Organspenden? Nein danke!!

Qilin, ich frage mich ein wenig, was von dem, was ich geschrieben habe, du gelesen hast. Nicht, damit du dem zustimmst, sondern deswegen, damit man drüber kann..

Überlebenswunsch jedes einzelnen Menschen.

Überleben? Weiterleben? Bedingt durch die Anhänglichkeit am Körper? Was stirbt denn und was lebt weiter???

Wenn ich mit meinem Leben ein anderes retten kann,

Kann Leben verloren gehen??

dann empfinde ich es grade von Esoterikern als Hohn sich dem zu verschliessen.

Ich verschließe mich sicher dem Wahn, dass Leben nur im Körper Bestand hat. Ich weiß, dass dem nicht so ist. Wen oder was verhöhne ich damit???
Gerade Esoteriker ( die versuchen, das scheinbar Verborgene hinter dem Offensichtlichen zu sehen ) sind sicher fern vom Verhöhnen - nehmen aber für sich wie jeder andere auch sicher in Anspruch, ihre eigenen Ansichtspunkte leben zu dürfen. Gerade auch und besonders im Tod.

Gruß von RitaMaria
 
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Dieses Thema gab es ja schon oft hier im Forum und immer wird es widersprüchliche Argumentationen geben.
Ich drücke niemanden meine Meinung auf, möchte eben nur meine Sichtweise hier schreiben:

Ich habe selbst zehn Jahre lang mit Nierentransplantationen zu tun gehabt, d.h. ich hatte mit Menschen zu tun die eine "neue" Niere bekamen. Sie nahmen all die Strapazen auf sich, weil sie gerne weiterleben wollten und sie waren dankbar dafür so ein Organ bekommen zu haben, weil sie so von drei mal wöchentlich, jeweils drei Stunden lang, Dialyse befreit waren.
Oft sah ich in sehr verzweifelten Gesichter , vor allem dann , wenn gesagt wurde daß die "Niere" doch nicht passte oder abgestoßen wurde.
All diese Menschen waren für jeden einzelnen Spender dankbar.

Ich selbst bin Knochenmarkspenderin, Organspenderin sowieso, weil man das hier in Österreich noch automatisch ist. Ich würde auch im bewußten, gesunden Zustand nicht zögern, meinem Mann oder meinem Bruder eine Niere zu spenden, falls sie ihnen helfen könnte. Vorher wird sowieso alles bei mir untersucht, ob ich so auch mit einer Niere gut weiterleben könnte. Viele Menschen kommen sogar , ohne es zu wissen, nur mit einer Niere auf die Welt.

Falls ich Hirntod sein würde, wäre es mir wirklich egal was sie mit meinen Organen machen, oft sind sie gar nicht mehr Spendertauglich, und wenn, dann bitte , soll man sie ruhig verwenden, denn ob sie verbrannt werden, oder in Staub zerfallen, ist mir dann herzlich egal.

Ich glaube, wenn man direkt mit wirklich Betroffenen zu tun hatte, d.h. mit Organempfängern aber auch mit Angehörigen von Spendern , kann man sich selbst viel Angst nehmen. Je mehr man sich mit der Situation vertraut macht, d.h. sich vielleicht auch selbst mal die Intensivstation ansieht, verliert man einige Berührungsängste.
 
es ist die Hölle sein Kind gehen zu lassen, aber ich kann von mir aus behaupten das ich es geschafft habe.

Selbstverständlich und allen Respekt dafür!!

Ich wollte immer nur das Beste für mein Kind, also akzeptierte ich SEINEN WILLEN - und eben nicht MEIN Ego!

Ja. Aber dein Sohn war, wenn ich das richtig verstanden habe, schon tot. Wäre ein Weiterleben möglich gewesen, dann nur unter schwersten Einschränkungen. Kaum noch mit Bewusstsein wegen des langen Sauerstoffmangels.

Ich denke, wir bewegen uns hier immer mehr zu der Frage - was ist eigentlich das Leben und was bewirkt der Tod???

Gruß von RitaMaria
 
Ich denke, wir bewegen uns hier immer mehr zu der Frage - was ist eigentlich das Leben und was bewirkt der Tod???

Gruß von RitaMaria[/QUOTE]
Welch belustigende Fragen.

Alles Liebe

Rudolf
 
RitaMaria schrieb:
Überleben? Weiterleben? Bedingt durch die Anhänglichkeit am Körper? Was stirbt denn und was lebt weiter???

Der Körper kann wie eine Maschine am Leben erhalten werden und Aufgaben erfüllen. Er lebt und doch ist er tot, weil ihn das eigentliche - die Seele - bereits nicht mehr braucht. Er ist für sie wertlos geworden.


RitaMaria schrieb:
Kann Leben verloren gehen??
Nur das Leben, so , wie es jeder einzelne für sich interpretiert. Für mich hört das Leben nicht nach dem Tod auf. Du stellst die Frage......


RitaMaria schrieb:
Ich verschließe mich sicher dem Wahn, dass Leben nur im Körper Bestand hat. Ich weiß, dass dem nicht so ist. Wen oder was verhöhne ich damit???
Gerade Esoteriker ( die versuchen, das scheinbar Verborgene hinter dem Offensichtlichen zu sehen ) sind sicher fern vom Verhöhnen - nehmen aber für sich wie jeder andere auch sicher in Anspruch, ihre eigenen Ansichtspunkte leben zu dürfen. Gerade auch und besonders im Tod.

Gruß von RitaMaria


Natürlich darf und soll (hauptsache, mann setzt sich überhaupt damit auseinander, denn manche tuen es ja nie) jeder seine Meinung haben und selbst entscheiden dürfen. Vielleicht liegt aber auch da der Knackpunkt. Unsere Seele und unseren Körper empfinden wir meistens als untrennbares Duo. Beides ist unantastbar. Wir alleine haben das Recht damit zu machen, was wir möchten. Das eine geht nicht ohne das andere. Es ist unser Leben. Das der Körper irgendwann keinen Wert mehr haben wird (für nichts und niemanden - noch nichtmal für unsere Seele) ist vielleicht oberflächlich klar, aber ist es bis in die letzte Faser unseres Seins vorgedrungen? Die Seele hat damit kein Problem, nur das Ego. Der Körper wird irgendwann von Maden zerfressen vor sich hinverwesen. Er wird stinken, unförmig zu Brei zerfallen und zu nichts nutze sein.
Sorry, ich sag das so brutal, weil ich mich nicht dem Gefühl verwehren kann, dass es gar nicht um tief verwurzelte Wissens- und Glaubenssätze geht, sich gegen die Organspende auszusprechen, sondern "nur" um eine Form von Angst und ihrer Folge der Verweigerung. Du schreibst ".....Gerade Esoteriker ( die versuchen, das scheinbar Verborgene hinter dem Offensichtlichen zu sehen ) ......."
Und genau das tun sie in dem Fall, glaube ich, nicht.

LG
Qilin
 
Hallo!

Eigentlich sehe ich da überhaupt kein Problem.

Es gibt Menschen, die von Anderen keine Organe gespendet bekommen wollen
und auch keine Organe spenden wollen. Sie geben dazu ihre Gründe an.

Es gibt Menschen, die von Anderen Organe gespendet bekommen wollen und
auch sebst wollen sie sie spenden. Auch sie geben ihre Gründe an.

Warum sich gegenseitig Vorwürfe machen?

Problematisch wäre es erst, wenn jemand von Anderen Organe spenden bekommen möchte, aber selbst keine hergeben will. :D

Den Aufenthalt auf der Erde um jeden Preis - auch menschenunwürdigen -
verlängern zu wollen, sehe ich nicht als sinnvoll.

Alles Gute :)
P.
 
Die medizinische Möglichkeit Organe zu transplantieren ist inzwischen vorhanden.Anderen Mitmenschen ein weiterleben zu ermöglichen indem man als gesunder Mensch Niere oder Knochenmark spendet ist ok.

ABER:
Menschen nach schwersten (scheinbar tödlichen ) Unfällen oder ärztlich festgestelltem Hirntot auszuschlachten um finanziell gut Betuchten ein Weiterleben zu ermöglichen lehne ich ab.(Arme können sich meist diese Transplantationen nicht leisten)
Frage:
Welche Ärzte können wirklich mit absoluter Sicherheit bestimmen ob ein Mensch ins Leben zurückgeholt werden kann oder der Tod unausweichlich eintreten wird?
meine Begründung:
Wäre die Medizin 1975 schon in der Lage gewesen Transplantationen in heutigem Ausmass zu bewerkstelligen, hätte ich wahrscheinlich schon vor 30 Jahren sterben müssen/dürfen/......

Nach schwerstem Verkehrsunfall ,mit doppeltem Schädelbasisbruch,6 fachem Kieferbruch,totaler Zertrümmerung der rechten Gesichts/Schädelhälfte,Phneumolunge wie 36 Rippenbrüchen und Bruch des 1. Lendenwirbels,und 8 Minütigem klinischem Tod ,teilten die Äezte mit, dass ein Überleben bei diesen schweren Verletzungen nicht möglich wäre.
Trotzdem reanimierten sie mich,nach 3 wöchigem Koma erwachte ich und
überlebte

Wären Organspenden im heutigen Ausmasse schon möglich gewesen, bin ich überzeugt dass ich nicht überleben gedurft hätte.
deswegen Organspende bei sogenanntem Hirntod >NEIN<
Geld und Profit stehen immer noch über Gewissen und Menschlichkeit.
(viele bisher aufgedeckte Skandale der Vergangenheit beweisen dies ja ausreichend)


LG

das__LICHT
 
Zauberin schrieb:
Problematisch wäre es erst, wenn jemand von Anderen Organe spenden bekommen möchte, aber selbst keine hergeben will. :D

Aber wer kann denn wirklich für sich ausschliessen können, dass, wenn das eigene Kind oder ein anderer geliebter Mensch, nur mit dieser Transplantation überleben kann, er das ablehnen würde.........???

Ich kannte mal jemanden, der schimpfte immer auf Bonzenschweine in ihren Benzkarren. Machte sie nieder bei jeder Gelegenheit und wertete sich selbst dadurch auf. Kaum hatte er eine günstige Gelegenheit sich selbst so ein Auto zuzulegen, packte er sie am Schopf und und lächelte nur noch dümmlich, wenn man ihn mit seinen eigenen Sätzen konfrontierte.....

Zauberin schrieb:
Den Aufenthalt auf der Erde um jeden Preis - auch menschenunwürdigen -
verlängern zu wollen, sehe ich nicht als sinnvoll.

Das sehe ich genauso :)

LG
Qilin
 
das__LICHT schrieb:
ABER:
Menschen nach schwersten (scheinbar tödlichen ) Unfällen oder ärztlich festgestelltem Hirntot auszuschlachten um finanziell gut Betuchten ein Weiterleben zu ermöglichen lehne ich ab.(Arme können sich meist diese Transplantationen nicht leisten)

Bin ich im falschen Film oder ist diese Aussage ein Zitat aus der Bild? :escape:
Das Reiche auch noch andere Möglichkeiten ausschöpfen können, und es leider auch tun, illegal an Organe ranzukommen ist furchtbar, hat aber mit dem Ablauf der normalen Organspende wenig zu tun!

das__LICHT schrieb:
Frage:
Welche Ärzte können wirklich mit absoluter Sicherheit bestimmen ob ein Mensch ins Leben zurückgeholt werden kann oder der Tod unausweichlich eintreten wird?

Ich bin nun auch nicht so der Fachmann, aber denke, dass die gegebenen Gesetze und deren Umsetzung ausreichend sind um uns vor Missbrauch zu schützen. Ansonsten gäbe es nicht so viele, die quälend lange auf ein Organ warten - und wartend sterben.

das__LICHT schrieb:
Wären Organspenden im heutigen Ausmasse schon möglich gewesen, bin ich überzeugt dass ich nicht überleben gedurft hätte.
deswegen Organspende bei sogenanntem Hirntod >NEIN<
Geld und Profit stehen immer noch über Gewissen und Menschlichkeit.
(viele bisher aufgedeckte Skandale der Vergangenheit beweisen dies ja ausreichend)

Welche Skandale? Welche Quellen?
Wie oben schon geschrieben, sind die Auflagen sehr hoch. Glaubst Du, da kommt einfach ein Arzt, sieht, dass Du bereit bist Organe zu spenden und zack, sieht er keinen Sinn mehr für Dein Leben zu kämpfen, nur um ein anderes zu retten (das eines Menschen, den er wahrscheinlich sogar noch nie gesehen hat)?
Das ist 1. völlig ohne Sachkenntnis und 2. völlig irrational.

Qilin
 
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die transplantation zahlt - zumindest in unserem bereich - die krankenkasse. wer auf welchen platz in der warteliste steht, wird durch möglichst objektive kriterien bestimmt - dringlichkeit, aber auch die wahrscheinlichkeit, dass das organ nicht abgestossen wird. organhandel ist ein anderes problem.
ich finde es nicht ok wenn man menschen, die von ihrem recht gebrauch machen, über ihren körper auch nach dem tod zu bestimmen und die organspende ablehnen, vorwürfe macht. allerdings halte ich die widerspruchslösung für sinnvoller als die zustimmungslösung, denn so können auch menschen, die sich zum thema keine gedanken gemacht haben, organspender werden - und einem anderen menschen das weiterleben ermöglichen.
 
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