Persönlichkeitsstörungen und Partnerschaft

Das ist ausgemachter Schmarrn...

Es gilt als erwiesen, dass intensive soziale Beziehungen, wozu neben den psychotherapeutischen Kontakten eindeutig auch partnerschaftliche Verbindungen zählen können, sogar fundamentale und tiefgreifende Verhaltens- und Wesensänderungen bei Erwachsenen bewirken können, obwohl es gerade bei biologisch ausgereiften Menschen oftmals sehr schwer ist, etablierte Verhaltensschemata zu modifizieren. Und das ist KEINE(!) Glaubensfrage und ebenso wenig Spekulation, sondern eine objektiv konstatierte Tatsache. Seriöse Quellen von neuropsychologischer Seite könnte ich problemlos recherchieren und vorweisen.

Das ist im Übrigen auch ein Grund, weshalb die Effektivität einer psychotherapeutischen Behandlung weniger vom therapeutischen Verfahren (z. B. Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Methoden der humanistischen Psychologie usw.) abhängt, sondern maßgeblich von der Qualität der Beziehung zwischen Therapeut und Patient - auch dies ist KEINE(!) Glaubensfrage, sondern ein wissenschaftlich eruiertes Faktum.
 
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Wenn Deine Verwandten Probleme haben, sage ihnen einmal, was Du nicht für richtig hältst. Versuche nicht, sie zu therapieren. Das hat keinen Sinn. Aber setze ihnen Grenzen, sobald sie Dich verletzen. Dein Partner ist derjenige, mit dem Du Therapie machen kannst, offen oder versteckt.

Werde Dir Deiner Infantilität bewusst mittels Deiner Träume und Deines Verstandes. Frage Dich: "Wo verhalte ich mich wie ein Kind, nicht wie ein Erwachsener?" Dann erziehe Dich und Deinen Partner. Wenn er beleidigt spielt, frage ihn, wann Du ihn aus dem Kindergarten abholen sollst. Um 14 Uhr, 12 Uhr oder um 23 Uhr? Er möge das Maulen innerhalb von 4 Wochen soweit abstellen, dass er nur noch 5 Minuten lang mault. Das Ziel ist: 2 Sekunden lang maulen, am besten gar nicht mehr maulen.

Verzeih Dir und Deinem Gegenüber das infantile Verhalten. Fordere dennoch Erwachsensein bei ihm und bei Dir ein. Schritt für Schritt. Das kann dauern. Einer ist hierbei der Führende, zumeist die Frau, denn der Mann hat im Allgemeinen weniger tiefenpsychologisches Verständnis.

Wenn Du als Ehemann feststellst, dass Deine Frau Dich nicht küsst, Dich wenig beachtet, von sich aus nicht im Bett aktiv wird, dann sag ihr das. Zeige ihr Deine Lust. Sag ihr, dass ihre Infantilität und ihre Elternbindung sie an der Sexualität hindern. Dass Du nicht ihr Bruder seiest, nicht ihr Vater oder nicht ihre Mutter. Dass es gut sei für Euch beide, wenn ihr Sex habt. Sie möge das ändern, ihren elterlichen Sumpf und Nebel verlassen.

Sei Dir aber darüber im Klaren, dass auch Du auf Deine Art und Weise den gleichen Grad an Entwicklungshemmung aufzuweisen hast wie Dein Partner. Hochgradig infantil gehört zu hochgradig infantil. Anders ausgedrückt: zwei Infantilwelten stoßen mit Euch aufeinander. Der Schwergebundene findet immer zum Schwergebundenen. Du bist nur scheinbar besser in Deinem Verhalten.

Also, erzieht Euch Beide und fördert keine Trennungsabsichten! Diese dienen allein der Aufrechterhaltung der infantilen Kinderwelt: "Tochter, Du bleibst unser!" Oder: "Söhnlein, mein!"

Erwachsenwerden ist das Ziel. Genieße Deine erkämpfte Freiheit, aber pass auf, daß der Freiraum nicht zu groß wird, denn dann freuen sich Eure Eltern im Grabe oder anderswo und lachen sich ins Fäustchen, dass Ihr Euch immer weiter voneinander entfernt. Übt Liebe und Sex in Nähe und Abstand. Habt Kinder – drei an der Zahl – bleibt ein Leben lang treu.

Oh Gott, das hört sich wie eine Anleitung zur Ehe aus dem 18-ten Jahrhundert an. Hilfe!!

Wenn man den Partner stets erziehen will, dann sollte man gar nicht erst heiraten, sondern Pädagoge/in werden!:rolleyes:

Eine Ehe kann nur leben, wenn man den anderen so hinnimmt, wie er nun einmal ist. Warum mit Umerziehung alles Abtöten, was den anderen doch ausmacht? Warum ihn zu einer Marionette und Abklatsch des eigenen Egos machen? Ach nö. Welch schreckliche Vorstellung...... Das alles erinnert mich irgendwie an Scientology bzw. Gehirnwäsche. Außerdem zeigt es in erschreckendem Maße einen labilen Selbstwert an, welcher nur mit Kontrolle des Partners erhöht werden kann. Mal ehrlich: wer will denn schon einen abgerichteten Mann/Frau an seiner Seite haben? Das wäre sooooo langweilig......:o


Lg
U.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lamia1
Es gilt als erwiesen, dass intensive soziale Beziehungen, wozu neben den psychotherapeutischen Kontakten eindeutig auch partnerschaftliche Verbindungen zählen können, sogar fundamentale und tiefgreifende Verhaltens- und Wesensänderungen bei Erwachsenen bewirken können, obwohl es gerade bei biologisch ausgereiften Menschen oftmals sehr schwer ist, etablierte Verhaltensschemata zu modifizieren. Und das ist KEINE(!) Glaubensfrage und ebenso wenig Spekulation, sondern eine objektiv konstatierte Tatsache. Seriöse Quellen von neuropsychologischer Seite könnte ich problemlos recherchieren und vorweisen.

Das ist im Übrigen auch ein Grund, weshalb die Effektivität einer psychotherapeutischen Behandlung weniger vom therapeutischen Verfahren (z. B. Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Methoden der humanistischen Psychologie usw.) abhängt, sondern maßgeblich von der Qualität der Beziehung zwischen Therapeut und Patient - auch dies ist KEINE(!) Glaubensfrage, sondern ein wissenschaftlich eruiertes Faktum.

Netter rhetorischer Trick :rolleyes:

.... intensive soziale Beziehungen können Verhaltensweisen ändern - was für eine bahnbrechende Erkenntnis :ironie:
.... der Erfolg einer Therapie hängt maßgeblich von der Qualität der Therapeut-Klienten-Beziehung ab - na geh, echt? :ironie:
Ein "Therapeutischer Kontakt" hat mit einer Partnerschaft / Paarbeziehung trotzdem nix gemein, auch wenn Du es im gleichen Satz erwähnst. Ganz im Gegenteil, es ist im therapeutischen Setting sogar extrem verpönt (und auch strafrechtlich judizierbar) mit Klienten eine Beziehung einzugehen - und jetzt rate mal warum...

Nochmal:
Eine partnerschaftliche Beziehung (und von der sprachst Du eingangs) ist KEINE Therapeut-Klient-Beziehung!!!

Sich als Partner/Partnerin aufzuschwingen und dem vermeintlich therapiebedürftigen Gegenüber therapeutische Intervention angedeihen zu lassen (oder gar unter zu jubeln) ist unfassbar übergriffig.
 
Oh Gott, das hört sich wie eine Anleitung zur Ehe aus dem 18-ten Jahrhundert an. Hilfe!!

Wenn man den Partner stets erziehen will, dann sollte man gar nicht erst heiraten, sondern Pädagoge/in werden!:rolleyes:

Eine Ehe kann nur leben, wenn man den anderen so hinnimmt, wie er nun einmal ist. Warum mit Umerziehung alles Abtöten, was den anderen doch ausmacht? Warum ihn zu einer Marionette und Abklatsch des eigenen Egos machen? Ach nö. Welch schreckliche Vorstellung...... Das alles erinnert mich irgendwie an Scientology bzw. Gehirnwäsche. Außerdem zeigt es in erschreckendem Maße einen labilen Selbstwert an, welcher nur mit Kontrolle des Partners erhöht werden kann. Mal ehrlich: wer will denn schon einen abgerichteten Mann/Frau an seiner Seite haben? Das wäre sooooo langweilig......:o


Lg
U.

hm. Lebst du in einer glücklichen Beziehung?
Reden sollte man schon, aber eben so verpackt, dass man den anderen nicht klein macht. Oder?

Lg
Lumen
 
Es gilt als erwiesen, dass intensive soziale Beziehungen, wozu neben den psychotherapeutischen Kontakten eindeutig auch partnerschaftliche Verbindungen zählen können


Das ist im Übrigen auch ein Grund, weshalb die Effektivität einer psychotherapeutischen Behandlung weniger vom therapeutischen Verfahren (z. B. Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Methoden der humanistischen Psychologie usw.) abhängt, sondern maßgeblich von der Qualität der Beziehung zwischen Therapeut und Patient - auch dies ist KEINE(!) Glaubensfrage, sondern ein wissenschaftlich eruiertes Faktum.



Du kannst eine Beziehung zum Partner in keiner Weise mit der Beziehung zu einem Therapeuten vergleichen. Sie funktionieren KOMPLETT unterschiedlich.


Klar kann es sein daß es für einen eher labile Menschen schwieriger ist als Single psychisch einigermassen stabil zu bleiben als in einer einigermassen harmonsischen Paarbeziehung. Ein entsprechend förderliches soziales Millieu ist immer gut für labile Personen.

Andererseits kann eine schlecht laufende Beziehung selbst eine psychisch gesunde Person aufs Zahnfleisch bringen.


Eine GUTE Beziehung kann maximal Millieutherapie und Übungsfeld für in einer Therapie neu erworbene Fertigkeiten sein. Sie ist keine Psychotherapie und kann eine solche auch nicht ersetzen.
 
Mal ehrlich: wer will denn schon einen abgerichteten Mann/Frau an seiner Seite haben? Das wäre sooooo langweilig......:o

Na, so ist es doch absolut gar nicht. Schade, dass das immer so falsch verstanden wird. Wie in dem Text bereits erwähnt wird, geht es immer um ein auf beiseitigem Einverständnis basierendes Agieren. Das musst Du erst einmal implizieren, bevor Du derart vernichtende Bewertungen anstellst. Langweilig ist es darüber hinaus absolut gar nicht, sich gemeinsam mit dem Partner psychisch zu entwickeln, indem man sich aufeinanderzubewegt, lieben lernt, Konfliktmanagement übt, gemeinsam reflektiert. Ich erlebe das in meiner Beziehung und es ist wundervoll. Es ist eine total schöne Erfahrung, die tiefliegenden psychischen Schichten des Partners sowie die eigenen zunehmend kennenzulernen. Für mich ist eine Beziehung ein einheitliches System, das heißt, man kann im eigentlichen Sinne gar nicht mehr differenzieren zwischen den beiden Individuen, da sie nun ein gemeinschaftliches System bilden. Es gibt im Übrigen nicht nur pathologische, sondern auch sehr positive Symbiosen, woran erst einmal absolut nichts Negatives zu erkennen ist.

Voraussetzung ist immer, dass sowohl der Partner als auch man selbst ein entsprechendes Verhalten an sich oder am anderen als störend erkennt. Nehmen wir an, ich habe einen Partner, der die Symptome einer Computerspielsucht zeigt. Infolge seines persistierenden Spielens verbringt er immer weniger Zeit mit mir, sodass ich mich vernachlässigt fühle. Was soll ich dann tun? Soll ich mir sagen: "Ja, ich akzeptiere den Partner einfach in allem."? oder soll ich sagen: "Das passt mir nicht, also trenne ich mich!"? Ich halte beides für falsch. Denn ich liebe doch den Menschen in seiner Ganzheit und reduziere ihn nicht auf eine einzelne Verhaltensweise, auch wenn sie noch so hinderlich ist.

Ich würde also versuchen, dem Partner zu verbalisieren, wie sich sein Suchtverhalten auf meine Befindlichkeit auswirkt, ohne Vorwurf, einfach beschreibend. Danach würde ich ggf. definierte Wünsche formulieren. Wenn der Partner all das nachvollziehen und anerkennen kann und infolge seiner Einsicht selber eine Veränderung seines Verhaltens herbeisehnt, dann können wir gemeinsam schauen, wie er sein Suchtverhalten auch langfristig modizieren kann. Ich halte es auch für sehr angemessen, wenn man hier mit dem Belohnungsprinzip arbeitet und positives Verhalten positiv forciert. Wieso auch nicht? Das fördert die Motivation und baut das Selbstwertgefühl auf. Wenn der Partner bei sich selber Defizite und Schwächen erkennt, kann er Hilfe in Form von Nacherziehung erfahren. Beispielsweise, wenn er unter schwerwiegenden, infantilen Verhaltensmustern leidet. Hier können auch Struktursetzung und Grenzen notwendig sein. Es werden dann zum Beispiel Regeln in Form einer Liste aufgestellt, bei deren Nichteinhaltung es zum Ärger oder zu entsprechenden Maßnahmen kommt, die man vorher verabredet hat.
 
Nochmal:
Eine partnerschaftliche Beziehung (und von der sprachst Du eingangs) ist KEINE Therapeut-Klient-Beziehung!!!

Na und? Trotzdem kann ein intensiver sozialer Kontakt, der nicht ZWINGEND ein therapeutischer Kontakt sein muss, ausgesprochen positiv auf die Psyche von Menschen wirken UND die genannten Verhaltens- und Wesensänderungen herbeiführen. Da kannst Du Dich noch so querstellen. Wenn eine gesunde Psyche Liebe, Zuneigung, Wärme, Halt, Geborgenheit, Zuspruch braucht, dann werden all diese positiven Aspekte für eine kranke Seele nicht abträglich sein - im Gegenteil.

Sich als Partner/Partnerin aufzuschwingen und dem vermeintlich therapiebedürftigen Gegenüber therapeutische Intervention angedeihen zu lassen (oder gar unter zu jubeln) ist unfassbar übergriffig.

Nun ja, das gilt nicht mir, also sage ich dazu auch nichts.

PS: In der von mir nun nicht zitierten Wortwahl führst Du Dich aktuell auf wie ein bockiges Mädchen. Wenn Du also weiterhin an einer Diskussion mit mir interessiert bist, dann anders.
 
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Wenn man den Partner stets erziehen will, dann sollte man gar nicht erst heiraten, sondern Pädagoge/in werden!:rolleyes:.



Jupp, und bei den Vierjährigen hat man da auch mehr Aussicht auf Erfolg als bei Vierzigjährigen.

Wobei, nicht mal Kiddies schätzen es besonders wenn man ihnen so auf penetrant erzieherisch kommt.
 
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