ja, genau, das scheint so. Doch genau so ist es, die Botschaft möchte auch praktisch umgesetzt werden. Nicht immer, nicht alles, aber ohne das praktische ist es leer.
Und ich hab immer so die Idee, dass wenn es soweit ist, wenn ich soweit bin, es sich ganz von selbst lebt ohne angestrengtes Wollen, da was umsetzen oder dem eingen Willen nach was umsetzen zu wollen.
Unter soweit verstehe ich, dass es aus einem Selbstverständnis heraus geschieht, weil es Gott in mir so will, weil Sein Wille mein Wille ist. Das Umsetzen ist aber Folge dessen und so die Idee, nicht Hinführung, das wäre Egomachenwollen, um das zu Erreichen. Seinen Willen Tun *können* verstehe ich eher als Gnade, was mir gegeben wird, wenn ich mich ihm ganz hingeben und mich ihm öffne, so dass er machen kann.
Gerade hatte ich eine Patientin, deren Freund sagt, dass Sexualität überbewertet wird. Man kann doch auch platonisch zusammenleben. Klar, kann man auch. Und doch, so die ganz praktische Seite, und ganz praktisch Kinder zeugen, usw. - da sehnt sich etwas im Menschen, es auch ganz praktisch umzusetzen.
Im Beispiel heißt das, da sehnt sich etwas in der Patientin, Sexualität hat für sie einen anderen Stellenwert als für ihren Freund. Für ihn scheint Sexualität - zumindest im Moment - weniger/nicht von Bedeutung zu sein. Das ist natürlich eine Interessenkollision wenn sich da zwei mit so unterschiedlichen Vorstsellungen von Sexualtiät als Paar zusammen sind und da wird es dann unpraktisch durch bzw. mit diesen unterschiedlichen Vorstellungen. Jeder der beiden strebt praktisch nach dem, was ihm wertvoll erscheint bzw. was überhaupt in/aus ihm heraus gelebt werden will. Das ist für jeden einzeln betrachtet ok, nur eben in der Paarkonstellation eine Aufgabe und die Frage, ob ein Zugeständnis gegen das eigene Wollen *zuliebe* des Partners nicht Unliebe für sich selbst bedeutet.
Genauso wie die Erleuchtung. Eigentlich rein geistiges Gewahrsein, Bewusstsein, und doch... sie will ausgelebt werden, ganz praktisch. Es muss doch auch praktische Konsequenzen haben, sonst ist es nichts. Das ist der Ansatz von Jakobus im Jakobusbrief. Du sagst, du großer paulinischer Denker, dass du Glauben hast, und allein durch Glauben errettet bist. Ja, ok, aber wo sind deine Werke? Nein, Werke retten dich nicht. Aber sie fließen ganz natürlich aus dem erlösten Bewusstsein. Ich bin ein Apfelbaum. Ja, schön, sagt der andere Baum, aber wo sind dann deine Äpfel?
Ja das wäre dann in/mit Erleuchtung ähnlich wie ich das im ersten Absatz beschrieben habe. Wenn die Erleutung
wirklich ist, *sollte* sie wirken und Früchte tragen.
So auch die Kreuzigung. Könnte ja einfach alles nur Symbolik sein. Wer weiß, ob da wirklich Jesus gekreuzigt wurde, damals, in der Zeit? Symbolisch ist es die ganze Zeit, jede Sekunde, die Kreuzigung. Doch einmal kommt sie ganz praktisch, einmal in der Zeit, einmal in der Welt, und auch einmal in jedem Menschen, ob als linker Gehenkter, als (ge-)recht(fertigt)er Gehenkter, oder in der Mitte gehenkt, also ob in die Verlorenheit gehend, oder in die Erlösung eingehend, oder erlösend.
Sterben müssen wir alle, nur die Frage wie.
Welche Bedeutung hat es denn, dass nur Lukas die Geschichte von den Schächtern ausführlich erzählt wird? Warum werden die Schächer bei Matthäus und Markus nur kurz erwähnt, allerdings beide als spottend ohne Sündenbekenntnis und Zusage aufs Paradies und bei Johannes kommen sie gar nicht vor?
Auch ist anzunehmen, dass keiner der beiden Schächer im welt*kirchlichen* Sinn getauft war vor der Kreuzigung. Das Sündenbekenntnis des Rechten und die Zusage durch Jesus aufs Paradies an ihn, kann vielleicht als Taufe (als Glaubensbekenntnis) und Erlösung/Auferstehung in Einem Akt gesehen werden. Das könnte auch die These stützen, dass die Taufe mit Wasser, eine Taufe in der Zeit, das in dieser Welt sein und sich zu Jesus bekennen ist ohne welt*kirchliches* Taufritual.
Die Frage der Eineindeutigkeit ist eine satanische fixe Idee, wie eine Besessenheit, man muss es jetzt doch einmal beweisen, ganz eindeutig, unwiderlegbar. Jetzt haben wir ihn endlich festgenagelt am Kreuz, so. Jetzt soll er mal zeigen, dass er Superman ist. Und wenn er es nicht zeigt, ist er es nicht. Eindeutig nicht.
Der Wunsch nach Eineindeutigkeit, Einfachheit, Einheit usf. scheint dem Menschen in dieser Welt eingeboren zu sein. Aus der/ in Einheit betrachtet, ist der Blick auf die und das Erleben der Vielheit wohl nicht vergleichbar mit dem Suchen und Irren in der Vielfalt auf der Suche nach Einheit. Das verirrte Schaf sucht immer auch seinen Hirten, der es auf den grünen Auen (Vielfalt) weidet. Ohne Hirte sind die Auen gar nicht so grün.
Doch das Eindeutige ist nur die Lüge. Die Lüge ist perfekt (scheqer 600), aber perfekt hohl. 600 ist leer in sich selbst, ist weniger als nichts.
Wahrheit ist ein Diamant mit 64 Seiten, immer das eine und das andere, chajjim, die Doppeltheit des Lebens selbst begründend.
Und Symbol selbst ist doch auch beides, sym-balloo, zusammenwerfen.
Bezeichnendes und Bezeichnetes,
Hardware und Software,
der Speicherriegel und seine gespeicherten Werte.
Man könnte ja auch trocken Computerprogramme schreiben, nur auf Papier, aber ohne die Hardware, die das Programm dann durchführt, bleibt es Theorie.
Das Gegenteil ist das dia-balloo, durcheinanderwerfen, woher diabolisch, teuflisch kommt.
Jemand hat mal gesagt, die größte Leistung des Teufels war, die Welt/die Menschen glauben zu lassen, es gäbe ihn gar nicht. Da ist in der Vielfalt quasi alles erlaubt, was schee macht und Spaß bringt und der eigenen Befriedigung dient. Und die Dinge werden beliebig und austauschbar, Götzen eben, und die Schafe irren von hier nach da; da ist das Durcheinanderwerfen, das Uneindeutige; dabei strebt und sucht der innere Mensch immer nach der Eindeutigkeit, dem Einen, der Einheit mit dem Einen.
Warum nicht gleich der geistige Adam, sondern zuerst der natürliche Adam?
Weil der Sprung zu groß ist, es soll doch auch der Weg da sein.
Es beginnt im Eindeutigen, Ein-seitigen, umhüllt von der Lüge, im Zeichen der 601.
Doch das Eindeutige kann - wie die Aleph, deren voller Wert 111 ist, und 601 ist die 111. Primzahl - nicht gesagt werden, nicht alleine jedenfalls, nicht unmißverständlich. Die Aleph tritt hinzu, passt sich an, ist unerkannt in der Mitte.
Doch das Erscheinende kommt erst mit der 2, der Beth. Erstmal überhaupt die Beth, das Haus, die Zweiheit, die Dualität von im Haus und außerhalb, dann die Ausdehnung bis in die 200, die Resch, und dann haben wir in der Mitte tatsächlich den Platz für die unhörbare Aleph, die 1. Bara, 2->200->1, schöpfen.
Diese Welt ist in der 2 erschaffen. Und aus der Vielfalt heraus sucht der Mensch nach der Einheit. Das ist eine tiefe Sehnsucht im Menschen, die ihm Antrieb in dieser Welt ist und in der Vielfalt viele Möglicheiten im Außen/in der Welt offeriert und *nur* Eine im Innern. Und mit Matthäus 16,26 Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele?
Es braucht genau den Platz für das Missverständnis, es braucht den Raum auch für die Lüge, zumindest die Möglichkeit muss da sein. Dadurch kommt erst die Wahl, der freie Wille, ins Spiel.
Und Ja
das ist in dieser Welt der 2 alles inklusive. Ebenso der *freie* Wille, der als Eigenwille eben nicht so *frei* ist. Das es eine Vielfalt an Möglichkeiten gibt, bedeutet ja nicht, dass diese von jedem auch frei gewählt werden können. Der Eine Wille kann das und die *freie* Wahl des Menschen ist im Grunde, wähle ich Seinen Willen oder versuch(t) mich mein Eigenwille; gehe ich mit Ihm in Einheit oder lasse ich micht von der Vielheit versuchen.
In der Vielheit ist auch überall Gott, doch kann Er bzw. die Vielheit selbst nur aus der Einheit heraus erkannt werden.