voice schrieb:
...
Dies ist eine harte Erkenntnis aber sie hat mir einen großen Teil meiner Rastlosigkeit genommen.
Lieber voice,
so wie du dich an das Thema rangearbeitet hast und das sogar noch mit deinen Eltern weiter bearbeitet hast, so erging es mir auch.
Es fiel auch von mir die große Rastlosigkeit ab. Ich kann jetzt einfach besser leben und das genießen, weil auch ganz viele Ängste aufgelöst wurden und ich innerlich zur Ruhe kommen konnte.
voice schrieb:
Sicher ist das am Ende jedes Köperliche Leben mit dem Tode endet.
Mich würde sehr interessieren wie Ihr dazu steht. Bitte führt aber Eure Gedanken aus und erklärt wie Ihr zu der (Ein-) Sicht gelangt seid.
Mein Weg dahin war ein weiter, der vor über 15 Jahren begann.
Zuerst mein Nahtoderlebnis während dreier Tage im Koma nach einer OP.
Dann meine langjährige Leben-/Liebes-Beziehung zu einem Mann, der an fortschreitender Muskelschwäche (progressive Muskesdystrophie / MD) leidet. Ich habe so stark mitgelitten, dass ich dabei fast vor die Hunde gegangen bin. Bis nach langer Zeit und viel Lernens die Zeit kam, wo ich umschalten konnte, wo ich alles distanzierter und weniger selbst beteiligt geschehen lassen konnte.
Dazu bedurfte es der Trennung von der Beziehung und einer Gesprächstherapie.
Wir sind jetzt die besten Freunde, wobei dieser Erkrankte in der Zwischenzeit auch gelernt hat, für sich selbst zu sorgen und nicht permanent zu jammern sondern die verbliebenen Fähigkeiten zu genießen und sein Leben so zu gestalten, dass es ihm Sinn gibt.
Vor drei Jahren fand ich dann sogar den Mut, eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu machen, wobei hier das Thema "Sterbebegleitung" mit eines der wichtigsten ist.
Auch ganz wichtig auf meinem Weg war und ist mein Kontakt zu Reiki. Ich bin mittlerweile Reikimeisterin und finde darin sehr viel Kraft und geistige Klarheit für mein berufliches und privates Werden.
Inzwischen habe ich mehrere Menschen bis zum Übergang begleiten dürfen, und ich kann nur immer wieder betonen, dass das mehr Kraft zurückgibt, als einem beim Arbeiten genommen wird.
Ich denke, die meisten von uns haben vor allem Angst vor dem Moment des eigentlichen Übergangs, dem Sterben.
Das ist heutzutage unbegründet.
Wer an unheilbarer, schmerzhafter Krankheit leidet, der kann Hilfe beim Schmerztherapeuten bekommen.
Wenn Morphine richtig dosiert sind, kann der Schmerz gut kontrolliert werden und der Patient dabei bis zuletzt völlig klar bei Bewusstsein bleiben und seinen Abschied nehmen und miterleben.
Wer bei einem Unfall unsägliche Schmerzen erleidet, wird bald in Ohnmacht fallen und das Bewusstsein und Schmerzempfinden wird auch abgeschaltet.
Ich kann wirklich nur raten, sich mit Kranken und Sterbenden zu treffen, zu beobachten und für sich festzustellen, dass das sehr bereichern kann - und zwar beide Seiten!
Kann das leider nicht genauer erklären. Man muss es wohl selbst einfach erfahren und erfühlt haben, um es zu verstehen.
Liebe Grüße, Romaschka