Noch einmal mit Gefühl

L

Lincoln

Guest
Das verlorene Lied

Ich denke an die Zeit,
als ich dich schon mal schrieb,
und dass von dir später
nicht eine Zeile blieb.


Wie hab ich dich vermisst,
vergeblich her gesehnt,
doch du kamst nie wieder,
bliebst lange unerwähnt.

Nun plötzlich strahlst du auf,
erinnerst dich in mir,
gibst mir neue Farben,
und kehrst zurück ins Hier.

Geliebtes Abendrot,
ziehst mich in deinen Bann,
Herzblut schenkt sich wieder,
ich fang von vorne an.
 
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Die stille Träne

Wieder fließt sie durch alle Regionen,
fragt im Stillen, wo die andern Tränen sind,
und sie fühlt, sie wird sich diesmal auch nicht schonen,
auch verschwinden wird sie nicht durch kühlen Wind.

Keiner konnte sie bis jetzt begleiten,
denn sie sah niemals das Licht am Horizont,
drum reist sie durch die Prärie der großen weiten
Erinnerung, in der sie heut noch immer wohnt.

Wie das Einhorn sieht sie all die Wunden,
spürt jede einzelne so wie am ersten Tag,
doch den Ausgang hat sie bisher nicht gefunden,
nur das Gebet, wann etwas sie befreien mag.

 
Das verlorene Glück

Es war einmal ein Märchen in ganz realer Zeit,
und manchmal weint die Wehmut ein paar Tränen,
vor vielleicht zehn Jahren war es für mich so weit,
und dieses Glück möcht ich doch noch erwähnen.

Meine eigne Arbeit blieb vor mir lange verborgen,
und doch an jenem Orte hatte sie zu mir gefunden,
ich hatt sie nicht gesucht, bei meiner Reise aller Sorgen,
auf einmal betreute ich meine eignen lesenden Kunden.

Da erzählte ich Geschichten, gab Rat und Hilfe zum Buch,
Lachen und Lächeln stand ihnen leuchtend im Gesicht,
so fröhliche Herzen, wenn ich fand, nach ihrem Gesuch,
dieses verlorene Glück bleibt in mir, vergess ich nicht.

Weshalb hab ich verlorn, was für mich doch das große Glück,
ich wurde krank, konnte mich nicht schneller gesunden,
dieses Märchen von meinem Glück kehrt auch nie mehr zurück,
dass es Glück war, erkannte ich an den traurigen Kunden.
 
Die alte Freude

Immer wenn du zu uns kamst,
war die Freude riesengroß,
dann warf ich mich in deine Arme
und mein Herz sprang uferlos.

Ohne dich, da hätt ich wohl
diese Freude nie erfahrn,
und blieb bis heut, was sie betrifft
noch immer im Unklarn.

Dich heute zu vermissen
ist der schwerste Pfad für mich,
bis zum Ende meiner Tage
wirst du fehlen sicherlich.

Die alte Freude kommt nicht wieder,
Neues wird nie was Altes war,
denn ein Flugplatz des Lebens
zeigt sich in der Sonne klar.

Die Sonne meiner Kindheit
ging mit dir viel zu früh,
was kommt, sprengt keine Sperren,
auch nicht mit der stärksten Müh.

Jeder Gedanke, jede Erinnerung
an dich, zeigt mir die alte Freude,
die ich hatte als du zu uns kamst,
bleibt bewahrt in mir im Heute.
 
Der letzte Tag

Der letzte Tag mit dir war so grauslich,
scheußlich, situationsdaneben,
und immer wieder sehe ich
ihn vor meinen Augen daher schweben.

Du wolltest mich auf blau besuchen,
und hattest einige Dinge für mich dabei,
am Ende blieb nur ein schütteres Fluchen,
du warst fort, und ich erfuhr, ich hatte frei.

Es sind Momente zum staubig ärgern,
mit nem Nachhall, der Jahre hält,
da hilft es auch nicht, Steine zu bergern,
denn übrig bleibt, was nicht mehr zählt.

Du kamst zu mir, doch ich musste zur Schule,
als du es hörtest, fuhrst du mich noch hin,
was mir bleibt, ist diese eine Tagesspule,
und oft die Frage, nach dem Sinn im Sinn.

Zwei Stunden frei, zwei Stunden ohne dich,
der letzte Tag mit dir bleibt so warm wie Gestern,
es liegt darin auch keine Botschaft für mich,
doch blick ich nach oben zu dem hellen Stern.
 
Die Bühne

Es tut mir leid, ich kanns nicht bringen,
und lass dem Nächsten den Vortritt,
dieses Lied hier für euch zu singen,
wenn er nach mir die Bühne betritt.

Denn so tief zu heucheln fällt mir schwer,
diese Höflichkeit wohnt nicht in mir,
heißt das auch, ich komm nicht wieder her,
doch lieber so und dafür ehrlich im Hier.

Ein Lied ist leider nicht einfach ein Lied,
in ihm sind Gedanken und Gefühle,
und bei diesem streikt mein Herz voll mit,
es hilft nicht, wenn ich den Kühlen spiele.

Die Bühne ist frei für dich mein Sohn,
denn du empfindest ganz anders als ich,
wenn du es singst, ist es ehrlicher schon,
und letzten Endes viel besser für mich.
 
Die kleine Pause

Schwarzer Toast, weißer Kaffee,
saure Milch, ein Zahn tut weh,
schimmliges Brot, gefühlte Qual,
das ist im Alltag alles ganz normal.

Schmeiß alles hin, und mach endlich mal Pause,
tu einfach was Verrücktes irgendwo,
schmeiß alles hin, und stürz dich in die Sause,
du wirst sehn, dann wird dein Herz wieder froh.

Der Boss ist mies, der Lohn zu karg,
der Job zu blöd, ein Kind im Sarg,
die Krankheit lang, Bundestagswahl,
das ist im Alltag alles ganz normal.

Schmeiß alles hin, und mach endlich mal Pause,
tu einfach was Verrücktes irgendwo,
schmeiß alles hin, und stürz dich in die Sause,
du wirst sehn, dann wird dein Herz wieder froh.

Schmeiß alles hin, und stürz dich in die Sause,
die kleine Pause macht dich wieder froh.
 
Der letzte Versuch

Mit dir wollt ich gehen,
mit dir wollt ich sein,
mit dir wollt ich leben,
doch nun bleib ich allein.

Es war der letzte Versuch,
denn er hat mir gezeigt,
dass auch ein offenes Buch
seine Seiten vergeigt.


Ich konnte dir nicht geben,
was dir am Herzen liegt,
nun bleibt mir nur zu wünschen,
dass er dir dieses gibt.


Es war der letzte Versuch,
das Kapitel der Frau
schließ ich ins Taschentuch,
eine Träne in Blau.

Nur die eine Schranke,
nur eine zu viel,
trotzdem sag ich Danke,
für dies versuchte Ziel.

Ich meine, was ich sag,
ists auch so geschehn,
es bleibt, dass ich dich mag,
trotz, dass wir uns nie sehn.

Es war der letzte Versuch,
und wer es nicht glaubt,
der beschaue ein Buch,
das in Regalen verstaubt.
 
Einfaches Danke

Für die Gewissheit, dass Esoterik
wirklich heilen kann,
dass ich es selbst erfahren durfte,
an jenem schweren Wann.

Zu nem Arzt konnt ich nicht gehen,
die Schmerzen warn zu stark,
und weil ich bin alleine,
sind die Mittel ziemlich karg.

Ein einfaches Danke send ich dir,
ich sag nicht wer du bist,
doch wirst du es schon hören,
wenn du diese Zeilen liest.

Hab mir ein Herz genommen und gesagt,
wie es um mich steht,
dann glaubte ich und tat deinen Rat,
bis die Schmerzen verweht.

Ein einfaches Danke zeig ich heut,
weil mir empfindend danach ist,
denn ich fühlte schon mein Ende,
doch du warst da und fort war der Mist.
 
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Die letzten Schafe

Wieder mal ist es so weit,
ich denk zurück an unsre Zeit,
meine Freunde, die letzten Schafe,
mit euch überwand ich jede Strafe.

Als kleiner Hirte auf den Wiesen,
während in mir Tränen fließen,
seid ihr da und hört mir hin,
jedesmal wie ein Neubeginn.

War es verrückt oder auch nicht,
mit euch zu reden war ein Gedicht,
ich konnt euch wirklich alles sagen,
und deshalb stellte keiner Fragen.

Denn ich sprach in eurer Sprache,
das war echt ne krasse Sache,
ob ich schimpfte, klagte, fluchte,
oder nachdenkend nach Lösung suchte.

Heute seid ihr kleine Schmerzen,
denn ihr wohnt immer im Herzen,
werde euch niemals vergessen,
wer euch hütet, lässt sich nicht stressen.
 
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