Ohne Ego...

Die Schulmedizin kann auch nicht alles erklären und die Krankheiten heilen.

War Hitler an Schisophrenie erkrankt?, als Angst von Feinden, als Paranoja, die ihn ständig verfolgt hat?
Ich meine seine Symptomen waren eindeutig.

War Jesus Christus an Schisophrenie erkrankt?, der freiwillig sein Ego für die Menschheit aufgelöst hat?
 
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da muss ich dir konsequent wiedersprechen



z.b. ist ein grundlegendes Merkmal eines starken Egos ein starker Lebenswille, ein enormes Selbstvertrauen und dadurch eine Bejahung seiner Selbst und des Lebens (und auch den Schwierigkeiten die sich einem entgegenstellen) - man will sie angehen. Angst ist das Gegenteil ;)
Sehe ich genau umgekehrt. Ein hoher Lebenswille drückt sich wie aus, wenn es bedroht ist? Und wenn Du Lebensfreude meinst, dann frag Dich wann sie auftritt... während Ich-Identifikation oder in einer Situation ohne...?
Bejahung seiner Selbst und Selbstbewusstsein: Wer bejaht? Bejaht das Ego oder wird es bejaht? Wer oder was ist sich seiner Selbst bewusst? Ich-Identifikation ist sich seiner selbst nämlich nicht bewusst und in einem solchen Zustand ist man auch nicht selbstbewusst, im Sinne von stark.

Es ist wirklich etwas das man selbst überprüfen kann. Versetz Dich in eine Situation in der Du selbstbewusst bist (damit meine ich nicht stolz zu sein ÜBER die Situation) und schau Dir an, inwiefern da die "Ich-Identifikation" eine Rolle spielt. Dann versetz Dich in eine Situation in der Du Dich eher schwach fühlst und prüfe es da.

Das Problem ist oft das "nachdenken DARÜBER". Die Situation und das darüber nachdenken sind verschieden, geschehen aus verschiedenen Zuständen heraus. Wenn ich hier z.B. schreibe, dann kann ich das "selbstlos" tun... um des Themas willen, aus Spass an der Freude und dann ohne Ich-Identifikation. Oder ich kann Recht-haben wollen, Aufmerksamkeit wollen, Dir zeigen wollen das Du falsch liegst... dann ist es mit Ich-Identifikation. Und der Grund, warum ich in letzteres verfalle(n würde) hätte einen Angst-Kern.

hm, dir ist aber schon bewusst das 3 der Grössten Musiker die es je gegeben hat und die mitunter die Grössten Werke der Musik vollbracht haben (ich red natürlich von Beethoven, Mozart und Wagner) alles 3 Riesen Egos waren, die alle nicht nur ihrer Genialitt bewusst waren, sondern sich auch in der Pose des Genies gefallen haben und ihre Musik auch und vorallem zu dem Zweck geschrieben haben, berühmt und stinkreich zu werden? jedenfalls haben alle nicht darin gegeizt, ihre Vorzüge herauszustellen und sich vor alle anderen zu stellen... an diese Megaegos komm ich ja z.b. nicht mal ansatzweise ran :D :D
Du definierst sie aber jetzt über eine gesamte Zeitspanne, ihr ganzes Leben hinweg. Diese Zustände von Ich-Identifikation und Nicht-Identifikation wechseln aber von Situation zu Situation, manchmal MOment zu Moment. Und Du kannst ganz sicher sein, das in den Momenten der Kreativität, als diese Männer geniale Ideen aufschrieben, ganze Symphonien, keine Ich-Identifikation vorhanden war. Das sie im Privatleben große Egos waren, möglicherweise totale Idioten, schließt das nicht aus. Es gibt viele geniale Künstler, die aber nur in den Momenten genial sind wenn sie ihrer Kunst nachgehen und ansonsten arme Wichte. Michael Jackson wäre wohl auch so ein Beispiel.

gleiches gilt auch für Philosophen (Aristoteles zum Beispiel, oder Nietzsche), Filmemacher (Stanley Kubrik oder Charles Chaplin).
Prüf es mal bei Dir selbst.
Wenn Du Kunst schaffen willst und dabei daran denkst wie sie auf andere wirken soll, wie Du Dir damit vielleicht die Aufmerksamkeit anderer sichern willst, Kunst also als Mittel zum Zweck für Dein Ego einsetzen willst, wird daraus keine Kunst. Wahre Kreativität, die natürlich dann durchaus eingesetzt werden kann um dem Ego zu geben was es will, geschieht in Momenten der Ego-Losigkeit. Und das ist auch bei all diesen Personen der Fall.




auch hier ist das Gegenteil der Fall: die Paranoia die die Schizophrenie oft begleitet ist die Angst, des fremdgesteuert zu sein, die Angst des Idenditätsverlustes oder, wenn das Ich ganz zerschmettert ist, die Angst nicht zu wissen, ob man schon tot ist oder noch lebt... Die Angst die sich einstellt ist gerade die Idendifikationslosigkeit, die einem jegliche orientierung nimmt
Angst ist aber Identifikation, weil ihre Funktionsweise immer Zeit beinhaltet... Angst VOR... immer Ursache und Wirkung. Nimm das Beispiel der Orientierlungslosigkeit... Wenn Du Dich fragst warum sie für wen ein Problem ist, dann kannst Du erkennen, dass da Identifikation wie auch Ego beteiligt sein muss.


Blödsinn... jemand der sich z.b. mit seinem Werk (um bei den Künstlern zu bleiben) idendifiziert, der tut das nicht aus Angst, sondern aus Stolz, aus freude, aus Lebenskraft heraus - er ist mit sich (und der Welt) zufrieden.
Untersuch das mal sorgfältiger und frag Dich welchem grundlegenden Motiv jede Art der Identifikation folgt. Es ist immer Mangel. Das Bedürfnis überhaupt irgendeine Identifikation zu erzeugen, ist selbst der Mangel. Und stolz auf ein Kunstwerk zu sein das man geschaffen hat, folgt einem Bedürfnis/Mangel, ist eine Strategie um Angst zu vermeiden oder damit umzugehen (beides). Ich meine das nicht wertend. Ich finde es nicht falsch auf etwas stolz zu sein. Aber es ist ein Unterschied zwischen den Zuständen in denen ein Kunstwerk geschaffen wurde und einer Situation wo man sich damit identifiziert.

Übrigens... Sehr viele Künstler finden es sogar schwer auf ihre Kunst stolz zu sein, haben eine gewisse Demut davor, weil sie während des "Schöpfungsprozesses" nicht das Gefühl hatten das sie SELBST die Ursache sind. Ich kenne das selbst. Ich habe viele Songs in meinem Leben gemacht und die Guten kamen wie von selbst. Und das sind die, auf die ich nach wie vor stolz bin wenn ich sie jemandem zeige. Ich identifiziere mich also schon damit. Aber ich weiß trotzdem, das in dem Moment des "erschaffens" es eher so war, als ob sie an mir vorbei auftauchten und schon vorher existiert haben. Und das geschieht niemals wenn man im Ego hängt, was man daran erkennen kann das man in Ursache und Wirkung denkt, bzw. umgekehrt: Ohne Ich-Identifikation, in einem kreativen Zustand, ist man voll im Jetzt.


toll, dann musst du ja mehr wissen als die Psychologie und Psychiatrie die sich seit über 150 Jahren Intensiv mit den Fragen des Ichs, den Psychischen Erkrankungen und der Schizzophrenie im speziellen auseinandersetzen.
Die Zeitspanne von 150 Jahren ist beim Thema Psychologie ziemlich unwesentlich. Das liegt daran, das jeder der wirklich verstehen will, bei Null anfängt, der eigenen Psyche. Selbst das Studieren der Psyche anderer, ist immer auch Selbststudium. Besser gesagt: Es muss Selbststudium sein, sonst wird es zu Irrtum. Man kann so etwas ja nicht lernen wie man Vokabeln lernt, schon alleine deshalb weil es nicht darum geht ein "mehr" an Wissen zusammenzutragen, sondern um das Zurückführen der psychologischen Vorgänge auf das Wesentliche. Dieses Verstehen kann natürlich nur durch Konzepte ausgedrückt werden, gleichzeitig können die besten Konzepte aber nur von denen verstanden werden, die die Anwendung sozusagen schon hinter sich haben.

Klar, man kann Definitionen auswendig lernen, man kann auswendig lernen wie andere vor einem gewisse Abläufe beschrieben haben. Das Problem ist: Das ist kein Verstehen, da es selbst einen vollkommen anderen Ablauf genau in dem Moment bildet. Während Du das hier liest, laufen in Deiner Psyche ja auch gewisse Mechanismen ab. Würdest Du diesen Text auswendig lernen wären es andere. Würdest Du wirklich verstehen wollen was ich versuche zu sagen wären es wieder andere. Das Paradox ist: Wenn man es konsequent zurückführt, heben sich die Unterschiede wiederum auf. Denn alle Vorgänge in der Psyche haben Motive und alle Motive sind das Resultat eines Mangels.

Und an dieser Stelle liegt der Unterschied zwischen Ich-Identifikation und Nicht-Ich-Identifikation. Erstere ist Angst und solange die Identifikation aufrechterhalten wird führt das zu negativen psychologischen Zuständen (Depression z.B.) und im äußeren führt es zum Scheitern dessen womit die Identifikation besteht. Wird die Identifikation aufgelöst (bzw. wird durch Bewusstheit/Beobachtung eine Art Distanz zur Identifikation geschaffen), entsteht daraus Intuition und Kreativität und das resultiert dann in einer Auflösung von Leid. Jedes Problem das jemals gelöst wurde, wurde durch einen solchen Moment (bzw. eine Aneinanderreihung dieser Momente) gelöst.

Wie auch immer... Ich halte es für möglich das ich mehr verstanden habe als manche Psychologen die Psychologie studiert haben. Weder bedeutet Psychologie zu studieren das man wirklich versteht, noch weniger aber das Gegenteil, da Menschen die Psychologie studieren in aller Regel ja eine Faszination dafür empfinden und sich dann auch damit auseinandersetzen.

Aber: Das Studium selbst ist wieder etwas, das nicht unbedingt förderlich für echtes Verständnis ist, weil da so getan wird, als sei das ein Fach das man aus Büchern lernen kann ohne dabei auf die eigene Psyche zu schauen.
Und anders als z.B. in der Physik, gibt es in der Psychologie nicht so sehr aufeinander aufbauendes Wissen das Bestand hat. Je ausformulierter ein Konzept ist, desto relativer ist es auch. Je "philosophischer" es ist, man könnte sogar "esoterischer" dazu sagen, desto näher ist es an der Wahrheit. Ein Beispiel ist z.B. der Satz: "Das Gegenteil von Liebe ist Angst, doch was allumfassend ist, kann kein Gegenteil haben." (Kurs in Wundern).

Je näher man der Wahrheit kommt, desto paradoxer wird es also. Insofern kann man Psychologie nicht "von außen" studieren. Und da das so ist, hat jeder das Potential genauso viel zu verstehen wie irgendwelche berühmten Psychologen vor ihm oder sogar mehr.

Echte Psychologie führt auf Ursprünge zurück und erzeugt nicht komplizierte Konzepte. Immer dann, wenn ein psychologisches Konzept kompliziert ist, wird es keinen Bestand haben. Insofern ist Psychologie eben wirklich etwas, das nur durch Selbst-Studium "am Objekt"... der eigenen Psyche... wirklich zu Verstehen führt. Nur wer das gemacht hat, kann die Erkenntnisse anderer Psychologen wirklich verstehen, was auch der Grund für sehr viele Mißverständnisse ist.

hast du schon mal mit Schizophrenen Menschen zu tun gehabt?
Ja.. einen kenne ich recht gut, ein Freund von mir. Und dann gibt es da noch eine Bekannte. Letztere ist noch deutlich schwerer betroffen. Nur: Diese ganzen Namen für verschiedene psychologische Leiden machen ja durchaus Sinn, aber die Unterschiede liegen in der unterschiedlichen Symptomatik, also im Ausdruck. Die grundlegenden Ursachen sind nicht unterschiedlich, nicht mal zwischen einem extrem psychisch Kranken und einem Normal-psychisch-Gesunden. In jedem Moment von psychischem Leiden ist Identifikation das grundlegende Merkmal. Identifikation ist immer Dualität und Dualität enthält immer auch "negativ"... also grundlegend gesagt Angst. Die Unterschiede liegen nicht in den psychologischen Abläufen, sondern in der Intensität und den gedanklichen Inhalten.

Es so zu formulieren ist zwar auch wieder nur ein Konzept, und ich glaube das es nicht möglich ist, ein objektiv-wahres Konzept zu formulieren. Aber ich glaube das es ein näher und ein ferner von der Wahrheit gibt. Gleichzeitig ist wiederum nicht mal das auch nur näher an der Wahrheit, sondern genauso weit entfernt wie alles Gequatsche von denen die noch weniger verstanden haben. :D ;)

VG,
C.
 
Prüf es mal bei Dir selbst.
Wenn Du Kunst schaffen willst und dabei daran denkst wie sie auf andere wirken soll, wie Du Dir damit vielleicht die Aufmerksamkeit anderer sichern willst, Kunst also als Mittel zum Zweck für Dein Ego einsetzen willst, wird daraus keine Kunst. Wahre Kreativität, die natürlich dann durchaus eingesetzt werden kann um dem Ego zu geben was es will, geschieht in Momenten der Ego-Losigkeit. Und das ist auch bei all diesen Personen der Fall.

genau das Tue ich, von daher weis ich, das diese "reine Kunst nicht aus dem Ego" Romantik schlicht falsch ist... im Gegenteil, selbst wenn der Flow da ist, wenn es Rult, es einfach fliesst, bin ich da und steuere das, ordne, regle. Der Flow der sich einstellt funzt eben nämlich nur, wenn das UNbewusste sich durch das vom Ich angelernte (oder angeborene, wenn man an Genies glaubt) Fachwissen, die Fähigkeiten die man hat fliessen kann - und egal was rauskommt, es hat immer diese Persönliche Komponente, dieses Element von "Ich drück jetzt diesem Ding den Stempel auf"... Bei Musik ist dieses "ich zwänge den Flow jetzt in meine Form" etwas weniger stark ausgeprägt, aber wenns ums schreiben geht, dann ist es sogar NUR das, was ich schreibe ist in jedem falle nicht... ausser ICH.

und gerade darum kann ich besser schreiben als Musikmachen ;)
 
ego = kopf; rational, definiert; wille. uebergreifend. daher per difinition = nicht real
im unterschied zum herz = emotional, fliessend; wunsch. verbindung.
selbst = sein = ganzheit/ all-ein/ zentrum. mitte/ balance.

Die Grundlage stimmt mit meiner überein. Aber: Wie wird man sein antrainiertes Ego los? Es ist ein sehr geschickter Gefährte, der es versteht, einen immer wieder einzuwickeln...

Also ab mit dem Kopf!

Das wäre mal konsquent :roll:

Liebe Grüße

Nachtschwärmer
 
genau das Tue ich, von daher weis ich, das diese "reine Kunst nicht aus dem Ego" Romantik schlicht falsch ist... im Gegenteil, selbst wenn der Flow da ist, wenn es Rult, es einfach fliesst, bin ich da und steuere das, ordne, regle. Der Flow der sich einstellt funzt eben nämlich nur, wenn das UNbewusste sich durch das vom Ich angelernte (oder angeborene, wenn man an Genies glaubt) Fachwissen, die Fähigkeiten die man hat fliessen kann - und egal was rauskommt, es hat immer diese Persönliche Komponente, dieses Element von "Ich drück jetzt diesem Ding den Stempel auf"... Bei Musik ist dieses "ich zwänge den Flow jetzt in meine Form" etwas weniger stark ausgeprägt, aber wenns ums schreiben geht, dann ist es sogar NUR das, was ich schreibe ist in jedem falle nicht... ausser ICH.

und gerade darum kann ich besser schreiben als Musikmachen ;)

Ja, das was ich meine ist nicht, dass die individuellen Eigenschaften, der persönliche Stempel abwesend ist. Es ist sogar umgekehrt: All die Talente und persönlichen Eigenschaften die nicht Angst-besetzt sind, kommen erst dann voll zum Ausdruck, wenn der Ich-Gedanke nicht alles verschmutzt.

Was ich meine ist: Diese ICH-Identifikation ist dann nicht da. Nicht in den Momenten wo Kreativität geschieht. Diese Momente können kurz sein und während einer Zeitspanne von einer Stunde in der man z.B. einen Text schreibt oder Klavier spielt, kann man zigmal zwischen den Zuständen wechseln, nur nicht unbedingt gewollt...

Die Unterschiede unserer Konzepte liegen in der Definition von Ego. Du definierst es ja eher allgemein als Persönlichkeit. Ich definiere es als Ich-Identifikation, einen Aspekt dessen was Gesamt-Persönlichkeit ausmacht. Das bedeutet, das der "Ich-Gedanke" sich gedanklich wertend mit etwas das er gedanklich oder/und materiell wahrnimmt, identifiziert (Leid oder Freude von etwas erwartet) und wovon er wertend auf die Zukunft schließt.

Du kannst immer das was jetzt "geschieht" als Beispiel nehmen, weil das wovon ich spreche in jedem Moment abläuft, und eine Forumsdiskussion ist sogar ein gutes Beispiel. Ohne Ich-Identifikation, eine rein sachliche Diskussion wo es nur ums Thema geht, nicht darum das jemand es darauf absieht jemand anderen zu dominieren oder Beifall zu ernten, wird kreativer geschrieben, als wenn jemand persönliche Ziele verfolgt die aus einem Mangel resultieren. Im Forum wäre dieser Mangel in aller Regel ein Mangel an Selbstbewusstsein und der Versuch anderen z.B. Dummheit zu belegen wäre eine Kompensation dessen. Das Paradox ist: Je mehr man in der Ich-Identifikation hängt, die diesen Mangel kompensieren will und sich dafür eine bestimmte Strategie zurechtgelegt hat ("Dem zeige ich es jetzt mal und jeder kann nachlesen wie ich ihn vorführe"), desto blockierter ist man. Deshalb sind die allermeisten persönlichen Angriffe so unglaublich platt.

Bei einer Diskussion, überhaupt jeder Situation die ja immer über einen gewissen Zeitraum geschehen, ist ein Zustand aber natürlich nicht statisch. Es kann z.B. sein, dass ich den Text hier angefangen habe mit der Intention Dir zu zeigen das ich klüger bin. Zwischendurch komme ich vielleicht in die kreative Phase und vergesse meinen "Plan".. dann denke ich möglicherweise mal wieder: "Cool, darauf wird er keine Antwort haben." usw. Entscheidend ist aber: Eine Idee kommt nicht in dem Moment wo man in der Ich-Identifikation hängt. Und ein kreativer Fluss stellt sich nicht ein, wenn diese Ich-Identifikation immer wieder auftaucht. Fies ist: Je größer ein Mangel ist unter dem man leidet, desto leichter und öfter rutscht man in die "I-I" (ich kürze das mal ab). Und je mehr Zeit man darin verbringt, desto weniger Zeit verbringt man mit dem Lösen dessen worunter man leidet. Oder besser gesagt: Die I-I erhält einen leidvollen Zustand aufrecht, und alles was aus diesem Zustand heraus getan wird, wirkt letztlich destruktiv. Deshalb kommen viele Menschen, zumindest was einzelne Problemthemen betrifft, auch in krasse Abwärtsspiralen... ein Problem wird dann sozusagen chronisch. Und das liegt daran, dass die I-I den leidvollen Zustand sowohl gleichzeitig NICHT will, aber handelnd ihn trotzdem anstrebt. Das ist nicht mal etwas das unbewusst abläuft. Wenn man hinsieht ist es sogar offensichtlich. All die Übergewichtigen die so gerne schlank wären und sehr darunter leiden zu dick zu sein... sie essen nicht nur "trotzdem" zuviel... sie sind in diese Mangel-Spirale gekommen. Oder diejenigen die einerseits sehr unter Geldmangel leiden, so gerne mehr davon hätten, gleichzeitig aber weder fleißig noch sparsam sind... Oder Beziehungen... Das Ego will Liebe, das ist im Grunde sogar "Basis-Mangel", aber wenn dieses Verlangen rein vom Ego ausgedrückt wird, kann das keine Beziehung aushalten.

Und das sind ja Beispiele, die sicherlich fast jeder zumindest tendenziell kennt. Auch hier sind die Intensitäten und die Themen unterschiedlich. Moral ist in dem Zusammenhang auch sehr interessant. Denn sie kann durchaus Fehlen, ohne dass das unbedingt zu diesem Ego-Prinzip führt. Ein talentierter Verkäufer, der Freude an seinem Job hat, fällt nicht automatisch deshalb in die I-I, nur weil er Drogen anstatt Milch verkauft. Er fällt aber z.B. dann hinein, wenn er während des Verkaufens ständig daran denkt, dass er aber jetzt Geld machen muss weil er sonst vom Boss gekillt wird... Aber das geht dem Milchverkäufer genauso, selbst dann schon wenn er nur darüber nachdenkt das ihm noch 5 Euro fehlen um sich ne Schachtel Zigaretten zu besorgen. Die Handlung ist nicht entscheidend, sondern inwiefern das Motiv auf Mangel basiert und diese Handlung prägt. Letzteres entscheidet übrigens über Erfolg. Und Leute die auf illegale Art viel Geld machen, muss man zumindest zu Gute halten das sie die richtige Einstellung dabei haben. :D Und umgekehrt: Menschen die etwas tun was sie unglaublich moralisch finden und sich aufopfern... blöderweise aber ziemlich ineffektiv und dabei ständig scheitern... handeln aus dem Mangel-Prinzip heraus, egal wie dieser Mangel konkret aussieht. Sie sind psychologisch gesehen vollkommen egoistisch, egal wie moralisch rein die Handlung auch aussehen mag. Und diese Einstellung wird sich im Ergebnis zeigen... es wird schlecht ausfallen. Egoismus ist daher keine moralische, sondern eine psychologische Angelegenheit.

Und der Witz ist ja: Das Ego legt sich sogar extrem gerne moralische Standpunkte zu. Aber auch da kann man es oft deutlich erkennen, denn das sind die Prediger die sich nicht an ihre eigenen Predigten halten, diejenigen die von anderen Änderungen verlangen, aber kein gutes Beispiel abgeben. Das Ego blockiert psychische Gesundheit und das Potential der Persönlichkeit die man sein könnte, mit all ihren Talenten und zielführenden Eigenschaften. Denn letzteres ist auch ein klares Zeichen: Konsequenz... Das Ego ist erkennbar an seiner Inkonsequenz.

Das alles führt wirklich zu paradoxen Situationen. Es wird etwas angestrebt, aber nur gedanklich.. wenn es ums handeln geht läuft es auf "nicht-jetzt" hinaus. Es wird von anderen etwas erwartet, dass selbst nicht geleistet werden kann oder will. Die Verantwortung wird ständig abgeschoben, obwohl der größte Wunsch Kontrolle ist. Moral besteht lediglich aus moralischen Standpunkten, die paradoxerweise v.a. den Nutzen haben andere zu verurteilen.

Wenn man anfängt diese Dynamik zu durchschauen erkennt man, dass das Ego selbst die psychische Krankheit ist aus der alle anderen Arten von Wahn resultieren. Gleichzeitig ist es aber auch ein notwendiges Prinzip, weil diese Art der Erfahrung die wir machen (Leiden) sonst gar nicht möglich wäre. Es ist ein notwendiger Kontrast, oder anders gesagt: Psychologisch eine Art Leid-Magnet, der sich aber auch physisch auswirkt. Es ist also notwendig, der tiefere Sinn liegt dennoch in seiner Überwindung. Wobei man da wieder ins Paradoxe kommt... und ich habe schon zuviel geschrieben als das viele bis hierher lesen werden, und da ich Ich-identifiziert schreibe macht das hier keinen Sinn wenn es kein Schwein bis zu Ende liest. :D

VG,
C.
 
Frl. Zizipe schrieb:
Na, dann wollen wir mal hoffen, dass dass alle ihr Ego behalten und gründich nachdenken ....

So Manchem würde es besser stehen, aus seinem aufgeblasenen Ego mal Luft raus zu nehmen (du bist nicht gemeint damit). :)

lichtbrücke
 
lichtbrücke;2518138 schrieb:
So Manchem würde es besser stehen, aus seinem aufgeblasenen Ego mal Luft raus zu nehmen (du bist nicht gemeint damit). :)

lichtbrücke



Das ist aber schon ganz ganz was anderes als das Ego ganz zu eliminieren.

Dennoch sind mir Menschen mit großem Ego lieber als jene, die ihres leugnen oder gar loswerden möchten ...


:)
Frl.Zizipe
 
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Frl.Zizipe schrieb:
Dennoch sind mir Menschen mit großem Ego lieber als jene, die ihres leugnen oder gar loswerden möchten ...

Du denkst doch laut eigenen Angaben so viel........ Noch nie darüber nachgedacht, dass es das vielgepriesene Ego ist, welches Frieden verhindert? (Und damit meine ich jetzt nicht die Kriege zwischen irgend welchen Nationen, die "weeeeeit weg sind", sondern die täglichen "permanenten" zwischenmenschlichen Kleinkriege - die wiederum globale Auswirkungen haben.)

lichtbrücke
 
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