Pearl Harbor - sind unsere Männer...

Ich wünsche mir sehnlichst, das ich meine zwei Jungen nicht kriegstauglich erzogen habe, und wünsche mir die Kraft, es auch weiterhun nicht zu tun.

Helden und Kriegstauglichkeit zu vereinen, das ist ein starkes Stück.
Helden gibt es heutzutage noch genug, diejenigigen, die für andere da sind. Das sind die wahren Helden.
Krieg und Mord ist keine Heldentat.
Alles Liebe
Gertrud
 
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Ihr Lieben,

ein Teil von mir arbeitet gerade die Kriegserfahrungen meiner Großväter auf - nichts, das ich irgendwem wünschen würde.

Aber leider - ich kenne Männer, die tatsächlich noch dieses veraltete Heldenbild haben, die sich freiwillig gemeldet haben, die gerne in den Kosovo gehen, um sich endlich beweisen zu können. Meiner Wahrnehmung nach versuchen sie da ein mangelndes Selbstbewusstsein zu kompensieren, das Gefühl, von ihren Eltern nicht geliebt und ganz allgemein nichts wert zu sein.
Und meines Erachtens waren auch schon "damals" genau solche Typen die "Helden" - die irgendwem irgendwas beweisen wollten und dafür töteten.

Übrigens, Evy, was genau ist "das Vaterland" und warum sollte man im Namen dieses "Vaterlandes" andere Menschen töten und damit sich selbst und viele andere unglücklich machen???

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Liebe Evy!

Ich hab mir jetzt Dein Posting nochmal durchgelesen und möchte Dich fragen, ob Du nicht etwas anderes damit ausdrücken wolltest, als ich (und ich glaube die anderen auch) verstanden haben:

Meintest Du, dass es keine Männer mehr gibt, die bereit wären, SELBSTLOS für etwas einzustehen? Ging es bei Deiner Frage primär gar nicht um den Krieg?

Dann möchte ich etwas anders darauf antworten:

Dass Soldaten "selbstlos" seien, das ist meiner Meinung nach eine Täuschung. Denn diese Selbstlosigkeit, ihr Leben zu opfern, war Produkt einer Manipulation. Es wurde der "Stolz" erzeugt, man konnte sich Kekse (Orden) verdienen, man war "wer", wenn man "selbstlos" war.... Das heißt, Selbstlosigkeit wurde durch Ehre und Achtung "belohnt".

Die Selbstlosigkeit, von der ich annehme, dass Du sie meinst, nämlich die Fähigkeit, auch für andere etwas zu tun, OHNE dafür "Kekse" zu ernten, die erreicht man nicht zwangsweise durch Vermittlung von Werten. "Man tut", man sollte, die Familie ist das Wichtigste....

Diese Selbstlosigkeit entsteht durch Liebe. Durch Liebe zu seinem Partner, zu seinen Kindern etc. Und da glaube ich, kann JEDER "heutige Mann" mithalten, wenn er liebt....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Reinfriede schrieb:
Die Selbstlosigkeit, von der ich annehme, dass Du sie meinst, nämlich die Fähigkeit, auch für andere etwas zu tun, OHNE dafür "Kekse" zu ernten, die erreicht man nicht zwangsweise durch Vermittlung von Werten. "Man tut", man sollte, die Familie ist das Wichtigste....

Diese Selbstlosigkeit entsteht durch Liebe. Durch Liebe zu seinem Partner, zu seinen Kindern etc. Und da glaube ich, kann JEDER "heutige Mann" mithalten, wenn er liebt....

In DIESEM Fall ist "mein Mannsbild" ein absolut echter Held...in vielen kleinen und einigen großen Dingen. :liebe1:

LG

Shanna
 
hi evy.

ich weiß ja nicht. ich stehe ja mehr auf so realistische werke, spontan fallen mir da jetzt die romane von john jakes ein, verfilmt als "fackeln im sturm" und da leider bis zur unkenntlichkeit verstümmelt - nämlich zum heldenepos degradiert. in den büchern wird beschrieben, wie ein mann, als kind schwierig und ungeliebt sich vom krieg die anerkennung erhofft und dann darin zerbricht, in diesen romanen wird mE anschaulich geschildert, was krieg mit menschen macht, aus menschen macht.

weiß nicht, ob es auch diese sogenannten helden gab/gibt, aber für mich ist das schwer vorstellbar und wenn dann müßte sie emotional solche monster sein, dass ich lieber darauf verzichte einen kennenzulernen ;) ...

helden sind für mich was ganz anderes. die trifft man oft und überall ... ich kenne solche, die zb. ihre kranke frau pflegen bis in den tod ohne klagen, ohne anspruch, einfach als selbstverständlichkeit. männer die zu ihren taten stehen, zu ihren entscheidungen, auch dann wenn es schwer wird. männer die um ihre kinder kämpfen, an einer harten front, ohne verständnis von anderen, ohne unterstützung und gegen schwerste artillerie. männer die sich ihren problemen stellen, ihren süchten und den kampf aufnehmen. männer, die sich für andere einsetzen, ohne rücksicht auf eigene verluste oder drohungen. männer, die an etwas glauben und dafür ihre ganze kraft einsetzen. männer, die ziele haben und auch rückschläge aushalten. männer die sich ihrem versagen stellen können und trotzdem stehen bleiben. männer die werte haben und diesen treu bleiben, auch wenn sie dafür auf etwas verzichten müssen. männer die sich treu bleiben und sich selbst ausdrücken, auch wenn sie belächelt werden und darunter leiden, dass man sie nicht akzeptiert.

könnte sicher noch mehr beispiele finden ;) ...

ich finde, diese hollywood helden dass sind typen die pflegeleicht sind. die stellen keine ansprüche, verleugnen sich selbst, spielen eine rolle und besaufen sich deshalb mit whisky, weil sie tief in sich total unglücklich sind :D die sind total leicht zu lenken, weil sie ja ihre rolle spielen müssen und sie lassen sich für jeden scheiß mißbrauchen, hauptsache es steht "held" auf der packung ...

:party02:
 
RitaMaria schrieb:
Die bei vielen versagten. Die waren für den Rest ihres Lebens traumatisiert bei dem Bewusstsein, dass sie andere - Väter, Söhne, Brüder und Geliebte wie sie selber - getötet hatten.
So ist es, genau so!
RitaMaria schrieb:
Ich habe nie kapiert, wie man sich das befehlen lassen kann...
Ich auch nicht, aber es waren andere Zeiten.
Wer den Kriegsdienst verweigerte, wurde erschossen. So war das mit den "Zwangs"helden. Ausserdem wurde ein Junge von klein auf gehirngewaschen, was Kriege und "Maennlichkeit" betraf.
RitaMaria schrieb:
Da werden sich zwei bis mehrere " Hochgestellte " über irgendein vergängliches Ding nicht nicht einig und schon erheben sich auf jeder Seite zigtausende, um anderen zigtausenden das Leben zu nehmen... unglaublich!!!
Man denke nur an die Amis, Vietnam und den Irak.

Bijoux
 
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Bijoux schrieb:
Ausserdem wurde ein Junge von klein auf gehirngewaschen, was Kriege und "Maennlichkeit" betraf.

Nun ja, lange Zeit hieß "Erziehung" ja, daß Kinder den Eltern (oder Erwachsenen) bedingungs- und fraglos gehorchen müssen und den Mund zu halten hätten. Ist das nicht die beste Möglichkeit, jemanden zum Befehlsempfänger zu erziehen, der nichts hinterfragt und tut, was ihm aufgetragen wird?
Abgesehen davon - so bald diese Männer (und auch KINDER) im Krieg waren, hatten sie keine Möglichkeit mehr, dem Grauen zu entgehen. Da war eher "getötet werden oder selbst schneller sein" DIE Entscheidung.
Ich denke auch, in so einer Situation ist der Überlebenstrieb größer als die eigenen Moralvorstellungen.

LG

Shanna
 
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