Wenn ich mir mal die deutsche Situation anschaue, dann haben wir da ersteinmal eine gesetzliche Pflichtversicherung. Mir wird also aufgenötigt Geld an eine Kasse zu geben, auch wenn ich mit Medizin gar nichts zu tun haben will. Dann schreibt mir diese zwangsfinanzierte Kasse auch noch sinngemäß vor, was ich zu benutzen habe (sie nimmt mir Geld weg, das ich theoretisch auch für sinnvolle Maßnahmen ausgeben hätte können, das habe ich dann nicht mehr).
Du bezahlst damit die medizinische Versorgung der ganzen Bevölkerung mit. Wenn das nur von den Menschen selbst bezahlt würde, könnte sich kaum jemand z.B. eine Krebs-Therapie leisten. Durch den Krankenkassen-Beitrag und die Pflichversicherung wird eben (zumindest halbwegs) gewährleistet, dass jeder eine gute medizinsuiche Versorgung - auch im schweren Krankheitsfall - bekommen kann. Und in der Auswahl, welche Maßnahmen bezahlt werden und welche nicht, spielt es nunmal eine Rolle, welche Maßnahmen GUT ZEIGEN können, dass sie können, was behauptet wird - und da kommt wieder Wissenschaft und wissenschaftliche Methodik ins Spiel.
In Deutschland gibt es dann noch private Kassen und Zusatzversicherungen (z.B. für reiche Politiker), die einem dann wirklich weitgehender das bezahlen, was man will. Vielleicht belegst du mal, daß dieser Personenkreis weniger lange lebt oder kränker ist?
Zum einen bezahlen meines Wissens die privaten Kassen auch nicht alles, was man will.
Und schau Dir nochmal genau an, was ich schrieb: Ich schrib NICHT, dass, wer AUCH andere Methoden in Anspruch nimmt, automatisch kräner ist oder weniger lange lebt, sondern nur, dass er - bzw. seine private Versicherung - viel mehr zahlt mit einem nur geringen (oder gar keinem) Gesundheits-Zugewinn. Der große Nachteil käme erst dann, wenn jemand AUSSCHLIESSLICH auf die "Alternativen" setzt.
Alleine diese Methoden könnten dafür reichen ein Urteil darüber zu fällen, was diese Staatdoktrin wert ist.
Es sei denn natürlich, man gehört zu denen, die mit demokratischen Strukturen und Wahlfreiheit naturgemäß nicht viel anfangen können. Manche haben es halt nötig.
Die Wahlfreiheit hat jeder - gerade WEGEN dieser Strukturten. Ich bin froh, dass ich - sollte ich Krebs bekommen (hoffentlich nie) - dank Krankenversicherung eine evidenz- und wissenschaftsbasierte Therapie werde gut leisten können. Dieses Glück hätte ich nicht, wenn Krankenkassen wirklich alles bezahlen würden - dann wären die Beiträge alleine schon exorbitant hoch - und auch nicht unbedingt, wenn medizinische leistungen alleine getragen werden müssten - denn so reich bin ich leider auch nicht.
Das bedeutet, du hattest keine Ahnung, ob es Statistiken gibt, hast aber einfach mal geraten für deine "Argumentation"?
Nein, dass es Statistiken gibt, war und ist mir klar. Wenn diese Statistiken aber irgendwie falsch sind, was Du als Möglichkeit in den Raum stelltest, ist nicht die einzige möglicher Folgeruzng daraus, dass die "echte Zahl" viel höher ist. Eine irgendwie falsch geführte Statistik im Bereich Ärztepfusch kann auch bedeuten, dass die "echte Zahl" niedriger ist als in der Statistik angegeben. Falsch bedeutet nicht automatisch "zu positiv für die Ärzte". Es war aber diese Möglichkeit, die Du als einziges aufgeführt hast. Und da habe ich die andere Möglichkeit falscher Statistikführung daneben gestellt.
Wenn er das aber doch meint? Dürfen "Ärzte" das dann auch nicht?
Ärzte haben wisenwschaftliche Fakten hinter ihren Behauptungen - zumindest, wenn sie evidenz- und wissenschaftsbasiert arbeiten.
Du sitzt auf deinem Glauben an materialistischen Reduktionismus fest. Gestehe anderen Menschen zu anderes für plausibler zu halten.
Ich gestehe es doch anderen zu. Ändert nichts dran, dass ich mitunter widerspreche, sollte es geäußert werden.
Und auch der Staat gesteht es den Menschen zu. Niemand hat die Frau gezwungen, sich medizinisch behandeln zu lassen. Im Gegenteil ist eine medizinische Behandlung gegen den erklärten Willen des (möglichen) Patienten meines Wissens nur in Ausnahmesituationen erlaubt.
Aber die behauptung "Ich kann es besser, als die Medizin", die indirekt oder gar direkt in den Handlungen das Heilpraktikers einfloss, ist un bleibt kritikwürdig.
Nochmal das Beispiel: Ich könnte mich hinstellen und sagen: Mit meinem Niesen heile ich Menschen - und das besser als die Medizin. Das entspricht meinem Weltbild, gestehe mir das zu.
Wäre das plausibel? Wäre das irgendwie berechtigt? Durch welche Fakten würde so eine behauptung gestützt?