Öffentliche Suchaktionen von "Ärzten" und Polizei

Dir scheint nicht klar zu sein wie schwerwiegend eine solche öffentliche Bekanntmachung für einen Menschen haben kann. Nach deiner Deutung wären dann auch tratschende Andeutungen gegenüber Angehörigen kein Verstoß gegen die Schweigepflicht?
Ich denke es wäre ein Verstoß gegen die ärztliche Pflicht zu helfen und im Zweifel zu retten wenn darauf Rücksicht genommen würde. Stell Dir mal vor Du bist nicht auffindbar aber jemand weiß dass Du gesundheitlich in Lebensgefahr bist. Würdest Du da sagen: Ach nee... lieber tot als ein Bild in der Zeitung? Oder wenn es um einen Menschen ginge der Dir wichtig ist?

Glaubst du das tatsächlich?
Wenn jemand diese Entscheidung bewusst trifft kann man ihn schwer abhalten. Es mag Ausnahmen geben wenn jemand auf Selbstmord aus ist, keine Ahnung. Es ist sicherlich von Einzelfall zu Einzelfall eine Einzelfallentscheidung.
 
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Das kann aber schon Sinn machen. Nur ein Beispiel: Innere Blutungen. Das kann sehr langsam gehen und trotzdem tödlich enden und das können Ärzte wissen, die Frau durchaus auch, aber eben unterschätzen.

Und solche Beispiele, also gefährliche medizinische Probleme die unterschätzt werden können, gibt es nicht so wenige.

woher weißt du .........
 
woher weißt du .........

Mein richtiger Name ist Lisa und ich bin Krankenschwester. :D

Ich war selbst mal in einer Situation in der es übel hätte ausgehen können und ich wäre von mir aus nicht ins Krankenhaus gegangen obwohl ich wusste was los war. Meine Chancen standen nicht super schlecht, aber es war lebensgefährlich. Ich bin dann durch familiären Druck ins Krankenhaus gegangen. Details gibts aber keine - Bilder in Zeitungen waren zum Glück auch nicht nötig. :D
 
Ich kann mir vorstellen, daß der eigentliche Grund noch etwas anders ausfällt und man naive Menschen dazu bringen will zu melden, wenn man die Frau vielleicht gesehen hat.

Was wären deiner Ansicht nach mögliche Gründe?

Zusatzfrage: Würde es so eine Aktion geben, wenn von der Frau ein Heilpraktiker aufgesucht worden wäre?

Was hat das damit zu tun.
Du scheinst eine zementierte Interpretation des Vorfalls zu haben, die von der imho naheliegendsten abweicht.

Also, was war da los?
 
Ich denke es wäre ein Verstoß gegen die ärztliche Pflicht zu helfen und im Zweifel zu retten wenn darauf Rücksicht genommen würde.
Du siehst solche Öffentlichkeitsaktionen als Teil dieser Pflicht?

Und auf welcher Grundlage beteiligt sich die Polizei?
Würdest Du da sagen: Ach nee... lieber tot als ein Bild in der Zeitung?
Das mache ich nicht mit "Ärzten" aus.
Wenn jemand diese Entscheidung bewusst trifft kann man ihn schwer abhalten.
"Nach dem Tod einer 29 Jahre alten Zeugin Jehovas wegen einer abgelehnten Bluttransfusion hat die Religionsgemeinschaft die behandelnden Ärzte und Pfleger der Klinik im mittelhessischen Lich in Schutz genommen.

Unzweifelhaft ist, dass die Patientin ihren Willen in einer Patientenverfügung dokumentierte. Die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal handelten somit richtig, indem sie das Selbstbestimmungsrecht der Patientin über ihr eigenes Urteil stellten", heißt es in einer Stellungnahme der Zeugen Jehovas aus deren deutscher Zentrale in Selters im Taunus. In ihrem Schreiben rechtfertigt die Religionsgemeinschaft zudem die Ablehnung von Bluttransfusionen.

Die Staatsanwaltschaft Gießen hatte Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den Arzt und den Ehemann der Toten aufgenommen, der in der Patientenverfügung der 29-Jährigen als gesetzlicher Vertreter genannt war. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag."
http://www.fr-online.de/rhein-main/...-nehmen-aerzte-in-schutz,1472796,3400180.html
Es ist sicherlich von Einzelfall zu Einzelfall eine Einzelfallentscheidung.
 
Also wenn jeder, der sich einer ärztlichen Behandlung verweigert, per öffentlichem Aufruf mit Foto und Namensnennung gesucht würde, dann wären die Zeitungen sicher voll davon.
Ich habe sowas, ehrlich gesagt, noch nie gelesen/gesehen.

Den Gedanken, dass hier irgend etwas anderes dahinter stecken muss, kann ich schon nachvollziehen. Das halte ich auch für sehr naheliegend.

Allerdings ist es mir zu blöde mich jetzt an irgendwelchen Spekulationen hochzuziehen, was sein könnte oder auch nicht.
Das einzige was ich hoffe ist, dass diese Frau nicht mit irgendeiner hochansteckenden Seuche durch's Land läuft.

R.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe sowas, ehrlich gesagt, noch nie gelesen/gesehen.
In den letzten Monaten ist mir sowas wenige Male aufgefallen, vorher nicht bewußt.

"In Hamburg wird seit den frühen Morgenstunden des 10. März 2016 der 72-jährige Luis Fernando E. G. gesucht. Der Mann war in der Nacht mit schweren Kopfverletzungen in ein Hamburger Klinikum eingeliefert worden. Am Morgen war eine weitere Untersuchung geplant.

Allerdings konnte der 72-Jährige unbeobachtet aus der Klinik flüchten. Eine Lebensgefahr können die behandelnden Ärzte nicht ausschließen. Deswegen hat die Polizei nun ein Foto des Mannes veröffentlicht."
http://www.focus.de/regional/fahndu...r-mann-flieht-aus-krankenhaus_id_5350431.html

"Konnte unbeobachtet flüchten"?
 
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In den letzten Monaten ist mir sowas wenige Male aufgefallen, vorher nicht bewußt.

"In Hamburg wird seit den frühen Morgenstunden des 10. März 2016 der 72-jährige Luis Fernando E. G. gesucht. Der Mann war in der Nacht mit schweren Kopfverletzungen in ein Hamburger Klinikum eingeliefert worden. Am Morgen war eine weitere Untersuchung geplant.

Allerdings konnte der 72-Jährige unbeobachtet aus der Klinik flüchten. Eine Lebensgefahr können die behandelnden Ärzte nicht ausschließen. Deswegen hat die Polizei nun ein Foto des Mannes veröffentlicht."
http://www.focus.de/regional/fahndu...r-mann-flieht-aus-krankenhaus_id_5350431.html

"Konnte unbeobachtet flüchten"?
Oh, da kommt bei mir die Krimi-Tante durch. Er sieht aus wie ein Obdachloser. Vielleicht war er ein wichtiger Zeuge und floh aus Angst oder wurde entführt. Ich stehe nicht so auf Focus.:rolleyes: Aber hat man ihn schon?
 
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