Dann wundert mich, dass Du in Deutschland die FDP wählen würdest. Die haben nämlich haargenau dasselbe gemacht und letztlich gar nichts von ihren Versprechungen umgesetzt. Vorher haben sie getönt, sie würden einen Koalitionsvertrag nur unterschreiben ...wenn..... Einen Tag nach der Unterschrift wollten sie nicht mehr daran erinnert werden.
Deswegen habe ich gesagt "vom Wahlprogramm her". Dass Theorie und Praxis leider oft weit auseinander liegen, hab ich danach eh betont.
Friedensstifter schrieb:
Es ist nicht unbequem, es ist dumm. Die meisten kommen ohne Auto gar nicht zur Arbeit. Viele brauchen sogar 2, weil er in die Richtung fährt und die Frau in die andere....
Weißt du überhaupt, was die Grünen im Wahlprogramm haben? Du tust hier so, als ob die das Auto generell verbieten wollen.
Mein Vater pendelt jeden Tag etwa 350 km. Weißt du, wieviele davon er mit dem Auto fährt? 4. Also erzähl mir nix.
Meine beiden Brüder haben beide seit mehreren Jahren kein Auto mehr. Meine Mutter verwendet das Auto zum Einkaufen, zu anderen Kleinterminen fährt sie mit dem Rad.
Ich selbst hatte nie ein eigenes Auto und hab auch nie eins gebraucht, obwohl ich am Land aufgewachsen bin. Wenn ich damals von Stadt zu Stadt musste bin ich mit dem Rad zum Bahnhof gefahren und dann mit dem Zug gefahren oder hab gehitchhiked. Zur Uni fahre ich jeden Tag mit dem Skateboard und brauch damit sogar kürzer, als wenn ich das Auto nehmen würd (was großteils an der grauenhaften Parksituation an der Uni liegt).
Was ich damit sagen will: In Städten braucht kein Schwein ein Auto, weil die meist ein funktionierendes Öffinetz haben. Abgesehen davon gibt es immer bessere Carsharing-Apps, die gerade in Städten einen sinnvollen Umgang mit Autos immer leichter machen.
Auch am Land gibts in Österreich ausgezeichnete Zugverbindungen.
Die Abhängigkeit, in der sich die Leute von ihrem Auto sehen, machen sie sich selber.
Wenn du also alle Leute wegzählst, die ihren Arbeitsweg auch umweltfreundlicher gestalten können, indem sie den Zug nehmen, Carpooling/Carsharing Dienste in Anspruch nehmen oder sonstwie mit Öffis verkehren, dann bleiben von deinen "meisten" nicht viele übrig. Und nochmals; die Grünen wollen Autos ja nicht verbieten, sondern einen sinnvollen Umgang mit ihnen forcieren.
Was dazu natürlich nötig ist, ist eine starke Subventionierung des öffentlichen Verkehrs, und das haben die Grünen eben auf dem derzeitigen Wahlprogramm - für 60 im Jahr für Leute <26 in ganz Österreich fahren, und für die Leute darüber ein Jahresticket mit 1 pro Tag fürs Bundesland, 2 über die Landesgrenze, 3 österreichweit. Und allein das würd mir reichen, die zu wählen, denn bei solchen Preisen überlegt es sich Ottonormalverbraucher auch wieder
ernsthaft, Öffis zu verwenden. In Wien allein kostet ein Tagesticket 5-7 . In Salzburg zahlst du auch über 5 . In Linz 4 . Bei solchen Preisen nimmt man doch nur dann die Öffis, wenn man echt nicht anders kann.
Als Österreicher der in Deutschland lebt, muss ich da aber noch was hinzufügen: in Sachen öffentlicher Verkehr ist Österreich geradezu vorbildhaft im Vergleich zu Deutschland. Hier braucht anscheinend echt jeder Horst ein eigenes Auto. Meine Unikollegen steigen sogar für eine 5minütige Strecke ins Auto, obwohl direkt ein Bus ginge und obwohl sie eh zwangsweise ein (sehr günstiges) Semesterticket für alle Öffis haben. Mir scheint, als würden sich die Deutschen einfach konsequent weigern, öffentliche Verkehrsmittel zu verwenden. Im Bus sitzen zu 80% Pensionisten, die wohl vor allem deswegen fahren, weil sie zu alt zum Autofahren sind und ein sehr günstiges Pensionistenticket bekommen.