Paradigmenwechsel

ELi7

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Zürich
Noch bis vor wenigen hundert Jahren wurden abweichende spirituelle Meinungen und Verhaltensweisen mit Strafen geahndet bis hin zur Hexenverfolgung und Ketzerverbrennung. Lehrmeinungen der sogenannten Kirchenväter galten als Doktrin und mussten angenommen werden, ansonsten Ausschluss und Verfolgung drohten.
Wir kommen nicht umhin, die Forderung solcher Paradigmen seitens etablierter Kirchenfürsten als zunehmend unhaltbar zu betrachten.

Warum ist das so?
Ich stelle hier eine Hypothese ein, nach der die spirituelle Ich-Entfaltung einen exponenziellen Entwicklungsverlauf angenommen hat und noch weiter einnehmen wird.
Wir können dies positiv betrachten und die freiheitliche Ich-Entfaltung als Persönlichkeitsentwicklung deuten. Wir können dies in der negativen Betrachtungsweise als Hintergrund der egomanischen Auswüchse pervertierter Geschäftemacher in den laufenden Bankencrashs ansehen.

Blicken wir zurück, so erkennen wir einen annähernd hyperbolischen Verlauf über die vergangenen Jahrtausende, Jahrhunderte und Jahre. Wenn dies zutrifft, von dem meine Hypothese ausgeht, so werden wir in den nächsten Jahren einem Paradigmenwechsel entgegensehen, der mir unausweichlich scheint.

Aber was kommt danach? Kommt ein neues Paradigma, eine neue spirituelle Lehrmeinung, eine neue Weltreligion? Oder ist die freiheitliche Ich-Entfaltung unumkehrbar und äussert sich in völlig neuen Formen der Persönlichkeitsentwicklung, z.B. zwischen Lichtkörperentfaltung und egomanischer Hybris.
 
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Ich stelle hier eine Hypothese ein, nach der die spirituelle Ich-Entfaltung einen exponenziellen Entwicklungsverlauf angenommen hat und noch weiter einnehmen wird.

um diese Hypothese zu unterstützen hast du sicher auch eine Herleitung, die auf Spirituell/geschichtlichem Wissen bassiert oder ev auch aus der Vergleichenden Religionsgeschichte... würd mich jedenfalls auf die Abhandlung, bzw das Essey das diese Hypothese stützt freuen

lG

FIST
 
Um den nach meiner Hypothese bevorstehenden Paradigmenwechsel besser verstehen zu können, werde ich nachfolgend eine geraffte positive Ich-Entwicklung skizzieren.

Das Ich des Menschen entwickelt sich durch das Denken und durch die Taten, die der Mensch aus seinem Bewusstsein heraus im wissenden Feld der Erde hinterlässt (Anthrop.). In jeder Inkarnation findet das Bewusstsein des Menschen ein erweitertes verstärktes bewusstes Feld der Erde, das kollektive Unbewusste (C.G.Jung) vor. Dieses Feld, das nach Rupert Sheldrake als morphisches Feld angesprochen werden kann, ist nichts weiter als das Bewusstsein von Mutter Erde. So hat jeder einmal auf der Erde gelebte Mensch seinen Anteil am kollektiven Bewusstsein, dem Bewusstsein von Mutter Erde beigetragen.

Ich gehe davon aus, dass das Ich des Menschen eine Entwicklung erfahren hat und in jedem einzelnen Menschenschicksal wieder neu erfährt, die in vier Stufen von der archaischen materiellen Bewusstseinsebene über die Seelenentwicklung und über die Erkraftung des Denkens zum transpersonalen Bewusstsein (Abraham Maslow, Roberto Assagioli, Stan Grof, Roger Walsh, Ken WIlber) verläuft. Dass nicht jeder Mensch in diesem seinen Leben alle Stufen durchläuft und durchlaufen kann, hängt mit seiner individuellen Entwicklung zusammen.

Einfacher können wir uns dies so klarmachen:
1. Avatarisches Bew., Du musst Stufe der archaischen Gebots-Religionen
2. Guru-Bewusstsein, Das Vorbild Stufe der Guru-Religionen
3. Ideal-Bew., (Kant’scher) Imperativ Sei so ideal, wie alle sein sollten
4. Transpers. Bew., Ich Bin Identifikation mit dem spirituellen Selbst

Blicken wir in der Menschheitsentwicklung zurück, so können wir auf der Zeitachse einen exponenziellen Entwicklungsverlauf in dieser (spirituellen) Ich-Entfaltung erkennen. Dabei kann die Stufe 4 erst jetzt mit vollem Bewusstsein erkraftet werden, weil das kollektive Bewusstsein der Erde dies erst jetzt zulässt. Mit jedem Schritt, den wir auf der Erde tun, mit jedem Gedanken und mit all unserem Tun weben wir am Bewusstseinsfeld der Erde, das eigentlich einen Raum über der Erde einnimmt. Menschen mit starker Strahlungsenergie, wie z.B. der Dalai Lama, wirken in diesem spirituellen Raum.

Wenn wir das Bewusstsein als ein spirituelles Licht ansprechen, dann beginnt die Erde (spirituell) im Licht zu erstrahlen. Wir können dies auch so betrachten, dass die Erde eine spirituelle Transformation durchmacht.
 
Wir können dies auch so betrachten

wir können das ganze aber auch ganz anders betrachten :rolleyes:

Blicken wir in der Menschheitsentwicklung zurück, so können wir auf der Zeitachse einen exponenziellen Entwicklungsverlauf in dieser (spirituellen) Ich-Entfaltung erkennen.

kann ich nicht... weil dazu müsste man zuerst Spiritualität definieren, weiter dann die gesammte Geschichte durchforsten nach Äusserungen der Spiritualität und dann diese Statistisch analysieren...

da ergeben sich ein paar schwierigkeiten - in der grössten Zeitspanne der Menschheit wurde sehr wenig von und über das "Gemeine" Volk geschrieben - von daher fehlt uns in dieser Hinsicht eine Statistisch relevante Grösse um die "Spiritualität" solcher Zeiten zu ermessen... Weiter gab es auch Völker die entweder keine Schrift kannten oder sich der Schrift nicht bedienten (stichwort Indianer, stichwort Kelten) - von daher kann man nur von den Artefakten auf diese Kulturen zurückschliessen - das Problem ist dabei schlicht: wir können nur Spekulieren... ein Beispiel: die berühmte Venus von Willendorf... sie könnte ein Fetisch für eine Göttinenverehrung gewesen sein oder auch schlicht ein von einem Künstler verworfenes Übungsstück oder vieleicht ein Hochzeitsgeschenk oder ein Portrait einer Angebeteten and so on

Weiter haben wir das Problem, das Geschichte nicht strikt einen Plan verfolgt, sondern sie verläuft im grossen und ganzen ohne grossartige Struktur. In der Geschichte gibt es daher zeiten von Hochkultur, von Frieden, Gelehrtsamkeit, Religiöse Hinwendung, aber auch Zeiten enormer Barbarei, in denen das Wissen der Vorgängerkultur grösstenteils verlohren geht (Stichwort: Untergang des Römischen Imperiums und der damit verbundene Verlust eines grossteils des Antike Schriftschatzes)

Wenn man nun Annimmt, das das Bewusstsein der Menschen von der Welt abhängt in der der Mensch lebt, dann kann man auch annehmen, dass in Zeiten der Religiosität die "Spiritualität" der Menschen zunimmt, in Zeiten der Barbarei aber das Bewusstsein wiederum Barbarisch wird..

Von daher würde wohl eine Statistische Kurfe über die "Bewusstseinsentwicklung" der Menschen, eine mehr oder weniger Zufällige Kurfe sein... wobei sie wohl am ehesten Sägezahnform aufweisen würde (also ein Proportionales Ansteigen bis zu einem Gewissen Zeitpunkt an dem ein radikaler, sehr schnell geschehender Einbruch geschieht um dann wieder langsam proportional zu steigen um wieder zu fallen)

lG

FIST
 
Heute steht Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.

Noch bei unseren Eltern, hätte man sie gefragt, wäre die Antwort gekommen: Ich gehe jeden Sonntag in die Kirche.

Zur Zeit mittelalterlichen Kirchenverständnisses hätte die Antwort auf die Frage nach 'Spiritualität' gelautet: Ich erfülle alle Forderungen der Kirche und halte die Gebote.

Aus biblischen Zeiten erfahren wir, dass Gott selbst zu den Menschen sprach und absoluten Gehorsam verlangte. Zumindest wird das so berichtet und, sollte es anders gewesen sein, war die Haltung der Menschen Furcht und Angst vor Strafe, mit der bis in unsere Zeit hinein noch immer hausiert worden ist.

In avatarischen Zeiten, als die Götter, im Götterhimmel thronend, noch selbst über die Geschicke der Menschen wachten und mit ihnen in steter Verbindung standen, war Spiritualityät wohl eher das unterwürfige Ausführen aller Handlungen, die von Seiten der Götter verlangt wurden.

Ob Spiritualität in Zukunft Kommunikation mit der transzendenten Wirklichkeit sein könnte, ist ja eine der Fragen, die mit diesem Thread gestellt worden sind.
 
Heute steht Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.

das klingt sehr floskelhaft und auswendig gelernt - ohne Leben und eigenem Erleben erfüllt

Noch bei unseren Eltern, hätte man sie gefragt, wäre die Antwort gekommen: Ich gehe jeden Sonntag in die Kirche.

kaum. Da verwechselst du Spiritualität mit Religiosität

Zur Zeit mittelalterlichen Kirchenverständnisses hätte die Antwort auf die Frage nach 'Spiritualität' gelautet: Ich erfülle alle Forderungen der Kirche und halte die Gebote.

auch kaum... vieleicht solltest du mal die Mystiker des Mittelalters Lesen - also den Aquinaten oder Franz von Assisi oder Hildegard von Bingen

Aus biblischen Zeiten erfahren wir, dass Gott selbst zu den Menschen sprach und absoluten Gehorsam verlangte. Zumindest wird das so berichtet und, sollte es anders gewesen sein, war die Haltung der Menschen Furcht und Angst vor Strafe, mit der bis in unsere Zeit hinein noch immer hausiert worden ist.

und Heute sagt kaum noch einer das Gott zu ihnen persönlich spricht... dass währe dann, wenn man Spiritualität daran festmacht eher sowas wie ein Rückschritt in der Spiritualität: wir vernehmen Gottes stimme nicht mehr

war Spiritualityät wohl eher das unterwürfige Ausführen aller Handlungen, die von Seiten der Götter verlangt wurden.

hm.. vieleicht solltest du mal die Homerischen Schriften lesen - das Verständniss das die Griechen von den Göttern haben war ein sehr ambivalentes - aber garantiert keine Unterwerfung unter die Götter... man sagt ja so schön: wir sind Griechen, wir kriechen nicht vor den Göttern

lG

FIST
 
Danke, mein lieber FIST, für deine Anregungen.

Aber entschuldige, dass ich lache. Die von Dir mir zugedachte Lektüre habe ich bereits in früher Jugend heftig gelesen. Mit Merkur am DC im Schützen und AC Zwillinge habe ich mein Leben lang eifrigst studiert und bin genügend belesen; auch gehört mit Sonne auf 0 Grad Steinbock die Spiritualität zu meinem Lebenselixier.

Ich habe soeben all meine Bücher verschenkt. Ich brauche sie nicht mehr.
Mystiker wie ich und spirituell bewanderte Menschen müssen nicht mehr in Vergangenem herumstöbern und -graben, sondern schöpfen aus dem, was sich ihnen im Hier und Jetzt an Intentionen offenbart.

Du magst weiterhin dem wohlgemeinten Spruch meines Literaturherausgebers und Freundes Hermann Kissener (+) vom Drei Eichen Verlag nacheifern: Ohne Kenntnis der Vergangenheit gibt es keinen Weg in eine bessere Zukunft - - -

Ich erlaube mir jedoch, Dir einen Rat zu geben, um die Mystik ein wenig aufzuarbeiten. Komme aus der Vergangenheit in die absolute Gegenwart. Denke doch mal einfach:

Jetzt . . . tzt

Danke!
 
"Ich stelle hier eine Hypothese ein, nach der die spirituelle Ich-Entfaltung einen exponenziellen Entwicklungsverlauf angenommen hat und noch weiter einnehmen wird."

* Die Linearität der geistigen Entwicklung fördert die Vielheit und damit die Bedürftigkeit der Rückentwicklung auf den absoluten Nullpunkt. Die Vielheit ist die Abspreitzung aus dem Ewigen - und je länger die Vielheit sich Ausdehnt, um so mehr innere Spreizungen finden statt. Umsomehr wächst die "Spiritualität", die eine innere Ungleichheit zum absoluten Nullpunkt darstellt. Eine Unruhe aus dem Bestehenden weiterzuziehen folgt. Der Spannungspol zwischen Zeit und Ewigkeit. Durch die zeitliche Wahrnehmung entfernt sich alles in dem Gesetz der Ausdehnung vom Ruhepunkt weg. Der Paradigmenwechsel von uns findet nicht im Gesetz statt, also nicht so, das die Erde ab einem bestimmten Zeitpunkt insgesamt davon betroffen ist. Sondern er findet in der Ewigkeit statt und befindet sich damit im Nullpunkt des betroffenen Menschen.

* Was hat 2012 damit zu tun?

* Es wird keine neue Weltreligion geben, warum auch - die alten sind noch nichteinmal verstanden worden. Es wird sich eher so gebären, das die spirituellen Entwicklungen und verschiedenen Esoteriken verschwinden werden. Das wäre mal ein Paradigmenwechsel: Einsicht, Vernunft und Weisheit als Sicht auf das Bestehende.

"Erlösung erfolgt nicht an einem Wochenende. Sie erscheint nicht, ist nicht die Pointe am Ende des Weges und erfüllt sich nicht in Gestalt des Wissens, das der Mensch schon sein Eigen nennt."
 
Mystiker wie ich und spirituell bewanderte Menschen müssen nicht mehr in Vergangenem herumstöbern und -graben, sondern schöpfen aus dem, was sich ihnen im Hier und Jetzt an Intentionen offenbart.

das mag für die Spiritualität für sich selber zutreffen, aber wenn man so wie du im Eingangsthreat behauptet, die "Spiritualität" nimmt in der Geschichte Exponentiell zu und dann aber auf die genaue Erforschung der Geschichte scheisst, dann ist diese These schlicht und einfach: eine Sinnlose Behauptung..

Komme aus der Vergangenheit in die absolute Gegenwart. Denke doch mal einfach:

tschuldigung, aber du hast in diesem Threat angefangen etwas in Bezug auf die Vergangenheit zu behaupten. Nun da ich mich mit deiner Behauptung kritisch auseinandersetze soll plötzlich ich mich weniger um Geschichte kümmern... ich versteh schon: die Leute sollen sich nicht um Geschichte kümmern, damit leute wie du jensten scheiss ungeprüft über die Geschichte erzählen können...

egal
 
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Ich glaube nicht, dass die Spiritualität zunimmt.

Ein Großteil der Menschen glauben heutzutage vor allem an die Demokratie, die Marktwirtschaft (möglichst viel Geld verdienen und konsumieren) und an politische Parteien.

Das hat meiner Meinung nach mit der Veränderung dessen zu tun, was Macht darstellt. Früher war Macht religiös - deshalb wurden auch abweichende Meinungen bestraft. Wenn Menschen mit ihrem Leben unzufrieden waren (z.B. die Sklaven der antiken Ägypter) versuchten sie mit einem Glauben ein besseres Leben zu erreichen. Wenn heutzutage jemand mit dem Leben unzufrieden ist, dann arbeitet er mehr, geht was schönes einkaufen oder engagiert sich in einer politischen Gruppierung - das hat nichts mehr mit Spiritualität zu tun.
Heute ist es deshalb nicht mehr notwendig, Menschen, die an etwas anderes glauben zu bestrafen, da die (politische, monetäre) Macht trotzdem erhalten bleibt. [Obwohl: Auch heute kann es Konsequenzen geben, wenn man einen "falschen" Glauben hat: in Österreich wurde ein Islam-Lehrer entlassen, weil er nicht an die Demokratie glaubt. (was ich aber nicht unbedingt kritisieren möchte)]

Wenn man das Glück (durch Konsum oder monetäres Vermögen) schon in dieser Welt findet, gibt es kein Bedarf für eine Erlösung oder einen Gott im Jenseits. Also hat wohl Kant gewonnen.
Wer braucht Ich-Entfaltung, wenn man sich neue Schuhe kaufen kann oder ein neues Auto?
Ich bezweifle, dass sich das Ich exponentiell entwickelt. Obwohl ich schon glaube, dass die Menschen (sehr) langfristig weniger an materiellem Wohlstand interessiert sein werden, sondern sich selbst weiterentwickeln wollen.

deshalb:

Ich glaube nicht, dass es eine neue Weltreligion geben wird, sonder nur
größere Sekten oder größere magische Orden (Wo die echten Magier mit den Fanatikern, die auch dabei sein wollen, spielen).
Weil: für unterschiedliche Menschen sind unterschiedliche Glaubensinhalte richtig, weil imho Menschen auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen stehen.
 
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