noch ohne titel

Verzaubert

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22. Januar 2007
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Hallo,

heute möchte ich auch mal ein Gedicht einstellen. Manchmal überkommt mich die Schreibwut und dann lege ich einfach los. Wenn ich an einem Punkt bin wo ich nicht weiter komme habe ich das Gefühl schreiben zu müssen. Beim schreiben habe ich das Gefühl alles was sich in mir angestaut hat raus zu lassen und das ist mitunter sehr emotinal. Geht es euch auch so beim schreiben?
Einen Titel habe ich noch nicht gefunden.... aber hier erstmal mein aufgeschriebenes....

Zwei Menschen, zwei Seelen einander so nah
Versinken in Liebe ganz innig und nah.
Es kam ganz plötzlich, das Gefühl.
Es überrannte uns förmlich und machte was es will.

Der Kopf sagte nein, doch der Körper war schwach.
Wir gaben uns hin und genossen den Tag.
Wir schwebten zusammen, ein Sog zog uns ran
Für einander bestimmt, so fühlte es sich an.

Die Jahre vergingen, sie zogen ins Land.
Der Alltag war eingekehrt, doch die Liebe verband,
unsere Körper, unsere Seelen und auch den Geist
in guten wie in schlechten Zeiten, wie es immer heißt.

Doch eines Tages, sind wir aufgewacht
Und uns fiel auf, das keiner mehr lacht.
Der Alltag war noch da, doch wo war das Gefühl?
Plötzliches zweifeln daran was man eigentlich im Leben will!

Es kam nicht plötzlich, es schlich sich leise ein.
Wir merkten es beide, doch wir schwiegen es klein.
Warum haben wir nicht gesprochen, auf das weinende Herz gehört?
Warum haben wir nicht gehandelt und durch schweigen das Gefühl zerstört?

Die wachsende Angst in uns machte uns lahm.
Und so musste es kommen wie es auch kam.
Wir entfernten uns immer mehr, körperlich wie auch im Geist
Ein Bruch ist da und uns wird bewusst was das heißt.

Wir stehen auf der Stelle und kommen nicht voran
Das Gefühl am Boden zu kleben und man kommt nicht dagegen an
Die Wege sind uns klar, es gibt nicht so viele
Entweder gemeinsame oder getrennte Ziele.

Die Zweifel sie plagen uns, was wird wohl richtig sein?
Die Angst die uns hemmt, ist wieder alles nur Schein?
Du wünschst dir eine Chance, mit mir gemeinsam zu gehen,
doch ich würde am liebsten, wie immer, nur fliehen.

Was treibt mich weg, was hält mich bei dir?
Warum nur ist das Leben so schwer?
Was soll ich machen, wo will ich denn hin?
Warum stehe ich schon wieder am gleichen Wendepunkt, wo ist der Sinn?

Was soll ich daraus lernen, was soll ich verstehen?
Wird dieser Schmerz in mir jemals wieder gehen?
Diese Zweifel, diese Angst scheinen mir die Klarheit zu rauben
Aber ich weiß tief in mir drinnen, ich muss nur an mich glauben!

ganz lieben Gruß
Verzaubert
 
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Hallo Verzaubert,

Du machst gerade eine nicht so schöne Zeit durch. Du hast es ganz toll in Worte gefasst.
Mir fiel dazu "vergrauelte Liebe", "schleichendes Gift: Alltag" oder "Liebesersatz: Alltag" ein.
Hoffentlich konntest Du Deinen Schmerz mit dem Schreiben etwas lindern.

Licht und Liebe auf Deinen Weg
Orion7
 
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Hallo Orion7,

danke dir für deine Titelvorschläge. Ich werde darüber mal nachdenken. Bisher ist mir sonst auch noch nichts eingefallen...aber sicherlich wird es früher oder später einen Titel geben.

Das Schreiben an sich hat etwas geholfen. Denn wenn ich schreibe kommen alle Emotionen, die ich ansonsten einzuschließen scheine, hoch und raus. Aber an meiner Situation, an meiner Angst, an meine Zweifeln hat sich nichts geändert. Also es ist in dem Sinne dadurch nicht besser geworden.
Aber in dem Moment wo ich schreibe entlade ich mich vollkommen und bin danach auch richtig fertig, zittere am ganzen Körper usw.

Ich werde meinen Weg gehen, das weiß ich. Nur wie lange es dauern wird, steht auf einem anderen Blatt.

Lieben Dank für deine Worte.

Ganz lieben Gruß
Verzaubert
 
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