Paradoxon?!

K

Katarina

Guest
Guten Abend miteinander,

ich muss gestehen, ich bin kleinlaut geworden. Seit ca. 2 Jahren gab es bei mir eine massive "Wissenszunahme". Ihr wißt schon, über das Funktionieren der Energieströme zwischen den Lebewesen, Spiegelphänomen, (un-)projektive Wahrnehmung etc.. Mein "Ich" hat sich dabei recht gut gefühlt. Alles ließ sich plötzlich erklären und wurde in gewisser Weise berechenbar, bzw. wenigstens hinterher nachvollziehbar.
Aber nun ist plötzlich Schluß damit. Mit meinem ganzen "Wissen" bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich weiß, dass ich gar nichts weiß. Wir wollen, was wir nicht wollen. Oder anders ausgedrückt: alles wir wollen, aber nicht bekommen, wollen wir genauso nicht. Und alles was wir nicht wollen, sogar schrecklich finden, wollen wir genauso. Diese Gegenpolgeschichte wirkt auch so. Und in diesem Paradoxon bewegen wir uns. Ist das nicht völlig absurd? Wozu das alles? Wie kann man das beenden?
Bitte keine Vorschläge zum Loslassen. Ich weiß jetzt, dass ich alles, was ich loslassen möchte, genauso festhalten will. Und ich weiß auch, dass ich alles, was ich beenden möchte, aber nicht beende, gar nicht beenden möchte. Hat jemand eine zündende Idee, diesem Murks ein wenig an Brisanz zu nehmen?

Katarina :)
 
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Guten Abend Katarina

Bist du sicher zu wissen? Oder hast du dir nur Wissen angeeignet ohne darauf zu achten das es kompatibel ist mit dir?

Wenn ja, und du selbst da hingekommen bist wo du bist, kannst du selbst auch wieder herausfinden.

Wenn du nur Meinungen und Ideen aufsaugst und selber gar nicht mehr weisst was du denkst, dann kann ich mir schon vorstellen das du irgendwann gar nichts mehr zu weisst.
Momentane Wissenskrisen (das Gefühl sich nicht mehr klar zu irgendeiner Idee bekennen zu können) halte ich für normale Phasen des Wachstums.

(das ist zumindest ein Wissen das ich als wahr empfinde)

Grüsse
Anatol
 
Ausserdem.. wäre es schlimm für dich, einfach nur verwirrt zu sein und nichts zu wissen? Auch wenn der Verstand sich wieder selber Mal ausser Schacht setzt, es gibt immer noch die Wahrheit des Herzens.
 
Katarina schrieb:
Guten Abend miteinander,

ich muss gestehen, ich bin kleinlaut geworden. Seit ca. 2 Jahren gab es bei mir eine massive "Wissenszunahme". Ihr wißt schon, über das Funktionieren der Energieströme zwischen den Lebewesen, Spiegelphänomen, (un-)projektive Wahrnehmung etc.. Mein "Ich" hat sich dabei recht gut gefühlt. Alles ließ sich plötzlich erklären und wurde in gewisser Weise berechenbar, bzw. wenigstens hinterher nachvollziehbar.
Aber nun ist plötzlich Schluß damit. Mit meinem ganzen "Wissen" bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich weiß, dass ich gar nichts weiß. Wir wollen, was wir nicht wollen. Oder anders ausgedrückt: alles wir wollen, aber nicht bekommen, wollen wir genauso nicht. Und alles was wir nicht wollen, sogar schrecklich finden, wollen wir genauso. Diese Gegenpolgeschichte wirkt auch so. Und in diesem Paradoxon bewegen wir uns. Ist das nicht völlig absurd? Wozu das alles? Wie kann man das beenden?
Bitte keine Vorschläge zum Loslassen. Ich weiß jetzt, dass ich alles, was ich loslassen möchte, genauso festhalten will. Und ich weiß auch, dass ich alles, was ich beenden möchte, aber nicht beende, gar nicht beenden möchte. Hat jemand eine zündende Idee, diesem Murks ein wenig an Brisanz zu nehmen?

Katarina :)

Nun, meine Meinung

Jede Wissenszunahme ist auf der anderen Seite eine Wissensabnahme, zumindest wenn man Wissen so definiert, wie es allgemein der Fall ist.

"Ich weiß, dass ich nichts weiß."

Ich finde, dass Problem liegt nicht darin, dass man nicht weiß, wie man seine Probleme lösen kann, sondern darin, dass man es nicht tut. Der Grund dafür, dass man es nicht tut, liegt in der Angst - genauer - in der Angst vor dem, was man meist als Tod bezeichnet. Die Angst vor dem, was man Tod nennt, begründet sich wiederum durch die Unwissenheit über den "Tod". Das ist ein Kreislauf, der immer fortläuft und in dem man solange stecken bleibt, bis man ihn durchschaut. Durchschauen heißt für mich nicht, dass man Wissen über irgendwas hat, sondern das man dieses Wissen in sein alltägliches Leben integriert hat, es umsetzt, es "wirk"-lich begreift.

... to be continued ...

muka
 
Abwarten - diese "Wissenszunahme" ist derzeit ein normaler Vorgang. Kannste nix machen, musste mit Leben. Aber tröste dich - alles weist du noch lange nicht, sonst würdest du es in einen kreativen Kontext bringen! ;)

Genieße es - Lernen ohne Pauken! :D
 
Anatol schrieb:
Ausserdem.. wäre es schlimm für dich, einfach nur verwirrt zu sein und nichts zu wissen? Auch wenn der Verstand sich wieder selber Mal ausser Schacht setzt, es gibt immer noch die Wahrheit des Herzens.

unterhalt dich mal mit greenbuddha *grins* ach ehm..falls er deine telefongespräche nicht eh schon mithört ;)
 
Ich finde, dass Problem liegt nicht darin, dass man nicht weiß, wie man seine Probleme lösen kann, sondern darin, dass man es nicht tut. Der Grund dafür, dass man es nicht tut, liegt in der Angst - genauer - in der Angst vor dem, was man meist als Tod bezeichnet. Die Angst vor dem, was man Tod nennt, begründet sich wiederum durch die Unwissenheit über den "Tod". Das ist ein Kreislauf, der immer fortläuft und in dem man solange stecken bleibt, bis man ihn durchschaut. Durchschauen heißt für mich nicht, dass man Wissen über irgendwas hat, sondern das man dieses Wissen in sein alltägliches Leben integriert hat, es umsetzt, es "wirk"-lich begreift.
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Ja, soweit bin ich d`accord. Aber was heißt denn, konkret, dieses Wissen in den Alltag zu integrieren? In letzter Konsequenz heiß es, nur noch zu leben, sich keinerlei Probleme zu kreieren und alles einfach zu nehmen wie es kommt. Im Hier und Jetzt zu sein und durch jede Art von Gefühl einfach hindurchzugehen, ohne daraus ein Problem zu machen. Wir würden nichts mehr bewußt vermeiden wollen, weil daraus zukünftig etwas unangenehmes entstehen könnte. Es würde überhaupt keinerlei Angst mehr geben, bzw. Angst wäre einfach kein Problem. Angst wäre einfach nur Angst. Das Leben wäre so einfach.
Lange Zeit habe ich geglaubt, der Schlüssel läge darin, es bewußt mit seinen Ängsten aufzunehmen. Diese gälte es aufzulösen, - auf dem Weg zum Heil (was immer das sein soll). Das sehe ich nicht mehr so. Jede Form von "etwas verändern wollen" führt auf unserer Daseinsebene nur zu einer Verlagerung des Problems. Es ist Ausdruck der Tatsache, dass man die Situation, sich selbst, den anderen nicht so annimmt wie er oder es ist. Gleichzeitig aber ist nichts falsch daran, etwas verändern zu wollen. Siehst Du, wie paradox das ist? Und in diesem Paradoxon leben wir . Wir sind wie die Hamster im Hamsterrad und eigentlich ist es ganz einfach, - wir kommen da raus, wenn wir aufhören wie irre in diesem Rad zu laufen. Ich weiß das, aber ich kann/will auch nicht aufhören. Was treibt mich da immer weiter?
Eigentlich "weiß" ich, dass die beste Medizin in dieser Situation der Humor ist. Wenn man sich das alles so bewußt macht, dann kann man eigentlich nur noch herzhaft lachen. Wir armen kleinen Wichte, wie wir so durch`s Leben wurschteln.
Aber tatsächlich ist mir gar nicht so zum Lachen zumute. Vielleicht fehlt mir noch die richtige Anregung/Gesellschaft?

Katarina :)
 
nina3 schrieb:
unterhalt dich mal mit greenbuddha *grins* ach ehm..falls er deine telefongespräche nicht eh schon mithört ;)
...sehr witzig, nach meiner Enttarnung bin ich ja nun leider draußen, Uncle Ronald meint, ich sollte erst mal abtauchen, trotzdem noch ein paar Bemerkungen zu Katarinas Paradoxien:
Es ist sehr hilfreich, einen Standpunkt zu haben. Alle Standpunkte zu vereinen überfordert doch wohl die meisten Unerleuchteten (stehlampe anknips, so jetzt ist es etwas besser;)).
Ich für meinen Teil habe z.B. den Standpunkt, dass es in der Natur meiner Person liegt, Dinge beeinflussen zu wollen. Es macht also für mich zur Zeit keinen Sinn, so zu tun als wären alle Dinge und Ansichten gleichwertig, was sie von einem höheren Standpunkt aus gesehen möglicherweise ja sind. Da bin ich jetzt aber nicht. Also verändere ich Dinge, wenn ich kann und meine, es gäbe einen berechtigten Anlass dazu. Und wenn ich den Wunsch habe, etwas zu verändern und es nicht tue, ist das noch weit entfernt von einem Paradoxon, die meisten Abläufe dieser Art hängen mit simplen persönlichen Attributen zusammen.
Solange ich den Antrieb verspüre, etwas bewegen zu müssen, werde ich danach handeln. Ich werde nicht lernen, dass es Gleichwertigkeit gibt, wenn ich meine anders ausgerichteten Impulse quäle, die haben ein Aufgabe, da muss ich erst mal durch.
Zum Thema "alles wissen": die Kabbalisten gehen davon aus, dass Menschen nicht vor Erreichen des 40. Lebensjahres in der Lage sind, sich ihrem Wissen ernsthaft zu öffnen. Ich habe mich auch schon mit 25 damit beschäftigt und würde inzwischen sagen: jau, ihr alten Lockenzöpfe, da hattet ihr wohl wieder mal recht:)
 
Katarina schrieb:
Alles ließ sich plötzlich erklären und wurde in gewisser Weise berechenbar, bzw. wenigstens hinterher nachvollziehbar.
...nix ungewöhnliches, die Kontroll-Illusion, da müssen wir alle mal durch.

Katarina schrieb:
Aber nun ist plötzlich Schluß damit.
gratuliere , herzlich Willkommen in der Realität:)
Katarina schrieb:
alles (was) wir wollen, aber nicht bekommen, wollen wir genauso nicht. Und alles was wir nicht wollen, sogar schrecklich finden, wollen wir genauso. Diese Gegenpolgeschichte wirkt auch so. Und in diesem Paradoxon bewegen wir uns.
...ich weiß nicht, wer ihr seid ;), bei mir ist das nicht so.
Es gibt aber durchaus unterschiedlich bewußte (ich nenne es mal) Motivationsschichten, die zu oberflächlich betrachtet widerspüchlichem Verhalten führen können. Sowas wie "Frau verliebt sich immer in Männer, die Frauen schlagen", oder etwas harmloser "ich ziehe mich immer zu kalt an" oder "ich esse zuviel und werde zu dick.". Da geht es nicht um Paradoxien sondern um widerstreitende Bedürfnisebenen. Schwierig, und meistens der Fall, wenn es eine Ebene ist, die von weit unten die Handlungen immer wieder bestimmt, obwohl die oberen Ebenen das zu verhindern suchen. Aber letzlich nur ein inneres Tauziehen.
 
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hallo Katarina !

beschreib mal, ein konkretes beispiel, was du los lassen und fest halten willst...meist ist es finde ich, kein wirkliches paradoxum...

:) Jo

Da geht es nicht um Paradoxien sondern um widerstreitende Bedürfnisebenen. Schwierig, und meistens der Fall, wenn es eine Ebene ist, die von weit unten die Handlungen immer wieder bestimmt, obwohl die oberen Ebenen das zu verhindern suchen. Aber letzlich nur ein inneres Tauziehen.

jetzt erst gelesen...ja, so in dem sinne meine ich das. und dann das tau ziehen durch vereinigung der wesentlichen essenzen (der rangelnden bedürfnisse) in lösung bingen ...ins UND, in dem sie alle ausreichend sich erfüllen dürfen...
 
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