Das weiß keiner, vielleicht würde das Pendeln gegen die Chemotherapie sogar gewinnen, wer weiß das schon?
Vermutlich würde sich die Schulmedizin auf so einen Versuch auch nicht einlassen, mit der Ausrede, das wäre unethisch.
Soviel ich weiß, gibt es auch überhaupt keine Studien, wo sich die Chemotherapie mit der Alternativmedizin misst. Weiß jemand anderes?
Was macht plausibel oder Wert in Betracht zgezogen zu werden, dass Pendeln das können soll? Da sollen die Pendler erst einmal zeigen, dass sie überhaupt etwas halbwergs zuverlässig erpendeln können (in gut verblindeten Testreihen etc.) Wieso sollte man einer erpendelten Brustentzündungs-Diagnose trauen, wenn solche testreihen auch eher rar "funktionieren"?
Weißt Du, ob mein Niesen nicht vielleicht doch heilende Kräfte hat? Schon in betracht gezogen?
Bei üblichen Studien werden neue Chemomittel immer nur mit alten Chemomitteln verglichen und wenn sie besser abschneiden, wird das als Erfolg gewertet.
Ja, wenn Methode A besser funktuioniert als Methode B und methode B schon erwiesenermaßen besser als Placebo (oder eine längere kette), dann ist auch Methode A besser als Placebo. "Besser als" ist eine transitive Relation.
Was wird wodurch ermittelt?
Du hast hier die Zahl der Kunstfehler reingebracht. Wenn das nicht untersucht würde, gäbe es auch keine Zahl.
Die Frau muß selbst wissen, auf welche Methoden sie vertraut. Ob der "Heilpraktiker" besondere "Pendelkompetenz" hatte, weiß ich auch nicht. Mit Pendel habe ich nicht viel zu tun.
Warum annehmen, dass mit Pendel überhaupt eine überzufällig stimmende Diagnose möglich ist? Dazu fehlt sowohl die wissenschaftliche Plausibilität als auch die guten Belege.
Was ich persönlich kritisch sehe ist eine Selbstdarstellung irgendwelcher "Experten" in diesem Bereich, die darauf abzielt die eigenen Methoden als "objektiv" hinzustellen, so als wären die von ihm selbst vertretenen Methoden selbstverständlich. Durch soetwas könnten schon Leichtgläubige verführt werden z.B. einer "Chemotherapie" zuzustimmen.
Zunächst einmal: Chemotherapie ist meist EIN TEIL des Behandlungskonzeptes bei Krebserkrankungen, und wird auch nicht immer und überall eingesetzt, sondern da, wo es sich als nützlich erweisen hat - z.B. um den Tumor zu reduzieren vor eine Operation, oder z.B. um das Risiko eines Rezidivs zu senken. In dem hier betrachteten Fall wurde der Frau von medizinischer Seite auch nicht nur zu einer Chemotherapie geraten, sondern u.a. zu einer Operation. Und das, weil die Ärzte auf wissenschaftlicher Basis Gründe hatten anzunehmen, dass das die Überlebenswahrscheinlichkeit der Frau erhöhen würde. Das hat nichts mit "leichtgläubig" zu tun, sondern mit gut geführten Erfahrungswerten - eben aufgrund wissenschaftlicher Ergebnisse.
Und, wenn wissenschaftliche Ergebnisse für die Anwendung einer Chemotherapie sprechen - also nahelegen, dass damit der Erfolg wahrscheinlicher wird - dann ist es nicht leichtgläubig, diese Option auch zu wählen.
Joey schrieb:
Evtl. weil der Heilpraktiker unhaltbare Heilbehauptungen aufgestellt hat?
Wenn er gesagt hat: "Sie haben nur eine Brustentzündung, und diese Globuli werden die Chancen der Heilung erhöhen." ... JA.
Joey schrieb:
Weil er seinem erpendelten Ergebnis mehr vertraute als einer medizinsichen Diagnose?
Wenn er der medizinischen Diagnose mehr vertraut hätte als seiner, hätte er der Frau mehr und stärker geraten, sich (auch) medizinisch weiter behandeln zu lassen.
Joey schrieb:
Warum hätte er nicht stärker zur Medizin raten sollen?
Weil die Medizin - im Gegensatz zu seiner Heilkunst - gut zeigen kann, dass sie was kann.
Nach Studien dazu wurde ja bereits gefragt. Aber selbst Studien könnten nicht die Eigenentscheidung ersetzen, welcher Methode ein Mensch vertraut.
Aber sie können (und sollten) die Beratung beeinflussen.
Quatsch. Der Tot lässt sich nicht immer verhindern. Und, wenn ein Arzt nach allen Regeln der Kunst arbeitet, macht er keine Fehler, und der Tot des betreffenden Patienten ist ihm nicht anzulasten.
Ich ich schrieb auch nicht, dass jeder Heilpraktiker, dem ein Patient stirbt, ein berufsverbot bekommen soll, sondern ich wünsche diesem hier ein berufsverbot, weil er seinen methoden und Diagnosen stärker vertraute als einer evidenz- und wissenschaftsbasierten Diagnose und Therapie, wodurch wahrscheinlich eine Frau starb.