Partnerschaftlich-Achtsame Gesprächsführung

Hallo Mara,

hmmm, der Partner war dann in einer Reha deswegen und da wurde das auch so behandelt. Also rein psychologisch ist es schon wichtig, dass er lernte "erwachsen" auf einen Konflikt zu reagieren. Denn das zog sich ja
im Geschäftsleben, privat und überall nur so durch. Heute kann er das durch
Arbeit an sich besser, dass er nicht wegen jedem Kinkerlitzchen beleidigt,
wütend und kindlich trotzig-verletzt reagiert. Das tat er ja am Tag wirklich sehr, sehr oft, war also keine Ausnahme. Also ich meine, der Weg war schon der für ihn passende, dass wir uns getrennt haben, war einfach eine logische Konsequenz, weil es eben bin uns nicht gepasst hat.
 
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Wenn du dann jedesmal in die Erwachsenenrolle schlüpfst, muss er sich doch total dämlich vorkommen und die einzige Reaktion kann nur eine kindliche Bockigkeit sein. Meinem Gefühl nach geht es nur so, dass man auf diese kindische Reaktion auch dem entsprechend kindisch zurückreagiert und dann hinterher, beide, vernünftig darüber reden ...

Guten Morgen Mara und Luna

Ich habe das genauso in meinem Leben auch schon gehabt: Mit meinem inneren KInd traf ich regelmässig auf ein Erwachsenen-Ich und kam mir extrem blöd vor dabei. Gerade wenn man gleichzeitig wegen diesem inneren Kind in Therapie ist, ist das extrem schwierig und die Auswirkungen können fatal sein. Bei mir erzeugte das trotz Therapie immer neue Schuldgefühle.

Aber ich denke, für den, der im Moment erwachsen reagiert, ist es das Natürlichste so...(Vorausgesetzt, es ist wirklich auch das Erwachsenen-Ich und nicht ein Schutz vor den eigenen Gefühlen...)
Obwohl, den Ansatz find ich eigentlich gut, Mara.
 
Hallo liebe Malve und Mara,

ha ha ha, das wäre ja schön gewesen, wenn ich das gleich gecheckt hätte. Die ersten drei Jahre waren eigentlich furchtbar. Ich bin volles Programm in mein Helfersyndrom gerasselt und habe alles, was er gesagt, gemacht und getan hat entschuldigt.

Dann irgendwann hab ich gemerkt, dass es an meine Substanzen geht und
er sich wirklich wie ein Kind ständig verhält. Das war aber leider ständig, nicht
nur hin und wieder.

Da bin ich dann irgendwann gerne mit zum Therapeuten gegangen und dann sind mir diverse Lichter über mich und ihn aufgegangen. Es sollte aber nochmal drei Jahre gehen, bis ich gelernt habe zu erkennen, was da genau bei ihm und bei mir abläuft und welche Systeme da greifen.

Erst dann hab ich gelernt konsequent in meiner inneren Achtsamkeit zu sein, sachlich zu bleiben und eben bei mir zu sein. - Dann ging es in die Brüche, weil er sich von mir von oben herab behandelt fühlte. Aber ich hab halt einfach die Systeme, die griffen, erkannt dann. Und dann war es mir nicht mehr möglich in so einer Partnerschaft zu bleiben. In Summe war es für mich das lehrreichste, was mir passieren konnte, aber es war teilweise die Hölle.

Was Du sagst Mara, von den Ebenen, das stimmt schon. Ich fühl mich auch scheiße, wenn ich merke, verdammtnochmal jetzt häng ich drinn und ein anderer erkennt das. Aber ich hab gelernt dann dankbar zu sein, wenn jemand emotional dann draußen bleiben kann und mir ganz sachlich-informative Hinweise über die momentane Situation gibt. Das ist aber dann eben wieder so ein bisschen die innere Bereitschaft meine eigenen Themen anzugucken. Die sind natürlich auch icht ohne. Diddi machte das sehr lange und sehr konsequent mit mir und manchmal hätte ich ihn einfach auch nur auf den Mond schiessen können, weil er immer so schrecklich mittig war.

Das reizt einen dann grade noch mehr, wenn man selbst merkt, dass die Mitte entfleucht ist. Kenn ich leider auch :schmoll:
 
Liebe Luna.

Ich denke nicht, dass man einen Therapeuten mit einem Partner vergleichen kann. Ein therapeut braucht Distanz, er will dir helfen, deshalb gehst du ja hin (oder triffst ihn, so wie du Diddi) - ein Partner braucht Nähe, Vertrauen, Liebe und Achtsamkeit ...

Das kann man nicht miteinander vermischen. Wenn der Partner in sein Kindheitsprogramm einsteigt, braucht er mal ganz ordentlich den Hintern voll oder eine Furie, die ihm die Leviten liest oder die Teller an die Wand deppert oder ihm sonstwie auf seiner Ebene begegnet und hinter kann man zusammen drüber lachen ...
oder andere schöne Dinge tun :D

Wer geht schon gern mit seiner Mutter ins Bett, hm ??? :lachen:

imho ;)
 
Hallo Mara,

deswegen haben wir uns getrennt.... weil einfach die Ebenen nicht gepasst haben. Ich geh auch lieber mit einem Mann, der wirklich Mann ist ins Bett.
Und schlußendlich geht es bei dieser Erfahrung ja um mich. Ich möchte Konflikte sachlich, achtsam und erwachsen angehen. Wenn es hin und wieder mal knallt, oke - aber meine Wahl für mich ist eine andere. Mir tat das nicht gut und mir tut es auch heute nicht gut, wenn ein anderer ungebremst seine Frust- und Schmerzthemen auf mich schleudert oder überträgt und ungebremst seine Energien bei mir ablädt. Was er macht mit seiner neuen Partnerin ist mir eigentlich wurscht, aber ich habe eine andere Wahl für mich und auch die Partnerschaft/Freundschaft getroffen. Und es funktioniert auch gut, was ich klasse finde.

:rolleyes:
 
Hi Luna ...

ich versteh das gut :)

Es ist nur so, dass ich in der anderen Position bin und daher einen anderen Blickwinkel habe ...
Ich hab das Gefühl, dass es nie nur EINER sein kann, sondern immer eine Entsprechung ist ... aber deshalb muss man ja nicht dableiben ... man kann seine Resonanz erkennen und für sich entscheiden, dass man lieber allein mit sich an sich weiterarbeitet und seine Resonanz verändert bis sie zu jemandem führt, der eben in die Vorstellung paßt.
 
Guten Morgen liebe Mara,

natürlich war es eine Entsprechung. Hab ich ja geschrieben. Sogar ein ganzes Buch.... :)) Aber denoch sind unsere Wege auseinandergegangen, weil wir uns unterschiedlich entwickelt haben.

Schönes Wochenende
 
Das Problem scheint zu sein, dass wir etwas denken, fühlen, sehen und davon einfach ausgehen, dass der andere das auch erkennen soll. Tut er das nicht gibt es Knatsch.

Im täglichen Leben, wie auch hier entstehen dann durch unverstandene Botschaften Missverständnisse. Diese Missverständnisse führen dann wieder zu inneren Themen wie Wut, sich nicht beachtet oder verstanden fühlen und teilweise zu heftigen Vorwürfen.

Daraus resultieren dann sehr oft Botschaften wie:
Du bist (hatte ich gestern) unfreundlich
Du bist unfair
Du bist dunkel
Du bist blöd

usw. Man kann das ja unendlich fortführen und kennt es ja von zuhause.

Liebe Luna

Mich beschäftigt in dem Zusammenhang schon seit längerem etwas. Und zwar sind ja Du-Botschaften nicht immer so offensichtlich. Längst nicht jede verletzende Botschaft beginnt mit Du.
Ich finde es immer wieder schade, wenn Menschen sich missverstehn und gegenseitig kränken, obwohl es vielleicht gar nicht nötig wäre, wenn man darauf achten würde, wie man sich ausdrückt. Natürlich ist es in jedem eigenen Ermessen, ob man das will oder nicht, aber ich würde es interessant finden, wenn dieser thread auch Beachtung finden würde. Eigentlich will man doch, dass das Gegenüber versteht, was man meint, und es geht um ein Thema und nicht darum, zu triumphieren...denke ich.
Ich kenne mich nicht wirklich so gut aus, ich mache vieles intuitiv. Und bin mir bewusst, dass auch ich verletzend wirken kann...
Hättest du vielleich noch ein paar Anregungen?;)
Alles Liebe
Malve
 
Hi Malve.

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das wirklich so ist, dass es "nur" Mißverständnisse sind ... ich hab langsam das Gefühl, dass es etwas mit der Motivation zu tun hat, aus der heraus wir kommunzieren ... und dann ist egal, wie wir uns ausdrücken.

Da kann ein "Du Doof" viel liebevoller rüberkommen (im Reallife) als ein "Meine Liebe" ...
 
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Hi Malve.

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das wirklich so ist, dass es "nur" Mißverständnisse sind ... ich hab langsam das Gefühl, dass es etwas mit der Motivation zu tun hat, aus der heraus wir kommunzieren ... und dann ist egal, wie wir uns ausdrücken.

Da kann ein "Du Doof" viel liebevoller rüberkommen (im Reallife) als ein "Meine Liebe" ...

Hallo Mara
da bin ich absolut einverstanden, dass die Motivation eine grosse Rolle spielt und die Motivationen sind hier bestimmt sehr unterschiedlich. Trotzdem, das "wie" ist doch wichtig, weil:

Ist es die Motivation beider oder aller Beteiligten, um eine Sache zu diskutieren, ist es mit Achtsamkeit (und zugegeben manchmal viel Aufwand)möglich, sachlich zu bleiben.

Ist die Motivation des einen, zu diskutieren, zu beleuchten, selber weiterzukommen, der andere aber möchte eher Fun oder sich kurz mal bemerkbar machen, könnte es die Sache beider sein, sich irgendwie versuchen aufeinander einzustellen (Praktisches vielleicht von Luna...wobei ich habe da auch so Vorstellungen, wie das geht, muss aber noch drüber nachdenken). Das heisst dann, man trifft sich und geht in Frieden wieder auseinander, bis man sich dann ohne Vorurteile wieder treffen kann...

Ist es die Motivation beider oder aller, Spass zu haben, ist das wahrscheinlich kein Problem und das "du Doof" wird auch verstanden.

Allerdings muss ich sagen, wenn ich das ganze eher fatalistisch betrachten will, dann erkenne ich, die einen gehen beim Reden mehr von sich selber aus, die anderen sind mehr auf das Du eingestellt. Hat nichts mit gut und böse zu tun. Ist einfach so.
Liebe Grüsse
Malve
 
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