Obdachlose ins Eigenheim aufnehmen

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In seinen eigenen Wänden kann jeder machen was er/sie will. Ich würde in meinem privaten Bereich kein Obdach geben wollen, wo ich den Alkohol schon mit einkalkuliere.

Da würde ich für mich persönlich versuchen eine andere Form der Hilfe zu finden. Was aber nicht bedeutet dass die Aufnahme von Obdachlosen falsch ist.

Nur finde ich es völlig falsch so zu tun als seien Menschen egoistisch, die dies nicht wollen. Es ist sicherlich nicht richtig Menschen jedweder Coleur in eine bestimmte Schublade zu stecken. Selbstverständlich sind nicht alle Obdachlose kriminell. Ich finde aber auch die romantische Verklärung vom nächstenliebenden Obdachlosen genauso wenig gültig.
 
Es sind immer Einzelpersonen, die einen Anfang machen und soziales Wirken beginnen.
Beispiel Cecile Corti im heutigen Kurier vorgestellt:

http://kurier.at/politik/inland/wer-will-schon-mit-besoffenen-zu-tun-haben/79.738.618

Und wenn Ente das so machen will, ist es seine Sache und ich finde es mutig.
Dass es nicht jedem gegeben ist sowas zu machen, ist schon klar, doch wenn sich jemand dazu entschließt, sollte man es weder schön reden noch mies machen.
Pro und Kontra sachlich auflisten, und ich denke das war der eigentliche Grund dass Ente dieses Thema zur Sprache bringt.
 
Color4heart schrieb:
Klar, geb ich dir recht!
Das eine schliesst das andere nicht aus, man kanns
Aber auch provozieren!

Obdachlosen-Themen beinhalten sehr viel Angstpotential. Tabuthema, mit "solchen Leuten" will man nichts zu tun haben, die sollen aus jeglichem Blickfeld verschwinden.
Warum glaubst du, dass "man" etwas provoziert? Diebstahl? Gewalt? Es sind innere Ängste, die Barrieren bauen. Sonst nix. Wie gesagt, Gewalt passiert auch unter ""normalen"" Bürgern. Wenn du Pech hast, triffst du eines Tages deinen Nachbarn, der bisher immer nett und freundlich zu dir war, im Stiegenhaus, und er schlägt mit dem Besenstiel auf dich ein.

Natürlich kann/muss/soll nicht jeder Obdachlose aufnehmen. Und wenn jemand (wohl die übergrosse Mehrheit) sagt "will ich nicht haben", ist das völlig in Ordnung. Nur Obdachlose generell in eine ganz bestimmte Ecke zu drängen und dann so zu tun, als wäre das lediglich Vorsicht und Schutz für seine Familie, da stellen sich meine Nackenhaare auf.

Edova schrieb:
Es sind immer Einzelpersonen, die einen Anfang machen und soziales Wirken beginnen.

:thumbup:

Huata schrieb:
Ich kann die Beweggründe der TE nachvollziehen.
Weil ich schon oftmals den gleichen Gedanken hatte.

Geht mir genauso. Auch ich habe ähnliche Gedanken, sprich eine Vision. Und die werde ich auch in die Tat umsetzen, wenn die Örtlichkeit dafür gegeben ist.

Obdachlose sind kein Abschaum der Gesellschaft, sondern Menschen mit einer Geschichte, mit Schmerz, mit entsprechenden Gefühlen. Und sie haben (sorry) verd. nochmal genauso Würde verdient, wie alle anderen. Traurig genug, dass es in einem Sozialstaat wie Österreich Obdachlose gibt, die auf der Strasse leben (müssen), wo so viele Wohnungen leer sind. Ich finde das beschämend. Und ich finde auch den Begriff "Notschlafstelle" beschämend und entwürdigend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch keine Obdachlosen aufnehmen...allerdings frag ich mich...in Anbetracht der Tatsache, daß man den? Threadersteller hier ja häufiger in divervsen UFs liest...und davon ausgehend, daß er? im real life ähnlich drauf ist...wer zieht da denn freiwillig ein? Dann doch lieber Wiese gehn und Gras fressen...


Sage
 
...wo warst du denn schon mal in gefahr, wie hast du gehandelt?
Mehr als einmal draußen in der Natur in Lebensgefahr (Meer, Flüsse, Berge und Fjell im Hohen Norden), aber das ist hier wohl nicht gemeint.
Ansonsten Typen in der Stadt, die eine Schlägerei provozieren wollten (hat nicht funktioniert), aggressive Bettler, die sich gegen einen drängen (da ist mal einer ein paar Meter weit geflogen : Ich kenne diese faulen Taschendiebtricks dieser Banden), mehrfach andere an der Wohnungstür, die versuchten in die Wohnung zu kommen (und als sie meine Hunde anschlagen hörten, unter Flüchen blitzartig das Weite suchten, ohne daß ich Maßnahmen ergreifen mußte), etliche Einbruchsversuche (hat nicht funktioniert wegen der Hunde), 6 Autoaufbrüche (lt. Polizei Beschaffungskriminalität von Junkies), jede Menge Versuche, mich auszunehmen (hat nicht funktioniert). Halt das übliche, leider "normale" in einer Großstadt...

Meine Lebenserfahrung ist: Ohne Ausnahme jeder, der mir mit "du mußt sozial sein" oder mit "Solidarität" kam, hatte nur eines im Sinn, nämlich mich anzuschnorren oder gleich auszunehmen. Das ist mit mir nicht zu machen und das prägt.

Noch einmal: Was die "Ente" macht, ist seine Sache, solange damit nicht unfreiwillig andere konfrontiert werden, und ansonsten faßt Color4heart meine Position ganz gut zusammen:
"Achtung, Vorsicht, unterschätze nicht und dies mit guten Arrgumenten
Ergo begründet!!!!"


Das Problem ist in dieser Gesellschaft mehr und mehr, daß jemand der ausschließlich auf familiärer Basis denkt (imho die natürlichste Sache der Welt seit Abermillionen von Jahren!), gleich als antisozial hingestellt wird, weil er nicht das, was er besitzt, mit vollen Händen "unters Volk" wirft. Da ist mir zuviel Gutmenschendenken im Spiel.

Und damit soll's auch genug sein. Das wird mir zu politisch. Ich hätte mich zu diesem Thema gar nicht äußern sollen. Mein Fehler...

LG
Grauer Wolf
 
sage schrieb:
Ich würde auch keine Obdachlosen aufnehmen...allerdings frag ich mich...in Anbetracht der Tatsache, daß man den? Threadersteller hier ja häufiger in divervsen UFs liest...und davon ausgehend, daß er? im real life ähnlich drauf ist...wer zieht da denn freiwillig ein? Dann doch lieber Wiese gehn und Gras fressen...

Das steht dir doch frei... :rolleyes:

Abgesehen davon denke ich, dass das ein dickes, fettes Vorurteil deinerseits ist - von philosophisch/esoterisch angehauchten Texten hier im Forum gleich auf den ganzen Menschen zu schliessen.
 
Ich würde grundsätzlich keine Fremden bei mir nächtigen lassen, keine Obdachlosen, keine Flüchtlinge, keine gestrandeten Touris oder wen auch immer.

Wäre ich mit diesen Menschen bekannt/befreundet, wäre das natürlich überhaupt keine Frage, aber dann gäbe es in meinen Augen auch keinen Grund das irgendwo öffentlich zu thematisieren.

Die Ente hat alle 5 Min. irgend eine andere Idee, wie sie ihrem Leben Sinn geben könnte .... und sie hat sich zu diesem Thema nicht mehr geäußert.

Sich hier gegenseitig zu beschimpfen halte ich für wenig konstruktiv. Wer meint sowas ist ne tolle Idee, soll bitte selbst Räumlichkeiten/Betten zur Verfügung stellen, und wem Fremde im Haus eher Unbehagen bereiten soll es lassen. Da ist keiner "besser" oder "schlechter" als der andere.

Die allermeisten unserer "ach so sozialen" Mitmenschen reden einfach nur.

R.
 
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Meine Erfahrung ist, das meistens die Armen das größere Herz haben.

Meine Erfahrung in jungen Jahren, wo ich naiv immer mal Leute bei mir aufnahm, die keine Bleibe hatten, sind gegenteiliger Natur. Erfahrung mit versiffter Bude, Ungeziefer und letztendlich auch Diebstahl. Sprich ich hatte einige Male immer den Schaden und durfte dann sehen, wie ich mit den meinen damals begrenzten Mitteln wieder behob.

Mein Dad ist fast lebenslang Alkoholiker, der war privat einfach untragbar und zuletzt auch obdachlos, nicht mal ein Pflegeheim wollte ihn aufgrund der Suchterkrankung aufnehmen. Schlicht, weil es dort nicht die Möglichkeit gibt wen 24 Stunden persönlich zu betreuen, damit der die Bude nicht abfackelt, weil er meint im Bett zu rauchen wäre ok und auch ohne Alk völlig uneinsichtig ist.

Inzwischen wurde er dann so krank, dass diese Gefahr nicht mehr besteht, da er eigenständig nicht mehr herumlaufen kann. Seitdem ist er wieder im Pflegeheim. Es ist traurig, dass er dort letztendlich auf seinen Tod wartet, andererseits hatte er zig Hilfsangebote bekommen, seine Eltern hatten ihm ihr Leben lang die Wohnung bezahlt, es gab Entzugsangebote, Psychotherapieangebote... aber mein Dad wollte sich nicht helfen lassen.

Und ein solcher Mensch kann eine ganze Familie so sehr belasten, dass es unerträglich ist.

Aus meiner Sicht brauchen Menschen, die schon lange auf der Straße leben und Suchtprobleme haben, eine wirklich professionelle Rundumbetreuung. Und sie müssen ihr Leben wirklich verändern wollen. Und das können Privatpersonen schlicht nicht leisten ohne selbst Hilfe zu erhalten.

Was Mutter Theresa anging, die hat Sachen abgezogen wie z.B. neue Matratzen für die Armen lieber den Helferinnen zukommen lassen, da die Bedürftigen die eh versifften und es das nicht wert war sie ihnen zu geben. Und die Bedürftigen in ihren Spitälern durften weiter im Siff liegen. Oder das ihnen Schmerzmittel vorenthalten wurden. Soweit dazu wie nett sie war...

LG
Any
 
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