Ostern

Habe ich nicht geschrieben: "Das "historische" Ostergeschehen und Jesus Christus werden zu einem Anhaltspunkt"? Wie habe ich da Jesus in meinen Überlegungen vergessen?

In meinem Inneren ist ein tiefer Glaube von seiner Auferstehung entstanden. Ich glaube daran. Die Auferstehung Christi ist die Urfassung von dem, was mit uns auch ständig aufersteht und bei unserem eigenen Sterben eine gewaltige Kopie nach sich zieht. Mit einem anderen Wort: Ich bin fest überzeugt davon, dass jeder Mensch vollkommen nach Körper, Seele und Geist im Jenseits aufersteht, wenn er stirbt. Jesus hat das als einen Vorgang nach dem Sterben eingeleitet.


Nunja, hier ist halt der Knackpunkt. Du sprichst hier von Christus und ich nicht. Christus wiedrum ist ein anderes Thema. Kommt drauf an, WANN für dich Jesus *irdisch* gestorben ist. Wenn du da der Kirche gleichstehst, dann sind wir tatsächlich nicht auf einem Nenner. Muss auch nicht sein. Mir geht es um das Verstehen und Verständnis dessen, nicht dass wir Ja sagen zu etwas gemeinsamen, was im Innen jedoch verschieden ist.


Vielleicht doch: dass wir beide glauben. Wenn es gut geht, dann lieben wir gemeinsam auch Jesus Christus.

Jesus ja, doch ich nicht den Christus der Kirche. Daher ist dies immer ein zweischneidiges Schwert. Wenn von Christus die Rede ist.
 
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Kommt drauf an, WANN für dich Jesus *irdisch* gestorben ist.
Es wäre falsch, wenn ich sagen würde, ich hätte keinen Glauben an die wahrscheinlich doch tatsächlichen Vorgängen, die um die Osterzeit die Passion Jesu Christi ausmachten.
Ich hänge nicht an einem genauen Datum. Mir ist der sich ergänzend mystische Gehalt aller vier Evangelien als Gesamtes von Bedeutung. Nicht so sehr der wortwörtliche Ausdruck. Und da leuchtet hervor, dass in Christus der Logos, das Urwort und eben damit Gott auf der Welt war.

Wenn nun die Bibel dauernd von Christus redet und die Sohnschaft hervorstreicht, da ist ein mehrschichtiges mystisches Verhältnis gemeint. Das ist nach meiner Meinung mystisch korrekt, denn damit wird ausgedrückt, dass Gott als unendliches Wesen in seiner Unendlichkeit dauernd ewig einen Kern in sich hervorbringt und neu gebiert.

Dies ist ein unerhört wichtiges Zentrum, ist ein sonnenartiger Mittelpunkt als Mensch. Mystisch ist dies ein ewig vor sich gehendes neues Geboren werden. Deswegen im mystischen Ausdruck Sohn. Der Sohn ist der Gottkern - und gleichzeitig Gott. Mystisch gesehen machte in Jesus Christus Gott ein Erdenleben mit und teilte mit den Mensch die höchsten Schmerzen und den Tod. Und das mit Absicht, um Schmerzen und den Tod zu überhöhen, in ihnen die Transzendierung auch des gewöhnlichen Menschen einzuleiten und als geistiges Naturgesetz wirksam werden zu lassen.

Die ganze Schuld und Sühnelehre der Kirchen ist damit zweitrangig. Man kann daran glauben und es schadet nicht. Die Transzendierung des Menschen geht auf alle Fälle vor sich - ich meine bei jedem Menschen, gleichgültig was er glaubt, gleichgültig ob ein schlechtes oder gutes Leben.
 
Es könnte sein, dass wir mit „Testament“ ein ähnliches gewinnbringendes Ereignis in der Zukunft verstehen,
wie das einst ein Saulus mit „Himmel“ verbunden hatte.
Selbst wir heute sind da festgelegt in unseren Erwartungen,
wie wird das sein ohne Körper?
Da wird selten zuvor ein Gedanke verschwendet wie das ist,
wenn davor solche Erwartungen für einen Großvater oder Onkel
sehr wichtig geworden sind.
Ähnliches gilt natürlich auch für die Tante und die Oma.

Wie gesagt, zuerst steht die eigene seelische Entwicklung,
und dann kommen vielleicht all die anderen …

Plötzlich ist es jedoch so, nach einem Zeitraum von 3 bis 6 Jahren nach dem Tod,
dass die die Dir gut bekannt gewesen sind aus dem Leben,
sehr bekannt wieder begegnen in ihrer eigenen Art.

Wohlgemerkt, das ist noch nicht die qualitative hohe Auflösung,
wie wir sie uns von bildlichen Darstellungen wünschen.
Aber das persönliche Verhältnis das dabei Platz greift entschädigt dafür.
Soll heißen es erfolgt eine Orientierung in eine ganz bestimmte Richtung.
Ohne von mir zu verlangen in diesem Stück die Hauptrolle zu spielen.

In so einem Szenario bin ich der ich bin,
kein Drängen und kein Verlangen ich müsste irgendeine bedeutende Präsentationsrolle ausfüllen,
und was nicht unwichtig ist die Erfahrungen sind klar zu bewerten:
der Engel ist eigentlich die Seele der Tante,
der Poltergeist ist konkret ein Onkel,
und die Dominanz ist und bleibt der Opa.
Kommt in diesen Rahmen doch ein Besuch von außerhalb,
nun, dann ist er das eben.

Spült sich mit einer Dusche den Staub einer langen Reise von den Schultern.

Was Ostern betrifft.
Es findet eigentlich tatsächlich beim Sterben eines Menschen,

unmittelbar,

so etwas wie eine Testamentsaufbereitung statt.
Denn es kommt zur Verteilung der verknüpften und begleitenden Seelen eines Menschen.

Wir könnten nun meinen eine solche Darbietung wurde allein auf Zufall aufgebaut, aber wenn wir wissen dass der Verstorbene Vater Simon von Andreas und Petrus für den Samariter in der Lukasgeschichte steht, dann kann man sich durchaus vorstellen es habe Erstrangig eine seelische Verbindung von Simon zum Nazaräner auch nach dem Tod des Simon stattgefunden. Und wenn der Wirt nicht mehr vorhanden für das lichte Leben, dann liegt es nahe, dieser Simon war von nun an sehr wahrscheinlich bei Petrus zu finden.

So gesehen stellt sich nicht die Frage wo die Seele des Nazaräners gewesen ist unmittelbar nach dem Tod, sondern es geht eigentlich um die seelische Gemeinschaft rund um den Menschen Nazaräner, unter denen sich auch der Vater von Simon Petrus befunden hat.

Eine solche Gemeinschaft kann eine dynamische Auflösung erfahren,
oder sie wirkt gemeinsam in einem anderen Menschen fort.

Moses hat dagegen gewettert,
für ihn war das nicht fremd.
Oder: „Ich lade mir gerne Gäste ein.“

Aber die Christen meinen: das gehört dazu, wie das Trinken zum Essen.

Also, der kleine Himmel, eigentlich.
Gleich um die Ecke …




und ein :autsch:
 
Also, der kleine Himmel, eigentlich. Gleich um die Ecke …
Dein gesamter Beitrag hat mir sehr gefallen. Ist ja ganz gleichgültig, ob das genau so ist oder nicht, aber du hast sooo schön und sooo selbstständig geredet. Und wenn man bedenkt, dass Gedanken wahr werden können, dann wird es fein sein, wenn du einmal "Gäste" bei dir hast, in deinem kleinen Himmel der Freundschaft und Nachsicht. Und Liebe.
 
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Dein gesamter Beitrag hat mir sehr gefallen. Ist ja ganz gleichgültig, ob das genau so ist oder nicht, aber du hast sooo schön und sooo selbstständig geredet. Und wenn man bedenkt, dass Gedanken wahr werden können, dann wird es fein sein, wenn du einmal "Gäste" bei dir hast, in deinem kleinen Himmel der Freundschaft und Nachsicht. Und Liebe.



Hab Dank für die netten Antwortzeilen.

Freilich war ich da ein wenig unter Zeitdruck. Sonst hätte ich sofort ausgeführt, dass es neben dem kleinen Himmel auch ein Gegenteil davon geben muss.

Ist da jemand im Leben, der sich gelegentlich zurücklehnt und entspannt. Jedoch nicht so ganz als das ideale Licht aus dem seelischen Bereich betrachtet wird. In diesem seinem Leben gelegentlich den anderen Mitmenschen nicht nur ein Bein gestellt hat, sondern ganz massiv und brutal den Kopf einschlug, dann kann es schon passiert sein, so meine ich zu erkennen, dass hier in der Auflösung eines seelischen Sammelsuriums durchaus gegenteilige Meinungen bemerkbar geworden sind, und die wurden dann einfach als Djinns bezeichnet.

Die andere Seite der Spiritualität?

Wie dem auch sei, mit der Simon-Formel lassen sich die Texte der Bibel ganz natürlich lesen und erklären. Es ist weder ein Wunderkind erforderlich, und wer an eine rasante Entwicklung in einem menschlichem Dasein weiterhin glauben möchte, der kann das ruhig so tun, dagegen sage ich nichts.

Es ist nur so, da war damals noch diese Geschichte mit dem Malzeichen. Ein rötlicher Hautfleck, vererbt, und als Feuermal bezeichnet. Wer dies nicht besaß, der konnte noch so aussehen und sprechen wie sein leiblicher Vater, ohne dieses Malzeichen gab es keine Anerkennung. Man wurde gelegentlich sogar verhöhnt. Damit es seine Richtigkeit bekommen sollte, nach dem Wunsch des vermeintlichen Sprösslings, der vielleicht dieses Malzeichen irgendwie verloren hatte, dem wurde dieses per Lanzenstich an der richtigen Stelle auf der linken Brustseite beim Herzen angebracht. So dass es jeder sehen konnte, als er endlich tot am Kreuze hing.

In dieser Phase der Ereignisse konnte das Verhältnis vom hoch positionierten Vater zu seinem Sohn nicht entfernter gewesen sein. Aber beiden wurden als anwesend geschildert. Nun legte aber der Erzähler Johannes dem Nazaräner die Worte in dem Mund:

„Vater. Warum hast Du mich verlassen?“

Vielleicht weniger eine direkte Meinungsäußerung, sondern eher schon eine Vorschau auf die Ereignisse, wie sich die Dinge von nun an ereignen werden und mit welchen Zuordnungen. War ein Mensch gestorben konnte er nicht mehr als Wirt für seinen Großvater dienen, und ebenso nicht für einen Menschen der ihm Gutes getan hat, und dem dieses Ereignis als eines der „positiven Werke“ in den Sinn gekommen war, als seine Stunde geschlagen hatte …

Zusammenfassend können wir hier festhalten,
waren die Bedingungen zuerst günstig für A und B, in C,
dann verhielt es sich danach genau so für B und A, in D.

Beginnend mit den Worten: „… und der Knabe soll Jesus genannt werden …“

Was auch ein ganz guter Titel sein kann für einen Aufsatz,
oder für ein Buch,
aber auch für eine ganz andere Lebenseinstellung,
so wie Spiritualität wirklich ist.

Da hast Du schon Recht.
Gelegentlich denkt man daran allein zu sein und möchte alle Binsenwahrheiten vernichten,
diese für Null und Nichtig erklären.

Aber dann geht man hin und macht es einfach noch besser,
erklärt was wirklich Sache ist, und wie die Dinge tatsächlich geschehen.

Wer war das? Wer hat jetzt „Amen“ gesagt?





und ein :weihna1
 
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