Paranoide Persönlichkeitsstörung

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Für alle, die es noch nicht registriert haben: ich bin hier nur in die Rolle eines anderen Menschen geschlüpft, der "möglicherweise" (meine Vermutung) an besagter Strörung leidet. Ich hab das nicht zu meiner eigenen Erheiterung gemacht, sondern brauchte das mal, um diesen Menschen und sein Verhalten ein wenig besser zu verstehen und zu sondieren, was es für theoretische Möglichkeiten gäbe. In der Praxis kann ich sowieso nichts mehr machen. Ich bin in diesem Film hier "die Frau mit den Depressionen" und ich bin gegangen, weil ich es nicht mehr ertragen habe. Aber ich will verstehen, womit ich es da zu tun hatte und was ich alles falsch gemacht habe.

Ich hab das schon verstanden, & wie ich erkenne, möchtest Du ihr gern helfen. Rede mit ihr, z.B. so wie Loop es gerade gerade vorgemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was würdest Du einer Frau raten, die so behandelt wird? Einer Freundin?

Das ist wirklich schwer, hier ist guter Rat teuer, wenn man bedenkt, dass zwischen solchen "Eheleuten" doch recht starke emotionale Bande bestehen, die zu durchtrennen sehr schmerzhaft sein kann.

So wie der Trinker selbst erkennen muss, dass er ein Problem hat, so wie der paranoide Ehemann selbst erkennen muss, dass er eine Persönlichkeitsstörung hat, genau so muss auch die depressive Ehefrau selbst erkennen, dass sie nichts mehr für ihren Mann tun kann, weil ihr alles nötige dafür fehlt. Geduld, Einfühlungsvermögen, Kompetenz, Dominanz, Autorität und vor allem die Zeit, weil auch ihr Leben wie Sand durch die Finger rinnt.
 
Das ist wirklich schwer, hier ist guter Rat teuer, wenn man bedenkt, dass zwischen solchen "Eheleuten" doch recht starke emotionale Bande bestehen, die zu durchtrennen sehr schmerzhaft sein kann.

So wie der Trinker selbst erkennen muss, dass er ein Problem hat, so wie der paranoide Ehemann selbst erkennen muss, dass er eine Persönlichkeitsstörung hat, genau so muss auch die depressive Ehefrau selbst erkennen, dass sie nichts mehr für ihren Mann tun kann, weil ihr alles nötige dafür fehlt. Geduld, Einfühlungsvermögen, Kompetenz, Dominanz, Autorität und vor allem die Zeit, weil auch ihr Leben wie Sand durch die Finger rinnt.

Es ist sehr schwer, sowas zu erkennen. Ich hab 12 Jahre gebraucht um zu erkennen, daß ich nichts tun kann. Kann Dir nur wünschen, daß es bei Dir nicht auch so viele Jahre dauert. Aber manchmal geht es wohl nicht anders.
 
LoneWolf
Danke, sehr aufschlussreich.

Das Problem der paranoiden Persönlichkeitsstörung liegt im Störungsbild selbst - diese extrem erhöhte "Wachsamkeit" mit grundlegendem Misstrauen gegenüber Allem und Jedem kombiniert mit fehlender Einsicht führt häufig dazu, dass sich die Betroffenen eben meist nicht in Therapie begeben (Wozu auch, aus ihrer Sicht ist ja das gesamte Umfeld "böse" und sind nicht etwa eigene paranoide Verarbeitungsmuster beteiligt...).
Auf lange Sicht führt das beim persönlichen Umfeld zu einem gewaltigen Leidensdruck und den Betroffenen häufig in soziale Isolation.
Medikamentöse Therapien zeigen bei dieser Form der Persönlichkeitsstörung wenig Erfolg - eher erfolgversprechend ist eine psychotherapeutische Intervention, die setzt allerdings wieder eine zumindest rudimentäre Einsichtsfähigkeit voraus; womit sich der Kreis wieder schließt...:(
 
Ich hab das schon verstanden, & wie ich erkenne, möchtest Du ihr gern helfen. Rede mit ihr, z.B. so wie Loop es gerade gerade vorgemacht hat.

Im Moment reden wir nicht mehr miteinander. Wir gehen uns aus dem Weg. Es stimmt, sie hat nach dem sinnlosen Streit wegen der Fotoalben wieder den ersten Schritt in meine Richtung gemacht, hat eingesehen, dass sie überreagiert hat, hat mir angeboten, ihre Waschküche benutzen zu dürfen, weil meine Maschine bald den Geist aufgibt. Ich habe es als freundschaftliche Geste angenommen, dann haben wir noch Karten gespielt und als ich am Abend nach Hause gehen wollte, bot sie mir an, ich könne bei ihr schlafen. Das wollte ich nicht, weil der letzte Streit und ihre Explosion waren zu heftig. So heftig, dass sie sich selbst geschadet hat. Sie hatte kurz zuvor eine OP am Hals und hätte nicht schreien dürfen. Wegen meiner Computerarbeit aber hat sie sich so aufgeregt, dass sie völlig auf ihren Gesundheitszustand vergessen hat und losgebrüllt hat wie irre, dass ich regelrecht Angst bekommen habe. Dadurch ist ihr innen eine Naht aufgegangen und Komplikationen waren die Folge und eine intensive Nachsorge die Konsequenz.

Ich wollte nicht über Nacht bleiben, weil ich Angst hatte, wieder in das alte Programm einzusteigen. Dann noch eine Nacht und noch eine Nacht und dann zog ich wieder ein bei ihr mit meinen Sachen. Das haben wir schon zu oft gespielt. Ich wollte die Freundschaft mit ihr aufrecht erhalten, wollte mit ihr in Krankenhaus fahren, ihr helfen, so gut ich es konnte, aber ich wollte nicht mehr mit ihr unter einem Dach leben. Zumindest nicht gleich, so kurz nach dem Streit. Das konnte ich nach den jüngsten Vorfällen nicht mehr verantworten und davor hatte ich Angst. Ich dachte mir nur: was würde wohl als nächstes kommen? bekommt sie am Ende wegen mir noch einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt, weil ich etwas mache, dass ihr gegen den Strich geht.

Sie aber hat meine Ablehnung als extreme Zurückweisung interpretiert und jetzt redet sie gar nichts mehr mit mir. Ich bin also nicht mehr in der Position ihr zu helfen, kann nur mehr versuchen, sie zu verstehen.
 
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Das Problem der paranoiden Persönlichkeitsstörung liegt im Störungsbild selbst - diese extrem erhöhte "Wachsamkeit" mit grundlegendem Misstrauen gegenüber Allem und Jedem kombiniert mit fehlender Einsicht führt häufig dazu, dass sich die Betroffenen eben meist nicht in Therapie begeben (Wozu auch, aus ihrer Sicht ist ja das gesamte Umfeld "böse" und sind nicht etwa eigene paranoide Verarbeitungsmuster beteiligt...).
Auf lange Sicht führt das beim persönlichen Umfeld zu einem gewaltigen Leidensdruck und den Betroffenen häufig in soziale Isolation.
Medikamentöse Therapien zeigen bei dieser Form der Persönlichkeitsstörung wenig Erfolg - eher erfolgversprechend ist eine psychotherapeutische Intervention, die setzt allerdings wieder eine zumindest rudimentäre Einsichtsfähigkeit voraus; womit sich der Kreis wieder schließt...:(

Furchtbar traurig ist das.
 
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Im Moment reden wir nicht mehr miteinander. Wir gehen uns aus dem Weg. Es stimmt, sie hat nach dem sinnlosen Streit wegen der Fotoalben wieder den ersten Schritt in meine Richtung gemacht, hat eingesehen, dass sie überreagiert hat, hat mir angeboten, ihre Waschküche benutzen zu dürfen, weil meine Maschine bald den Geist aufgibt. Ich habe es als freundschaftliche Geste angenommen, dann haben wir noch Karten gespielt und als ich am Abend nach Hause gehen wollte, bot sie mir an, ich könne bei ihr schlafen. Das wollte ich nicht, weil der letzte Streit und ihre Explosion waren zu heftig. So heftig, dass sie sich selbst geschadet hat. Sie hatte kurz zuvor eine OP am Hals und hätte nicht schreien dürfen. Wegen meiner Computerarbeit aber hat sie sich so aufgeregt, dass sie völlig auf ihren Gesundheitszustand vergessen hat und losgebrüllt hat wie irre, dass ich regelrecht Angst bekommen habe. Dadurch ist ihr innen eine Naht aufgegangen und Komplikationen waren die Folge und eine intensive Nachsorge die Konsequenz.

Ich wollte nicht über Nacht bleiben, weil ich Angst hatte, wieder in das alte Programm einzusteigen. Dann noch eine Nacht und noch eine Nacht und dann zog ich wieder ein bei ihr mit meinen Sachen. Das haben wir schon zu oft gespielt. Ich wollte die Freundschaft mit ihr aufrecht erhalten, wollte mit ihr in Krankenhaus fahren, ihr helfen, so gut ich es konnte, aber ich wollte nicht mehr mit ihr unter einem Dach leben. Das konnte ich nach diesem letzten Streit nicht mehr verantworten und davor hatte ich Angst.

Sie hat meine Ablehnung als extreme Zurückweisung interpretiert und jetzt redet sie gar nichts mehr mit mir. Ich bin nicht mehr in der Position ihr zu helfen, kann nur mehr versuchen, sie zu verstehen.

Hallo!

Es ist nicht möglich, unter diesen Umständen einen Lebensrhythmus aufzubauen. Wenn ein Psychotherapeut gut arbeitet, kann man diese Erkrankung jedoch ganz gut in den Griff bekommen. Zusätzlich hilft auch immer Körpertherapiearbeit und Erdungsarbeit. Du solltest auf dich acht geben, dass du nicht zu viel Energie verlierst an sie. Solange sie es nicht unter Kontrolle halten kann, nimmt sie dir. Versuche, dich ein wenig abzugrenzen und dich selber neu zu ordnen. Danach kannst du ihr wieder helfen. Sie sollte auch den Auslöser dieser psychischen Erkrankung mitausgleichen. Ein Thema in ihrer psychologischen Begleitung sollte daher sein: Schock durch Unfall. Viel Glück und Elan für sie und viel Kraft und Vertrauen für dich :) !
 
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