Ereschkigal
Sehr aktives Mitglied
Liebe Mamalia,
Ich habe eine Sprache und ich erlebe viel häufiger, daß die Männer keine Sprache haben, um ihre Emotionen ausdrücken zu können.
Es gibt Frauen, die das früher so empfunden haben und so ausgedrückt. Es aber als unumstößliche Wahrheit darzustellen, daß frau so empfindet, daß es einen Mangel an Weiblichkeit gibt ... kann ich absolut nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach projizierst Du etwas was in Dir ist in alle Frauen. Aber es ist Projektion, du müßtest jede einzelne fragen,wie sie ihre Weiblichkeit und die Anerkennung der Weiblichkeit sieht und Du würdest unendlich viele Antworten bekommen. Ich fühle mich nicht so, ich habe die Möglichkeit meine Weiblichkeit mir entsprechend auszudrücken. Sie wird geachtet.
Vor 15 Jahren war das andere Geschlecht meine Badewannenlektüre. Ja es stimmt, wir haben nicht die gleichen wirtschaftlichen Chancen aufzusteigen und Chefs zu werden ... Aber es gibt tausende von Unterpriviligierten ( aus den 3. Welt Ländern ... ) die genauso wenig wie wir die Chance dazu haben. Das ist kein frauenspezifisches Problem mehr heute. Die wirkliche Gleichberechtigung gibt es nur auf dem Papier. Im Gegensatz zu Goethes Schwester hast Du heute die Möglichkeit Schriftstellerin zu werden. Mädchen sind in unserer Kultur nicht von der Bildung abgeschnitten. Die argumente Du heiratest sowieso Du brauchst keinen Beruf sind alte Kamellen. Wir haben Zugang zu Bildung, können diskutieren, uns fortbilden, eine eigene Sprache entwickeln und ein eigenes Selbstbewußtsein.
Aber jede Frau hat natürlich auch das Recht zu jammern und sich selbst zu bemitleiden, weil sie als Frau geboren wurde und nicht als Mann und ihr dadurch bestimmte Dinge verwehrt sind. (die übrigens 98 % der Menschheit nicht hat)
Liebe Grüße
Ereschkigal
Ist das wirklich die ganze Bandbreite der Männlichkeit, die Du heute als männlich erlebst? Meiner Meinung kann jede Frau und jeder Mann wählen, was ihr/ihm an der Weiblichkeit oder Männlichkeit wertvoll erscheint und was sie/er leben oder ausdrücken möchte. Und gerade bei der Weiblichkeit steht am Anfang vielleicht eine Entscheidung aber später geht es dann darum sich dem hinzugeben.Mamalia schrieb:sicher gibt es weibliches und Weiblichkeit auf diesem Planeten. Das Problem ist nur, dass es sie in ihrer Ganzheit nicht mehr in unserer Kultur gibt.
In vielen Gebieten hat sich meiner Meinung der Feminismus selbst überholt. Die Gesellschaft hat sich verändert und warum sollten wir nach hinten schauen und denken, weil es früher gestimmt hat, stimmt es heute noch. Er war notwenidig und hat Veränderungen in der Gesellschaft ausgelöst, die vielleicht noch nicht ganz abgeschlossen sind. Aber die Umgebungsbedingungen vor 20 Jahren und die heute sind einfach grundsätzlich anders.Es ist nicht nur mein Empfinden, dass ich mit dieser These zum Ausdruck bringe, sondern ein "alter Hut" der feministischen Psychologie und ich dachte als solcher bekannt und einigermaßen anerkannt.
Mindestens die Hälfte der Menschen sind Frauen. Warum lassen diese sich von der anderen Hälfte definieren? Und ist das wirklich so, daß sich Frauen heute nur über ihren Mann definieren?Die Frau ist "die Andere" sie hat in der Gesellschaft des Mannes keinen Ort, keine Sprache, keine Identität. Sie ist in ihrer heutigen Weiblichkeit ein Geschöpf der männlichen Ordnung und wird von dieser definiert.
Ich habe eine Sprache und ich erlebe viel häufiger, daß die Männer keine Sprache haben, um ihre Emotionen ausdrücken zu können.
Ihr fehlt eine Ganzheit, die vielleciht einmal vorhanden war, vielleicht auch noch niemals. Ihre einzige Möglichkeit, heute zu Ganzheit und Gleichberechtigung heranzuwachsen, ist, ihre Weiblichkeit mit der Diskrepanz zwischen sich und dem Mann aufzufüllen, soll heißen: Sie imitiert die Eigenschaften des Mannes, die ihr zu fehlen scheinen. Das ist ein Anfang, ein erster Schritt. Aber noch nciht die Lösung.
Die Frau hat immer noch passiven, vielfach kindlcihen Charakter. Sie ist abhängig vom Mann, in vielerlei Hinsicht. Dies alles hier aufzuführen und anzuführen, würde zu weit führen. Aber ein grober Überblick über die Gesellschaft genügt bereits, um diesen Eindruck zu vertiefen.
Der rein oberflächliche Stellenwert von Frauen in unserer Gesellschaft ist immer noch niedrig genug gegenüber der Position des Mannes um ihn zu bemerken. Umso größer wird die Diskrepanz, je weiter man in die Tiefe geht.
Es gibt Frauen, die das früher so empfunden haben und so ausgedrückt. Es aber als unumstößliche Wahrheit darzustellen, daß frau so empfindet, daß es einen Mangel an Weiblichkeit gibt ... kann ich absolut nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach projizierst Du etwas was in Dir ist in alle Frauen. Aber es ist Projektion, du müßtest jede einzelne fragen,wie sie ihre Weiblichkeit und die Anerkennung der Weiblichkeit sieht und Du würdest unendlich viele Antworten bekommen. Ich fühle mich nicht so, ich habe die Möglichkeit meine Weiblichkeit mir entsprechend auszudrücken. Sie wird geachtet.
Ingeborg Bachmann hat diese Problematik anschaulich in ihrem unvollendeten Roman "Der Fall Franza" aufgezeigt und anhand von Hatschepsut verdeutlicht. Wer sich nciht mit Philosophie quälen will, kann das lesen.
Der Klassiker ist "Das andere Geschlecht" von Simone de Beauvoir.
Empfehlenswert ist auch der Band "Einführung in die feministische Philosophie" von dtv.
Vor 15 Jahren war das andere Geschlecht meine Badewannenlektüre. Ja es stimmt, wir haben nicht die gleichen wirtschaftlichen Chancen aufzusteigen und Chefs zu werden ... Aber es gibt tausende von Unterpriviligierten ( aus den 3. Welt Ländern ... ) die genauso wenig wie wir die Chance dazu haben. Das ist kein frauenspezifisches Problem mehr heute. Die wirkliche Gleichberechtigung gibt es nur auf dem Papier. Im Gegensatz zu Goethes Schwester hast Du heute die Möglichkeit Schriftstellerin zu werden. Mädchen sind in unserer Kultur nicht von der Bildung abgeschnitten. Die argumente Du heiratest sowieso Du brauchst keinen Beruf sind alte Kamellen. Wir haben Zugang zu Bildung, können diskutieren, uns fortbilden, eine eigene Sprache entwickeln und ein eigenes Selbstbewußtsein.
Aber jede Frau hat natürlich auch das Recht zu jammern und sich selbst zu bemitleiden, weil sie als Frau geboren wurde und nicht als Mann und ihr dadurch bestimmte Dinge verwehrt sind. (die übrigens 98 % der Menschheit nicht hat)
Liebe Grüße
Ereschkigal