Organspenden? Nein danke!!

RitaMaria schrieb:
http://www.initiative-kao.de/Begleitumstaende.htm

Wussten sie schon...?
Das Transplantationsgesetz verpflichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Krankenkassen und die zuständigen Stellen des Bundes und der Länder die Bevölkerung über die Organspende, die Voraussetzungen zur Organentnahme und die Bedeutung der Organübertragung aufzuklären. Aber noch immer gilt: Die Bürger werden einseitig informiert, denn, „wenn wir die Gesellschaft aufklären, bekommen wir keine Organe mehr“ (Prof. Pichlmair, 1985).

Ärzte sind verpflichtet, mögliche Organspender an die nächsten Transplantationszentren zu melden. Die Meldung erfolgt, ohne dass die Angehörigen informiert werden.

Ärzte in Rettungsfahrzeugen werden so geschult, dass mögliche Organspender, schon im Hinblick auf zukünftige Empfänger, nur noch mit bestimmten Medikamenten behandelt werden.

Zukünftige Spender werden bereits typisiert, während Angehörige im Glauben sind, dass für die Patienten alles Menschenmögliche getan wird, um ihr Leben zu retten.

Der irreversible Hirntod, Voraussetzung für eine Organentnahme, soll von 2 erfahrenen, unabhängigen Intensivmedizinern im Abstand von 12 Stunden festgestellt werden. Die Wartefrist kann gegebenenfalls durch apparative Zusatzuntersuchungen auf Null verkürzt werden.

Der irreversible Hirntod ist in seiner Komplexität noch nicht feststellbar. Es gibt Fehldiagnosen.

96% der Menschen, die für eine Organentnahme in Frage kommen, haben keinen Spenderausweis und haben somit nie selber in eine Organentnahme eingewilligt.

Angehörige sind im allgemeinen nicht in der Lage, eine Entscheidung von der Tragweite einer Organentnahme im Angesicht des Sterbenden zu fällen. Sie stehen unter Schock, werden aber genötigt einer Spende zuzustimmen und so den Sterbenden im Stich zu lassen, indem man ihnen die Verantwortung für das Leben eines anderen aufbürdet.

http://www.initiative-kao.de/Organentnahme.htm

Eine Organentnahme findet unter Narkose statt. Die Beatmungsgeräte werden erst nach der Explantation abgestellt.

Ein friedvolles und behütetes Sterben, vielleicht im Beisein von Angehörigen, ist bei einer Organentnahme nicht möglich. Sterbebegleiter sind die Transplantationsmediziner, die im Team anreisen und nacheinander die Organe entnehmen. Eine Multiorganentnahme dauert viele Stunden. Während der Entnahme der Organe bleibt der Hirntote an die Beatmungsgeräte angeschlossen.

Hirntote bewegen in 3 von 4 Fällen ihre Gliedmaßen. Sie müssen deshalb auf dem Operationstisch festgeschnallt werden. Sie erhalten Medikamente zur Ruhigstellung.

Beim Einschnitt in den Körper kann es zu Blutdruck-, Herzfrequenz-, und Adrenalinanstieg kommen. Bei anderen Operationen gelten diese Zeichen als Hinweise auf Stress bzw. Schmerz. Einige Anästhesisten geben vorsichtshalber Schmerzmittel.

Die Bauchdecke wird vom Hals bis zum Schambein aufgeschnitten. Die Hautlappen werden so gehalten, dass eine „Wanne“ entsteht, die mit bis zu 15 Liter eiskalten Wassers gefüllt wird. Die Organe werden mit eiskalter Perfusionslösung durchspült, das Blut wird abgesaugt. Erst wenn das Herz mit Kühlflüssigkeit durchspült wird, tritt der Herzstillstand ein.

Angehörige berichten, dass der zum Spender gemachte Mensch entstellt und nicht wiederzuerkennen ist.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegekräfte e. V. (DBfK) stellt fest: „Die Würde des Menschen und die Achtung vor dem Tod treten gegenüber den Interessen der Transplantationsmedizin und wirtschaftlichen Interessen zurück“.

Mein absolutes NEIN sehe ich auch hier bestätigt.

LG
das__LICHT
 
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Was ich nicht nachvollziehen kann ist, mit welchen Mitteln hier nicht nur die eigene Meinung vertreten wird, sondern versucht wird, andere davon zu überzeugen AUF GAR KEINEN FALL einen Organspendeausweis zu tragen. Wer keine Organe spenden will, es ist ok. Eure Entscheidung. Aber haltet doch andere nicht mit Horrortexten (die für mich weit hergeholt sind) davon ab. Ich empfinde das als blanken Hohn gegenüber den vielen Transplantierten und deren Familien, die ich mehr oder weniger kenne, und die von Herzen dankbar und glücklich sind, daß es Spender gibt. Als Organempfänger muß man hier ja das Gefühl bekommen praktisch ein Mörder zu sein, und unrecht getan zu haben, als man sich für den Kampf ums Überleben entschied statt fürs Sterben. Ich finde das schlichtweg traurig, und ziehe mich deshalb aus diesem Thread zurück.

Nachdenkliche Grüße

Rinborien
 
Rinborien schrieb:
@Astralengel:

Nur mal eine (nicht bös gemeinte) Frage: Stell dir vor, du hast ein Kind, welches dringend eine Niere brauchen würde, oder eine Leber (mit beidem könnte es ein Alter erreichen wie jeder andere auch). Was tust du dann?

Ich lehne Organtransplantationen grundsätzlich ab wenn die Organe von einem Verstorbenen kommen.
Was anderes ist es, wenn jemand, der bei bester Gesundheit ist, bereit ist, eine Niere zu spenden. Nur als Hinweis: Es gibt Menschen, und das sind nicht wenige, die mehr als zwei funktionierende Nieren haben, ich kenne einige Leute mit drei Nieren, die auch alle drei gesund sind und "funktionstüchtig" - wenn so jemand eine Niere abgibt, finde ich das ok.
Es gab auch schon Fälle, wo Menschen ihren Angehörigen einen Teil ihrer Leber gespendet haben. Das ist medizinisch möglich und finde ich auch ok.
Würde ich auch für mein Kind tun. :)
 
Rinborien schrieb:
Was ich nicht nachvollziehen kann ist, mit welchen Mitteln hier nicht nur die eigene Meinung vertreten wird, sondern versucht wird, andere davon zu überzeugen AUF GAR KEINEN FALL einen Organspendeausweis zu tragen. Wer keine Organe spenden will, es ist ok. Eure Entscheidung. Aber haltet doch andere nicht mit Horrortexten (die für mich weit hergeholt sind) davon ab. Ich empfinde das als blanken Hohn gegenüber den vielen Transplantierten und deren Familien, die ich mehr oder weniger kenne, und die von Herzen dankbar und glücklich sind, daß es Spender gibt. Als Organempfänger muß man hier ja das Gefühl bekommen praktisch ein Mörder zu sein, und unrecht getan zu haben, als man sich für den Kampf ums Überleben entschied statt fürs Sterben. Ich finde das schlichtweg traurig, und ziehe mich deshalb aus diesem Thread zurück.

Nachdenkliche Grüße

Rinborien

Ich finde die Aufklärung sehr wichtig und bin dankbar RitaMaria, dass sie
diesen Thread geöffnet hat.
Man kann sich dann ganz bewusst zu einem Ja oder Nein entscheiden
können.

Alles Gute :)
P.
 
Ich fand den Thread ja auch interessant, deshalb hab ich ja geschrieben.
Aufklärung finde ich wichtig, aber hier wird das einseitig getan. Oder hab ich den Text mit den Vorteilen nur nicht gesehen??? So werden Leute, die sich nicht so auskennen nicht aufgeklärt sondern abgeschreckt. Und das ist in meinen Augen keine Entscheidungshilfe, sondern Beeinflußung.

Liebe Grüße

Rinborien
 
Rinborien schrieb:
Ich fand den Thread ja auch interessant, deshalb hab ich ja geschrieben.
Aufklärung finde ich wichtig, aber hier wird das einseitig getan. Oder hab ich den Text mit den Vorteilen nur nicht gesehen??? So werden Leute, die sich nicht so auskennen nicht aufgeklärt sondern abgeschreckt. Und das ist in meinen Augen keine Entscheidungshilfe, sondern Beeinflußung.

Liebe Grüße

Rinborien

Hallo Rinborien!

Es geht darum, aus wessen Sicht Du diese Thematik betrachtest:
Aus der Sicht derer, die die Organe spenden oder aus der Sicht derer, die die Organe bekommen. Die Vorteile gibt es nur für den, der die Organe erhält. ;)
Aber dieser Thread beschäftigt sich mit den Spendern.

Ich bin sicher, dass jemand, der Organe dankbar angenommen hat, selbst
bereit ist seine zu spenden. Wird sich auch (lieber) nicht viel dafür interessieren, wie es dann bei ihm funktionieren wird, glaube ich.

Aber in diesem Thread sind vor allem Teilnehmer, die selbst nicht interessiert sind (auch im Notfall) Organe von anderen zu bekommen - und darum ist für
sie die Frage wichtig, unter welchen Umständen sie selbst bereit
wären, ihre Organe trotzdem zu spenden. Das ist ihr gutes Recht.

Aus meiner Sicht sollte man erst alles für einen Menschen machen,
bis er wirklich tot ist, und nicht ihn schon vorher als zukünftigen
Spender ansehen oder sogar so zu behandeln, nur weil man seinen Tod oder Hirntod als sicher erwartet.
Und erst wenn er wirklich tot ist - nicht nur Hirntod, sondern auch
Herzstillstand - dürften seine Organe entnommen werden, wenn er dazu
seine Zustimmung gegeben hat. D.h. also auch - ich bin beim Hirntod fürs Abschalten der Maschinen.

Es gibt mehrere Meinungen zu diesem Thema und darum wäre es vielleicht
am besten drei (Zustimmungs)Erklärungen zu unterscheiden:
1) Ich stimme zu, dass meine Organe schon beim Hirntod entnommen werden
2) Ich stimme zu, dass meine Organe erst nach dem Tod des Körpers (Herz-
stillstand) entnommen werden
3) Ich möchte nicht, dass meine Organe nach dem Tod entnommen werden.

In diesem Thread geht es nicht um Beeinflussung, sondern um Aufklä-
rung. Wenn sich jemand nach der Aufkärung zum Spenden entschließt, hat
man dann auch die Sicherheit, dass er sich ganz bewusst zu dem,
was nach seinem (Hirn)Tod mit seinem Körper passiert, entschieden hat.
Und so ist es richtig.

Alles Gute :)
P.
P.S. Ein Tipp: Öffne einen Thread aus der Sicht derer, die die Organe bekom-
men.
 
Was ich nicht nachvollziehen kann ist, mit welchen Mitteln hier nicht nur die eigene Meinung vertreten wird, sondern versucht wird, andere davon zu überzeugen AUF GAR KEINEN FALL einen Organspendeausweis zu tragen
.

Rinborien, das war zu keiner Zeit meine Absicht. Es ging und geht einschließlich um die Darstellung aller Seiten, damit eine bewusste Entscheidung möglich ist und nicht nur die rosarote " hach, was bin ich doch für ein edler Mensch " gesehen wird...

Es steht dir völlig frei, die Sache auch von der anderen Seite her zu beleuchten.

Gruß von RitaMaria
 
Rinborien schrieb:
Ich fand den Thread ja auch interessant, deshalb hab ich ja geschrieben.
Aufklärung finde ich wichtig, aber hier wird das einseitig getan. Oder hab ich den Text mit den Vorteilen nur nicht gesehen??? So werden Leute, die sich nicht so auskennen nicht aufgeklärt sondern abgeschreckt. Und das ist in meinen Augen keine Entscheidungshilfe, sondern Beeinflußung.

Dieses Thema hat - wie alles im Leben - viele Facetten und ein objektives "richtig" oder "falsch" kann es hierbei gar nicht geben. Die ausgewogene Aufklärung, die Du wir wünschst, kann es gar nicht geben, weil wir über den Sterbeprozess selbst gar nicht so viel wissen. Wie sollten wir dann darüber aufklären können?
Obwohl ich selber weder mich noch meine Kinder zu einer Organspende freigeben würde, kann ich mir dennoch vorstellen, dass es Menschen gibt, die das tun können, - ohne hierbei "Schaden" zu nehmen. Das setzt aber m.E. voraus, dass man sich im Vorfeld mit der Frage auseinander gesetzt hat, was da eigentlich wirklich passiert. In der Regel ist der Wunsch, seine Organe im Falle eines Falles zu spenden, ja motiviert von dem Bedürfnis, wenigstens anderen noch helfen zu können, wenn es für einen selber "zu spät" ist. Weitere Gedanken macht man sich vielleicht gar nicht. Und wenn man dann in der Situation ist, kann uU blankes Entsetzen ausbrechen. Vielleicht ist man noch gar nicht bereit, loszulassen, ist noch völlig durcheinander von dem Unfalltrauma (was wissen denn wir schon darüber, was in solchen Situationen mit unserem Bewusstsein passiert?) und dann ist man konfrontiert mit schnippelnden Männchen in Grün (oder Weiß), die einen auseinandernehmen, während man selber vielleicht gar nicht gehen will. Ich denke, das kann einen wahnsinnigen Schock verursachen, den der Betroffene "mitnimmt", - wohin auch immer.
Andererseits aber kann das auch völlig unproblematisch und friedlich verlaufen, wenn jemand gut vorbereitet ist und weiß, was auf ihn zukommt. Über letzteres aufzuklären, ist schwierig, weil die Medizin dazu wenig bis überhaupt nichts anzubieten hat. Aber man kann ja andere Wege finden, sich diesem Thema und den Vorgängen und Bewusstseinsveränderungen rund um den Sterbeprozess anzunähern. Je nach innerer Haltung kann eine Zur -Verfügung -Stellung von Organen ein bewußter Akt der Nächstenliebe sein, der überhaupt kein Trauma bedeuten muss; es kann aber auch, insbesondere, wenn man selber Angst vor dem Tod hat, ein Horrortrip sein. Das muss jeder für sich selber klären, - aber eine bewußte Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben an sich schadet sicherlich nicht.

Katarina :)
 
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Andererseits aber kann das auch völlig unproblematisch und friedlich verlaufen, wenn jemand gut vorbereitet ist und weiß, was auf ihn zukommt.

Weiß man das wirklich???

Mir geht die eine Bemerkung aus:

http://www.initiative-kao.de/Organentnahme.htm

nicht aus dem Kopf.
Beim Einschnitt in den Körper kann es zu Blutdruck-, Herzfrequenz-, und Adrenalinanstieg kommen. Bei anderen Operationen gelten diese Zeichen als Hinweise auf Stress bzw. Schmerz. Einige Anästhesisten geben vorsichtshalber Schmerzmittel.

Das sind Zeichen für Schmerzen in einem Zustand, in dem man ihnen absolut hilflos ausgesetzt ist.
Denkbar schlimmstes Szenario:
Einen geliebten Menschem dem auszusetzen und mit diesem Bewusstsein weiterzuleben.
Weil andere meinen, sie müssten ein *Leben* auf jeden Fall mit allen Mitteln der Medizin aufrecht erhalten, obwohl beide bereit sind, zu gehen??

Machbar ist sicher vieles, aber mir erscheint der Preis zu hoch...

Gruß von RitaMaria
 
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