Es ist immer wieder sooo typisch ... Leute lesen "Paläo", haben irgendwelche Bilder im Kopf vom Leben in der Steinzeit und meinen, alles über diese Ernährungsform zu wissen, ohne sich darüber informieren zu müssen. Ein bisschen wie die Leute, die eine Speisekarte lesen und messerscharf daraus schließen, wie das Essen schmeckt - nach Pappe und Plastik.
Kurz zusammengefasst bedeutet Paläo Ernährung: Keine industriellen Fertigprodukte oder Halbfertigprodukte (wegen der Zusatzstoffe wie künstliche Aromen, Konservierungsstoffe, Zucker, Farbstoffe, Süßstoffe etc.), kein Zucker, kein Getreide, keine Leguminosen, keine Milch. Der hauptsächliche Energielieferant sind hochwertige tierische Fette, insgesamt ergibt sich eine sehr hohe Nährstoffdichte (Mineralien, Vitamine, essentielle Fette, Proteine) im Vergleich zur konventionellen Ernährung. Es wird geraten, sich bei süßen Früchten zurückzuhalten (vor allem bei Prädisposition zu Diabetes oder Übergewicht)
Praktisch "auf dem Teller" bedeutet Paläo Ernährung als Faustregel: 1/4 - 1/3 des Tellers gefüllt mit Ei, Fleisch oder Fisch, 2/3 des Tellers gefüllt mit verschiedenen Gemüsen. Ehrlich gesagt kenne ich keinen Vegetarier, der dauerhaft soviel Gemüse isst.
Bei Gemüse wird geraten, sich bei stärkehaltigen Knollen zurückzuhalten, da ansonsten der Nährstoff Input in Relation zu den Kalorien ins Ungleichgewicht gerät. Viele Leute essen auch gar keine Kartoffeln, der Hintergrund dafür sind natürlich die wertlosen, leeren Kalorien, aber auch die Faustregel: Iss nichts, was du nicht auch roh essen könntest, ohne dich zu vergiften.
Die meisten Leute vertragen ab einem gewissen Alter eh keine Milch mehr, sie ist aber grundsätzlich problematisch (Autoimmunerkrankungen werden gefördert und Milchzucker verursacht sehr hohe Insulinausschüttung)
Für Leute mit Autoimmunerkrankungen ist diese Ernährungsform besonders ratsam.
Buchtipp, speziell bei Autoimmunerkrankungen: The Paleo Approach, Sarah Ballantyne.
lg