Obelix ist jetzt Russe...

Du beruhigst mich ein wenig. Danke.

Jetzt fällt mir die Bezeichnung auch wieder ein die ich für Putin gesucht habe

-Größenwahnsinnig-

der testet aus was und wen er alles kaufen kann.

Es ist gut dass er Gegenwind bekommt. Gott sei Dank!!

Gute Nacht

Lumen
 
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Aber Geld ist definitiv Macht. Mit Geld kann man einige Probleme aus der Welt schaffen. Viele können z.B. schon dadurch um ihr Recht gebracht werden, weil sie sich keinen Anwalt leisten können bzw. kämpfen deshalb gar nicht erst.

Ja, das stimmt.

Und wenn ich wiederum eine Person vor mir haben sollte, die aus meiner Sicht alles falsch macht... trinkt zuviel, ist zu faul, gibt zuviel aus was er/sie nicht hat, usw. dann finde ich das vielleicht falsch, möglicherweise krass unsympathisch. Und ich kann vieles nicht verstehen. Aber ich weiß das diese Person dafür Gründe hat. In der Regel sind diese Gründe sehr leidvoll. Verurteilen setzt nur noch mehr Leid oben drauf.

Du hast da grad ne ganz wunderbare Beschreibung gegeben von dem, was Mitgefühl meint. Wow. Beeindruckt bin.

E
in wesentlicher Punkt ist der Vergleich. Stell Dir mal vor, Du lebst in einem eher armen Land in einem Dorf. Niemand hat fließend Wasser, niemand hat Strom, keine Medikamente und insgesamt eher zu wenig als zuviel zum Essen. Und angenommen, Du hast einen Generator den Du pro Tag mal für 1-2 Stunden anstellen kannst, so dass Du vielleicht sogar drahtlos ins Internet kannst oder TV empfangen. Du hast vielleicht zumindest einen eigenen Brunnen und genug Geld um Dir etwas bessere Klamotten zu kaufen. In diesem Dorf bist Du dann der Reiche, obwohl Du verglichen mit einem deutschen Hartz4-Empfänger echt arm dran bist.

Oh, das wär traumhaft. Da würde ne Dorfkneipe aufgemacht, und ich könnte den Leuten surfen und programmieren beibringen, und ich hätte was sinnvolles zu tun und wär glücklich. :)

Es geht dabei immer auch um das Thema "isoliert fühlen". Das ist es was alle ängstigt. Menschen sind fast alle auf der Suche nach Kontakt und Feedback. Wird ein Mensch innerhalb einer Gemeinschaft isoliert, und das Gefühl entsteht schon durch "Ich spiele für andere keine Rolle" werde die meisten depressiv.

Das ist ein ganz interessanter Punkt. Und da kommst Du in bereiche, die ich viel bedeutsamer finde als die Geldwirtschaft, wo ich aber selber unsicher bin und mich nicht recht drin zurechtfinde. :/

Mein Eindruck ist, dass in unserer Kultur (speziell in den westdeutschen Großräumen, da beobachte ich es) ganz viel wert darauf gelegt wird, sich zu isolieren. Ich hab nicht rausgefunden, warum das so ist.
Andererseits denke ich auch, dass es wirklich ein wichtiges menschliches Bedürfnis ist, dazuzugehören, wertgeschätzt zu werden - eben für andere
etwas zu bedeuten. Ich weiss nicht ob das so bedeutsam ist dass es Ängste auslöst, aber das kann schon sein.
Und ich vermute, dass an der Stelle auch ein Bedürfnis nach "mehr haben" entsteht - dass man, um etwas zu gelten, ein größeres Auto oder eine größere Villa haben muss - obwohl man dadurch auch nicht aus der Isolation rauskommt. Und womöglich sind sich die Betroffenen dessen nichtmal ganz bewusst, und es wird zum Teufelskreis.

Oberflächlich ist es leicht: Angst und Unsicherheit

Ja, klar.
Da bräuchte man ne Medizin dagegen.

Denn fast niemand kennt seine Ängste vollkommen und v.a. weiß fast niemand genau wie sie verursacht wurden.

Es gesteht sie sich auch kaum jemand gern ein - obwohl das schon hilfreich sein könnte. Und es ist ein empfindliches Gebiet, wo man nicht einfach so erforschen kann.

Esoterik ist m.A.n. (für mich) nicht dazu da sich auf die Art mit anderen zu befassen oder daraus voreilige Schlüsse zu ziehen.

Es ist halt neben der Psychologie das einzige Terrain, wo das Bewusstsein mit einbezogen wird. Und die Psychologie ist mir etwas zu sehr auf bestehende gesellschaftliche Normen konzentriert, und wie der einzelne damit zurechtkommt.
Wenn es Deine "psychologische Weltformel" gibt, dann ist sie mMn in der Spiritualität zu finden.

Ich hätte das Geld jederzeit genommen. Nicht unbedingt für Konsum, denn arm bin ich ja nicht und kaufe trotzdem nicht großartig ein. Aber es macht das Leben eben einfacher

Bis zu nem bestimmten Punkt, und dann wird das Geld auch zur Belastung.
Und es ist ja nicht nur das Geld - wenn ich Chef bin, dann hab ich auch Verantwortung, und so wie ich mich kenne neige ich dann dazu die ernst zu nehmen.
Projekte auf Konsensbasis ohne besondere Hierarchie machen mehr Laune, jedenfalls wenn fitte Leute dabei sind die selbstverantwortlich handeln.

Das ist ja auch der Fall. Schau Dir mal nur die Welt der Medizin an... wir haben mittlerweile eine 3-Klassen-Medizin. Normal-Versicherte die von manchen Ärzten gar nicht mehr behandelt werden. Privat-Versicherte, die da schon besser wegkommen. Und Reiche... die sich das Beste aus eigener Tasche leisten können.

Medizin ist ein schwieriges Thema. Ich lege keinen Wert auf Privatbehandlung - bei der Grundversorgung gibt es immerhin eine gewisse Kontrolle, ob das was gemacht wird auch sinnvoll ist, und das find ich einen hilfreichen Filter.
Wenn man dann aber wirklich ein "Ersatzteil" braucht, dann siehts doch meistens so aus dass man das selber zahlen muss.
Das ist sicher ungerecht - wenn aber gar nicht gebremst würde, dann würde dieser Medizinbetrieb dermaßen schnell ins dermaßen uferlose wuchern, dass er binnen kürze das BSP übersteigen täte.
Ivan Illich -der könnte Dir gefallen- das war ein theologischer Entwicklungshelfer, der ziemlich die Schnauze voll hatte; der hat schon vor etlichen Jahren ein paar sehr böse Sätze über diesen Medizinbetrieb und seine krankmachenden Wucherungen gesagt.

Das wird bei manchen Krankheiten sehr relevant die auf alternative Therapien durchaus ansprechen, aber erst auf Dauer (etwa Osteopathie), aber von Kassen gar nicht übernommen werden usw.

Da hast Du die "Maschinisierung" des Menschen: teure Apparatemedizin muss bezahlt werden, zwangsweise Lebensverlängerung muss bezahlt werden, aber eine sinnvolle nachhaltige persönliche Behandlung derer, denen damit zu helfen wäre, wird nicht bezahlt weil die Ergebnisse individuell sind.

Oder was rechtliche Probleme betrifft. Der Hartz4-Empfänger der irgendwas privat verkaufen will und dann das Geld nicht bekommt, verzichtet eher auf das Geld als einen Anwalt einzuschalten.

Wobei er, wenn ich das richtig erinnere, Anspruch auf kostenlose Rechtshilfe hat - das wissen nur viele nicht.
So schlecht, wie immer behauptet wird, ist unser Sozialsystem nicht - wenn man sich drum kümmert und auskennt. Es ist wohl eher der psychologische Moment, dass man sich "unwürdig" fühlt oder sich schämt seine Bedürftigkeit nachzuweisen (und die Lauferei dafür mitzumachen), und deshalb keine Ansprüche stellt.
Auch wieder etwas was mehr das menschliche Miteinander betrifft und weniger die Verteilung.

Die Frage ist auch, ob Du die Lösung hättest. Meiner Ansicht nach beinhaltet eine wirkliche Lösung auch, das man sie anderen verständlich machen kann. Wenn der Punkt fehlt ist die Lösung nicht komplett.

Beispiel: Wenn da jemand einfach faul ist... und man selbst sagt: "Du musst nur mal wirklich loslegen, Dich aufraffen, jeden Tag 8 Stunden dafür ackern das Du erst mal einen Job kriegst" etc., wird das Problem der vermeintlichen Faulheit ja noch gar nicht berührt und auch nicht gelöst.

Ganz einverstanden - aber komm erstmal jemandem so weit nahe, dass klar wird, wo sein Problem tatsächlich herkommt...
Was Du sagst ist völlig klar und auch mein Auffassung, aber das beisst sich mit der art von Zwischenmenschlichkeit, die gelebt wird - wo die Interessen, Wünsche, Schwierigkeiten und Probleme des einzelnen strikt privat sind und mit niemandem geteilt werden.
Und wie oft lese ich zB in Foren, dass man noch nichtmal in Partenrschaften/Beziehungen über Probleme redet!

Auf lange Sicht vielleicht. Ich bin da seit Jahren konsequent dran und ich bin vielleicht kein großes Talent aber habe schon manches durchschaut glaub ich. Und ich sehe auch eine deutliche Entwicklung. Aber in keinster Weise Perfektion.

Hehe - aber ich seh hier in der Diskussion immer mehr, dass Du nen sehr guten Plan hast. Das macht Laune - ist eigentlich schon fast zu anstrengend für ein Forum.

Vielleicht gehörst Du zu den sehr Wenigen bei denen im Leben alles bestens läuft. Beziehungen gut, Finanzen zufriedenstellend, Erfolg, genug Zeit für das was Dir einfach Spass macht usw. Aber vielleicht kennst Du auch Krisen... möglicherweise in Beziehungen.

Naja - ich kenne Schlimmeres als Krisen. Ich kenne die Hölle. Das Bewusstsein ist ein wundersames Ding...
Und Beziehungen - hatte ich nie. Das ist das eine Ding, wo ich nie rausgefunden hab: wie man es anstellt, dass ein Mädel was von einem wissen will. Das ist nie passiert. Und ohne Partnerschaft wird man fast überall schief angeguckt und kann nicht wirklich fuß fassen, weil alle nur Angst haben dass man ihnen die Frauen wegnehmen könnte. Heute ist es ja schon so, dass in manchen Clubs Single-Männer gar nicht mehr reindürfen.

Also nee, es ist gewiss nicht alles bestens gelaufen. Und was Du oben ansprichst, dieses "ich spiele für andere keine rolle", das hab ich nie anders erlebt, seit der Klassengemeinschaft in der Schule. Also, mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben ist ganz einfach jedem wurscht ob man existiert oder nicht, oder ob man morgen verreckt.

Als ichs dann mit dem Karrieremachen probiert hab, da weiss ich noch, da war ich total baff und erschüttert - in einer prekären Situation hat sich mein Chef ein bischen verplappert, und ich hab dadurch entdeckt, dass er echte Wertschätzung für mich empfindet. Das hatte ich nie zuvor erlebt, und war völlig überrascht - weil ich immer gesagt gekriegt hab, dass das Arbeitsleben scheisse und ganz böse Ausbeutung ist - und somit hätte ich alles andere erwartet, nur nicht das.
In all den klugen linken und ökologischen und alternativen Kreisen hab ich nie sowas wie Wertschätzung erlebt - da gabs nur den erhobenen Zeigefinger und endlose Vorträge: Du musst dies bedenken und das beachten und hierfür Problembewusstsein entwickeln und dafür Betroffenheit zeigen usw.usf.

Und ja, Du hast schon recht, eigentlich macht das depressiv. Aber was will man machen - wenn man deswegen zum Therapeuten geht, dann kriegt man da auch nur den erhobenen Zeigefinger, denn das einzige was man angeboten kriegt sind Präventionskurse für Gewalttäter, weil es für Männer keinen anderen sozialen Support gibt - die haben gefälligst Gewalttäter zu sein. Und wenn man sich isoliert fühlt, dann ist man ganz allein selber schuld dran, weil man ja so ein böser Mensch ist - das kriegt man dann auch gleich gesagt.

Also was will man da machen, ausser auf die Zähne beissen und eben irgendwie weitermachen.
Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich nicht so sehr das Mitgefühl hab mit all denen, die in schwierigen Situationen sind - weil man ja heute für alle möglichen konkreten Probleme durchaus sozialen Support kriegen kann - von Geldproblemen über Ehekrisen bis zu Mobbing am Arbeitsplatz - und da auch Verständnis und Akzeptanz erfährt - und dann denk ich mir, ich muss allein klarkommen und schaffe es, und dann sollten andere es mit Support doch eigentlich auch schaffen.

Und dann komme ich darauf, dass die materielle Verteilung gar nicht das wirkliche Problem ist, und kein Grund sich darüber aufzuregen - denn das ist nur genau der Spiegel der Ignoranz und Gleichgültigkeit im Allgemeinen. Wenn ein verständiges Miteinander schon im kleinen unerwünscht ist, dann ist es doch kein Wunder, dass man von Lumpen regiert wird, die auch nur an sich selber denken.

Und da zerbreche ich mir seit Jahren den Kopf, wie man das ändern könnte - stosse aber immer nur an die gewünschte Abgrenzung.

Vielleicht gibt es ein paar blinde Flecken in Deinem Leben... Dinge die Du schleifen lässt, die Dich aber letztlich doch irgendwie belasten. Vor allem wird es vermutlich schon die ein oder anderen Ängste geben.

Freilich gibts die, aber was tut das? Die kann ich aus dem Schrank holen, mir angucken, sicherstellen dass sie mich nicht beim funktionieren behindern, und wieder in den Schrank packen.

Und das hätte ja Ursachen. Der Grad Deiner Traumatisierung ist vielleicht extrem gering und Du hast negative Erfahrungen dann sehr gut verarbeiten können, aber spurlos werden einige Erfahrungen nicht an Dir vorbeigegangen sein. Du hast Deine Schlüsse gezogen und nicht alle davon geben Dir mehr Freiheit oder Glück im Leben. Das muss man nicht "Trauma" nennen, aber wenn Du Dich ganz aufrichtig "untersuchst" wirst Du vielleicht doch manche finden...

Schau, die Freiheit und das Glück endet doch genau da, wo sie an die Mauer der geforderten Isolation stößt. Solange man reibungslos funktioniert und nett lächelt, hat man ein halbwegs erträgliches Leben. Für sich selber genommen darf man im grunde fast alles - aber sowie man jemand anderem begegnet und mal nicht nur funktioniert und nett lächelt oder es gar wagt, eigene Bedürfnisse zu haben, wird über einen hergefallen.
Und die Bonzen haben das halt konsequent umgesetzt: wenn man eh nur für sich selber leben darf, dann schöpfen sie diese Möglichkeit eben restlos aus.
 
Ja... sehe ich nicht anders. Aber bis ich keine bessere Theorie habe, bleibe ich dann bei der "Trauma-Theorie". Denn das eine Wunde nicht heilt hat normalerweise die Ursache, dass sie immer wieder belastet oder sogar neu aufgerissen wird.

Ja, das ist eine mögliche Ursache. Eine andere wäre ein schmutziges Environment. Oder anderweitige Belastungen die die Selbstheilung lahmlegen.

Und eine Demütigung aus der Kindheit wird nicht heilen, wenn sie sich in anderer Form immer wieder wiederholt. Denk Dir ein Mädchen das sich mit 12 schwer verliebt hat und abgewiesen wurde... kein Problem. Aber wenn ihr das mit 14 gleich noch mal passiert und dann mit 16 wird sie vom Freund hintergangen der ihre beste Freundin flachlegt.... dann geht die junge Frau mit 25 anders auf Männer zu, mit anderen Ängsten.

Naja - ich weiss ja nicht seit wann man sich mit 12 verliebt - aber dass man abgewiesen wird, ist doch ganz normal. Und ein Besitzrecht auf die Sexualität eines anderen Menschen hat man auch nicht.
Und oft wird man ja nicht einfach abgewiesen, sondern erstmal möglichst lang hingehalten, ausgenutzt oder als seelischer Mülleimer benutzt.
Und wenn man es wagt, sich über solche Dinge auch nur zu beklagen (geschweige denn drunter zu leiden), dann kriegt man gleich gesagt, dass man auch dazu kein Recht hat - sowie man bei alledem nicht nett lächelt und reibungslos funktioniert, ist man sofort ein (potentieller) Gewalttäter.

Also wenn das Traumatisierungen sind, dann sind wir wohl alle traumatisiert.

Und diese Ängste werden ihre weiteren Erfahrungen mitbestimmen. Wenn ein kleiner Junge die Erfahrung macht das sich der eigene Vater z.B. dafür schämt weil es in der Schule doch keine Leuchte ist und eher miese Noten nach Hause bringt, mag das zu verarbeiten sein. Wenn sich aber noch ein paar Misserfolge einstellen und Bezugspersonen mit Ablehnung und Urteil reagieren... werden daraus Schlüsse gezogen.

Es wird zwar viel über sog. Begabtenförderung geredet, aber mir scheint, dass doch nicht genug Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird, wo ein (junger) Mensch wirklich seine Stärken hat. Ich denke, dass die meisten wenn nicht jeder Mensch seine speziellen besonderen Fähigkeiten hat, und Dinge die ihm Freude machen. Da müsste der Ausgangspunkt liegen. Stattdessen wird man in der Schule ins Spalier gebunden mit vordefinierten Aufgabenstellungen und deren Bewertung, und dann -davon abhängig- mit wiederum vordefinierten Jobangeboten konfrontiert. Und das ist alles nicht optimal, und man braucht schon ne ganz ordentliche "Grundenergie", um da was passendes für sich selber rauszufischen.

Weiß ich... und anders als viele die der Ansicht sind, er sei ein kompletter Hochstapler, glaube ich durchaus das er tatsächlich das war was man als "erwacht" bezeichnen kann. Aber das ändert nichts daran das sein kleiner "Staat" nicht funktionierte und würde man ihn auf Landesgröße übersetzen Diktatur genannt werden müsste.

Bin im groben einverstanden. Wobei, so ganz erwacht war er auch wieder nicht - soviel ich beobachte, ist dieser Zirkel einer der Hauptverantwortlichen für die Verbreitung der Idee, dass Spiritualität auf jeden Fall erstmal Geld kostet, egal was dabei gemacht wird.

In psychologischer Hinsicht danach, nicht abgelehnt zu werden, nicht dafür verurteilt zu werden wie er/sie im "Status Quo" ist - mit allen Fehlern und Unzulänglichkeiten.

Das wär halt sowas wie die Ideale Gesellschaft - wo man so akzeptiert würde wie man ist. Irgendwie setzt das aber voraus, dass die seelischen Bedürfnisse (und eben die seelischen, denn materiell brauchen wir eigentlich nur was zu essen und zu trinken und einen Platz wo es warm ist und der Rest ist Luxus - jedenfalls sehe ich das so, und irgendwie scheint Deine Argumentation hier dem auch nicht so sehr zu widersprechen) im Wesentlichen erfüllt bzw, erfüllbar sind - denn anderenfalls wird man immer wieder einen Mangel oder Defect ins System hineinbringen.

Jeder ist auf der Hut und mehr oder weniger subtilen Angriffen ausgesetzt. Bei dem Spiel ist auch kaum jemand nur Opfer, fast alle sind zumindest teilweise auch Täter... schon aus dem Glauben heraus sich verteidigen und schützen zu müssen.

Ja eben, die Defects werden Selbstläufer, und ich sehe nicht wie man das (als Einzelner) richtig aushebeln könnte.

Stell Dir eine Gesellschaft vor in der sich materiell-physisch erst mal nichts ändert, aber niemand mehr Angst davor haben müsste verurteilt zu werden, abgelehnt zu werden, isoliert zu werden... bedeutet nicht, das jemand der im Job inkompetent ist nicht entlassen wird. Bedeutet auch nicht das ein Kind das nicht lernt nicht ins Gebet genommen wird... aber eben nie persönlich-erniedrigend... Das wäre sofort eine andere Gesellschaft die in kurzer Zeit heilen würde.

Genau!! Und dann, gehe ich davon aus, ist es auch kein großer Schritt mehr, eben die materielle Mißwirtschaft (oder Ausbeutung, oder Naturzerstörung) anzugehen und zu sagen "hey, wollen wir das wirklich so? Nein? Gut, wie läßt es sich dann besser machen..."

Das ist ja nicht nur Schrott. Die Qualität stimmt ja oft... Die Preise stimmen nicht und sind zu niedrig.

Moment - da muss man glaub ich unterscheiden. Wir geben (ganz grob im kollektiven Durchschnitt) 10% aus für das Lebensnotwendige, und 90% dafür, um schön und begehrenswert zu sein, oder für Süchte.
Die 90% sind m.E. fast durchweg Schrott, werden ein Jahr lang benutzt und landen dann auf der Müllkippe in Afrika.

Aber für jene die hierzulande eher wenig haben sind diese Produkte genau dadurch gerade erst erschwinglich. Würde das Lohnniveau weltweit steigen könnten auch die Preise steigen.

Was heisst "würde das Lohnniveau steigen"? Die Löhne sind der größte Posten in den meisten Betriebsbilanzen, und das erste woran man sparen möchte. Deswegen haben wir ja die Arbeitsplatzverlagerung nach irgendwohin, unter der vor allem die Qualität leidet (was auch ein Thema für sich ist).
Klar, wenn man höhere Löhne hätte, könnte man teureres kaufen.
Aber das ist doch dann nur das, was man Inflation nennt, oder? Ich meine, es ist letztlich wurscht, wie hoch Löhne und Preise sind, weil das nur eine skalare Abbildung, ein Wertmaßstab ist. Man könnte hinter alle Lohn- und Preisangaben eine Null hintendran malen, dadurch ändert sich überhaupt nichts ausser der Skala.

Was Du vielleicht eher meinst, das ist die kultivierte Knappheit. Die ist die Basis der Betriebswirtschaft: um Profit zu erzielen muss man ein knappes Gut bedienen. Damit wird der Mangel kultiviert, das Bewusstsein, dass "nicht genug" für alle da ist. Das ist ein grundlegender Defect, der schon in der Idee von Betriebswirtschaft steckt, und der Gesellschaft nichts gutes tut.

Wundert mich dann, dass Du mit Aktien Dein Geld verdienst.

Ich bin nicht dogmatisch. ;) Schon gar nicht dann, wenn es keinen ersichtlichen Nutzen hätte.
Und: andere Leute nutzen den Geldspielautomat oder spielen Lotto - aber das finde ich nicht so unterhaltsam. Eigentlich würde ich lieber in ein sinnvolles Projekt investieren, wo ich dann auch dran mitarbeiten könnte.

Ich sehe das übrigens anders. Aktien sind nicht das Problem. Angenommen Du hast ne super Geschäftsidee, vielleicht eine geniale Erfindung aber kein Geld, ich wiederum bin kein so heller Kopf aber habe Geld, dann macht es Sinn wenn ich Deine Idee finanziere und Du mir dafür etwas vom Gewinn abgibst. Nichts anderes sind ja Aktien.

Naja, soviel ich verstehe, wäre das was Du beschreibst eher eine Kommanditgesellschaft. Und dabei wären wir beide, auf eine vertraglich zu regelnde Weise, verantwortlich für das was diese Firma treibt. Aktien bräuchte es dafür nicht.

Bei der AG hab ich das Problem, dass überhaupt niemand verantwortlich ist. Der Chef sagt, "mein Chef hat gesagt". Der sagt auch, "mein Chef hat gesagt". Das geht so über ein halbes dutzend Ebenen, und da sitzt dann einer der überhaupt nicht weiss worum es geht, weil er nichts kennt ausser seinen geschönten Zahlen. Dann kommt der Vorstand, der nichtmal weiss was die Company eigentlich produziert (meistens weiss das schon die zweite Managementebene nicht mehr), der sagt "der Aufsichtsrat will", und der Aufsichtsrat vertritt die Aktionäre - und die wollen einfach nur Geld.

Das heisst, das ganze Konstrukt existiert eben NICHT, wie in Deinem Beispiel, um ein tolles Produkt zu machen oder eine tolle Idee zu realisieren, sondern nur und einzig, um Geld zu machen - völlig wurscht wie oder mit was.
Und wenn das Ding börsengehandelt ist, dann ist es Geld, denn Aktien funktionieren genauso wie eine eigene Währung.
Dementsprechend dreht sich die gesamte Verantwortung auch einzig nur ums Geld - es interessiert sich überhaupt niemand dafür, dass man ja vielleicht irgendwo auch noch ein Produkt hat das man verkauft, es interssiert sich niemand für den Schweinestall den man vielleicht in der Umwelt anrichtet, es interessiert niemand wie man mit den Mitarbeitern umgeht - es wird nur gefragt was das kostet. Wenn Umweltschäden einen Imageverlust bedeuten und mithin soundsoviel Gewinneinbußen, dann sind sie ein Thema - oder man geht dann eben in ein Land wo das nicht so ist - die Dinger sind ja transnational, d.h. man kann sie auch mit nationalem Recht nicht packen.

Es ist auch nicht zwingend wahr. Wären wir "ideale Menschen" hätte die Welt genug Ressourcen um alle satt zu machen und die ganzen Probleme entstehen v.a. deshalb weil wir eben schon psychologisch eben keine idealen Menschen sind. Allerdings wäre eine Welt mit nur 5 Mio Menschen sicherlich schneller auf dem Weg einer gesünderen kollektiven Psyche... aber das ist Spekulation.

5 Mio sind zuwenig, da wird die Diversifikation nicht ausgereizt. 250 Mio. nominal, 1 Mrd. maximal. Und gewiss kann man sich -unter idealen Umständen- auch mit sehr viel mehr noch gut arrangieren, aber nicht auf Dauer und nur mit gewissen Freiheitseinschränkungen.
 
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Worauf ich hinaus will ist: Das Geld das im Umlauf ist, ist Schuld. Früher war es mal gedeckt, etwa mit Gold, heute ist es das nicht mehr.

Hier kommen wir doch zum eigentlichen Punkt.
Warum ist das Geld heute nicht mehr so gedeckt wie früher?
Weil Geld grundsätzlich Schuldgeldsystem ist? Oder weil Staaten sich verschuldetet haben?
Die Ursache liegt an der Verschuldung der Staaten.

Ja klar habe ich von "Zockerei " gehört,aber das Geld ist durch Zockerei ja nicht weg,es besitzt nur jemand anderer.
Abgesehen davon, dass das nicht ganz stimmt, weil ja Wertverluste durch massive Kursverluste entstanden....

Auch die Wertverluste durch Kursverluste führen dazu dass das Geld ein anderer besitzt.

Ist das obige auch Deine Antwort, wenn jemand sagt: "Ich wurde heute überfallen, mein Geld ist weg!"... Sagst Du dann: "Das ist nicht weg... ist eigentlich kein Problem... hat nur jemand anderer" ?

Dein Vergleich ist nicht gültig.
Warum? Wer zockt kann später nicht sagen er wäre überfallen worden.

Du hältst Dich eben nicht an Fakten. Das ist ja das Problem. Du stellst ständig Behauptungen auf die nicht haltbar sind.

Du stellst ständig Behauptungen auf die in letzter Konsequenz nicht haltbar sind.

Innerhalb eines Vierteljahres über 1 Billion. Oder?

Und das heisst dann für dich automatisch auf ein Jahr gesehen Billionen (plural) ?


Es geht nicht darum, ob ein Bankrun gerechtfertigt war oder nicht. In dem Moment wo er stattfindet ist er sofort gerechtfertig.

Selbst wenn ein Bankenrun stattfindet ist er noch lange nicht berechtigt.

Es geht darum, das Steinmeier und Merkel gelogen haben als sie sagten, das Geld sei sicher. Das war es nicht und das wussten sie und das hat Steinbrück auch zugegeben.

Das Geld war sicher,und ist es auch heute noch.
Es war nur nicht möglich das Banken alles Geld in kurzer Zeit flüssig machen konnten.Das lag aber nicht daran dass das Geld nicht sicher war sondern daran dass es in kurzer Zeit nicht so zur Verfügung stehen kann.

Das Problem ist das Bankkunden nicht in kürzester Zeit alle ihre Einlagen zurück fordern können,weil die Gelder in der Wirtschaft völlig verteilt sind.
Das Problem ist der kurze Zeitraum.Das geht eben nicht,dennoch sind die Spareinlagen sicher.
Wenn die Banken reihenweise crashen? Wie können die Spareinlagen dann sicher sein?

Die Banken in Deutschland sind ja nicht reihenweise gecrasht,und es drohte ja auch kein allgemeiner Crash.
Du baust hier ein Szenario auf.Die Banken wo die meisten Leute ihr Geld anlegen sind die Sparkassen in Deutschland und die Deutsche Bank.
Beide sind völlig aus dem Schlamassel rausgekommen und ihnen hätte nur ein Crash gedroht wenn es einen allegmeinen Bankenrun gegeben hätte.

Ich bin offensichtlich besser informiert als Du.

Du bist nicht besser informiert,sondern du suchst nur die Informationen herraus die dir passen um ein verfälschtes Bild darzustellen.

Ich will jetzt mal auf den Punkt kommen:
Staaten haben sich verschuldet.
Das Geld für das sie sich verschuldet haben haben sie ausgebeben.
Für diese Schulden haben sie Leistungen bekommen.Reale Leistungen haben sie dafür bekommen,die sie dann weiter gegeben haben.
Ob Strassenbau,Löhne für Beamte,Waffen für die Bundeswehr oder soziale Leistungen an das Volk.Es mag sein dass dieses Geld aus dem Nichts entstanden ist,aber es diente dem Staat und der Staat hat dafür reale Werte bekommen und hat sie weiter gegeben.
Der Staat steht somit in der Schuld.Der Staat steht aber letztlich nicht in der Schuld von Banken sondern derer die ihm,dem Staat,dafür Leistungen erbracht haben.
Ich habs in unserer Diskussion schon parmal geschrieben: Der Staat der sich verschuldet hat,hat das Geld ausgegeben und Leistungen dafür erhalten.
Was soll deiner Meinung geschehen? Alle Schulden von Staaten einfach auf 0 machen,und somit diejenigen die dem Staat Leistung erbracht haben enteignen,so das sie nichtmal für einen Apfel und ein Ei etwas geleistet haben?
Das Problem ist nicht das Geldsystem,das Problem sind auch nicht Banken,das Problem sind Staaten die sich verschulden.
Die Staaten mussten sich nicht verschulden,niemand hat sie dazu gezwungen,auch das Geldsystem hat sie dazu nicht gezwungen.
Letzteres wäre nur eine billige Ausrede.
 
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