Nutze den Tag...

LoneWolf

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...als ob`s dein Letzter wäre.

Es gibt Menschen in der Lebensmitte, die sind voller Optimismus, Vitalität, Lebensfreude und positiven Gedanken. Sie freuen sich schon auf die Urlaubsreise, die in wenigen Tagen angetreten werden soll und legen sich hin, wie jede Nacht, ohne Symptome, ohne ersichtliches Anzeichen von Krankheit, schlafen ein und wachen am nächsten Morgen einfach nicht mehr auf. Alle Versuche des Partners, den Verstorbenen zurückzuholen scheitern. Der Mensch wurde einfach und völlig unerwartet abberufen und die Hinterbliebenen blicken verständnislos und stumm. Einen derartigen Abgang kann man nicht verstehen, den kann man nur hinnehmen. Und die einzige Lehre die ich daraus ziehen kann: Schließe Frieden mit Allem und mit Allen und lebe jeden Tag in vollen Zügen, gerade so, als ob`s dein Letzter wäre.
 
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...als ob`s dein Letzter wäre.

Es gibt Menschen in der Lebensmitte, die sind voller Optimismus, Vitalität, Lebensfreude und positiven Gedanken. Sie freuen sich schon auf die Urlaubsreise, die in wenigen Tagen angetreten werden soll und legen sich hin, wie jede Nacht, ohne Symptome, ohne ersichtliches Anzeichen von Krankheit, schlafen ein und wachen am nächsten Morgen einfach nicht mehr auf. Alle Versuche des Partners, den Verstorbenen zurückzuholen scheitern. Der Mensch wurde einfach und völlig unerwartet abberufen und die Hinterbliebenen blicken verständnislos und stumm. Einen derartigen Abgang kann man nicht verstehen, den kann man nur hinnehmen. Und die einzige Lehre die ich daraus ziehen kann: Schließe Frieden mit Allem und mit Allen und lebe jeden Tag in vollen Zügen, gerade so, als ob`s dein Letzter wäre.

Ja, das ist auch mein Credo, seit ich zwei sehr wichtige Menschen, nämlich meinen Mann und meinen Sohn, auf solch plötzliche Weise verloren habe.

Ich weiß zwar heute nicht, was mir "lieber" gewesen wäre: einem langen Leiden zuschauen zu müssen (und wohlvorbereitet Abschied nehmen zu können), oder von einem Tag auf den anderen mit der Tatsache zurechtkommen zu müssen....
Für meine beiden wars ein schneller und hoffentlich schmerzloser Tod. Und das war mir dann doch auch wichtig.

Ja, man denkt oft, man hätte noch SO viel Zeit...macht Pläne, denkt sich die Zukunft aus...(wir haben 2 Tage vor dem Tod meines Mannes noch einen Urlaub gebucht...), und dann .....kommt alles doch ganz anders.

Ich mache keine großen Pläne mehr, lebe JEDEN Tag, und das intensiver als jemals zuvor in meinem Leben.
Ich bin dem Schicksal, oder wie man das auch nennen mag, dennoch sehr dankbar. Ich sehe das Leben heute mit ganz anderen Augen, nehme nichts mehr so wichtig. Was mich früher furchtbar aufgeregt hat, geht mir heute irgendwo vorbei.
Es zählen einfach ganz andere Dinge.

Ich würde sagen, dass ich erst jetzt wirklich LEBE!


Schönen Sonntag Euch allen!
Sunny
 
Grad wieder gelesen ... während er denkt: dieses habe ich verwirklicht und jenes habe ich verwirklicht,
jenes will ich verwirklichen und dieses will ich verwirklichen; stirbt er jäh. (aus der Gita)
 
Bei mir war es nicht soo extrem, aber ich hatte vor Kurzem eine recht ungünstige Verdachtsdiagnose.
Nach weiteren Untersuchungen kam Entwarnung.
Sowas betrifft sonst immer andere, und da bedauert man es sehr...trotzdem ist es für einen selber irgendwie nicht zutreffend.

Mir hat es gezeigt, wie schnell sich das Blatt wenden könnte, und nichts ist mehr, wie es war.

Ich habe beschlossen, mein Leben nicht mehr zu verwarten..mehr als die Hälfte ist eh schon vorbei. :D
Und da bin nun ich in kleinen Schritten auf dem Weg.
Manchmal gehts erstmals ein Stück rückwärts. ;)

LG Mondin
 
Ja, ich schreib das natürlich nicht nur so aus einer Laune heraus, hab es erst vor wenigen Tagen wieder erlebt. Eine alte Freundin, so alt wie ich, 50 eben, und ausnahmsweise mal keine Alkoholikerin, in der Nacht vom Neunzehnten zum Zwanzigsten einfach fortgeflogen, wie plötzlich abberufen, ohne sichtbare Anzeichen von Krankheit und nicht die Spur gezeichnet vom Tod, im Gegenteil, voller Lebensmut, Optimismus und Vorfreude auf den Urlaub. Mein Erstaunen kann ich in Worte nicht kleiden. Und nicht nur mir gehts so, denn da hätte keiner im Umfeld damit gerechnet. Da wurde mir mal so richtig bewusst, an welch seidenem Faden das Leben hängt, selbst wenn man sich halbwegs gesund wähnt.
 
jeder tote erinnert an die eigene sterblichkeit ...
meditieren bedeutet ...lebendig sterben ...
dann weiss ich ...dass das nicht nur traurig ist ...aber natürlich sehr wohl sein kann...auch schockieren kann ...klar
 
Ja, ich schreib das natürlich nicht nur so aus einer Laune heraus, hab es erst vor wenigen Tagen wieder erlebt. Eine alte Freundin, so alt wie ich, 50 eben, und ausnahmsweise mal keine Alkoholikerin, in der Nacht vom Neunzehnten zum Zwanzigsten einfach fortgeflogen, wie plötzlich abberufen, ohne sichtbare Anzeichen von Krankheit und nicht die Spur gezeichnet vom Tod, im Gegenteil, voller Lebensmut, Optimismus und Vorfreude auf den Urlaub. Mein Erstaunen kann ich in Worte nicht kleiden. Und nicht nur mir gehts so, denn da hätte keiner im Umfeld damit gerechnet. Da wurde mir mal so richtig bewusst, an welch seidenem Faden das Leben hängt, selbst wenn man sich halbwegs gesund wähnt.

Ich weiß jetzt nicht, was ich schreiben soll,...aber nix schreiben, geht auch nicht....das ist sicher für alle, die ihr nahestanden heftig.

Laß dich mal drücken, wenn du willst. :umarmen: Mondin
 
Als letztes Jahr Sue starb, da bin ich emotional selbst in ein schwarzes Loch gefallen und konnte nichts anderes tun als saufen. Leider. Das ist in dem Fall jetzt gar nicht so, dass mich die Erschütterung so derart zu Boden werfen würde, wie letztes Jahr. Das Nahverhältnis war ein anderes. Es ist viel mehr ein Erstaunen und Wundern in mir, weil so etwas hab ich noch nicht erlebt, dass einer ohne Anzeichen so einfach und vollkommen unerwartet stirbt. Noch nie hab ich den Wert des Lebens an jedem einzelnen Tag so klar gesehen wie heute.
 
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Carpe Diem! Auch wenn wir wissen, dass es jeden Tag AUS sein kann, tun wir das nicht. Zuviel Selbstverständlichkeit und Ellenbogenmentalität schleicht sich in jeder Sekunde ein. Die, die leben, müssen das einfach tun. Das ist sozusagen Pflicht der Lebenden.

Befreit von ähnlichem Schicksal sind wir dennoch niemals. Niemand. Und das beruhigt mich zutiefst. Im Tod sind wir alle gleich. Ich hab aus dem Tod schon viel lernen können. Für mich isser eh nur ein Traum. Das hab ich beschlossen :) Einfach Dinge im Leben leichter nehmen. Am Tag des Todes ist eh alles hinfällig. Ausgehaucht. Six feed under. Carpe Diem!

Kisses to all of you! Enjoy every second!

:umarmen:
v-p
 
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