Partner stirbt

Nussbaum

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24. April 2020
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Ich würde gern Eure Meinung hören/lesen,

Ich hab geträumt, dass ich auf einer Plattform stand. Plötzlich ist eine Lawine neben uns ins Tal gerollt. Menschen laufen davor fort. Dann löst sich eine weitere Lawine. Ich schreie, wir müssen in die danebenliegende Hütte. Ich hab ein Kind im Arm und steh in der Hütte. Die Lawine trifft uns. Der Schnee kommt durch eine Wand. Als alles vorbei ist, renne ich raus und fange an, meinen Partner zu suchen und schreie rum. Dann sagt jemand, da unten liegt er. Ich laufe zu ihm. Der Rettungsdienst hat ihn eingepackt, er hat Schmerzen und spricht mit mir....Plötzlich kommt eine Frau und zieht ihm die Halskrause ab. In diesem Moment fällt sein Kopf zur Seite und er stirbt. Der Rettungsdienst macht eine Messung und sagt, wir können nichts mehr machen....ich bin total geschockt, heulend wache ich auf, total im Thema laufe die Treppe hinunter und schau in sein Bett, ob er noch lebt....ich war irgendwie live dabei...grausig
Was sagt mir das? Hab ich Verlustangst?
In meiner Nachbarschaft war vor kurzem ein schwerer Unfall mit Rettungshubschrauber etc. Die Frau ist an schweren Kopfverletzungen gestorben, sie wurde von ihrem Auto überrollt..hatte ich sie dabei auf dem Programm?
Lg
 
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In meiner Nachbarschaft war vor kurzem ein schwerer Unfall mit Rettungshubschrauber etc. Die Frau ist an schweren Kopfverletzungen gestorben, sie wurde von ihrem Auto überrollt..hatte ich sie dabei auf dem Programm?
Ja, ich meine, das ist ein Traum der Verlustangst, die gegenwärtig subtil viele Menschen haben und am Tage unter der Decke halten.
Eine Lawine, vor der alle Menschen wegrennen, die dann auch noch in einer zweiten „Welle“ kommt – man denkt an Corona.

Jeder Mensch weiß nun, wenn er bereit ist zu sterben. Wir sterben freiwillig, auch wenn dieser Gedanke neu ist für dich.
Du hast dir gezeigt, dass du bei diesem Coronaspuk nicht mitmachen wirst. Du kommst sozusagen mit dem Schrecken davon.

Den Grund hast du dir auch gezeigt. Es ist das Kind, das du anfangs auf dem Arm hast, also solange, wie es im Traum um dich geht.
Ein Kind ist das Symbol für Lebenspläne, für das, was man im übertragenen Sinne großziehen will, was noch wachsen soll und dafür gehegt und gepflegt werden muss. Du hast also etwas vor mit dir in deinem Leben...

Was man aber nicht kennt, das sind die unbewussten Gedanken eines nahestehenden Menschen, ob nicht vielleicht er bereit wäre zu gehen...
Weil, das weiß er natürlich auch selbst nicht. Wir gehen freiwillig, aber wir könnten den Gedanken demnächst zu sterben nicht ertragen.

Du weißt verborgen in dir, dass die Corona-Lawine, die im Moment jedes gesellschaftliche Leben wegfegt und zum Einstürzen bringt, dir nichts anhaben wird. Aber von jedem anderen Menschen in deinem Umfeld weißt du das nicht.
Und eben diese Unsicherheit hast du dir vor Augen geführt.

Der ganze Rest deines Traumes bezieht sich nun auf das Geschehen mit der verunglückten Frau. Du hast gesehen, wie schnell so was von einem Moment auf den anderen gehen kann.

Aber natürlich willst du wissen, ob der Traum nicht vielleicht doch prophetisch zu verstehen ist. Und eben das kann dir niemand beantworten.
Nur soviel: Wenn man voraus träumt, dass demnächst ein nahestehender Mensch sterben wird, dann erlebt man den Abschied mit dem Betreffenden. Man umarmt sich ein letztes Mal, man sieht sich in direkter Zweierbeziehung zu der Person, die eventuell eine Botschaft hinterlässt.

Du hast allein den Sterbevorgang minutiös geträumt, bei dem du eigentlich nur unbeteiligter Zuschauer warst. Das aber ist einfach nur die Angst vor dem Tod als solchen.
 
Vielen Dank für die Ausführungen, es macht nachdenklich...komisch fand ich nur, dass ich im letzten Moment des Traumes das Gefühl hatte, noch Abschiedsworte zu sagen, mich zu entschuldigen und das ich als ich wach war, so außer mir war und ich als erstes ins Schlafzimmer bin, um nachzuschauen, ob er noch lebt...ich hatte noch eine ne ganze Weile zu tun, bis nicht mehr die Tränen liefen...es war sowas von echt....
 
Vielen Dank für die Ausführungen, es macht nachdenklich...komisch fand ich nur, dass ich im letzten Moment des Traumes das Gefühl hatte, noch Abschiedsworte zu sagen, mich zu entschuldigen und das ich als ich wach war, so außer mir war und ich als erstes ins Schlafzimmer bin, um nachzuschauen, ob er noch lebt...ich hatte noch eine ne ganze Weile zu tun, bis nicht mehr die Tränen liefen...es war sowas von echt....
Mein Eindruck ist, dass mir eine wesentliche Information fehlt, um deinen Traum wirklich verstehen zu können.
 
Meine Partnerschaft, eine Wochendbeziehung hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Der Mann war Tag und Nacht am Start....Sein Job spielt sich im Schnee ab, er war/ ist sein Lebensmittelpunkt, ich war für mich eine Randfigur...ich hab immer wieder gesagt, er soll weniger arbeiten, ohne Erfolg. Ich hab oft über Trennung nachgedacht....im letzten Jahr hatte er dann einen Schlaganfall, der relativ glimpflich war. Jetzt steht bei ihm noch ein Herzthema an, er soll in die Klinik zum Herz anhalten und neu starten... das Kind ich hab einen Sohn, der bei mir lebt, schon erwachsen ist...im Traum war das Kind klein, als ich zu ihm lief, wo er da lag übrigens in den Sachen in denen er immer auf Arbeit ist, hab ich das Kind vorher jemand anderen gegeben mit der Option, er soll gut aufpassen das Kind soll das nicht sehen...ist das Kind vielleicht auch mein inneres Kind? Und da hab ich noch im Kopf, der Schnee, der Job kostet ihm das Leben....
 
ich bin total geschockt, heulend wache ich auf, total im Thema laufe die Treppe hinunter und schau in sein Bett, ob er noch lebt...
Und eben dieser emotionale Schock ist wohl die Botschaft deines Traumes. Er gehört sozusagen zum Traumgeschehen dazu.
Das Traum-Ich, das unsere Träume erschafft, weiß nichts davon, dass wir sie über den Kopf deuten müssen, wie es in so Foren auch gar nicht anders geht.
Du hast den Tod deines Partners geträumt, weil dieser Gedanke wohl auch in der Realität vorkommt. Und du hast dir überdeutlich vor Augen geführt, wie du es empfinden würdest.

Die Anfangsszene mit den Lawinen, vor denen viele Menschen weglaufen, bezieht sich wohl auf Corona. Krankheit und Tod ist eben das, womit wir uns alle befassen müssen.

Ich sehe es immer noch so, dass es kein prophetischer Traum war. Es kommt durchaus oft vor, dass man vom bevorstehenden Tod eines nahen Angehörigen träumt. Aber so Träume beinhalten noch nicht einmal eine größere Dramatik. Meist geht es darum, sich gegenseitig seine Wertschätzung zu zeigen.
Diese Träume werden auch nicht als Prophezeiung verstanden, weil es eben keinen Sinn macht, so was im Voraus zu wissen. Im Gegenteil.

Das Kind gehört zum Traumanfang, wo du dir gezeigt hast, dass du zwar umgeben bist von der Gefahr der Lawinen, aber unbeschadet daraus hervorgehst. Du hast es abgegeben, als es um deinen Partner ging.
Das Kind mit seiner Symbolik gehört also zu dir.

Für den Sterbevorgang als solchen hat dein Traum-Ich einfach nächstliegende Bilder benutzt, was im Grunde die Regel ist. Es meint, wir würden das Traumgeschehen dann einfacher verstehen.

Mit diesem Traum hast du dir gezeigt, dass du erstens den Gedanken, dein Partner könnte sterben, sehr wohl in deinem Hinterkopf hast. Und zweitens, wie sehr es dich treffen würde, wenn das passiert....
Um dein Gefühl für ihn ging es.
 
Du hast es wirklich sehr gut erklärt.
Ich muss da wirklich noch ne Weile drüber nachdenken. Vielen Dank möchte ich Dir sagen.

Ich kann mir immer gar nicht vorstellen, das Corona unser Seelenleben so beeinflusst.
Ich versuche Nachrichten und Berichterstattungen soweit es geht zu vermeiden, weil ich denke, dies macht einem nur Angst...da geh ich lieber in den Wald und beschäftige mich mit anderen Sachen....und warte auf die Dinge die da kommen....
 
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Zu viele nicht verarbeitende Gedanken bedrücken dich und dein Seelenleben. Lass es fließen, denke weniger nach und der Rest ergibt sich von selbst.
 
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