Nur für den Fall, dass eine(r) behauptet, es hätte ihm/ihr niemand gesagt:

Ich sehe Du hast es verstanden.

Ich habe in meinen Worten dasselbe ausgedrückt.

Da ich mich um Worte und deren Bedeutung bemühe, ist von meiner Warte aus gesehen, der Begriff "objektiv" irreführend und ein Stolperstein, der zu Mißverständnissen führt. Ich bemühe mich, nicht eine Realität hinter einem Wort zu verstecken, weswegen ich auch unglücklich darüber bin, dass ständig neue Worte eingeführt werden (um einen sich ein wenig ändernden Sachverhalt auszudrücken), statt sich die Mühe zu machen, es in verständlichen Worten rüber zu bringen.

Das, worum sich jede Wissenschaft bemüht, ist einen Maßstab für Reproduzierbarkeit, also das Wiederholen der selben Handlung, zu finden und im besten Fall geht das Bemühen dahin, diese Handlung für jeden wiederholbar zu machen - im schlechtesten Fall wird die Wiederholbarkeit nur wenigen offenbart - nicht weil andere nicht in der Lage wären, sondern weil man es einfach nicht will, oder auch nicht ehrlich ist.

Da unter dem Denkgebäude der Objektivität aber immer mehr völlig subjektive Gedanken und Handlungen angreichert werden, müssen sich die Wissenschaftler, die sich um Objektivität = Wiederholbarkeit, Stabilität, Sicherheit, bemühen leicht bis schwer verarscht vorkommen, denn es geht gleichzeitig um Geld, Macht, Ruhm, Ehre, Glamour etc. - was aber völlig subjektive Ideen sind - die nicht einmal offenbart werden.
Du vermischt hier zwei völlig unterschiedliche Dinge - nämlich einerseits den praktischen Alltag von Wissenschaft und andererseits die Wissenschaft und ihre Ergebnisse als solche.

Die Ergebnisse der Wissenschaft müssen objektiv nachvollziehbar sein, und deswegen ist Wissenschaft objektiv und durch diese Objektivität erfolgreich. Aus welchen Gründen Wissenschaftler an dem arbeiten, was sie tun, welche persönlichen Ziele sie verfolgen usw usf - all das ist eine andere Sache.

Fakt ist: Die Wissenschaft ist bis heute höchst erfolgreich - tatsächlich wird sie täglich noch erfolgreicher und effizienter. Der durchschnittliche Mensch bekommt davon aber gar nicht mehr viel mit, weil die heutigen Ergebnisse für den Durchschnittsbürger kaum noch (einfach) zu verstehen sind - oder wieviele Leute, die du auf der Straße triffst können dir aus dem Stand erklären, was es mit dem Higgs-Boson auf sich hat?
 
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Was hast Du dann gegen Doppelblind, was eben diverse Effekte, die ein falsches Ergebnis produzieren können, minimiert. Dass damit auch noch Irrtümer möglich sind, ist jedem medizinischen Wissenschaftler bekannt. Dazu muss man sich nur einmal mit Statistik auseinandersetzen, um das zu verstehen.

Ich habe nichts gegen Doppelblind.
Sind prinzipiell gute Ansätze.

Die Problematik besteht einmal darin, dass man sich in eine - sagen wir es nett - annähernd Sackgasse manövriert hat, weil man einzelne Punkte durch z.B. so genannte zufällige Verteilung extrem teuer und kompliziert gemacht hat, wobei ich die Idee, die dazu geführt hat - nämlich die offensichtlich subjektive Wahl des Versuchsleiters zu minimieren - unterstütze. Weiters ist die Verwaltung und der Ort der Doppelblindversuche nahezu immer im universitären Umfeld, was gewisse Risiken - biologisch ausgedrückt: "Inzest" - in sich birgt. Andererseits werden Doppleblindversuche, die nicht im universitären Umfeld stattfinden besonders kritisch beurteilt - was wiederum sicher seine Richtigkeit hat, denn dann ist ja der mögliche Einfluß anderer Interessengruppen, seien es Firmen oder Glaubensgemeinschaften besonders groß. Etc.

D.h. es gibt sicher eine große Anzahl Doppelblindversuche, die uns sehr viel weiter gebracht haben. Es wäre allerdings günstig, die Methodik zu erweitern und zu verfeinern gleichzeitig und dabei einen Weg zu finden, wie der finanzielle Druck von Doppelblindversuchen genommen werden kann.

Am Beispiel von Fehdor ist sichtbar, woran es in Grenzwissenschaften mangelt: zum ersten oft in der Stellung einer systematischen Diagnose - wie in den Naturwissenschaften seit vielen hundert Jahren - braucht es eine Begriffsklärung. Dann braucht es - siehe Link http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...raeume-als-korrektiv-zum-alltag-12133009.html - Reihenuntersuchungen, um überhaupt feststellen zu können, ob und wie ich genügend Probanden für eine Untersuchung gewinnen kann - gerade die Methodik der Auswahl der zu untersuchenden Menschen ist extrem diffizil, aufwendig (damit teuer) und unterliegt den fiesesten Fehlerquellen ... und damit sind wir ja noch lange nicht am Ende dessen, was es alles braucht um einen guten Doppelblindversuch starten zu können ...

Ich gehe diesbezüglich einen völlig anderen Weg, aber ich will über ungelegte Eier nicht reden, d.h. die Planungsphase ist noch lange nicht abgeschlossen und es gibt noch kein Konzept - Grundlagenforschung war immer schon etwas langwieriger :D. Ich denke in Zeiträumen von 20 bis 30 Jahren ...
 
Du vermischt hier zwei völlig unterschiedliche Dinge - nämlich einerseits den praktischen Alltag von Wissenschaft und andererseits die Wissenschaft und ihre Ergebnisse als solche.

Die Ergebnisse der Wissenschaft müssen objektiv nachvollziehbar sein, und deswegen ist Wissenschaft objektiv und durch diese Objektivität erfolgreich. Aus welchen Gründen Wissenschaftler an dem arbeiten, was sie tun, welche persönlichen Ziele sie verfolgen usw usf - all das ist eine andere Sache.

Fakt ist: Die Wissenschaft ist bis heute höchst erfolgreich - tatsächlich wird sie täglich noch erfolgreicher und effizienter. Der durchschnittliche Mensch bekommt davon aber gar nicht mehr viel mit, weil die heutigen Ergebnisse für den Durchschnittsbürger kaum noch (einfach) zu verstehen sind - oder wieviele Leute, die du auf der Straße triffst können dir aus dem Stand erklären, was es mit dem Higgs-Boson auf sich hat?

Läßt sich aber nicht trennen, denn die wissenschaftlichen Ergebnisse lassen sich subjektiv nutzen, somit muß ich bereits am Anfang an das Ende dessen denken, was ich tue und das wird immer subjektiv sein.

Das ist ja meine Rede: Das was mit Objektivität vermischt wird ist, dass das genügen würde und zu trennen wäre von dem ganzen subjektiven Sein, das Mensch heißt - es ist eben nicht zu trennen.

Also gibt es einen nachvollziehbaren Bereich - gerne Objektivität genannt - der aber zu seiner vollen Länge und Breite einschließlich Höhe der Subjektivität unterliegt = praktisch irrelevant.

Das klassische Beispiel: die Kernspaltung mag Erkenntnisse gebracht haben, doch bleiben die reproduzierbaren Ergebnisse und Erfahrungen die der Wissenschaft nützlich sein könnten weit hinter dem Ungemach zurück, das diese Kernspaltung weltweit verursacht - bis heute. Somit hätte eine subjektive Beurteilung der Sache dazu führen können, die Forschung in diese Richtung nicht weiterzuführen. Das Objektive, wie es genannt wird, ist vollkommen vom Subjekt, d.h. dem Mensch abhängig, es steht nicht im luftleeren Raum. Das Objektive ist Spielball des Subjektiven. Folglich ist es alleine das Subjekt, das entscheidet, selbst darüber mit welchem Objekt und mit welcher Objektivität wir uns beschäftigen (wollen).

Wiederum null Punkte für Objektivität. Reines Hirngespinnst.
Ja, sicher, nützlich. Aber das entscheidet alleine der Mensch.

https://www.esoterikforum.at/forum/report.php?p=4141587
 
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Die epistemologischen Kriterien der Wissenschaftstheorie haben meines Erachtens erheblich zur Objektivierung der Wissenschaften beigetragen. Mit Objektivität meine ich stets die kollektive Subjektivität der meisten Menschen. Realität ist für uns das, was die weite Mehrheit der Menschen wahrnimmt und worüber man sich demzufolge einig ist. Eine irreale Wahrnehmung wären demnach z. B. Illusionen (Trugbilder) oder Halluzinationen.

Zu den erkenntnistheoretischen Kriterien gehören für mich z. B. Ockhams Rasiermesser, die Forderung nach prinzipieller Falsifizierbarkeit, der Bezug zur Empirie, die logische Konsistenz, die Reproduktivität.
 
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