Ich denke, es ist eine Frage des Bewußtseins, ob man nun Monogamie oder Polygamie vorzieht. Ich kenne beides, habe früher (bis vor etwa 20 Jahren) eine Phase gehabt, in der ich bisweilen auch "mehrere Eisen im Feuer" hatte und der Meinung war, die Liebe zu kennen. Ich hatte ein Idealbild vor Augen, an dessen Existenz ich dann aber doch nie so wirklich glaubte, und da hab ich halt einzelne Aspekte dieses Idealbildes bei Männern gesucht, und in solche, bei denen ich glaubte, diese Aspekte gefunden zu haben, habe ich mich verliebt. Das war für mich kein Problem damals - bis ich zum erstenmal bei einem Mann das Gefühl hatte, "the one and only" getroffen zu haben und eine tiefere Form der Liebe erlebte. Vorher war ich der Überzeugung, das, was ich bisher erlebt hatte, sei Liebe gewesen, aber gegen das, was ich dann plötzlich erlebt hatte mit dem Mann, den ich bald darauf geheiratet hatte, verblassen die Erinnerungen an vorhergehende Beziehungen. Auch, wenn sich sieben Jahre später herausgestellt hat, daß diese Verbindung zwar sehr intensiv, aber doch nicht für das ganze Leben sein sollte - es gabt / gibt danach noch zwei große Lieben, die ich sogar noch als Steigerung betrachten möchte - war es ein Einschnitt, eine Bewußtseinswende, was meine Einstellung zu Beziehungen betrifft, und ich kann sagen, daß ich seitdem monogam bin.
Um mich selbst aus einem Aufsatz zu zitieren, andem ich gerade arbeite (es ging in dem Abschnitt darum, daß ich mit jemandem, der ein Auge auf mich hatte und der auch recht sympathisch, aber absolut nicht mein Typ als Mann ist, in eine höchst pikante Situation geraten war, aber es dennoch geschafft hatte, eine klare Grenze zu ziehen):
Will sagen: wer einmal dem Himmlischen nahe war, der Verschmelzung auf einer höheren Ebene, mag sich mit dem "darunter" nicht mehr abgeben. Wer diese höhere Ebene allerdings noch nie kennengelernt hat, für den ist schon das himmlisch, was er eben kennt.
Widersprechen will ich allerdings der Auffassung, daß bei einer Seelenverwandtschaft das Sexuelle und das Äußerliche keine Rolle spielt - natürlich kann es vorkommen, daß man sich zu einem Menschen hingezogen fühlt, von dem man erst denkt, ts, das ist doch gar nicht mein Typ - aber da man diesen Menschen mit dem Herzen sieht, ist er es plötzlich doch, und man sieht bestimmte "Macken" nicht mehr, bzw. man nimmt sie zwar noch wahr, aber sie sind für einen nicht mehr von Bedeutung.
Das können sogar Dinge sein, die man normalerweise als absolutes K.o.-Kriterium bezeichnen würde (bei meinem Ex gab es einige solche Eigenschaften, und doch gab es lange keinen anderen Mann für mich). Aber es kann auch vorkommen, daß man sich zu jemandem hingezogen fühlt, bei dem einfach ALLES stimmt - geistig-seelisch UND äußerlich, und von denen man sich neben der starken Seelenverbindung auch sexuell stark hingezogen fühlen kann. Allerdings muß eine Seelenverwandtschaft mit so jemandem nicht einfacher sein. Ja, es gibt tatsächlich Prinzen, und zwar nicht nur solche, hinter denen sich dann doch ein Frosch verbirgt, und das wollen andere einem oft nicht glauben (oder ist es ein gewisser unbewußter "Neid?). Solche, über die andere vielleicht erzählen, "der ist zu schön für eine Frau allein", oder "schön, aber nichts im Kopf" - auch das können dumme Vorurteile sein von Menschen, denen beim Anblick des Betreffenden gewisse Klischees in den Sinn kommen, ohne daß sie den Menschen kennen. Menschen, die eben jenen Menschen, dem man sich verbunden fühlt, nicht mit dem Herzen sehen...
Um mich selbst aus einem Aufsatz zu zitieren, andem ich gerade arbeite (es ging in dem Abschnitt darum, daß ich mit jemandem, der ein Auge auf mich hatte und der auch recht sympathisch, aber absolut nicht mein Typ als Mann ist, in eine höchst pikante Situation geraten war, aber es dennoch geschafft hatte, eine klare Grenze zu ziehen):
Vor 25 Jahren, als mir der Sinn noch mehr nach abenteuerlichen Erfahrungen stand, hätte ich mich vielleicht drauf eingelassen, aber heute ist da bei mir absolut nichts mehr zu machen. Nicht, daß ich prüde wäre, aber ich bin, was das andere Geschlecht betrifft, zu einer stark idealisierenden Romantikerin geworden. Der Mann, der mich schwach machen will, darf zwar gern ein Rebell und Abenteurer sein - ein braver Biedermann wäre nichts für mein eigenes abenteuerliches Herz - aber er muß das Auftreten eines Ritters haben. Frösche habe ich mehr als zur Genüge geküßt, jetzt muß ein Prinz daherkommen - und da ich mir sicher bin, daß es sie tatsächlich gibt, die Prinzen und ritterlichen Helden, auch wenn sie rar sind, bin ich da sehr eigen. Die Zeit der Experimente und des Erfahrungensammelns habe ich hinter mir, und bevor ich mich auf einen One-Night-Stand aus Verlegenheit einlasse, ziehe ich heute lieber klare Grenzen. Entweder schafft es ein Mann, mich so zu entrücken, daß ich innerlich in Flammen aufgehe und wir gemeinsam die Nacht in Brand setzen, oder ich lasse es sein.
Will sagen: wer einmal dem Himmlischen nahe war, der Verschmelzung auf einer höheren Ebene, mag sich mit dem "darunter" nicht mehr abgeben. Wer diese höhere Ebene allerdings noch nie kennengelernt hat, für den ist schon das himmlisch, was er eben kennt.
Widersprechen will ich allerdings der Auffassung, daß bei einer Seelenverwandtschaft das Sexuelle und das Äußerliche keine Rolle spielt - natürlich kann es vorkommen, daß man sich zu einem Menschen hingezogen fühlt, von dem man erst denkt, ts, das ist doch gar nicht mein Typ - aber da man diesen Menschen mit dem Herzen sieht, ist er es plötzlich doch, und man sieht bestimmte "Macken" nicht mehr, bzw. man nimmt sie zwar noch wahr, aber sie sind für einen nicht mehr von Bedeutung.
Das können sogar Dinge sein, die man normalerweise als absolutes K.o.-Kriterium bezeichnen würde (bei meinem Ex gab es einige solche Eigenschaften, und doch gab es lange keinen anderen Mann für mich). Aber es kann auch vorkommen, daß man sich zu jemandem hingezogen fühlt, bei dem einfach ALLES stimmt - geistig-seelisch UND äußerlich, und von denen man sich neben der starken Seelenverbindung auch sexuell stark hingezogen fühlen kann. Allerdings muß eine Seelenverwandtschaft mit so jemandem nicht einfacher sein. Ja, es gibt tatsächlich Prinzen, und zwar nicht nur solche, hinter denen sich dann doch ein Frosch verbirgt, und das wollen andere einem oft nicht glauben (oder ist es ein gewisser unbewußter "Neid?). Solche, über die andere vielleicht erzählen, "der ist zu schön für eine Frau allein", oder "schön, aber nichts im Kopf" - auch das können dumme Vorurteile sein von Menschen, denen beim Anblick des Betreffenden gewisse Klischees in den Sinn kommen, ohne daß sie den Menschen kennen. Menschen, die eben jenen Menschen, dem man sich verbunden fühlt, nicht mit dem Herzen sehen...