, gut klappt, allen Freude und Sinn gibt und den sozialen Zusammenhalt stärkt. So etwas gefällt mir gut. Jammern und fördern hingegen gar nicht, denn damit verliert der Bürger das Bewusstsein seiner Macht und begibt sich in die Kinderrolle.

Was Menschen in Chefetagen angeht, einfach nur die Frage: Wie viele kennst Du persönlich? Nur wenn Du sie und ihr Lenen kennst, kannst Du kpmpetent über sie schreiben. Sonst ist es wie der Blinde, der über die Farbe schreibt.

Komischerweise, in meinem Umfeld hat keiner, von denen ich es mit Sicherheit weiß FDP gewählt. Aber es hängt ja auch jeder in seiner Loserpeergroup, von daher vielleicht nicht so verwunderlich.
Stimmt vermutlich. Ich kenn einige. Und viele Menschen, die ich kenne, sind mit dem Wahlergebnis hoch zufrieden. Die gehören also nicht zum Volk?

P.S.: Wurden die Gerichtsurteile in den Fällen Ackermann usw. nicht auch im Namen des Deutschen Volkes gesprochen?... Ich frage mich wer ist das Volk
Möchtest Du jetzt eine Diskussion über das deutsche Rechtssystem beginnen? Das ist eine komplett andere Geschichte, die mit Wahlen oder Volksmeinung nichts zu tun hat.
 
Frag Dich lieber, ob ich nicht Recht haben könnte.

Aha. Es zählt also nur der Wille der Nichtwähler als Wille des Volkes, nicht aber der Wille derer, die etwas wählen, was Deiner Ideologie wiederspricht. Findest Du das logisch und demokratisch?

Das ist ja witzig, was du da alles hineinliest:

wo sagte ich, daß nur der Wille der Nichtwähler zählt...ich habe lediglich das *Dilemma* angedeutet.

Woher willst du wissen, was meine Ideologie ist und ob ich überhaupt eine habe :D

Nein, ich habe keine und schon gar nicht eine *ultimative Lösung* wie denn *alles besser werden könnte*....aber hier vom Willen des teutschen Volkes zu reden.....pruuuust :D

aber deine Abqualifizierung der angeblichen Loser und Neider spricht für sich....

würg :rolleyes:

Die *Neider und Loser * sind ja eindeutig die, die für ein halbes Jahr mieses Wirtshaus...äh ne Management, auch gerne 12 Millis kassieren möchten :lachen:
 
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Okay,

erstmal stimme ich den ersten Teilen zu... Ich kenne und bewege mich privat, denke ich, in Strukturen, wo einer für den anderen da ist und nicht in erster Linie nur an sich denkt. (Wie du auch sagst)
So ein "Wir-Gefühl" gibt es aber in "D" meiner Meinung nach im Großen so nicht. Ich empfinde es jedenfalls nicht. Ich bin auch nicht in einer Situation den Staat dringend zu benötigen (finanziell usw.) Also bin nicht in Not. Aber jetzt kommt der Staat ins Spiel...
Jammern und fordern hingegen gar nicht, denn damit verliert der Bürger das Bewusstsein seiner Macht und begibt sich in die Kinderrolle.
(Ich habe deinen Teil im Zitat geändert-Hoffe richtig verstanden fördern gegen fordern getauscht)

Diese Rolle ist für manche sehr real. Das Problem ist auch, dass sich gar nicht so sehr auf jammern beschränkt wird, sondern Alternativen gefunden werden, die ehr schaden. Es ist die Aufgabe des Staates die "Schwachen zu schützen". Sonst ist er unnütz. Was schwach ist ergibt sich im Kontext zu dem was stark ist, oder so empfunden wird. Stark sind "die da oben" um es mal zu polemisieren.
Wer stark ist trägt eben mehr.

Was Menschen in Chefetagen angeht, einfach nur die Frage: Wie viele kennst Du persönlich? Nur wenn Du sie und ihr Lenen kennst, kannst Du kpmpetent über sie schreiben. Sonst ist es wie der Blinde, der über die Farbe schreibt.

Zumindest habe ich einen, wenn auch zugegebenermaßen leichten, Überblick, wie es in der Deutschen Automobilindustrie bei den Zulieferern tickt. Ich sehe zumindest, wenn nicht in Farbe, dann wenigstens paar Grautöne. Es geht mir nicht darum einzelne Menschen zu degradieren, wozu auch. Kurz denke ich, dass dieses System einen bestimmten Menschenschlag fördert, und das eben dieser Menschenschlag das System bneeinflusst. Eine Wechselwirkung, oder auch "Gleich und gleich gesellt sich gern".
Da ist es nicht relevant einzelne Personen zu kennen, wenn man bestimmte Abläufe sieht und deren Folgen.
Ein aktuelles Beispiel wäre Fa. EXXXXa. Dieses Jahr insolvent geworden... kann aber nicht dicht gemacht werden, muss sogar am Leben gehalten werden, notfalls mit Steuergeldern, weil sonst innerhalb weniger Wochen fast Europaweit keine Karre mehr vom Band läuft.
Das sind Steuergelder. Klar werden sonst viele arbeitslos. Das wäre schlimm. Aber was sagt es über ein System, in dem es die Regel ist, dass Unternehmensleiter, nachdem sie abgetreten sind erstmal nicht ausscheiden, sondern in Aufsichtsräte wechseln. Wo dann doch auch Politiker sitzen.
usw.
Baut der kleine 8€/h Hilfsarbeiter Mist fliegt der raus, baut ein Ron Sommer Mist kassiert der 'ne Abfindung in Millionenhöhe+Rentenzahlungen+weiß der Geier sonst noch alles. Das sind Dinge, die wahrgenommen werden und als unfair gewertet werden, zudem das Gefühl bei vielen hilflos zu sein...was ist die Folge für die Gesellschaft? Noch weiter schreitende Erosion. Wer "oben" ist
sollte Vorbild sein. Der Rest der Herde zieht dann schon nach.

Stimmt vermutlich. Ich kenn einige. Und viele Menschen, die ich kenne, sind mit dem Wahlergebnis hoch zufrieden. Die gehören also nicht zum Volk?
Natürlich. Du hast schon Recht, dass jede Sichtweise nur einen Teil des Kuchen abbildet. Ansonsten ist dein Argument aber Rabulistik.

Möchtest Du jetzt eine Diskussion über das deutsche Rechtssystem beginnen? Das ist eine komplett andere Geschichte, die mit Wahlen oder Volksmeinung nichts zu tun hat.
Nein sicher nicht. Nicht in diesem Forum, nicht in diesem Rahmen. Leider scheinst du meinen Standpunkt nicht ganz zu erfassen. Das Problem ist, ich wiederhole mich, nicht auf Politik beschränkt. Das Problem ist der Umgang mit Verantwortung. Dieses Urteil ist ein Beispiel, nicht mehr.
"Im Namen des Volkes" scheint mir oft eine Farce.
 
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