Paradoxon Tierliebe und Tiere essen

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Ich hab mir das mal angetan, um genau zu wissen, was unter Karnismus verstanden wird.
http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/karnismus-die-psychologie-des-fleischkonsums
Mit Verlaub, ich hab noch nie so krauses Zeug gelesen und zum Teil ist es schlicht falsch.

Stellen Sie sich wieder die Szene vor, bei der Sie bei Freunden eingeladen sind und der Gastgeber Ihnen gerade erzählte, dass Sie Golden Retriever essen und Sie das aber nicht möchten. Er sagt Ihnen: »Du musst dich nicht schlecht fühlen, der Hund hatte ein schönes Leben. Er konnte frei herumlaufen und spielen und konnte Freundschaften zu anderen Hunden aufbauen, bevor er mit sechs Monaten getötet wurde.« Würde Ihnen dies das Essen des Golden Retrievers erleichtern?
So kann man's auch ausdrücken. Die Chancen ständen gut, daß ich ihn (in dieser hypothetischen Szene) an die Wand nagele. Ein Hund ist Familie, seit unzähligen tausend Jahren. Und Familienmitglieder ißt man nicht. Das nennt man Kanibalismus.

Unsere im Tierreich nächsten Verwandten essen praktisch kein Fleisch, nur rohes inkl. der Gedärme kann als natürlich bezeichnet werden (etc.).
Das ist schlicht und ergreifend falsch, wie man heute weiß.

Dabei wird außerdem ausgeblendet, dass wir die meisten anderen »natürlichen« Lebensweisen erfolgreich und gerne hinter uns gelassen haben: Wir leben nicht mehr in Höhlen, fahren mit Autos und haben in Supermärkten die Möglichkeit, alle essentiellen Nährstoffe über rein pflanzliche Lebensmittel zu uns zu nehmen, was bei der richtigen Auswahl zu gesundheitlichen Vorteilen führt.
Was haben Höhlen und Autos mit dem Essen zu tun? Das eine ist Technologie, das andere Biologie/Stoffwechsel.

Auch anderen »natürlichen« Phänomenen wie Mord und Vergewaltigung versuchen wir Einhalt zu gebieten und lassen das Argument, dass unsere Vorfahren auch gemordet haben, nicht gelten.
Beides sind keine natürlichen Phänomene. Mord geschieht aus niederen, menschlichen Motiven wie Ideologien, Geldgier o.ä. und ist im Tierreich ebenso unbekannt wie Vergewaltigung. Ob eine Paarung zugelassen wird, bestimmen gewöhnlich die weiblichen Tiere, deren Paarungsbereitschaft sich im Jahr oft auf wenige Tage beschränkt.

Spätestens hier...
Es ist die karnistische Mentalität, die uns dazu veranlasst, komplette Kontrolle über Leben und Tod von Individuen mit weniger Macht auszuüben, nur weil wir es können. Tiere zu essen ist nicht einfach nur eine Sache persönlicher Ethik, es ist das unausweichliche Resultat einer tief verwurzelten, unterdrückenden Ideologie.
...wird es dann vollens esoterisch. Das ist einfach Bullshit. Die reden von einer Fleischesser-Ideologie und sind selbst sich moralisierend gebende Ideologen reinsten Wassers, die andere mit aller Gewalt bekehren wollen, obwohl sie nur eine Minderheit darstellen (7%: soviel zum Thema gesellschaftlicher Druck).
Es gibt keine karnistische Mentalität (netter Versuch, Fleischesser zu dämonisieren), es gibt nur individuell verschiedene, biologische Bedürfnisse, die bei Menschen das Spektrum von reiner Pflanzennahrung bis zu (fast) rein carnivorer Ernährung reichen, mit allen Nuancen dazwischen.

LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Mensch ist auf jeden Fall kein reiner Pflanzenfresser.

Siehe zum Beispiel hier:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1747-0080.2007.00194.x/full

Das lässt sich am Vergleich des Verdauungsapparates mit anderen Tieren sehen, den Zähnen, unserer evolutionären Anpassung als Dauerläufer um erfolgreich jagen zu können usw.

Ich persönlich sehe Argumente für Vegetarismus/Veganismus (Tierleid, klar geringere Effizienz bei der Erzeugung von Fleisch). Aber weder ist es generell (oder selbst für Menschen) unnatürlich Fleisch zu essen, noch ist es gesünder auf pflanzliche Kost umzusteigen. Das gilt besonders für Veganismus. Und insofern mache ich das auch nicht. Seit ich trainiere macht es noch weniger Sinn. Ja, rein fleischliche Kost wäre ebenfalls mehr als ungesund. Aber darum geht es nicht. Es gibt wohl fast niemanden, der sich so ernährt.

Darüber hinaus würde ich allerdings sagen, dass es gute Gründe gibt selbstbewusste Tiere und mit den Menschen eng verbandelte Tiere nicht zu essen. Letzteres mag sich aber von Gesellschaft zu Gesellschaft unterscheiden.

LG PsiSnake
 
Zuletzt bearbeitet:
Inwiefern stellen sich die zur Verfügung? Woran merkt man sowas?

Man müsste wohl versuchen 'das Ganze' zu begreifen. Einige Zitate zum Hasen/Kaninchen aus dem Buch Krafttiere, begleiten Dein Leben von Jeanne Ruland:

Das Geheimnis der Fruchtbarkeit
schenkt mir heiteres Geleit.
so kann ich dienen, in Frieden leben,
halt nichts fest, bleib nirgendwo kleben

Sie fressen ausschließlich Pflanzen und dienen vielen Tieren als Nahrung

Die Hasenmedizin weiht dich ein in die schnelle Erneuerung deiner vitalen Lebensenergie, schließlich stellen Hasen ihre Energie vielen Wesen bedingungslos als Nahrung zur Verfügung. Durch ihre hohe Fruchtbarkeit können sie diesen Verlust jedoch schnell wieder ausgleichen. So geht die Hasenkraft niemals zur Neige und viele werden von ihr versorgt

Der Hase ist hier exemplarisch zu sehen, aber ich hoff Du verstehst jetzt besser was ich aussagen wollte.
 
Ich hab doch nicht mit jeder Kuh ein Naheverhältnis :confused:

Mir ist wichtig, dass das Tier, das ich esse, bis zu seinem Tod ein gutes Leben hatte und dass es beim Schlachten wenig Stress hat.
Wegen dem Tier und wegen mir auch, weil ich will qualitativ gutes Fleisch haben.


:o
Zippe

Ich hab da mal einen interessanten Bericht im Orf gesehen. Eine Familie die sich vegetarisch ernährt und Hühner hält. Die Frau meinte ab und zu müssten Hühner geschlachtet werden und wenn sie das nicht selber erlerne oder könne, würden sie damit wieder aufhören. Jedenfalls wurden die gebratenen Hühnchen den vegetarischen Kindern vorgesetzt, die ein Naheverhältnis zu den Hühnern haben. Die waren ganz begeistert und sagten, lasst uns morgen auch wieder eines töten.... Grundehrlich und instinktiv.
 
Ich hab da mal einen interessanten Bericht im Orf gesehen. Eine Familie die sich vegetarisch ernährt und Hühner hält. Die Frau meinte ab und zu müssten Hühner geschlachtet werden und wenn sie das nicht selber erlerne oder könne, würden sie damit wieder aufhören. Jedenfalls wurden die gebratenen Hühnchen den vegetarischen Kindern vorgesetzt, die ein Naheverhältnis zu den Hühnern haben. Die waren ganz begeistert und sagten, lasst uns morgen auch wieder eines töten.... Grundehrlich und instinktiv.

Da kann man ja froh sein, dass es nur ein Huhn war und nicht das Brüderchen oder Schwesterchen :D:D:D
 
Der Mensch ist auf jeden Fall kein reiner Pflanzenfresser.

Siehe zum Beispiel hier:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1747-0080.2007.00194.x/full

Das lässt sich am Vergleich des Verdauungsapparates mit anderen Tieren sehen, den Zähnen, unserer evolutionären Anpassung als Dauerläufer um erfolgreich jagen zu können usw.

Ich persönlich sehe Argumente für Vegetarismus/Veganismus (Tierleid, klar geringere Effizienz bei der Erzeugung von Fleisch). Aber weder ist es generell (oder selbst für Menschen) unnatürlich Fleisch zu essen, noch ist es gesünder auf pflanzliche Kost umzusteigen. Das gilt besonders für Veganismus. Und insofern mache ich das auch nicht. Seit ich trainiere macht es noch weniger Sinn. Ja, rein fleischliche Kost wäre ebenfalls mehr als ungesund. Aber darum geht es nicht. Es gibt wohl fast niemanden, der sich so ernährt.

Darüber hinaus würde ich allerdings sagen, dass es gute Gründe gibt selbstbewusste Tiere und mit den Menschen eng verbandelte Tiere nicht zu essen. Letzteres mag sich aber von Gesellschaft zu Gesellschaft unterscheiden.

LG PsiSnake

Oh doch, pflanzliche Kost ist gesünder !
Das ist das Ergebnis aus 1400 Studien !
 
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Ich hab mir das mal angetan, um genau zu wissen, was unter Karnismus verstanden wird.
http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/karnismus-die-psychologie-des-fleischkonsums
Mit Verlaub, ich hab noch nie so krauses Zeug gelesen und zum Teil ist es schlicht falsch.


So kann man's auch ausdrücken. Die Chancen ständen gut, daß ich ihn (in dieser hypothetischen Szene) an die Wand nagele. Ein Hund ist Familie, seit unzähligen tausend Jahren. Und Familienmitglieder ißt man nicht. Das nennt man Kanibalismus.


Das ist schlicht und ergreifend falsch, wie man heute weiß.


Was haben Höhlen und Autos mit dem Essen zu tun? Das eine ist Technologie, das andere Biologie/Stoffwechsel.


Beides sind keine natürlichen Phänomene. Mord geschieht aus niederen, menschlichen Motiven wie Ideologien, Geldgier o.ä. und ist im Tierreich ebenso unbekannt wie Vergewaltigung. Ob eine Paarung zugelassen wird, bestimmen gewöhnlich die weiblichen Tiere, deren Paarungsbereitschaft sich im Jahr oft auf wenige Tage beschränkt.

Spätestens hier...

...wird es dann vollens esoterisch. Das ist einfach Bullshit. Die reden von einer Fleischesser-Ideologie und sind selbst sich moralisierend gebende Ideologen reinsten Wassers, die andere mit aller Gewalt bekehren wollen, obwohl sie nur eine Minderheit darstellen (7%: soviel zum Thema gesellschaftlicher Druck).
Es gibt keine karnistische Mentalität (netter Versuch, Fleischesser zu dämonisieren), es gibt nur individuell verschiedene, biologische Bedürfnisse, die bei Menschen das Spektrum von reiner Pflanzennahrung bis zu (fast) rein carnivorer Ernährung reichen, mit allen Nuancen dazwischen.

LG
Grauer Wolf

Ich glaube , wenn du mal in Vietnam wärest würdest du durchdrehen.
An den Stränden sind Strandrestaurants---und dahinter Hundezwinger.
Als Gast kannst du dir dann vor Ort einen Hund aussuchen , der dann
zubereitet wird. :trost:
 
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