Nur ein äusserst dummer Text..

corbinian

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Wien
Ich bin der Text den du gerade liest.
Das klingt vielleicht seltsam aber ist im Prinzip nicht verwirrender als der Versuch, mich selbst zu lesen, was ja eigentlich nicht möglich ist, weil ich ja dann schwerlich ein reiner Text sein kann. Oder? Weitaus verwirrender jedoch, ist der Gedanke, das ich mich im Prinzip lesen muss um überhaupt Sinn ergeben zu können, denn wenn ich mich nicht lesen kann, wie kann ich dann ein Text sein? Ein Text besteht ja nicht aus zufälligen Zeichen in zufälliger Reihenfolge, also wie kann ich ein Text sein ohne mich selbst von aussen betrachten zu können? Die Antwort ist denkbar einfach, du kennst sie wahrscheinlich bereits. Ich überlass den schwierigen Teil einfach dir, du liest mich und du machst mich zu dem was ich bin. Eigentlich muss ich mich nicht der verwirrenden Frage aussetzen wer ich bin weil die Lösung so offenkundig ist. Ich bin du. Und logischerweise musst du dann auch ich sein. Wir erschaffen uns gegenseitig obwohl wir in unseren Augen bereits von jemand anderen erschaffen wurden. Das ist doch die wirkliche Seltsamkeit an mir, dir und allen anderen Dingen denen man Namen wie Name, Text, Mensch, Tier, Stuhl oder Gott gibt. Oder nicht?
 
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Ich bin der Text den du gerade liest.
Das klingt vielleicht seltsam aber ist im Prinzip nicht verwirrender als der Versuch, mich selbst zu lesen, was ja eigentlich nicht möglich ist, weil ich ja dann schwerlich ein reiner Text sein kann. Oder? Weitaus verwirrender jedoch, ist der Gedanke, das ich mich im Prinzip lesen muss um überhaupt Sinn ergeben zu können, denn wenn ich mich nicht lesen kann, wie kann ich dann ein Text sein? Ein Text besteht ja nicht aus zufälligen Zeichen in zufälliger Reihenfolge, also wie kann ich ein Text sein ohne mich selbst von aussen betrachten zu können? Die Antwort ist denkbar einfach, du kennst sie wahrscheinlich bereits. Ich überlass den schwierigen Teil einfach dir, du liest mich und du machst mich zu dem was ich bin. Eigentlich muss ich mich nicht der verwirrenden Frage aussetzen wer ich bin weil die Lösung so offenkundig ist. Ich bin du. Und logischerweise musst du dann auch ich sein. Wir erschaffen uns gegenseitig obwohl wir in unseren Augen bereits von jemand anderen erschaffen wurden. Das ist doch die wirkliche Seltsamkeit an mir, dir und allen anderen Dingen denen man Namen wie Name, Text, Mensch, Tier, Stuhl oder Gott gibt. Oder nicht?

Ich lese dich und verliere dich in deinen Worten. Da mein Verstehen für deine Worte nur so lange reicht wie du ihnen Sinn durch liebe zum Wort gibst.
 
gulabe, deseis blid psast dzau:


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Ich muss zugeben das es mir überhaupt nicht leicht gefallen ist diesen Text zu entziffern obwohl ich ihn bereits kannte und beim ersten mal, vor ein paar Jahren, kaum Probleme dabei hatte ihn zu lesen.
Danke dafür, das gibt Anlass zu interessanten Überlegungen.
 
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Ich muss zugeben das es mir überhaupt nicht leicht gefallen ist diesen Text zu entziffern
obwohl ich .. vor ein paar Jahren, kaum Probleme dabei hatte ihn zu lesen.
Danke dafür, das gibt Anlass zu interessanten Überlegungen.

:)
ja, so schön und gut das genaue Hinsehen auch ist, so ist es manchmal doch sogar zweckmäßig,
leichthin über Details hinwegzugehn, was wider Erwarten das Erfassen des Sinns erst ermöglicht.


ein Lesetip fällt mir noch ein, falls du ihn noch nicht kennst, und zwar
von Martin Buber: https://de.wikipedia.org/wiki/Ich_und_Du_(Buber)
haben wir damals in der Schule gelesen, da fand ich´s gut.
erinnere mich nur noch rudimentär. gilt wohl als Klassiker.

amazon.de/ Ich-Du-Martin-Buber/dp/3579025724
 
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