Offenbarung oder Einbildung

@Bettina:
nun....es war schon so, dass ich mich bewusst in eine meditative Atmosphäre begab....und die Bilder, Eindrücke durchströmten mich daraufhin. Selbst am Tag darauf war ich überzeugt von dieser Vision. Irgendwann kippte dieses Bild, sodass ich mir nicht mehr sicher wahr, ob ich mir nur etwas eingeredet habe. Einen Beweis für die Wahrhaftigkeit dieser "Vision" kann ich erst frühestens nächstes Jahr liefern.

@Lichtpriester:
Ich danke auch dir. :)
Aber es geht hierbei nicht um etwas, dass ich tun müsste, sondern um etwas dass sich ereignet.

Ich habe diesen Beitrag wohl das erste Mal übersehen. Ich kann es eigentlich nur mit meinen Erfahrungen vergleichen. Ich hatte öfter mal Visionen während der Meditation, es waren nie Offenbarung. Bei einer Offenbarung habe ich nie meditiert, sie geschiehen einfach so tagsüber wenn ich mich mit etwas anderem beschäftigt habe. Sie kommen plötzlich, unangemeldet,nicht weil ich mich auf etwas konzentriere . Die Erfahrung ist SEHR intensiv, als wenn ein Blitz einschlägt. Ich sage Blitz weil ich eine körperliche Reaktion habe, so eine Art zusammenzucken. Man erlebt etwas in der Tiefe der Seele und reagiert mit z.B. Tränen oder tiefer Trauer wenn es etwas negativ ist. Ich kann nicht sagen dass ich eine Vision habe , da sind keine Bilder und es ist auch nicht ein Gedankenprozess. Es kommen keine Eindrücke..aber trotzdem weis ich einfach das es wahr ist....hört sich alles komisch an, aber es ist schwierig zu erklären.
 
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Hattet ihr schon mal eine Eingebung, eine Art Vision? War euch in diesem Moment klar, dass es wahr sein muss, aber ward im Nachhinein dann unschlüssig ob ihr euch vielleicht doch nur etwas eingebildet habt?
Woran unterscheide ich eine wahre Eingebung bzw. Offenbarung…..oder einen Scherz, den mein Gehirn oder meine Phantasie mit mir getrieben hat?
Gibt es da Anhaltspunkte, gewisse Kriterien oder bleibt alles dem Glaube des Betrachters überlassen?
Also mein Unterscheidungsmerkmal ist die Wahrnehmung von mir selber während der Vision. Habe ich sie, bemerke ich also "ich habe eine Vision", dann halte ich persönlich die Vision für ein Produkt meiner Phantasie. Bin ich dagegen die Vision oder ein Teil von ihr und nehme ich mich selber währenddessen nicht wahr, so wird meine Bewusstheit von mir selber (also mein Denken) in diesem Moment "abgeschaltet" und ich habe eine neue Wahrheit in einer ausserhalb von mir selber gelegenen Realität erfahren. Und damit entstand eine verifizierbare Offenbarung.

lg
 
Ich bin vorsichtig geworden. Ich hatte Visionen und Offenbarungen, die ich für die absolute Wahrheit hielt. Aber es gab noch eine Wahrheit dahinter. Dann geschah alles ganz anders, wie ich gedacht hatte.
Oder wie Doris Day gesungen hat: the futur is not ours to see.
 
Also mein Unterscheidungsmerkmal ist die Wahrnehmung von mir selber während der Vision. Habe ich sie, bemerke ich also "ich habe eine Vision", dann halte ich persönlich die Vision für ein Produkt meiner Phantasie. Bin ich dagegen die Vision oder ein Teil von ihr und nehme ich mich selber währenddessen nicht wahr, so wird meine Bewusstheit von mir selber (also mein Denken) in diesem Moment "abgeschaltet" und ich habe eine neue Wahrheit in einer ausserhalb von mir selber gelegenen Realität erfahren. Und damit entstand eine verifizierbare Offenbarung.

lg
Was nun die Wahrheit dieser Offenbarungen betrifft, enthalte ich mich. Zum Beispiel hatte ich Visionen von Jesus Christus, war in meinen Visionen Teilnehmender auf einigen Stationen seines Lebensweges. Waren diese nun wahr? Ich finde das unerheblich.

Viel bedeutender ist doch die Frage, was die Teilhabe an diesen Visionen für mich nach dem Abflauen der Vision bedeutet (hat). Ich würde sagen, daß eine "wahre" Vision das eigene Leben verändert. Es ist wie ein Einschnitt im Bewusstsein, das Sein in einer anderen Zeit in einem anderen Raum, mit einer anderen Empfindung. Und das kann gewissermassen die Ketten, die man im realen Sein vielleicht seelisch empfindet, aufsprengen. Es erweitert das eigene Bewusstsein um ein Erleben oder Erlebnis, das nicht zum als "normal" empfundenen Bewusstseinsstrom des eigenen Lebens gehört. Die Folge ist, daß das "normale" Bewusstsein in der nachfolgenden Zeit immer wieder versuchen wird, die Amnesie über sich selber, die während der Vision entstand, zu füllen. Und an diesem Versuch, das aussergewöhnliche Visionserleben mit dem gewöhnlichen Erleben in Einklang zu bringen, kann man, meine ich, spirituell wachsen. Natürlich kann man aber auch spirituell daran scheitern und die "Bipolarität der Wahrnehmung", die durch die Vision entsteht, nicht meistern. Ich würde meinen, daß Beides: Meistern und Nichtmeistern - stets einhergehen wird. So ist es z.B. ja auch bei Jesus Christus.

Ich denke also, daß es v.a. darum geht, Visionen und die in ihnen stattfindenden Offenbarungen zu akzeptieren als einen Teil des eigenen Bewusstseins, der eigenen Erfahrung. Dabei kann zunächst mal helfen, darüber zu sprechen mit Menschen, denen man das anvertrauen kann. Das halte ich für ganz wesentlich, daß man erfährt, daß die Vision, die einen ja zunächst mal in der Wahrnehmung und im Bewusstsein von anderen Menschen mit ihren "gewöhnlichen" Erfahrungen entfernt, dazu führt, daß man anderen Menschen nahe oder sogar näher kommt, als es ohne die Vision der Fall gewesen wäre. Denn wer sich über die eigenen Geheimnisse anderen Menschen gegenüber öffnet und sich öffnen kann, der ist doch bewundernswert. Dauert natürlich vielleicht etwas, bis man diejenigen Menschen trifft, mit denen man darüber sprechen kann und mit denen man darüber sprechen will.

lg
 
Was nun die Wahrheit dieser Offenbarungen betrifft, enthalte ich mich. Zum Beispiel hatte ich Visionen von Jesus Christus, war in meinen Visionen Teilnehmender auf einigen Stationen seines Lebensweges. Waren diese nun wahr? Ich finde das unerheblich.

Viel bedeutender ist doch die Frage, was die Teilhabe an diesen Visionen für mich nach dem Abflauen der Vision bedeutet (hat). Ich würde sagen, daß eine "wahre" Vision das eigene Leben verändert. Es ist wie ein Einschnitt im Bewusstsein, das Sein in einer anderen Zeit in einem anderen Raum, mit einer anderen Empfindung. Und das kann gewissermassen die Ketten, die man im realen Sein vielleicht seelisch empfindet, aufsprengen. Es erweitert das eigene Bewusstsein um ein Erleben oder Erlebnis, das nicht zum als "normal" empfundenen Bewusstseinsstrom des eigenen Lebens gehört. Die Folge ist, daß das "normale" Bewusstsein in der nachfolgenden Zeit immer wieder versuchen wird, die Amnesie über sich selber, die während der Vision entstand, zu füllen. Und an diesem Versuch, das aussergewöhnliche Visionserleben mit dem gewöhnlichen Erleben in Einklang zu bringen, kann man, meine ich, spirituell wachsen. Natürlich kann man aber auch spirituell daran scheitern und die "Bipolarität der Wahrnehmung", die durch die Vision entsteht, nicht meistern. Ich würde meinen, daß Beides: Meistern und Nichtmeistern - stets einhergehen wird. So ist es z.B. ja auch bei Jesus Christus.

Ich denke also, daß es v.a. darum geht, Visionen und die in ihnen stattfindenden Offenbarungen zu akzeptieren als einen Teil des eigenen Bewusstseins, der eigenen Erfahrung. Dabei kann zunächst mal helfen, darüber zu sprechen mit Menschen, denen man das anvertrauen kann. Das halte ich für ganz wesentlich, daß man erfährt, daß die Vision, die einen ja zunächst mal in der Wahrnehmung und im Bewusstsein von anderen Menschen mit ihren "gewöhnlichen" Erfahrungen entfernt, dazu führt, daß man anderen Menschen nahe oder sogar näher kommt, als es ohne die Vision der Fall gewesen wäre. Denn wer sich über die eigenen Geheimnisse anderen Menschen gegenüber öffnet und sich öffnen kann, der ist doch bewundernswert. Dauert natürlich vielleicht etwas, bis man diejenigen Menschen trifft, mit denen man darüber sprechen kann und mit denen man darüber sprechen will.

lg

Ich stimme dir voll zu. Bei dieser Art Vision ist es wirklich nicht wichtig ob sie echt war oder nicht, sondern wie sie das Leben verändert. Und das schöne ist eben dass man immer wieder darauf zurückfallen kann. Ich erlebte es vor 41 Jahren und ich kann sie heute noch wiedererleben wie damals, mit der gleichen Intensität. Und es hat mich dazu getrieben mich mit spirituellen Themen zu beschäftigen.
Es ist schwierig mit anderen darüber zu reden. Nur mein Mann, der auch mein bester Freund ist, weis davon.
 
Es ist wie ein Einschnitt im Bewusstsein, das Sein in einer anderen Zeit in einem anderen Raum, mit einer anderen Empfindung. Und das kann gewissermassen die Ketten, die man im realen Sein vielleicht seelisch empfindet, aufsprengen. Es erweitert das eigene Bewusstsein um ein Erleben oder Erlebnis, das nicht zum als "normal" empfundenen Bewusstseinsstrom des eigenen Lebens gehört. Die Folge ist, daß das "normale" Bewusstsein in der nachfolgenden Zeit immer wieder versuchen wird, die Amnesie über sich selber, die während der Vision entstand, zu füllen. Und an diesem Versuch, das aussergewöhnliche Visionserleben mit dem gewöhnlichen Erleben in Einklang zu bringen, kann man, meine ich, spirituell wachsen. Natürlich kann man aber auch spirituell daran scheitern und die "Bipolarität der Wahrnehmung", die durch die Vision entsteht, nicht meistern. Ich würde meinen, daß Beides: Meistern und Nichtmeistern - stets einhergehen wird. So ist es z.B. ja auch bei Jesus Christus

Das "Meistern" einer Vision ist vielleicht die eigentliche Aufgabe, findest du nicht? Visionen von großer Kraft und Vielfalt zu haben, ist vielleicht nicht einmal so schwer. Schwer ist, persönlich an ihnen zu reifen.
Ich halte deine Beschreibung der BEDEUTUNG einer Vision für sehr inspiriert - ich erkenne jemanden, der tatsächlich solche gehabt hat, "wahre" Visionen.
Aber dieser Wechsel in eine andere Welt, eine andere Dimension, das "Eintauchen" in das göttliche Wasser der Erleuchtung, ist oft ein Wort, das Gott an dich richtet. Es zu übersetzen, zu begreifen und in das Leben zu integrieren, ist eine Aufgabe, die viel viel Lebensweisheit und Erfahrung benötigt. Ich denke, ein Mensch kann zum Greise werden, über dieser Bemühung.
Denn es ist eigentlich nicht weniger, als das Leben selbst, mit seiner ewigen Suche, nach Bedeutung, Sinn und Gott.
Eines, in all meinen gescheiterten und nicht gescheiterten Bemühungen, habe ich jedenfalls begriffen, dass es tatsächlich nur um dich selbst geht. Um das, was du so schön beschrieben hast. Das Spregen von Ketten - aber der Preis ist hoch.
 
Das "Meistern" einer Vision ist vielleicht die eigentliche Aufgabe, findest du nicht? Visionen von großer Kraft und Vielfalt zu haben, ist vielleicht nicht einmal so schwer. Schwer ist, persönlich an ihnen zu reifen.
Ich halte deine Beschreibung der BEDEUTUNG einer Vision für sehr inspiriert - ich erkenne jemanden, der tatsächlich solche gehabt hat, "wahre" Visionen.
Aber dieser Wechsel in eine andere Welt, eine andere Dimension, das "Eintauchen" in das göttliche Wasser der Erleuchtung, ist oft ein Wort, das Gott an dich richtet. Es zu übersetzen, zu begreifen und in das Leben zu integrieren, ist eine Aufgabe, die viel viel Lebensweisheit und Erfahrung benötigt. Ich denke, ein Mensch kann zum Greise werden, über dieser Bemühung.
Denn es ist eigentlich nicht weniger, als das Leben selbst, mit seiner ewigen Suche, nach Bedeutung, Sinn und Gott.
Eines, in all meinen gescheiterten und nicht gescheiterten Bemühungen, habe ich jedenfalls begriffen, dass es tatsächlich nur um dich selbst geht. Um das, was du so schön beschrieben hast. Das Spregen von Ketten - aber der Preis ist hoch.
Ja, ich denke der Preis ist, daß das eigene Selbstbild und vor allem auch das Weltbild durch eine Vision eine gravierende Erschütterung erlebt. Die Bedeutung, die alles hat was man erlebt, muß völlig neu betrachtet werden. Denn der Rahmen, der dem Bewusstsein ohne Vision gegeben war - das Ich in seiner Persönlichkeit - ist für einen Moment zerfallen. Und damit ist ein Halt weggegangen, der dem Individuum bisher zur Selbstidentifizierung diente.

Aber ich finde das ist dann der Einstieg in einen viel interessanteren Lebensabschnitt. Wer bin ich? Was bin ich? Während man vorher eine Idee davon hatte, fällt diese Idee auf einmal weg. Es bleibt das "Ich bin". Und dann ist die Gefahr: kann ich damit leben, daß mein Sein von mir selber gar nicht so sehr zu beeinflussen ist, daß ich gar nicht so definiert und "fest" bin in meinen Eigenschaften, wie ich es bisher dachte? Halte ich diese Ungewissheit über mein eigenes Sein aus? Und finde ich darüber zu einem Glauben, der mir unabhängig von herkömmlichem Wissen so etwas wie eine Heimat gibt, die über mein reales Leben hinausgeht?

Wer diese Frage nach einer Vision für sich mit Ja beantworten kann, ist auf der glücklichen Seite. Dieser hat eine Idee davon bekommen, daß es ein Leben nach dem Tod geben könnte, daß auch ohne ein körperliches Sein und das damit verbundene Erleben ein Leben ist, wenn auch ein undingliches, dafür aber wahreres.

Ob aber nun das Ziel ist, eine Vision zu meistern, das weiß ich nicht. Denn wer könnte sie meistern? Doch nur wieder das Ich, die Persönlichkeit. Mit diesem Anspruch wird also vielleicht sogar die Erfüllung der Vision im eigenen Leben verhindert, indem das Ich versucht, die Vision zu erklären und in sich zu integrieren. Aber kann das gelingen? Wäre das nicht gleichbedeutend mit dem Verlegen der Offenbarung durch ein gebildetes Verständnis, an welches sich das Ich klammert, um zu überleben?

Ich denke Ja. Das wäre so. Daher würde ich nicht sagen, daß man eine Vision "meistern" muß oder kann. Sondern man muß sie akzeptieren. Was man ja erlebt hat, war bedingungslose Hingabe, man könnte auch sagen bedingungslose Liebe. Und diese kann man nicht meistern, sie muß auch nicht gemeistert werden. Sondern sie soll schulen. Man muß sich, finde ich, also eher als Schüler erkennen, und nicht als Meister.

(ist aber nur meine Meinung)

lg

P.s.: aber vielleicht kann bornfree dazu etwas schreiben, wie sie mit ihrer Vision umgehen konnte. Bei ihr ist es ja schon 41 Jahre her. Bei mir erst etwa 10 Jahre und ich weiß, daß ich daher noch gar nicht wissen kann, ob ich meine Vision einmal "meistern" werde und ob dies tatsächlich das Ziel sein könnte.
 
Nun das "Meistern" einer Vision kann ja gerade sein, dass man sie nicht "erklärt" oder mit dem Verstand integriert.
Ich will da keine Wortklauberei betreiben.
Aber Trixi, du schreibst nun mal wie ein Mensch, der in der zweiten Lebenshälfte ist und schon sehr weit ist in seinem spirituellen Weg.
Mit dreissig... damals hatte ich meine erste große Vision.... war ich noch so dumm und jung und unerfahren.
Und zahlte meinen Preis. Bin aber daran gewachsen. Und ich bin froh, diese Visionen gehabt zu haben, weil sie so wichtig für meinen Weg waren.
 
Nun das "Meistern" einer Vision kann ja gerade sein, dass man sie nicht "erklärt" oder mit dem Verstand integriert.
Ich will da keine Wortklauberei betreiben.
ah ja, na so macht mir das Meistern Sinn! Danke Dir.
Rose2 schrieb:
Aber Trixi, du schreibst nun mal wie ein Mensch, der in der zweiten Lebenshälfte ist und schon sehr weit ist in seinem spirituellen Weg.
Mit dreissig... damals hatte ich meine erste große Vision.... war ich noch so dumm und jung und unerfahren.
Und zahlte meinen Preis. Bin aber daran gewachsen. Und ich bin froh, diese Visionen gehabt zu haben, weil sie so wichtig für meinen Weg waren.
jou bei mir war das auch mit etwa 30 und heute bin ich 41. Und ich kann nicht zur Gänze sagen, was das mit meinem Leben nun gemacht hat, weil ich ja nicht weiß, was ohne die Visionen geworden wäre. Da sind aber schon jede Menge Anhaltspunkte für das Einwirken dieser Sache in mein Denken, Handeln und Fühlen.... Hm. Ich merke daß es wohl an der Zeit für mich ist, das mal zu reflektieren. Ich hatte da doch irgendwo einen Thread vor Jahren... gehe jetzt mal auf die Suche nach ihm.

Merci und einen Guten Tag wünscht
Trixi Maus
 
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''Ja, ich denke der Preis ist, daß das eigene Selbstbild und vor allem auch das Weltbild durch eine Vision eine gravierende Erschütterung erlebt. Die Bedeutung, die alles hat was man erlebt, muß völlig neu betrachtet werden. Denn der Rahmen, der dem Bewusstsein ohne Vision gegeben war - das Ich in seiner Persönlichkeit - ist für einen Moment zerfallen. Und damit ist ein Halt weggegangen, der dem Individuum bisher zur Selbstidentifizierung diente.

Aber ich finde das ist dann der Einstieg in einen viel interessanteren Lebensabschnitt. Wer bin ich? Was bin ich? Während man vorher eine Idee davon hatte, fällt diese Idee auf einmal weg. Es bleibt das "Ich bin". Und dann ist die Gefahr: kann ich damit leben, daß mein Sein von mir selber gar nicht so sehr zu beeinflussen ist, daß ich gar nicht so definiert und "fest" bin in meinen Eigenschaften, wie ich es bisher dachte? Halte ich diese Ungewissheit über mein eigenes Sein aus? Und finde ich darüber zu einem Glauben, der mir unabhängig von herkömmlichem Wissen so etwas wie eine Heimat gibt, die über mein reales Leben hinausgeht?``

Ich gehe mal davon aus dass ihr einen gewissen Bewusstseinsdurchbruch erlebt habt. Manche Menschen würden es als eine religiöse Erfahrung bezeichnen andere als eine mystische Erfahrung.Kommt drauf an welch eine Glaubensstruktur derjenige hat, der diese Erfahrung hat. Wenn man sich in diesem Bewusstsein befindet empfindet man eine Einheit mit der Natur oder mit Gott..in dieser Einheit eixistiert kein 'Selbstidentifizierung, keine Ungewissenheit über das eigene Sein, keine Trennung..nur ein '' Wissen''. Wenn man diese Erfahrung jemandem erklären will, was nie gelingen wird, kann man es nur aus der Perspektive der Trennung machen, weil das 'Ich ' etwas erzählt. Deshalb hat es keinen Sinn sich über diese Erfahrung viele Gedanken zu machen oder Überlegungen zu haben wie alles zusammen passt. Je mehr man das macht , desto mehr lebt man in der Trennung und desto mehr entfernt man sich von diesem Bewusstsein.
Eine mystische oder religiöse Erfahrung ist spontan und von kurzer Dauer. Es öffnet ein Fenster zu einem anderen Bewusstsein. Es ist ein Geschenk.Ein Erleuchteter bleibt dauerhaft in diesem Bewusstsein. Versucht euer Leben aus diesem Bewusstsein heraus zu leben, indem ihr in Euch selbst geht. Die Erinnerung dieser Erfahrung ist zwar nicht die Erfahrung selbst, kann aber als eine Richtlinie gelten. Im Inneren liegen die Antworten, nicht im Äusseren. Erklärungen aus der perspektive der Trennung führen immer in die andere falsche Richtung.
 
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