Nutzt ihr Sensitivität/Empathie/Hellfühligkeit/Hellsichtigkeit beruflich?

Sensitiv gefällt mir persönlich tatsächlich viel besser... sagen aber immer noch viele sensibel. :)

Und was meinst du nun mit *abgeklärt*?

Ok, sensitiv , ich werds mir merken , lern jo gern dazu :).
Mit abgeklärt meinte ich nix anderes als du - Themen bearbeitet oder aufgearbeitet zu haben.;) irgendwann ensteht da mE. eine Abgeklärtheit vielleicht besser gesagt ,...eine Gelassenheit mit Problemen , Situationen anders umzugehen als noch zu einer Zeit da vieles unbearbeitet war.

LG Asaliah:)
 
Werbung:
Ok, sensitiv , ich werds mir merken , lern jo gern dazu :).
Mit abgeklärt meinte ich nix anderes als du - Themen bearbeitet oder aufgearbeitet zu haben.;) irgendwann ensteht da mE. eine Abgeklärtheit vielleicht besser gesagt ,...eine Gelassenheit mit Problemen , Situationen anders umzugehen als noch zu einer Zeit da vieles unbearbeitet war.

LG Asaliah:)

2x Danke. Einmal fürs neue Wörtchen in deinem bereits umfangreichen Schatz und dann für die Erläuterung. Hab ich jetzt verstanden. :)
 
Ich würde gerne wissen, wer von euch seine Empathie/empathischen Fähigkeiten/Sensitivität/Hellfühligkeit/Hellsicht nutzt, um Menschen professionell zu helfen.

Es ist der Glanz in den Augen des Gegenübers der entsteht, der berührt mein Herz, lässt es übergehen...

Ja, ich lebe und nutze meine Gaben, bin Ausdruck dieser Geschenke.

Meine "Art", dem Leben DANKE zu sagen.

herzenstueren
 
Liebe Asaliah,
danke für deine Antwort! Die Wertschätzung - das finde ich super, und das fühlt man auch bei deinen Worten finde ich. Und auch das:

Ich kenne Menschen in helfenden Berufen, die in ein Burnout geraten sind , weil sie sich alles zu sehr zu Herzen nahmen , nicht abschalten konnten und ebenso litten wie die besagte Person. Sie konnten dann im Endeeffekt nicht helfen, und sie luden ihre Probleme dem Hilfsbedürftigem auf , das ist natürlich nicht hilfreich für beide .

..hat in meinen Augen mit Wertschätzung zu tun, weil echte Wertschätzung auch die Probleme und Zustände des anderen respektiert und sich weder drüberstellt noch sie ihm entreißt.

Liebe Grüße, Irene
 
liebe irene,

nur der neugierde halber: warum eigentlich? ist es zu viel? und wie machst du das genau? ich bin ab und an etwas genervt, wenn mir ungefragt informationen in der ubahn oder auf der straße zufliegen, wie ein hintergrundrauschen. dann dichte ich auch etwas besser ab, aber es bleibt immer noch ein rinnsal übrig, das ich nicht abschalten kann.

lg
lilith

Liebe Lilith,
erstens weil ich früher schlecht damit umgehen konnte und zweitens, weil ich der Meinung bin, es geht mich auch gar nichts an :)
Die lange Version: in meinen 20ern war ich depressiv und mußte manchmal in Wien aus einem Lokal raus, weil ich es dort nicht aushielt, und ich dachte natürlich, ich sei gestört. Dann hat mir einer meiner Lehrer mitgeteilt, ich sei hellfühlig und würde die Gefühle der anderen spüren und für meine halten. Das war wie eine Offenbarung. Natürlich war auch bei mir selber damals noch genug im Argen, was ich in vielen Jahren aufgearbeitet habe. Und ich hab dann in vielen Jahren gelernt, zu fühlen was ich bin, also zu mir gehört, und im Privaten fast dicht zu halten, erstens, weil es eh nicht hilft, wenn ich die Gefühle des anderen übernehme - das war also das erste, was ich lernte. Und zweitens bin ich der Meinung: es geht mich nichts an. Wer bin ich, dass ich rumlaufe und intime Dinge bei anderen spüre. Das mein ich jetzt aber nicht bös oder vorwurfsvoll, ich empfinde es halt so.
Ich sollte vielleicht dazusagen, dass ich, wenn ich "aufmache" den Grundschmerz des Menschen fühle, Bilder sehe, sozusagen seine Grundhaltung dem Leben gegenüber empfange. Das geht dann auch sehr ins Detail. Und das mache ich jetzt nur, wenn ich auch gefragt werde, also in Form von bezahlter Arbeit in meiner Praxis oder wenn mich jemand privat um Rat und Hilfe fragt.
Privat fühle ich, wenn jemand nicht ganz ehrlich ist oder voller Aggression ist und es nicht zeigen möchte, usw. aber das spürt ja jeder in unterschiedlicher Intensität, denk ich mir.
Wie ich das genau mache: ich glaub ich hab im Lauf der Jahre gelernt, so gut bei mir zu sein, dass ich nicht in die Resonanz mit anderen gehe, auch wenn ich sie wahrnehme. Und gleichzeitig zu achten, dass jeder so sein und fühlen darf, wie er will. Dadurch will ich keinen mehr retten, sozusagen :) Früher wollte ich immer helfen, weil ich meinen eigenen Schmerz noch nicht verdaut hatte. Ich glaube es ist diese Grundhaltung, dass alles gleich viel wert ist und gleich viel Daseinsberechtigung hat, gesund ist nicht besser als krank - heißt, jeder darf wie er will - die das bewirkt hat. Ich weiß es aber gar nicht genau, es hat sich im Laufe der Zeit so entwickelt.
Lange Antwort auf eine kurze Frage :D

Liebe Grüße, Irene

P.S.: bitte jetzt nicht das übliche "Du bist nicht hellfühlig, weil...." Es ist mir vollkommen egal, wie man das nennt, was ich bin. Danke!
 
glaub ja, viele `emphatischen Fähigkeiten` gehen genau dann verloren, wenn

man meint professionell helfen, heilen oder was auch immer zu können. Wenn

ich mein Gegenüber als gleichwürdig erkenne, werde ich kaum spüren, dass

es meine Stärke oder was auch immer ist, die verändert, wiewohl sich vieles

ändern kann.

Liebe Nelly,
was spricht dagegen, eigene Fähigkeiten so einzusetzen, dass sie anderen helfen?
Nicht jeder, der in einem helfenden Beruf arbeitet, glaubt, besser zu sein. Du schmeißt da zwei Sachen in einen Topf. Man kann auch einfach die eigenen Fähigkeiten nutzen, ohne sich für wertvoller oder besser als der Klient zu halten.
Wenn jemand gleich in der ersten Sitzung wahrnehmen kann, was das Grundproblem ist, spart das dem Klienten Zeit und Geld und schafft viele Möglichkeiten. Und dann muss das Vertrauen passen: der Klient muss das Gefühl haben, hier bin ich richtig, hier kann ich vertrauen. Ich glaube nicht, dass das der Fall wäre, wenn ich von oben herab auf den Klienten runterschau.

Liebe Grüße, Irene
 
Ich glaube nicht, dass das der Fall wäre, wenn ich von oben herab auf den Klienten runterschau.

Liebe Grüße, Irene

Das wäre wünschenswert, aber leider sagt mir meine Erfahrung etwas anderes. Gehört zum Beschwerdebild z.B. devotes Verhalten, kann das leicht mit einer Vertrauensbasis verwechselt werden.
:)
 
Werbung:
Das wäre wünschenswert, aber leider sagt mir meine Erfahrung etwas anderes. Gehört zum Beschwerdebild z.B. devotes Verhalten, kann das leicht mit einer Vertrauensbasis verwechselt werden.
:)

lol
Prinzipiell hast du recht, aber wenn ich mich hellfühlige Therapeutin nenne und devotes Verhalten mit Vertrauensbasis verwechsle, dann sollt ich vielleicht mal was bei mir hinterfragen :D

Ich hab ja auch nur über MEINE Einstellung gesprochen, nicht über die des Klienten, weil nur die zählt. Ich habe viele Klienten, die mich anfangs auf ein Podest stellen. Und da kann ich 100mal sagen, meine Fähigkeit ist nicht besser als irgendeine andere, und jeder hat was, was er gut kann - das nutzt nix. Ich geh so damit um, dass ich mich viel über mich selber lustig mache und Dinge erzähle, die mir passiert sind (ich arbeite hauptsächlich mit Seminaren, da hat das Platz). Der Kern meiner Arbeit ist: du bist perfekt, wie du bist, und ich helfe dir dabei, das Blockierende in deinem System zu lösen, in dem wir es bearbeiten und integrieren, sodass dein Licht fließen kann. Nicht weil ich besser bin als du, sondern weil ich die Energien wahrnehme und es selbst schon bei mir so gemacht habe (selber oder mit Hilfe anderer). So wie ein Fliesenleger Fliesen legen kann und ein Installateur Rohre frei macht.

Wenn jemand sich devot verhält und mir so überhaupt nicht auf den Pfad zu seinem Selbstwert folgen will, dann bleibt er nicht lange bei mir. Ist mir aber noch nicht passiert, die Regel ist eher, dass die Menschen aufblühen.

Wer sich in der Regel nicht lange bei mir hält sind Menschen, die auf der Licht-und-Liebe-Welle schwimmen und ihre Schatten ausklammern.

Liebe Grüße, Irene
 
Zurück
Oben