Gestern, als ich den Raum ohne Worte aufsuchen wollte, fand ich das Tor nicht. Ich war sehr in meinem Alltag gefangen und fand keine Ruhe. Ich entspannte mich mit einem Bad und ging früh zu Bett, so dass ich heute mehr in mir ruhe.
Meine Reise beginnt meist in der Natur. So stehe ich plötzlich in einem verschneiten Wald. Es ist ruhig, nur mein eigener Ton den ich wahrnehme wenn ich mit der geistigen Welt verbunden bin und das Knistern vom Schnee unter meinen Füssen konnte ich hören.
Plötzlich stand ich vor einem goldenen Tor. Das Tor stand alleine da, machte keinen Sinn, denn eine Mauer oder ein Hauseingang fehlte. So lief ich neben dem Tor vorbei, wo sich der Wald einfach fortsetze. Nun drehte ich mich auf der Rückseite des Tores um und konnte es aus dieser Perspektive nicht mehr sehen. Ich spazierte an der Stelle, wo das Tor eigentlich sein müsste hindurch, alles war ganz normal. Doch als ich mich dann umdrehte und in Richtung Tor blickte, war es wieder da, gross, reich verziert und beeindruckend. Golden eingearbeitet war die Aufschrift "Raum ohne Worte".
Ich bewegte mich auf das Tor zu, worauf es sich öffnete und ich hindurchgehen konnte.
Nun befand ich mich in dem Raum, den ich schon kannte. Er war hell, obwohl weder Fenster, Kerzen noch Lichter zu finden waren. Die Lichtquellen waren die Wesen im Raum, diesmal schienen sie heller. Ich erinnerte mich an die vielen Türen und schaute nach, was für Räume hinter den Türen waren:
Raum des Erfolges
Raum der Einsamkeit
Raum des Geldes
Raum des Reichtums
Raum der Liebe
es gab noch mehr Türen, doch die eine Tür hat mich magisch angezogen. Eine helle Gestalt stand vor der grün leuchtenden Tür, diesmal war die Gestalt in einen weissen Umhang gehüllt und vor dem Gesicht verschleiert. Dunkle Augen konnte ich hinter dem Schleier wahrnehmen.
Ich war voller Ehrfurcht und ging etwas geduckt und langsam auf die Gestalt zu. Doch schon aus einiger Entfernung streckte er den Arm aus und sagte: "Stopp, wenn Du weiter gehst, dann wirst Du sterben". Erschrocken blieb ich stehen. Mir fehlten die Worte und so konnte ich mich nicht weiter erkundigen.
Tatsächlich gab es einen Teil in mir, von dem ich glaubte, dass er mir schaden würde, nämlich mein Ego. So entschied ich mich weiter zu gehen. Schon beim ersten Schritt, wurde mir schwindelig und ich glaubte, mein Kopf würde platzen. Ich gab nicht auf und machte noch einen Schritt. Nun brach ich zusammen, hatte kein Gleichgewichtsinn mehr. Ich hatte fürchterliche Angst, doch erinnerte ich mich daran, dass wohl jedes Baby ähnliches mitmacht, wenn es zur Welt kommt. Wenn das Baby mal atmet, dann fühlt es sich zu Hause. In diesem Bewusstsein kroch ich noch näher an Ganesh heran. Ich blickte zu ihm hoch und was ich sah berührte mich tief. Da stand ein aufgestiegener Meister, strahlend weiss gekleidet und einem blau-grünen Schimmer eines warmen Lichtes um sich herum. Ich war geblendet, so hell war die Gestalt.
Mit letzter Kraft kroch ich weiter, bis ich seine Füsse berühren konnte - dann wurde ich bewusstlos und erwachte im HIER und JETZT....
Auch diesmal blieb mir der Blick in den Garten verwehrt, doch mir fehlte nichts. Ich freue mich auf die nächste Meditation. Vielleicht klappt es dann beim nächsten Mal
Alles Liebe!
Eisu