Oper aus Angst vor muslimischer Kritik abgesagt

ich find das ganz hervorragend, dass diese Inszenierung nicht auf die Bretter kommt, weil ich mich gemeinsam mit Mozart im Grabe umdrehe, wenn ich so etwas sehe. Das sind doch hirnwichsende Inszenierungs-Idioten, die sowas machen und das dann Kunst nennen. Vielleicht sollte man mal wieder dahin zurück gehen, dass Kunst ein gewisses Mass an Schönheit beinhalten sollte und Aufklärung einfach in einen anderen Topf gehört als Kunst. Meine vielleicht unpopuläre Meinung.:)
Neulich hatten wir Scheisse-Fressen auf der Bühne, das ist doch alles nicht mehr wahr heute.


OK Trixi, was die Sichtweise auf modernen Kunstbetrieb angeht, liegen wir nicht weit auseinander.
Wenn ich das Bedürfniss habe zu Kotzen, kaufe ich mir keine subventionierte Eintrittskarte zu einer modernen Inszenierung, sondern trinke einfach eine Flasche Rotwein mehr, als ich vertrage.
Aber darum geht es hier nicht.

Am Anfang steht die Absetzung einen Oper, am Schluss die Burkapflicht für die EU. Es wäre fatal, wenn sich der Westen aus Angst einer mittelalterlichen Religionsvorstellung unterwürfe.
 
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Diese Terrorismus-Paranoia reicht schön langsam. Ich habe die Einschränkungen sooo satt. Ständig neue Videoüberwachungen, Kontrollen, Einschränkungen.... und jetzt fangen sie an, Kunst zu verbieten. Unter Metternich hieß das Zensur, oder täusche ich mich da?
Vorauseilende Selbstzensur aus Angst.

Ganz und gar der falsche Weg.

Aber mal sehen, was liest man im Spiegel:

Islamkonferenz will gemeinsam "Idomeneo" sehen

Trotz etlicher Konfliktpunkte hat Innenminister Schäuble ein
positives Fazit der ersten Islamkonferenz in Berlin gezogen.
Die Teilnehmer haben sich für eine Wiederaufnahme der
abgesetzten Mozart-Oper ausgesprochen - sie wollen die
umstrittene Inszenierung besuchen.

Berlin - Gemeinsam haben sich die Teilnehmer der ersten
Islamkonferenz für eine Weiter-Aufführung der Mozart-Oper
"Idomeneo" an der Deutschen Oper Berlin ausgesprochen. Die
Intendantin Kirsten Harms hatte die umstrittene Inszenierung
nach einer diffusen Sicherheitswarnung aus dem Programm
gestrichen - und damit in Deutschland und weltweit eine Welle
der Empörung ausgelöst.


Die Harms gehört geköpft - im übertragenen Sinne.

Gruss
LB
 
"Diffuse Sicherheitswarnung" - das reicht heute um Menschenrechte einzuschränken. Nun ja, nichts Neues, siehe Patriot act.

Es ist wie immer: oh ja, Freiheit ist ein hohes Gut - aber Sicherheit geht vor. Bis es irgendwann einmal keine Freiheit mehr geben wird...

Wenigstens haben die Teilnehmer der Konferenz ein klares Zeichen gesetzt.
 
Wer Freiheit auf Kosten von Sicherheit opfert verdient weder Freiheit noch Sicherheit.

Soweit ich mich errinnere hat das sogar ein US-Präsident gesagt.
 
Hi

das ist gut

denn wenn es um Sicherheit geht, bräuchten wir keine Freiheit mehr.

Freiheit ist ein Risiko. Ich setze mich diesem Risiko gerne aus, auch dass eine Bombe mal explodieren könnte, und ich dort in dem Zug sitze. Aber im Grunde, muss ich fragen, wen interessiert die Sicherheit? Es sind die, denen man sagt nachher, "ihr habt nichts getan". Die wollen Sicherheit um gut da zu stehen.

Ich gebe zu, dass das sehr schwierig ist. Aber kreative, lebendige Lösungen sind noch schwieriger, dafür aber bekömmlicher für Kultur. Wie diese aussehen könnten weiss ich nicht, weil ich solche Entscheidungen nicht treffe. Aber wenn ich es tun müsste, Entscheidungen zu treffen, dann würde ich zweimal überlegen. Die meisten aber tun einfach nur ein Konzept von Sicherheit zu etablieren, welche das Ergebnis (weniger Terrortaten) verbessert im Endeffekt. Es ist aber die Frage, ob es wirklich Terror bekämpft oder nur ein Gefühl verursacht, alles getan zu haben, ein scheinheiliges Gefühl.

LG
Stefan
 
Ich glaube der Ruf nach Sicherheit kommt schon "von unten". Mir wäre nicht bekannt, dass sich viele aufregen, wenn auf einem öffentlichen Platz wieder mal Videoüberwachung eingeführt wird (wie gerade jetzt am Wiener Westbahnhof). Dass es in öffentlichen Verkehrsmitteln solche Überwachungen gibt wird von den Medien ja begrüsst.

Wie zum Teufel kommen normale Bürger dazu, ständig überwacht zu werden? Es geht niemanden etwas an, mit wem und wann ich am Schwedenplatz Eis esse.
 
Soviel ich weiss hat Mozart diese Hinrichtung im Original so geschrieben. Er war ja auch nicht gerade ein Lesetreter.;)

Ich will nicht wissen, wie die Kirche darüber urteilt, dass da Jesus geköpft wird.

Nein, hat Mozart nicht. Im Original wird weder Jesus, noch Buddha, noch sonst ein Religionsführer hingerichtet, und übrigens auch das vorgesehene Opfer wird nicht angenommen. Idomeneo ist in Mozarts Original stark genug, die griechische Geschichte dieses Königs und seiner furchtbaren Seelenqualen, weil er seinen eigenen Sohn durch ein unbedachtes Gelübde zum Gottesopfer gemacht hat, ist an sich eine durchaus religionskritische Sache. Und zwar allen Religionen gegenüber.

Aber. Was Hans Neuenfels aus allen Stücken, die man ihm überläßt, zu machen beliebt, hat mit dem, was die Schöpfer dieser Werke gemacht haben, so gut wie nichts mehr zu tun. Dieser Mann WILL provozieren, und zwar nur der Provokation wegen. Wurscht, obs dazupaßt, wurscht, obs im Stück vorkommt, Hauptsach, es ist ein Wirbel. Angepöbelt muß werden. Und zwar nicht nur das Publikum, sondern durchaus auch Mitarbeiter und sogar Vorgesetzte. Regeln gelten für die anderen, Benehmen ist was für die anderen, er heißt Neuenfels und hat das alles nicht nötig.

Es tut mir leid, aber eine beabsichtigte Provokation über die Leiche einer der großartigsten Opern, die Mozart komponiert hat, sollte nicht auf die Bühne. Völlig unabhängig von Moslems und Mohammed. Unsere Kunst soll zum Nachdenken anregen, aber nicht abstoßen. Und wir sollten nicht große Meisterwerke zur Darstellung des äußerst mickrigen Egos eines provinziellen Regisseurs mißbrauchen. So viel Achtung sollten wir vor unserer eigenen Kunst haben.
 
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Wo muss ich unterschreiben?
Ich meine damit, an welchem Tropf hängt diese, diese Harms mit
ihrer Berliner Oper?

(OK, letztlich am Tropf des Steuerzahlers, dessen Euronen hier
ohne Sinn und Verstand vergeudet werden für eine Oper, die dann
doch nicht aufgeführt wird.)

Da sitzt doch dieser tolle Staatsminister Neumann direkt im
Kanzleramt. Ist er für die Oper zuständig, oder der Berliner
Senat? Wer kennt sich da aus?

Ich will wissen, wer bezahlt.

Denn wer bezahlt bestimmt die Musik.

Wem muss ich in den A*sch treten?

Von meinen Steuern Opern unterhalten und dann das Werk
eines Gottesgeschenkes an die Menschheit aus erbärmlicher
Feigheit verstummen lassen.

Nicht mit mir!

Gruss
LB
 
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