Nichts

Das Nichts ist in der Tat wohl das am schwierigsten zu Fassende für uns, obwohl wir damit ständig konfrontiert sind. Wie ich in einem anderen Thread schonmal schrieb, ist das Vorhandensein von Nichts eigentlich die größte Prämisse, die man stellen kann. Nichts steht eben im völligen Widerspruch zu unserem tagtäglichen Erleben. Mathematisch kommen wir dem ganzen wahrscheinlich nicht wesentlich näher, da landet man bei Formulierungen a la "Wenn drei Leute in einen Raum gehen und fünf herauskommen, müssen zwei wieder reingehen, damit der Raum leer ist."

Mit dem Nichts sind wir eigentlich ständig konfrontiert, aber können es nicht fassen. Wenn wir die Augen zu machen, sehen wir nicht nichts, sondern schwarz. Schwarz ist also erstmal nicht das Nichts. Wenn wir aber mal versuchen, uns darauf zu fokussieren, was außerhalb unseres Blickfeldes liegt, da kommen wir zum Nichts. Was befindet sich hinter deinem Kopf? Versuche mal, dich darauf zu konzentrieren, ohne den Kopf zu drehen. Was ist dort? Wir sehen dort in der Tat nichts, nicht einmal schwarz, sondern wirklich nichts. Können wir mit dieser Information etwas anfangen? Nicht wirklich. Das Nichts ist für uns also allgegenwärtig, aber wir können uns darauf überhaupt keinen Reim machen. Das Nichts bleibt absolut mysteriös, obwohl es uns tagtäglich auf der Nase herumtanzt.
 
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Ich meine hier nicht nichts sondern ´das Nichts´als "Phänomen" an sich. Gibt es sowas wie physikalisch gesicherte Erkenntnis darüber?

Ok. Man könnte mathematisch ansetzen und sagen dass Nichts gleich Null sei. Nur was ist dann -300 oder -1?

Bitte keine Anmerkungen, dass -300 dann Nichts weniger 300 seien. Tautologisch mag das hinhauen.

Real könnten wir zB. von Schulden sprechen.

Aber was will/wird es sein, dieses Nichts.

Ich behaupte ohne Bezugsrahmen ist Nichts halt qualitativ "nichts". Erst ein Bezugsrahmen macht aus " Nichts" eine handhabbare Grösse.

Ist das so verständlich bzw. richtig gedacht?

Oder steckt mehr hinter Nichts

Und wenn wir beim Bezugsrahmen bleiben, wie wichtig ist für den weiteren Prozess von Nichts das den Bezugsrahmen bestimmende Bewusstsein?

Nein, hier geht es nicht um " Geist, der Matrie bestimmt" oder Bewusstsein, dass Materie beieinflusst, auch nicht ums Gegenteil, hier geht es lediglich darum wie wir mit einer Grössenordnung rechnen können, deren hauptsächliches Merkmal die Abwesenheit von Information, weiter noch die Abwesenheit von dem Bewusstsein, dass diese "Nichts-Information" gerade durch informative Abwesenheit ihrer eingenen Kultur glänzt, ist.

Gut, zum Teil habe ich die Frage jetzt quasi selbst beantwortet.

Es geht jetzt also um den anderen Teil, der dabei noch ein riesen grosses Fragezeichen oder anders, das Verborgene darstellt.

:)

Wie willst du "Nichts" mit Gleichnissen fassen, deren Existenz an die Bedingung Raum und Zeit (also das Gegenteil) geknüpft ist?

Man kann Nichts nicht beschreiben. Man kann sagen, dass es die Abwesenheit von Raum und Zeit sei, aber das hilft ja nicht wirklich weiter. Wir können es schon aus dem Grunde nicht begreifen, weil unser Gehirn selber an Raum und Zeit geknüpft ist und logischerweise auch jeder sich "darin" abspielende Prozess.
 
Zuletzt bearbeitet:
das phänomen des nichts ist eines der ältesten themen der menschen denke
und deshalb philosophie (des nihilismus samt ihren streitern dagegen),
aus dem heraus sich wohl auch theologie entwickelte (bis hin zu gottesbeweisen?).

das einordnen von nichts - von uns also mehr ein historisches verständnis fordert.
im umkehrschluss bedurfte es immer eines „etwas“
(kontext oder definitionsbereich, was du bezugsrahmen von dem etwas nennst)
das zuletzt anlässlich „der einführung der null“ in einem eigens dafür einberufenen konzil thematisiert wurde.

hier war der bezugsrahmen ein kaufmännischer (grund für das konzil):
die lücke zwischen den natürlichen und ihren negativen zahlen zu schließen,
also, ein sehr pragmatischer kontext, der dann auch ein ergebnis lieferte: die null,
abstraktion des nichts, aber im grunde ein grenzwert bleibt (wenn neg und pos getrennt sind)
- witzigerweise zweimal weil doppelt vorliegt und manche ja auch +/-0 schreiben,…

denn sowohl der positive zahlenraum wie auch der negative eine null haben,
die sich vereinend anschmiegen? anschmiegen oder/und vereinen? widerspruch, der bleibt?
– nein, die gewissheit bleibt, dass es ein nicht indizierter grenzwert beider zahlenräume bleibt.
wie überdies auch die unendlich ein nicht indizierter grenzwert ist
(und beide als grenzwert-faktoren den produkt-wert eins liefern, die eins-heit des seins,
wir alle eine symbiose dieser extrema sind,… wie hier in einem älteren thread diskutiert wurde).

im letzten jahrhundert hatten die physiker zweimal das thema – aber kein konzil, leider.
zuletzt bei der antimaterie, die mit materie verschmilzt und nichts übrig bleibt! – jein,…
denn materie verschwindet, ja, aber sonst falsch: es bleiben zerstrahlende energiequanten übrig,
die kein trägheitsmoment mehr herstellen können: freie energie,
die allerdings im takt anderer trägheitsmomente schwingen können
(und unser licht im universum entsteht, anderes thema),

was darauf „beweiskräftig“ schließen lässt,
dass die der materie innewohnende (struktur-) information mit der ihrer antimatierie +/- verspiegelt ist,
ergo in nächster induktion: gegeneinander schwingend also einen gegen-spin haben muss, ect...

ergo: das gleiche (besser das selbstähnliche) wie bei guthaben und schulden:
sie sich gegenseitig „glattstellen“ (oder „aufheben“).
die pointe ist hier fast die gleiche: ob ein höheres etwas sie nullen kann (für nicht rechtens erklären kann),…
also als thema in alle bereiche einfluss nimmt.

hier das zweite: ist jenseits der raumbildung (durch zerstrahlen) ein nichts?
physikalisch: ein beschleunigen (der raumbildung) dorthin? – jein,…

denn die diesseitigen nichts sind ohnehin näher (und halten das universum zusammen):
wenn (teilchen-) kleine energie-mengen in ihrem äquivalent verschwinden (=momentartig keine enegie sind),
dann ist das in diesen moment ein „aufrücken“ aller anderen dorthin (und dies deutung der gravitation wird),
womit alle zusammen zu diesem „allgemeinen“ feld betragen.

ich denke, wir dürfen zusammen fassen, was für alle bereiche gilt:
das nichts gibt es nicht wirklich, sondern nur als grenzwert oder (quanten-“langen“) moment.
andersrum: gäbe es das nichts, dann hätten energiequanten es schon ertastet, gar erobert (denn ihre senke wäre).
war "das nichts" der anfang, die singularität, dann auch ein nichts von jeder ordnung?
auch dazu nur pointe: ein unordentliches nichts wäre ein verunreinigtes nichts,…
wie ein chaotisch verstaubt sonst leerer raum – und genau das wäre wieder hinreichend für alles,
das wir haben: dieses wunderschöne universum,…

das in seiner laminaren idealisierung seit der mandelbrotmenge in jeder lücke turbulenzen filigraner ordnung offenbart.
ich denke nicht, dass wir damit probleme haben,…
es sei den kausaldeterministisch das ganze zu deuten versuchen.

ein wechselwirkungsuniversum lebt aus den und mit seinen widersprüchen – in selbstoptimierender symbiose.
 
ein drittes beispiel, ist mir noch eingefallen, wahrscheinlich das schönste:

dieses nichts zwischen plus und minus ist auch „endlicher größe“ (= ungleich null)
auf unserem zeitstrahl von vergangenheit bis zukunft.

pointe dabei: dieses nichts ist so groß, das wir es zeitquantum (oder gegenwartsmoment) nennen können und…
man muss dieses gegenwarts-quantum multiplizieren, um vergangenheit oder zukunft zu bekommen.

hier erkennen wir erneut, dass und wie dynamische mechanismen unsere physikalischen qualitäten erschaffen und...
dies in jedem system jedes system für sich selbst (und zwischen denen relativ dilatierend ist).
 
Nichts ist spannender ...

Zeitquantum? Freie Energie? Funktionen?
Erstaunlich wieviele verschiedene "Nichtse" es wohl geben mag :confused:

Also Raum und Zeit sind wohlweislich Begriffe, die auf das "Nichts" nicht Anwendung finden können.
Meinereins sieht das Nichts weniger als die Negation von "Etwas" was ja tatsächlich in Nihilismus abdriften würde,
sondern vielmehr dessen Abwesenheit!
Differenzieren wir mal zwischen Ewigkeit (unendlicher Zeit) und Zeitlosigkeit (das gänzliche fehlen der Zeitachse)
Ebenso verfahren wir mit unendlichem Raum und Raumlosigkeit

Welche Farbe hat demnach Nichts? Schwarz, ne? Klar, kein Licht also Schwarz ... :lachen:
Nööö!! Der Begriff Farbe ist auf Nichts nicht anwendbar!!!

Wohin dehnt das Universum sich aus? In leeren Raum? Kaum!


Das nichts ist das Ende der Transzendenz. Dort hören die Entstehungen auf.
Obwohl etwas abstrakt formuliert, stimmt die Aussage noch am ehesten mit meinem Gefühl überein. Danke dafür!


Euer, immer wieder mit dieser Thematik konfrontierter, Ischariot
 
Nichts ist spannender ...

Zeitquantum? Freie Energie? Funktionen?
Erstaunlich wieviele verschiedene "Nichtse" es wohl geben mag :confused:

Nach meiner Meinung ist "Nichts" ebenso aus einer Definitionsgrundlage heraus zu deuten wie alles andere oder anders ausgedrückt, scheint es so viele "Nichtse" zu geben, weil es so viele Definitonen geben kann, die auf den Bezug basieren.

Die Zahl 0 stellt in der Mathematik keine Wertigkeit dar, daher wird sie oft als "Nichts" definiert. Ebenso verhält es sich mit einem Punkt, der wiederum in der Mathematik keine dimensionale Ausdehnung erfährt und ebenfalls mit "Nichts" gleichgesetzt wird.

Nichts bedeutet im Volksmund - keine Existenz - jeder weiß was gemeint ist und doch ist es schwer in Worte zu fassen. Warum? Weil der Begriff "Nichts" schon etwas ist, zumindest ein Begriff.
Für alles was wir existenziell beschreiben können, haben wir in unserer Sprache einen Namen, oder einen Begriff - anders ausgedrückt, sollte für alles was wir benennen können, auch eine Existenzform da-sein.

In dem Thema der Haifisch These kam eine These auf, das sich der Raum durch den Inhalt definiert und nicht der Raum sich durch sich selber definiert. Platon formulierte das so, das ein Wagen nicht die Summe seiner Teile ist, sondern die Summe seiner Teile an der Begriffs- oder Funktionsbestimmten Koordinate ist.

Meine Frage früher lautete auch, wohin und worin dehnt sich ein unendliches Universum aus. Bei dem Gedankengang ging ich davon aus, dass der Raum sich durch sich selbst definiert, also in dem Falle, dass sich das Universum durch sich selbst definiert.
Doch mit der Aussage von oben komme ich zu dem Schluss, dass sich das Universum durch den Inhalt definiert, darum dehnt sich nicht das Universum aus, sondern der Inhalt des Universums expandiert und so definiert sich das Universum durch den expandierenden Inhalt ständig neu - die Frage des Wohin und Worin erübrigt sich so.

Warum diese Erklärung? Weil es sich mit dem "Nichts" ebenso verhält. Das Nichts definiert sich nicht aus sich selbst heraus, sondern aus den Parametern der umgebenden Existenz oder Essenz.
Die Parameter der natürlichen Zahlen ergeben die Definition des Nichts in 0 ebenso wie die Parameter der Dimensionen die Definition des Nichts in keiner Dimensionen definieren.

Die Definition des Nichts ist ergo abhängig von den Umständen aus denen wir das Nichts definieren - oder anders gesagt ist das Nichts eine stetige Veränderung dessen was wir nicht erkenen aus dem was für uns als real existierend erscheint.
Nichts ist ebenso etwas wie Alles, wenn es nicht so wäre, gäbe es keinen Begriff dafür. Mengenbestimmt ist "Nichts" entweder ein Gegenpol oder eine Neutralisation zweier Gegenpole und hat somit keine bestimmbare Menge - das wäre meine allgemeine Definiton zum Begriff des Nichts.
 
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Wie willst du "Nichts" mit Gleichnissen fassen, deren Existenz an die Bedingung Raum und Zeit (also das Gegenteil) geknüpft ist?

Man kann Nichts nicht beschreiben. Man kann sagen, dass es die Abwesenheit von Raum und Zeit sei, aber das hilft ja nicht wirklich weiter. Wir können es schon aus dem Grunde nicht begreifen, weil unser Gehirn selber an Raum und Zeit geknüpft ist und logischerweise auch jeder sich "darin" abspielende Prozess.

Hi Polarfuchs... das Nichts, da setzt es ja naturgemäss erstmal aus. Bei weiterer Reflektion bleibt ja nichts anderes übrig, als das Bewusstsein wieder an "etwas" zu binden um dann "Nichts" zu definieren. Es ist folglich nicht die Abwesenheit von Raum und Zeit die "Nichts" an sich definiert, sondern generell die Abwesenheit von Information. Damit sind wir aber auch nicht mehr auf Raum und Zeit und deren Parameter angewiesen, um das Nichts zu verstehen, sondern viel mehr auf Bewusstsein, dass zur Informationsverarbeitung in der Lage ist respektive plötzlich nicht mehr. Wenn nun ein Bewusstsein dem Nichts also keiner Information gegenübersteht, ist doch eigentlich logisch, dass Bewusstsein und Nichts ident sein müssen.

Also, da ist Bewusstsein, dieses Bewusstsein muss schon selbstreflektiv zwei sein. Dieses Bewusstsein entzieht bewusst sämtliche von aussen zugetragenen Informationen an denen es sich selbst ablesen kann und was übrig bleibt ist ein phänomenales Nichts.

Also das mal philosophisch... was meinst? :)

Und E=mc²

Was ist dann die Wurzel aus Energie... - oder + oder beides gleichzeitig?
 
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