Opferrolle

Meinen Erfahrungen nach hat mich bisher das an anderen angeekelt, was deren Verhalten angeht, was ich selbst in mir trage, also letztendlich meine eigenen Verhaltensweisen, die mitunter heftig waren. Ist möglich zu erkennen, wenn man ehrlich zu sich selbst ist.
 
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Mich widert das draufhauen auf Leute an, die schon verletzt am Boden liegen.
Denen noch die Schuld geben, das Entlasten und Entschuldigen der Täter.

Die Opfer können sich nicht mehr wehren, wenn sie noch mehr verletzt werden.
Durch dieses Verdrehen der Verantwortung ändert sich nichts in der Gesellschaft, in der immer noch das Recht des Stärkeren zählt. Täter werden kaum bestraft, Opfer bekommen weiterhin keine Hilfe und bleiben allein, arbeitsunfähig, krank, depressiv. Und werden dafür auch noch fertig gemacht und beschuldigt.
Hört man eh immer bei Vergewaltigungsopfern, die hat es ja provoziert mit dem kurzen Rock, selber schuld. Das ist dieses Denken, es richtet so viel Schaden an. :(


Daß Kinder ausgenommen werden, stand nicht im Ausgangsbeitrag, da war generell von allen Opfern die Rede.


Wichtig im Leben ist zu differenzieren und nicht alles in einen Topf
werfen.

Klar ist jedermal Opfer der Umstände, das heißt aber nicht, das
es so bleiben muss.

Ich dachte auch für einen langen Zeitraum, das ich Opfer bin, und
habe mich im Selbstmitleid gesühlt, bis mir irgendwann mal aufging,
dass das so nicht richtig ist, dass ich auf eine gewisse Art einfach
zu feige bin mich zu wehren, zu mir Selbst zu stehen, egal was jemand
von mir denkt, egal ob ich bestraft werde, oder mir die "Liebe" entzogen
wird, es ist ein altes Muster !!!

Energie folgt immer der Aufmerksamkeit, da sollte vielleicht mal genauer
Hingeschaut werden, wenn es so nach dir greift und du es als Dreck
siehst.
 
Die Kinder möchte ich mal ausklammern, die haben bei mir einen Sonderstatus.
Unter Erwachsenen gilt, dass
man nicht sieht, was sich alles auf einem Gemälde befindet,
solange man selbst im Gemälde drin steckt und dort in eine bestimmte Richtung blickt.
Man müßte, um wirklich betrachtend schauen zu können, aus dem Bild heraustreten.
Das aber ist die Schwierigkeit, weil einem ja überhaupt nicht klar sein dürfte, dass man im Bild selbst drin gefangen ist...

Auch ich klammere die Kinder aus.

Ansonsten finde ich diese Beschreibung noch am naheliegendsten.

Kann nicht auch das Opfer aus seiner Rolle austreten?? Nicht immer- wenn ich an all die Kinder denke die missbraucht werden.
Sie haben keine Chance.

Also, wer lesen kann ist voll im Vorteil.
 
Irgendwo stand einmal:

Das Universum besteht aus Ursache und Wirkung darum zieht man
stets die Ereignisse an, die die eigenen Überzeugungen bestätigen.


Was ja dann wieder bedeutet, ich fühle, sehe mich als Opfer, also wirke ich auch so auf andere, die wiederum mich so behandeln und zum Täter oder Retter dadurch werden.

Kannst Du in jedem Hühnerstall beobachten, es herrscht dort eine Rang- und Pickordnung.

Ein Retter fühlt sich meist besser, größer und mächtiger, wenn er retten bzw. helfen kann, es gibt ihm ein gutes Gefühl.
Manchmal allerdings wird es ihm zu viel und er fängt an sich zu beklagen. Ändert er aber sein Verhalten des Rettens nicht, wird er zum Märtyrer und signalisiert dem Opfer dadurch ein noch schlechteres Gefühl, was das Opfer sich noch kleiner fühlen lässt.
Befreit das Opfer sich aus den Fängen des Retters, wird ihm Undank nachgesagt, was ihm meist seine Kraft zur Änderung wieder nimmt.
Opfer zwingen sehr oft ihre Retter zu diesen Opfergaben da sie ihnen vermitteln, nicht allein für sich tätig werden zu können und deren Schutz bedürfen.
Somit ist auch auf Seiten des Retters ein schlechtes Gewissen der Antrieb, die Retterrolle doch noch ein Weilchen zu besetzen.

Loslassen ist hier die Divise.
Ein Opfer sollte lernen, allein Dinge für sich zu regeln und dadurch zu wachsen.
Ein Retter sollte lernen, sich auf sich selbst zu konzentrieren, seine Bestätigung nicht im außen zu suchen und das Wachstum des anderen nicht mit seinen Richtlinien zu beurteilen und zu werten.

Alles natürlich in einem vernünftigen Rahmen, denn Ausnahmen gibt es immer. ;)
 
da es hier offensichtlich um eine fortgesetzte Diskussion von woanders geht, möchte ich kurz anmerken:

Zum Täter gehören Opfer und Retter(Helfer).
Aus diesem Dreieck auszusteigen ist nicht einfach, aber es ist möglich.

Nehme ich die Antwort von @Isisi dazu, dann handelt es sich um Straftaten, dann geht es mehr und Recht und Ordnung, und nicht um Täter-Opfer-Gerede. Das sind kriminelle Energien.

pluto


Darum geht es auch mir.
 
Wichtig im Leben ist zu differenzieren und nicht alles in einen Topf
werfen.

Klar ist jedermal Opfer der Umstände, das heißt aber nicht, das
es so bleiben muss.

Ich dachte auch für einen langen Zeitraum, das ich Opfer bin, und
habe mich im Selbstmitleid gesühlt, bis mir irgendwann mal aufging,
dass das so nicht richtig ist, dass ich auf eine gewisse Art einfach
zu feige bin mich zu wehren, zu mir Selbst zu stehen, egal was jemand
von mir denkt, egal ob ich bestraft werde, oder mir die "Liebe" entzogen
wird, es ist ein altes Muster !!!

Energie folgt immer der Aufmerksamkeit, da sollte vielleicht mal genauer
Hingeschaut werden, wenn es so nach dir greift und du es als Dreck
siehst.


Isisi hat es genau ausgedrückt, um nichts anderes geht es mir.

Um Verbrechen und dementsprechend um Verbrechensopfer.

Klar soll man schauen, wo man was ändern kann und wie man da rauskommen kann, soweit halt möglich. Dagegen hab ich überhaupt nichts.

Mir geht es darum, daß man den Opfern von Verbrechen nicht die Schuld gibt und deswegen Mitgefühl und Hilfe verweigert.
 
Immer wieder begegnen mir Menschen, die sich in irgendeiner Opferrolle befinden. Ich würde mich gern mit euch über eure Ansichten und Erfahrungen dazu austauschen.

Wenn jemand Opfer "sein will", das heißt einverstanden ist die Opferrolle zu nehmen (bitte, nicht falsch verstehen!), dann heißt das für mich nicht automatisch, dass ich dann auch grausamer Täter sein muss/soll/darf. Manches muss ich tun zur Erfüllung des Bedürfnisses des Anderen, manches ist aber auch eine Prüfung für meine Ethik/Moral/Wertschätzung.

(Ich denke mal in Kladde)
Das würde auch beinhalten dass die Verantwortung beim Täter liegt???- ist das dann wirklich immer so???
Ich glaube nicht.
Kann nicht auch das Opfer aus seiner Rolle austreten?? Nicht immer- wenn ich an all die Kinder denke die missbraucht werden.
Sie haben keine Chance.
Sind die Opfer wirklich immer Opfer??
Ist dann alles soo vorherbestimmt weil wir mit einem bestimmten Lebenserfahrungspaket durch die Welt gehen sollen?
Ich gestehe, dass mich das etwas verwirrrt.
Ich denke gerade an mein Leben und die schmerzlichen Erfahrungen, die ja jeder mehr oder weniger macht.
Hätte ich damals aus diesem Opferkreislauf austreten können?
Nein- denn mir fehlte schlichtweg das Wissen dafür und so musste ich da durch.
Heute, mit 62 hab ich das Wissen was ich damals gebraucht hätte.
Heute weis ich, ich war NICHT unbeteiligt an dem "Spiel"

Opfer sind oft Täter, dh. oft ist es auch ein weitergeben von eigenen Mustern die eine Person erlebt hat und dann auslebt am nächsten.

Aber es gibt auch viele Menschen die sich wohl fühlen als Opfer, denn dadurch erlangen sie Aufmerksamkeit und eine Art von Energie.
An jemandem der sich als Opfer fühlt, muss nicht unbedingt eine Tat im objektiven Sinne vorlegen, sondern es hat auch viel mit Wahrnehmung zu tun.

Aber viele Menschen sehen sich gerne als Opfer obwohl sie keine sind, sondern lediglich auch eine bequeme Art und Weise sein kann um seine Fehler zu übertünken oder auch den *Anderen* schuld geben.

Wer eine falsche Selbstreflektion hat und keine gute Eigen- und Fremdwahrnehmung hat, kann auch schnell verleitet werden ein Opfer seines selbst zu sein um Aufmerksamkeit zu erlangen, was ja oft auch eine Energieform ist, die man sehr einfach auch erhält.

Viele Menschen leiden ja auch unter einer Art Helfersyndrom und bemitleiden *angebliche* Opfer die dann oft auch sich immer mehr ins Zeugs legen um immer mehr Aufmerksamkeit zu erlangen, wenn es zu so einem Abhängigkeitsverhältnis kommt.
 
Ja Wyrd aber das muss man erstmal selbst erkennen. Ich habe lange dafür gebraucht.
Und auf manche Dinge falle ich bestimmt heute noch mal rein. ;)
Es ist ein ewiger Lernprozess.
 
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Aber es gibt auch viele Menschen die sich wohl fühlen als Opfer, denn dadurch erlangen sie Aufmerksamkeit und eine Art von Energie.
An jemandem der sich als Opfer fühlt, muss nicht unbedingt eine Tat im objektiven Sinne vorlegen, sondern es hat auch viel mit Wahrnehmung zu tun.

Aber viele Menschen sehen sich gerne als Opfer obwohl sie keine sind, sondern lediglich auch eine bequeme Art und Weise sein kann um seine Fehler zu übertünken oder auch den *Anderen* schuld geben.

Ja, die Aufmerksamkeit ...

Und auch der letzte Satz, ja.

Viele Menschen leiden ja auch unter einer Art Helfersyndrom und bemitleiden *angebliche* Opfer die dann oft auch sich immer mehr ins Zeugs legen um immer mehr Aufmerksamkeit zu erlangen, wenn es zu so einem Abhängigkeitsverhältnis kommt.

Den Eindruck hatte ich im Thread nebenan heute auch.

Aufmerksamkeit, angebliche Opfer usw.
 
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