Hallo Kiki
Ich kann Dich und Deinen Zustand sehr gut nach empfinden. Denn ich weiß wie es ist wenn man seinen liebsten Freund verliert. Ich kann Dir nicht sagen wie lange Du trauern wirst, ob 3 Tage oder 3 Jahre. Aber eines kann ich Dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, es wird leichter. Aber ich möchte Dir gerne meine Geschichte erzählen, ob ich Dir dadurch helfe ich weiß es nicht...aber lies selbst:
Ich war 6 Jahre alt, als meine Eltern und ich zum alljährlichen Urlaub nach Spanien aufbrachen. Ich weiß es nicht mehr ob es in der 1. oder in der 2. Woche war, als ich am Strand eine kleine zarte Hündin hinkend herum laufen sah und meine Mama fragte was der Hund hat. Meine Mutter versuchte Sie mit einen Würstel zu ködern und es funktionierte. Da mein Vater viel mit Pferden zutun hat, und auch in Spanien viele verkauft hat kannte er unten einen sehr guten Tierarzt, der die Hündin untersucht hat, und ein gebrochenes Pfoterl diagnostiziert hat und es verschient hat und uns ermant hat sie nach 1 Woche ( Wir waren immer 4 Wochen unten! ) wieder ein zu fangen um Ihr den Verband ab zu nehmen. In der 3. Woche so denke ich bekam Sie den Gips wieder runter und alles schien wunderbar. In der Zwischenzeit habe ich mich mit der kleinen schon gut an gefreundet und Sie bekam den Namen Jessica von mir. Ich fütterte Sie, kaufte von meinem Geld ( gespartes ! ) Leckerli etc. Sie stand mir auch sehr bei, denn ich hatte mir eine Üble Magen-Darm Grippe ein gefangen und lag die letzte Woche des Urlaubs mit hohen Fieber und allem was dazu gehört im Bett, und neben mir ... meine kleine Freundin. Nicht mal zum Fressen ist Sie auf gestanden, meine Mama brachte Ihr Fressen an mein Bett, gerade das Sie Gassi raus gegangen ist, aber dann wieder sofort zurück zu mir. Und dann kam die Frage der Fragen: Nehmen wir den Hund mit nach Österreich? Mein Vater war immer der Meinung ein Hund gehört in ein Haus mit Auslauf und Garten, naja nach 6 Bacardi Cola hatte Ihn meine Mama soweit das er JA sagte!!!! Meine Freude war grenzenlos. Da man damals einen Hund bis zu einem Lebendgewicht von 13 Kilo direkt an Bord mitnehmen durfte, und Sie genau 11 Kilo hatte, durfte Sie sogar direkt bei uns im Passagierraum mit fliegen.
Mein Hund, meine Jessica und mein ganzer ganzer Stolz.
Eines Tages, Jessi war mittlerweile !!! 15 !!! Jahre ( Sie war ein sehr problemloser Hund, wir waren ausser zu den normalen Spritzen mit Ihr nie beim Arzt!!! ) alt, und Sie durfte mittlerweile rauf auf die Couch, dürfte Sie die Kraft verlassen haben und Sie ist ein geknickt. Am nächsten Tag sah ich auf Ihr rechtes Pfoterl und dachte mir das da was nicht stimmt und machte meine Mama darauf aufmerksam. Wir sind natürlich sofort zu einem Arzt gefahren der uns empfohlen worden ist. Jener welcher Diagnostizierte einen Sehenriss und ein Gips musste für 10 Tage rauf. Wir dachten uns die ganzen Tage warum Sie nie auf gestanden ist, zum Gassi haben wir Sie runter getragen, Sie hat davor ganz normal gefressen und auf einmal, bekam Sie nur ein Blatt Schinken runter. Wenn wir gewusst hätten was am Tag der Gips Abnahme auf uns zu kam und wir uns nicht auf die Diagnose des Arztes verlassen hätten, hätten wir nicht einen Schock gehabt, es war nähmlich kein Sehnenriss, sondern ein Abszess was durch den Druckverband nach innen auf gegangen ist!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Was wir alle versucht haben, mit Salben, Läsertherapie, Käspappeltee das Pfoterl baden......6 Wochen lang. 6 lange Wochen haben wir gekämpft und wollten einfach nicht los lassen. Jessi bekam sogar so einen Trichter rauf, weil der Tierarzt meinte Sie könnte sich sonst das Pfoterl abbeissen und nicht mal da hat es bei uns Klick gemacht.
Am 17.12.2002 ging ich um 12 Uhr zu Mittags in die Arbeit, verabschiedete mich mit den Worten : Schatzi, bis am Abend.......doch den sollte ich nie mehr haben, nicht mehr mit Ihr. Denn am Abend meinte der Tierarzt: Die eine Chance haben wir noch indem wir Ihr das Haxerl amputieren. Und da haben meine Eltern beide gesagt: Und jetzt reicht es. Und gut war es, denn die "richtige" Spritze hat Sie gar nicht mehr gebraucht und somit hätte Sie die OP auch nicht überstanden. Um 19.37 schlief meine kleine Maus, mein Hund der immer für mich da war, der mir in glücklichen als auch in traurigen Stunden ein Freund war, ein.
Kiki das was ich Dir damit sagen will ist, wir haben den Hund gerettet, ihm versucht in all den Jahren ein schönes Leben zu bereiten, und in 6 langen Wochen der falsch verstandenen Tierliebe alles zu nichte gemacht weil wir eben NICHT los lassen konnten. Du wusstest es, und Du hast Dich dagegen entschieden Deinen kleinen Freund nicht lange leiden zu lassen. Und das ist Tierliebe wie Sie sein soll.
Wir haben nun wieder einen Hund, und eine Katze und ich weiß eines, nie wieder werde ich so lange warten, wenn einem das Gefühl sagt, es geht nicht mehr, um diese eine Entscheidung zu treffen....nie mehr......