Todeskraut
Mitglied
Hallo
Soweit ich weiß, kann man mit Aktivkohle keine gelösten Stoffe aus dem Wasser ausfiltern. Mit Kochsalz geht es ja auch nicht, sonst käme aus so einem Filter doch destilliertes Wasser heraus, das man gar nicht trinken dürfte. Und wenn man so z.B. die Chlorid-Ionen nicht herausbekommt, warum sollte es dann beim Iodid funktionieren?
Aber selbst wenn das klappen würde und es "nur" um radioaktives Iod ginge. Wenn man darüber hinaus "nur" das Problem mit dem Trinkwasser betrachtet und einfach mal annimmt, dass es so viel Aktivkohle gäbe, um damit 30 Millionen Tokyoter bzw. 120 Millionen Japaner zu versorgen. Wohin mit all den gebrauchten, und damit verstrahlten Filtern?
Gruß
McCoy
Ach dass hatte ich auch gerade via pn diskutiert - die einzige Variante ist, dass zB gelöstes elementares Iod vorliegt, aber wie ich gerade nachgelesen habe, handelt es sich dabei um Polyioditionen. Aber eigentlich wird nirgends erwähnt, in welcher Form das Iod(molekül) gebunden ist, es könnte auch in organischen oder sonst nicht-ionischen Verbindungen vorkommen, die dann doch gefiltert werden können. Bei der Entstehung muss die elektronenkonfiguration überhaupt nicht stimmen, so dass es genügend reaktiv ist, mit allem möglichen zu reagieren
Ist ja immer wieder lustig, wie Medien generell undifferenziert von Fluor etc sprechen, dabei macht es gerade in diesem Bsp einen riesen Unterschied, ob die Ionen oder das elementare Gas gemeint ist
Schwach radioaktiver Abfall war noch nie das Problem und kann gut eingeäschert werden (notfalls mit oxydierenden Säuren) und die Einschmelzung der radioaktiven Asche in Glas was sehr sicher ist. Man muss lediglich dafür sorgen, dass das Glas nicht in Glasmehl verwandelt werden kann
Edit: wenn es sich um elementares Iod handelt, wird es durch Kaliumiodid-imprägnierte Aktivkohle chemisch gebunden, und so gefiltert. Siehe Reaktion hier.