Ich finde Geschlechterbilder und -erwartungen generell zweifelhaft, das gilt jedoch für Männer und Frauen gleichermaßen.
Denn auch Männer werden mit Erwartungen an ihr Machertum, sowie mit Geringschätzung konfrontiert, wenn sie z.B. chronisch krank, länger ohne fixes Einkommen sind oder häufig weinen, eher soft unterwegs und sensibel sind.
Auch Männer müssen somit ein gewisses Bild und Stereotyp verkörpern bzw. repräsentieren, weil sie sonst nicht wahrgenommen werden und für die meisten unattraktiv/keine potentiellen Partner sind.
Bei Frauen erfolgt ein Teil der Wertbestimmung eben über das Äußere und fällt somit der Wert, je älter die Frau ist, auch wenn viele ältere Frauen das gerne vehement bestreiten und meinen, sie hätten sich noch nie so toll gefühlt wie mit 50, 60, 70 oder sonst wann und wären wunderschön, was ja nett ist, wenn sie sie das so empfinden, aber die Selbstwahrnehmung weicht dann eben stark von der Fremdwahrnehmung ab.
Was man dagegen machen kann, weiß ich nicht, ich habe es unlängst in einem Gespräch von zwei ca. 25jährigen (Mann/Frau) mitverfolgt, da wurde tatsächlich und unmißverständlich von beiden die Frage gestellt: und was bietest du?
Es war wie am Markt: ich zeige dir was ich meiner Meinung nach wert bin und du sagst mir, was du im Gegenzug dafür zu geben bereit ist und wenn unsere Vorstellungen vereinbar sind, dann werden wir ein Paar.
Wahre Akzeptanz und eine tiefgreifende Liebe, die mit unserem Wesenskern und weniger mit der Hülle und anderen oberflächlichen Werten zu tun hat, ist eine Rarität.