Ja, ich glaube das. Nicht die Demonstrationen allein, aber sie tragen viel dazu bei. Es gibt ein Ventil, die Menschen koennen ihren Unmut nach aussen tragen, und sie sehen, dass sie nicht alleine sind. Schon allein das gibt Hoffnung, und mit diesem positiven Gefuehl machen sie mehr und mehr auch an anderer Stelle die Schnauze auf.
Diejenigen, die die Demos nur am Fernseher verfolgen, kriegen immerhin ein paar Inhalte mit. Andere, wie wir sie sonst in den Polit-Talkshows zu hoeren kriegen. Und wer weiss, beim naechsten Mal gehen sie vielleicht auch mit.
Was noch fehlt, ist eine breitere Basis. Zum Beispiel die Gewerkschaften. Die Bewegung muss in die Betriebe getragen werden. Was waere denn, wenn die einfachen Beschaeftigten der Banken, die ja selber auch unter der "Finanzkrise" leiden, streiken wuerden? Oder wenn bei der naechsten Demo in Stuttgart sagen wir mal nur 10% der IG Metall-Mitglieder im Laendle mitmachen wuerden? Das waeren dann immerhin 20.000! Oder wenn die ITler mal fuer eine Stunde das Netz lahmlegen wuerden? Oder wenn die Gewerkschaften die Tarifvertraege kuendigten, in denen die bargeldlose Entgeltzahlung geregelt ist? Hui, das waere ein Spass, wenn ueberall wieder die Lohntuete ausgepackt werden muesste!
Jede Revolution hat mit Demonstrationen angefangen. Wenn man aber schon nach dem ersten vermeintlichen Misserfolg ("och, nur Omis und Opis und Seifenblasen") aufgibt, dann wird das nix. Miesmacherei ist leider auch typisch deutsch... Lasst uns das Positive sehen und darauf aufbauen!