Ich kenn sogar die Gründe. Ich kenn auch die Theorie. Mit der Umsetzung der Praxis happert es eben. Die Ängste kommen auch nur sobald mein Herz berührt wird, ich Gefühle zulasse. Davor bin ich stark und cool. Aber widerum im Herzen unerfüllt und einsam. Ach ist doch alles n Teufelskreis!
SEI das kleine, schwache Mädchen, was Angst hat.
Mir kommt das sehr bekannt vor, was du schreibst, nicht fühlen wollen....Angst davor, verletzt werden zu können und sich genau damit selbst schon einsperren. Sich selbst verletzten im Grunde.
Ich kann nur von mir sprechen, ich habe Tage, Wochen hinter mir, wo ich regelrecht Angstattacken hatte. Sie überkamen mich einfach, wie aus heiterem Himmel. Ich habe erkannt, dass genau dann, wenn der Körper sich bei mir meldete, es ein Versuch von mir war, ein Teil von mir abzuschneiden, zu ignorieren und je mehr ich das tat, je höher und schneller stieg die Angst durch den ganzen Körper, als ginge es um dein Leben, als würde jemand deine Existenz bedrohen und um dich rum ist rein NICHTS, keine Gefahr, weit und breit niemand. Also setzte ich mich, egal wo ich war einfach hin und ließ innerlich sein. Ohnmacht ließen dann meist die Tränen in mir aufsteigen und ich weinte. Ich hab so viele Tränen geweint und mit jeder Träne wurde ich leichter, mit jeder Tränen ließ ich die Vergangenheit ruhen und trat einen Schritt mehr INS Leben, in mein Leben. Jeden Tag, ich gehe einfach und bin aufmerksam mir selbst gegenüber. Mir hilft auch immer viel frische Luft, weil ich durch das Ein-/und Ausatmen eine gewisse Freiheit spüre und mein Körper sich entspannt.
Es gab Tage, da habe ich gedacht, ich trauer ich um ein ganzes Leben von der Schwere her. So sie sich wieder meldet, nehme ich sie willkommen an und mache ihr die Tür auf, nimm sie im arm, gewehre ihr eine Ruhepause bei mir, bis sie wieder weiterzieht.
Ich fange auch langsam an zu schätzen, wenn es keine Höhen und keine Tiefen in meinem Leben sich abzeichnen, wenn es einfach still ist. Sehr magische Momente.
Ich weiß auch um den Mut, sich dieser Trauer zu stellen und auch diesen Ängsten, aber es gibt nur den einen Weg.